Ist Demokratie schlechter als Diktatur?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#121:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.10.2014, 12:08
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Wenige hundert Meter weiter von mir steht ein Holzgaskraftwerk. Man hatte jahrelang Probleme damit, jetzt ist man optimistisch, daß man es endlich in Betrieb nehmen kann. Es waren die Abgaswerte, die man in den Griff kriegen mußte.
Die Holzvergaser an den Autos habe ich selber miterlebt. Ein Kaltstart dauerte etwa eine halbe Stunde. Da standen wir Buben dabei herum und beobachteten alles ganz genau.
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Unsere Regierung hat Probleme, eine "Stromtrasse", also eine Fernleitung für Elektrizität durch das Land zu bauen. Die Bürger wehren sich verzweifelt.
In einer Diktatur wäre sie schon längst fertig, da kann man sowas einfach befehlen...

#122:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 23.10.2014, 12:19
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Ahriman hat folgendes geschrieben:

Unsere Regierung hat Probleme, eine "Stromtrasse", also eine Fernleitung für Elektrizität durch das Land zu bauen. Die Bürger wehren sich verzweifelt.
In einer Diktatur wäre sie schon längst fertig, da kann man sowas einfach befehlen...


In China wird auch dann gebaut, wenn es noch unwillige Besitzer gibt.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/china-bewohner-in-wenling-wollen-nicht-aus-haus-weichen-a-868741.html

#123:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 00:17
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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/abdelaziz-bouteflika-der-ewige-präsident/ar-BBTwlNA?ocid=spartandhp schrieb:
Zitat:
Denn niemand weiß, ob der Greis an der Spitze überhaupt noch mitbekommt, was im eigenen Land vorgeht.


Die Rede ist von Abdelaziz Bouteflika, 81 Jahre alt, hat den Staats-Haushalt zwischen 2014 und 2018 fast halbiert.

Einige Brüder im Geiste; die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Abdel Fattah al-Sisi, 65, Ägypten, von den USA mit 1,3 Milliarden Dollar Militärhilfe jährlich unterstützt (warum?) Die Außenhandelsbilanz ist schon seit Jahren defizitär.

Recep Tayyip Erdogan, 65, Türkei, verwandelte die Türkei von einer Demokratie in eine Autokratrie.

Ali Chamenei, 79, Iran, findet ein permanentes Tanzverbot gut.

Omar al-Bashir, 75, Sudan, wegen Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Haftbefehl gegen al-Baschir – und damit erstmals gegen einen amtierenden Staatschef – erlassen.

Baschar al-Assad, 53, Syrien, führt mit Unterstützung von Putin seit acht Jahren Krieg gegen das eigene Volk.

Wladimir Wladimirowitsch Putin, 67, Präsident der Russischen Föderation, unterstützt den Diktator Assad im Bürgerkrieg Syriens. Seit 2011 ging die Wirtschaftsleistung in Russland zurück.

Salman ibn Abd al-Aziz, 84, Saudi-Arabien, lässt seinen Sohn den Jemen in die größte humanitäre Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg treiben.

#124:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 01:20
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Wie es ausschaut hat Herr Fukuyama nit dem Ende der Geschichte minimal daneben gelegen.

#125:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 03:22
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Die Fragestellung dieses Trööts verbietet jedem rational Denkenden, hier auch nur eine Zeile inhaltlich zu verschwenden.

#126:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 11:02
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Fragestellung dieses Trööts verbietet jedem rational Denkenden, hier auch nur eine Zeile inhaltlich zu verschwenden.


Schmeckt Apfelkuchen in der Demokratie oder Diktatur besser?

#127:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 11:11
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Die Fragestellung dieses Trööts verbietet jedem rational Denkenden, hier auch nur eine Zeile inhaltlich zu verschwenden.


Die Frage ist: Was kann mensch aus dem Trööt lernen? So macht offensichtlicher Nonsens manchmal vielleicht doch Sinn. Zum Beispiel macht Mangel erfinderisch wie vrolijke bemerkte. So gibt es dann Apfelkuchen ohne Äpfel. Oder wenn der Sprit alle ist, gibt’s keine Autos mehr wie Beachbernie sehrmutmaßte. Weil Mangel doch nicht alle erfinderisch macht. Siehste.

#128:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 14.02.2019, 11:43
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Weil Mangel doch nicht alle erfinderisch macht.


Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Viele setzen eben alles auf eine einzige Karte - und haben keinerlei Plan B, sollte Plan A nicht funktionieren. Funktioniert Plan A nicht, reagieren diese Leute dann mit absoluter Hilflosigkeit.

quote gerichtet. vrolijke

#129:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.03.2022, 21:10
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fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Ein Staat, der die Möglichkeit hat, Konsumgüter zu verteilen, braucht keine dikatorischen Mittel, um die Herrschaft des Menschen über den Menschen aufrecht zu erhalten.

