sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. |
Zitat: |
Inzwischen eingeräumt hat er inzwischen 30 Morde und 60 Mordversuche. |
Zitat: |
Pünktlich um 14 Uhr, wie angekündigt, verkündete Richter Sebastian Bührmann im Landgericht Oldenburg sein Urteil: Der ehemalige Krankenpfleger Niels Högel bekommt lebenslänglich – verurteilt wurde der 38-Jährige wegen zweifachen Mordes und zweifachen Mordversuchs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und einem Fall von gefährlicher Körperverletzung an Patienten des Klinikums Delmenhorst. Außerdem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt, was eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ausschließt. |
Kat hat folgendes geschrieben: | ||||
Also lt. Tagesschau.de war es "nur" zweifacher Mord, zweifacher Mordversuchs in Tateinheit mit Körperverletzung sowie gefährlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall.
Ne, m.W. hat er nur die Taten eingeräumt, sich aber nicht des Mordes sondern nur des Totschlags bzw. versuchten Totschlags bekannt. Außerdem ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, so dass er offiziell noch als unschuldig gilt. Kat |
Zitat: |
Insgesamt gab es während der Beschäftigungszeit von Niels H. 411 Sterbefälle, 321 davon während seiner Schicht oder unmittelbar im Anschluss. Von diesen 321 Menschen wurden 191 erdbestattet. Diese Leichen könnten für weitere Untersuchungen exhumiert werden. Die Staatsanwaltschaft entschloss sich, acht Leichen exhumieren zu lassen. "Warum acht?" Als Richter Sebastian Bührmann das im dritten Prozess einen der ermittelnden Kriminalbeamten aus Delmenhorst fragt, druckst der Polizist zunächst herum. "Das kam so von der Staatsanwaltschaft", heißt es dann. [ur=http://live.nwzonline.de/Article/874900-Krankenhaus-Morde-Warum-stoppte-niemand-Niels-Hl]Quelle[/url] |
cartello hat folgendes geschrieben: |
Der ganze Skandal ist der das man Pflegepersonal spritzen lässt bzw zugriff zu solchen mitteln haben. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Wo war da eigentlich das so hochgelobte "Qualitätsmanagement" der Klinik? Da gibt es in der Verwaltung Heerscharen von Betriebswirten, die virtuos mit Excel-Tabellen hantieren und angeblich alles messen können - sogar und vor allem "Soft-Skills". Ich wette ja, dass es ungleich viel mehr Ärger gegeben hat, wenn die Schwester oder der Pfleger am Empfang statt eines "Wunderschönen Guten Tag, Wie geht es Ihnen, Was kann ich für Sie tun?" nur "Guten Tag, was kann ich für Sie tun" gesagt haben. Ich orakle mal: in der Verwaltung hat man ob der Verfünffachung der Todesfälle aus nackter Angst vor dem "Guten Ruf" erst exzessiv in die Tischkanten gebissen und danach den Kinderspielplatz aufgesucht hat, um mal ordentlich den Kopf in den Sand zu stecken. Die Klinik kann man wohl zumachen. Bei 200 bis 300 Verdachtsfällen über Jahre hinweg und 30 zugegebenen Morden dürfte der Ruf wohl irreparabel zerstört sein. Da hilft auch kein Personalwechsel mehr. Dass das Mittel übrigens im grossen Maße aus dem Schrank verschwand, hat laut Hannoversche Allgemein niemand wirklich bemerkt. Da wurden nur die Rechnungen kontrolliert - und weil das quasi ein Pfennig-Artikel war, ist das den prüfenden Kaufleuten nie aufgefallen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Gesternabend war ein Mann bei Markus Lanz, dessen Vater unter den Todesopfer ist. Er erzählte, dass in Delmenhorst Leute angefeindet werden, die darauf drängen, möglichst lückenlos alles aufzuklären. Er herscht anscheint ein Klima von "alle gemeinsam den Kopf in den Sand zu stecken". |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Mir erscheint so etwas viel Skandalöser, als Versäumnisse im Klinikbetrieb |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
In Delmenhorst herrscht offenbar die Angst, dass der Ruf der Stadt wieder den Tiefpunkt der 1980er Jahre erreicht. Damals stand die Stadt in Sachen Gewaltkriminalität an der Spitze der deutschen Kriminalstatistik: Hamburg-Wilhelmsburg, Duisburg-Marxloh, Köln-Mülheim und Berlin-Neukölln konzentriert auf einen Ort. |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||
Was hat denn diese knapp 75-Tausend-Einwohner-Stadt so an sich...?? |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||
Letztendlich ist das keine eigenständige Stadt, sondern so etwas, wie eben Wilhelmsburg oder Harburg. Die Stadt ist im 19. Jahrhundert aus dem Boden gestampft worden, weil Bremen bis 1889 nicht zum Deutschen Reich gehört hat. Zwischen Delmenhorst und Bremen verlief bis dahin eine Staatsgrenze. Und weil Fertigprodukte einen höheren Zoll kosteten, als Rohprodukte, wurden die Industriebetriebe eben auf Reichsgebiet angesiedelt. Dadurch entstanden so "Städte", wie Harburg und Wilhelmsburg im damaligen Hamburger Umland - oder Delmenhorst, Vegesack und Blumenthal im Bremer Umland. Nur: Delmenhorst kam beim Grosshamburg-Gesetz im Gegensatz zu Vegesack und Blumenthal nicht zu Bremen. Anfang der 1980er Jahre ist dann in Delmenhorst die komplette Industrie zusammengebrochen. Übrig blieb ein sehr hoher Ausländeranteil und eine sehr hohe strukturelle Arbeitslosigkeit. Dazu kamen schwere Fehlentscheidungen im Städtebau. |
Zitat: |
1371 erhielt Delmenhorst die Stadtrechte nach Bremer Recht. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||||
wie passt denn deine Ausführung damit zusammen: http://de.wikipedia.org/wiki/Delmenhorst#Geschichte
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Das ist bis 1870 ein kleines Kaff mit vielleicht 2000 Einwohnern gewesen, das sich "Stadt" nennen durfte. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Mir erscheint so etwas viel Skandalöser, als Versäumnisse im Klinikbetrieb |
Zitat: |
Insgesamt werteten die bis zu 15 Beamten der Soko „Kardio“ in den vergangenen drei Jahren 500 Patientenakten aus und leiteten 332 Strafverfahren wegen Mordverdachts ein. Allein 10 000 Arbeitsstunden fielen bei den Exhumierungen an: Insgesamt mussten die Ermittler 134 Leichen auf 67 Friedhöfen ausgraben.
