Und so geht es immer weiter. Es ist nicht alles falsch, was Sarrazin sagt. Es ist nur wahnsinnig einseitig. Am Ende bleibt als Erkenntnis vor allem das: Hier schreibt ein beleidigter und verletzter Autodidakt, den die Debatte um sein erstes Buch schwer mitgenommen hat und der es jetzt allen noch einmal zeigen will. Sarrazin bleibt sich und seinen Thesen treu. Das Buch ist in sich und im Vergleich mit „Deutschland schafft sich ab“ extrem redundant. Der schlecht kaschierte kulturelle Rassismus (mindere „kognitive Fähigkeiten“ der Muslime, „Vermischung“ von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die Annahme unüberwindbarer, quasi-genetischer kultureller Eigenschaften eines Menschen) bleibt ekelhaft. Der lehrmeisterliche und gleichzeitig beleidigte Ton bleibt unerträglich. Die Reklamation von Wissenschaftlichkeit und Wahrheit bei gleichzeitig selektivem und/oder intransparentem Umgang mit Daten und Studien nimmt dem Buch die Glaubwürdigkeit. Lesen Sie es nicht. |