Petition "Werte der Aufklärung als europäische Leitkultur" gestartet
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#31:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 10:18
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verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm

#32:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 10:25
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Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

#33:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 12:49
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

Meinst Du das insofern als wir faktisch eine Leitkultur haben, die mit der Gesetzeslage in Wechselwirkung steht (weil "der Gesetzgeber" nicht restlos auf den freiwilligen Wertekonsens vertraut)?

#34:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 13:09
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Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
verdienst hat folgendes geschrieben:
Jetzt habe ich, so glaube ich, verstanden, wohin die Kritik an „Leitkultur“ zielt.


Leider noch nicht.
Bitte lies: Humanist Farm


Was aber auch nur, wie sagt man so schön, die "halbe Wahrheit" ist. zwinkern

Meinst Du das insofern als wir faktisch eine Leitkultur haben, die mit der Gesetzeslage in Wechselwirkung steht (weil "der Gesetzgeber" nicht restlos auf den freiwilligen Wertekonsens vertraut)?

Nein, ich meinte das etwas näher an dem Text, den Sermon verlinkt hat. Es geht dabei um die Auseinandersetzung um zwei verschiedene, entgegengesetzte Positionen der säkularen Szene. Aber dazu brauche ich etwas mehr Zeit. Vielleicht über die Feiertage.

#35:  Autor: verdienst BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:12
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danke für den Link zu Humanist Farm. Der Text dort ist ja lang, daher muss die Replik auch leider lang ausfallen:

Hr. Brücker versucht einen Widerspruch zu konstruieren, den es nicht gibt. Er setzt aufgeklärte humanistische Werte mit Atheismus gleich, sodann stellt er diese „Ersatzreligion“ auf dieselbe Stufe klassischer Religionen, wenn Atheismus ins Dogmatische verfällt („wer die Kirchen zum Vorbild nimmt, der wird am Ende zur Kirche werden“) oder sich selbst beweihräuchert („Denn wenn man Atheismus zur Schau stellt...“). Damit hätte er Recht. Aber bald danach meint er, es gäbe aufgeklärte Religionen („man muss anerkennen, dass sie sie [humanistische Werte] vertreten“). Und das ist ausschlaggebend: Aufgeklärt sein, mündet nicht automatisch Atheismus und schließt besonnene Religiosität keineswegs aus.

Sodann plädiert er für eine absolute weltanschauliche Neutralität öffentlicher Institutionen. Dieser Punkt zielt doch an der Aufklärung vorbei, da diese wie keine andere Denkrichtung durch bloße Anleitung zur Vernunft, Demokratie, Diskurs und Achtung des Anderen (durch Toleranz, Solidarität etc.) niemandem eine Weltsicht vorschreiben, sondern vor dem Hereinfallen auf Dogmen bewahren will. Hier verweise ich auf Kants „sapere aude“. Aber auch da sieht Hr. Brücker den Gegenpart beim ausgrenzenden Atheismus, was wiederum zutreffend wäre.

Zudem stellt sich Neutralität m. E. nicht von alleine ein. Man sieht das beispielhaft am weltanschaulich neutral gestalteten „Raum der Stille“, der an manche Unis vorzufinden ist. Was daraus oft von Religiösen gemacht wird, darauf muss ich hier nicht eingehen. Neutralität darf nicht zu einem Vakuum führen, das für Ideologen ein Einfallstor bietet. So wären wir wiederum bei der Notwendigkeit, positiv formulierte Werte anstelle des Vakuums zu setzen, die eine gemeinsame soziale Basis schaffen, aber niemanden in seinen/ihren kulturellen Präferenzen diskriminieren. Schließen von neutralen Institutionen oder warten, bis Konflikte entstehen, kann nicht die Lösung sein.

Somit wäre die Brücke zum auch thematisierten „Böckenförde-Diktum“ geschlagen. Böckenförde hatte zutreffend herausgestellt, dass eine offene, freiheitliche Gesellschaft ihren eigenen Bestand nicht erzwingen kann (sonst wäre sie nicht freiheitlich), aber ohne „soziales Kapital“ ihren eigenen Bestand gefährdet. Dass die Altkirchen dieses Kapital nicht liefern können und auch nicht logisch einen Anspruch aus dem Diktum gegen Säkularismus ableiten können, da stimmt ich voll überein.

Dass die Werte der Aufklärung untauglich wären, leuchtet mir aber nicht ein. Diese wollen ja nichts erzwingen, aber durchaus andere anleiten (vgl. oben), sprich: im selbstverleugnenden Relativismus schweben sie auch nicht. Natürlich bürgt das logisch betrachtet nicht für die beste Lösung. Mir fällt aber nichts Besseres ein, was in einer multikulturellen Gesellschaft für Zusammenhalt sorgt. Sonst hat man überall Dogmen und die Gesellschaft fliegt weiter auseinander wie im Moment. Dann hätte aber die nicht gesellschaftstragende neoliberale Leitkultur von Konkurrenz, Mißgunst etc., die es m. E. implizit gibt, vorläufig gesiegt.

#36:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:40
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Die Erinnerung an das Studium scheint mir noch recht frisch zu sein?

Ich unterschreibe die Petition nicht, denn
1. kann man m. E. schlecht gegen Lobbyismus sein und eine Petition unterschreiben, die obendrein
2. einen ohnehin stattfindenden Prozess nur beschleunigt. Die Kirchen freuten sich zuletzt auf neue Legitimation als Gegengewicht gegen den Islam. Aber gegen DEN Islam, der sich derzeit zeigt, braucht es kein Gegengewicht. Nein, die Kirchen befinden sich auf einer schiefen Ebene; es geht immer schneller.

#37:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 24.03.2016, 18:59
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Noch was: Im Merkur fand ich neulich einen Kommentar unter dem Titel: "Wir verlottern nicht". Darin wandte sich die Autorin gegen die Gesellschafts-Untergangs-Szenarien, die die Kirchen für den Fall, dass sie weiter an Einfluss verlieren, an die Wand malen.

Der würde auch in diesem Zusammenhang passen, denke ich. Leider finde ich ihn nicht mehr.



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