Ein Staat, der wenig Konsum zu bieten hat, braucht diktatorische Mittel, um Herrschaft von Menschen über Menchen fortzuschreiben.

Der Denkfehler bzw. der Wissensmangel besteht oft darin, dass sich der Kampf um die verschiedenen Bevölkerungen um "Werte" drehen würde, allen voran "Freiheit". Baerbock kann das ja bis zum Exzesse herunter rattern, so wie ein Paukschüler an der Tafel. Der kriegt dann auch gute Haltungsnoten.

"Wertebasiert" ist hier gar nichts. Man kauft Länder, man kauft Bevölkerungen und wenn das nichts nützt, dann setzt man das Militär ein. Denn auch hierfür hat man ja als Dominanzstaat mehr Geld zur Verfügung.

Und das ist auch in dem aktuellen Krieg genau die Kalkulation.


Darf ich Dich darauf aufmerksam machen, dass der "Kauf" durch Konsumgüter bei uns auch die Freiheit beinhaltet, diesen Konsum zu verweigern - es ist also ein Konsum in Freiheit, der diese Herrschaftsform ausmacht. Die andere Herrschaftsform ist die des Verzichtes unter Gewalt.

Ich frage mich, was in jemandem kaputt ist, der versucht, diesen Unterschied kleinzureden.


Ich habe ja auch nicht von Zwangskonsum gesprochen, sondern von der Präsenz erschwinglicher Konsumgüter für einen wesentlichen Teil der Bevölkerung als Möglichkeit für herrschende Schichten, ihre Herrschaft ohne Diktatur ausüben zu können - wobei sie diese selbstverständlich stets in Reserve haben.

Anders dagegen in solchen Ländern, die - warum auch immer - ihrer Bevölkerung keinen Massenkonsum bieten können. Dort müssen die herrschenden Schichten den Knüppel aus dem Sack holen, wenn sie weiterhin die Bevölkerung beherrschen wollen.

Daraus aber nun den Schluss zu ziehen, dass die Existenz von Diktatoren auf deren schlechten Charakter verweise, während denjenigen, welche nicht in die Verlegenheit kommen, dikatorisch zu herrschen, womöglich das Demokratische bereits in die Wiege gelegt worden sein muss - das ist ein Idealismus, mit dem sich nicht nur der Marxismus, sondern jede materialistische & wissenschaftliche Gesellschaftsanalyse erst gar nicht lange aufhält.

#130:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 24.03.2022, 13:32
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fwo hat folgendes geschrieben:

Ich frage mich, was in jemandem kaputt ist, der versucht, diesen Unterschied kleinzureden.


Ich glaube, das liegt einfach daran, dass allgemein viel zu wenig kritisches Bewusstsein dafür herrscht, dass es sich bei unserer Demokratie mitsamt der Konsumkultur überhaupt um so etwas wie eine Herrschaftsform handelt. Angesichts dessen neigen manche, die sich kritisch damit beschäftigt haben, dann dazu wie ein Pendel ein bisschen zu weit in die andere Richtung auszuschlagen oder ein bisschen zu überdrehen und – gerade auf abstrakter Ebene – diese Unterschiede für marginal zu halten. Und vielleicht kommt noch dazu, dass auch auf sachliche Kritik diesbezüglich häufig genug irgendeine dumme Polemik (á la Geh-doch-nach-Drüben) kommt. Dann ist schon als Reaktion jede Differenzierung rasch gefressen und es wird absurd und überdreht.

(Naja und manche skeptische Zeitgenossen neigen auch mitunter einfach ein bisschen zum Überdrehen. Schulterzucken )

#131:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 24.03.2022, 13:42
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Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, das liegt einfach daran, dass allgemein viel zu wenig kritisches Bewusstsein dafür herrscht, dass es sich bei unserer Demokratie mitsamt der Konsumkultur überhaupt um so etwas wie eine Herrschaftsform handelt. Angesichts dessen neigen manche, die sich kritisch damit beschäftigt haben, dann dazu wie ein Pendel ein bisschen zu weit in die andere Richtung auszuschlagen oder ein bisschen zu überdrehen und – gerade auf abstrakter Ebene – diese Unterschiede für marginal zu halten. Und vielleicht kommt noch dazu, dass auch auf sachliche Kritik diesbezüglich häufig genug irgendeine dumme Polemik (á la Geh-doch-nach-Drüben) kommt. Dann ist schon als Reaktion jede Differenzierung rasch gefressen und es wird absurd und überdreht.

Sehr gut analysiert. Ich beobachte solche überdrehten Gegenreaktionen auch schon seit einiger Zeit bei so einigen Leuten in meinem Umfeld.