Quelle |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Neues zum Fall Högel:
Insgesamt werteten die bis zu 15 Beamten der Soko „Kardio“ in den vergangenen drei Jahren 500 Patientenakten aus und leiteten 332 Strafverfahren wegen Mordverdachts ein. Allein 10 000 Arbeitsstunden fielen bei den Exhumierungen an: Insgesamt mussten die Ermittler 134 Leichen auf 67 Friedhöfen ausgraben. Quelle Von den 332 Fällen konnten 90 Högel zugeordnet werden, ca. 130 können nie aufgeklärt werden, weil die mutmaßlichen Opfer eine Brandbestattung bekamen. Das Übelste: Högel hat wohl auch als Rettungsassistent im RTW seine Praktiken vollführt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Bei uns in Kanada gab es vor nicht allzulanger Zeit einen aehnlichen Fall, bei dem eine Altenpflegerin "Todesengel" spielte. Die Zahl der Opfer war dabei bei weitem nicht so hoch aber fuer einen gruseligen Serienmord hat's dennoch gerreicht, wobei "Mitleid" als moegliches Motiv bei der Gerichtsverhandlung ausgeschlossen wurde. Die Frau war wohl psychisch schwer gestoert und gefiel sich sichtlich in der Rolle ueber Leben und Tod entscheiden zu koennen. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Und über allem steht der Grundsatz, dass man als Akademiker einem anderen Akademiker - auch wenn er einer anderen Disziplin angehört - nicht ans Bein pinkelt. Man kennt sich, man schätzt sich - und schließlich sind es Kollegen, Freunde, Bekannte. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Högel war Akademiker? |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Högel war Akademiker? |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Die Klinik kann man wohl zumachen. Bei 200 bis 300 Verdachtsfällen über Jahre hinweg und 30 zugegebenen Morden dürfte der Ruf wohl irreparabel zerstört sein. Da hilft auch kein Personalwechsel mehr. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Och nö. Was kann das Personal dafür? Der Hausmeister bspw. wird kaum was gemerkt haben. Und wenn schon, wer was sagt fliegt raus. Mir fiel was anderes auf: Bisher war ich der Meinung, Ärzte sehen es als persönliche Niederlage an, wenn ein Patient stirbt. Im allgemeinen wollen sie es nicht wahrhaben, das irgendwann Gevatter Tod eben doch der Stärkere ist, sie kämpfen bis zur letzten Magensonde gegen ihn an. Tja, da irrte ich mich wohl? Hat sich da was geändert, ist es ihnen inzwischen egal? |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||
Bei den Arbeitszeiten und den Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern dürften die allermeisten Ärzte kaum noch Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen. Was da läuft, ist Fließbandarbeit. Und hinter ihnen steht die Krankenhausleitung mit dem Knüppel. Der Betreiber - egal, ob nun öffentlich oder privat - will die geforderten Zahlen sehen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Bei uns in Kanada gab es vor nicht allzulanger Zeit einen aehnlichen Fall, bei dem eine Altenpflegerin "Todesengel" spielte. Die Zahl der Opfer war dabei bei weitem nicht so hoch aber fuer einen gruseligen Serienmord hat's dennoch gerreicht, wobei "Mitleid" als moegliches Motiv bei der Gerichtsverhandlung ausgeschlossen wurde. Die Frau war wohl psychisch schwer gestoert und gefiel sich sichtlich in der Rolle ueber Leben und Tod entscheiden zu koennen. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Mir fiel was anderes auf: Bisher war ich der Meinung, Ärzte sehen es als persönliche Niederlage an, wenn ein Patient stirbt. Im allgemeinen wollen sie es nicht wahrhaben, das irgendwann Gevatter Tod eben doch der Stärkere ist, sie kämpfen bis zur letzten Magensonde gegen ihn an. Tja, da irrte ich mich wohl? Hat sich da was geändert, ist es ihnen inzwischen egal? |
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