#132:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 24.03.2022, 15:50
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, das liegt einfach daran, dass allgemein viel zu wenig kritisches Bewusstsein dafür herrscht, dass es sich bei unserer Demokratie mitsamt der Konsumkultur überhaupt um so etwas wie eine Herrschaftsform handelt. Angesichts dessen neigen manche, die sich kritisch damit beschäftigt haben, dann dazu wie ein Pendel ein bisschen zu weit in die andere Richtung auszuschlagen oder ein bisschen zu überdrehen und – gerade auf abstrakter Ebene – diese Unterschiede für marginal zu halten. Und vielleicht kommt noch dazu, dass auch auf sachliche Kritik diesbezüglich häufig genug irgendeine dumme Polemik (á la Geh-doch-nach-Drüben) kommt. Dann ist schon als Reaktion jede Differenzierung rasch gefressen und es wird absurd und überdreht.

Sehr gut analysiert.

Da gehe ich auch mit.

#133:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 24.03.2022, 21:20
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
....

Darf ich Dich darauf aufmerksam machen, ...
Ich frage mich, was in jemandem kaputt ist, der versucht, diesen Unterschied kleinzureden.


Ich habe ja auch nicht von Zwangskonsum gesprochen, sondern von der Präsenz erschwinglicher Konsumgüter ...

Der Beitrag von fwo wurde wie dein Beitrag, auf den er antwortet, in einem internen Thread geschrieben. Obwohl es hier thematisch passt, und in diesem Fall vielleicht unproblematisch sein könnte, hat fwo gefragt zu werden, ob auch sein Beitrag im offenen Bereich zitiert werden kann. Bitte in Zukunft beachten:
Forumsregeln 2.3, Absatz 8 hat folgendes geschrieben:
Inhalte und Informationen aus nicht öffentlichen Bereichen in anderen Bereichen mit einer anderen Gruppe leseberechtigter Mitglieder zu veröffentlichen, ist ohne die Zustimmung der beteiligten Benutzer verboten. Diese Regel gilt nicht für die Arbeit des Teams.

#134:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.01.2023, 16:29
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Ich frage mich, ob Demokratie ein Auslauf-Modell ist, und wir es bereuen werden, dereinst nicht genug für sie geworben zu haben.

#135:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.01.2023, 17:09
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zelig hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, ob Demokratie ein Auslauf-Modell ist, und wir es bereuen werden, dereinst nicht genug für sie geworben zu haben.


Ich schreibe mir jedenfalls die Finger wund in Facebook um sie zu verteidigen.

#136:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.02.2024, 14:25
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demokratieforschung

ein beitrag vom politikwissenschaftler A. Schäfer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz:

Zitat:
15. Juni 2019
Globalisierungs- und Modernisierungsverlierer wählen nicht, oder sie wählen Populisten, lautet eine oft gehörte Aussage. Das mag zutreffen, sagt unser Redner, aber wir müssen noch genauer hinschauen. Dann erkennen wir eine weitere relevante Gruppe: die Repräsentationsverlierer. Menschen, die sich von und in unserer parlamentarischen Demokratie nicht vertreten fühlen. Ein Vortrag des Politikwissenschaftlers Armin Schäfer.

Nach jeder Wahl das gleiche Ritual: Politikerinnen bedauern die geringe Wahlbeteiligung. Und dann geht es weiter mit dem Tagesgeschäft. Seit ein paar Jahren kommt noch etwas Neues hinzu: populistische Parteien, die Nichtwähler mobilisieren. Armin Schäfer schaut sich die Nicht- und Protest-Wähler genauer an. Wer wählt nicht? Wer wählt am Rand? Seine Antwort: Repräsentationsverlierer, "diejenigen, die nicht repräsentiert werden in der Demokratie".


Das kann uns nicht egal sein, findet der Redner. "Wer über den Erfolg des Rechtspopulismus spricht, darf über politische Ungleichheit nicht schweigen", sagt er.



https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/demokratieforschung-politische-ungleichheit-in-deutschland


auch interessant:
"Erlesenes Erforschen: Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet"- Alexander Bogner
https://www.youtube.com/watch?v=yZsJa-H8zlY

Zitat:

Alexander Bogner ist Privatdozent für Soziologie an der Universität Wien und arbeitet am Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 2017 bis 2019 war er Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck. Seit 2019 ist er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie.

#137:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 06.02.2024, 14:23
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zelig hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich, ob Demokratie ein Auslauf-Modell ist, und wir es bereuen werden, dereinst nicht genug für sie geworben zu haben.

Werben reicht nicht.
Ich darf mal daran erinnern, dass es in D nur Demokratie gibt, weil Amerikaner und Briten den Marsch von der Normandie bis nach D auf sich genommen haben.



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