Cowen hat folgendes geschrieben: |
Maldacena postulierte eine Beziehung zwische zwei scheinbar ganz unterschiedlichen Modelluniversen. Das eine heißt Anti-de-Sitter-Raum (AdS). Dieses Modell ähnelt unserem Kosmos - allerdings ohne Expansion oder Kontraktion -, ist dreidimensional, enthält Quantenteilchen und gehorcht den einsteinschen Feldgleichungen. |
Cowen hat folgendes geschrieben: |
Nach der ER = EPR-Hypothese ist die durch ein Wurmloch hergestellte Verbindung dasselbe wie eine Quantenverschränkung, nur in viel größerem Maßstab. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
in einer Sache ähnelt unser Kosmos weder de-Sitter- noch Anti-de-Sitter, denn in unserem Kosmos gibt es neben dem Raum, der kosmologischen Konstante beziehungsweise der Nullpunktsenergie auch noch gewöhnliche, meinetwegen auch dunkle, Materie. Mein Bauchgefühl sagt, es ist keine gute Idee, die Materie einfach wegzulassen. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Im Gegensatz zu unserem Kosmos ist ein AdS-Raum frei von Materie. Insbesondere auch frei von starken Feldern, die ein spontan entstehendes und vergehendes Teilchenpaar überhaupt erst trennen könnten. Der Artikel spricht viel von Verschränkung. Aber mir ist nicht klar, was da verschränkt sein soll? Außer der Nullpunktsenergie ist ja nichts da. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Verschränkung ist unter "normalen" Bedingungen kurzlebig und kleinräumig. Es braucht ein Menge Apparatur, um eine Verschränkung aufrecht zu erhalten. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Wie ist dann dieser Graph zu lesen? Geht es da um subatomare Größenordnungen oder um kosmologische? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Bei uns entsteht ein Paar verschränkter Teilchen. Sagen wir zwei Photonen. Das eine saust in Richtung Andromeda-Nebel davon und stellt so den Kausalzusammenhang zwischen der Milchstraße und dem Rest des beobachtbaren Universums her? Ist es das, was der Artikel sagen will? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
- wie weit kommt ein verschränktes Photon, bevor es mit irgend etwas wechselwirkt? Da muß ich passen, tippe aber auf nicht so weit. Stimmt das? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
- mag sein, daß die zugrundeliegenden Arbeiten das anders darstellen, in der Graphik jedenfalls sind die Partikel promisk verschränkt. So ist es in Wirklichkeit auch nicht, oder? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Wurmlöcher - gibt es irgend ein Argument, das auch nur annähernd auf die Existenz solcher Dinger hindeutet? Die Wurmloch-Analogie bringt nichts Neues, das über Begriff Nicht-Lokalität hinausgeht. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ich habe nach einem einfach verständlichen Analogon gesucht, mir ist aber leider noch keins eingefallen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, wie im Artikel erwähnt, ist das modellierte Universum statisch. Ich denke aber, das ist bei Fragen nach der Natur der Raumzeit erstmal legitim und sogar eine gute Idee, auf diese Weise einen fundamentalen Zusammenhang zu suchen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Nee, das ist ganz anders gemeint. In dem (leeren) AdS-Universum gibt es das Phänomen "Raum", während die Quantenfelder und ihre Verschränkung in einem anderen Raum (der Hülle mit den Tensoren) leben. Es sind also nicht die uns bekannten Teilchen, sondern sie werden in einem mathematischen, erstmal hypothetischen Raum angenommen, und zwar gerade so, daß ihre Beschreibung mathematisch äquivalent zum Raum in "unserem" AdS-Universum ist. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ich würde sagen, es gilt für jede Größenordnung oberhalb der Plancklängen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Wurmlöcher sind ein Raumzeitphänomen (jedenfalls wenn die ART stimmt). Daher ist es interessant, ob der Maldacena-Ansatz diese äquivalent voraussagt und welches Quantenphänomen im CFT Raum ihnen entspricht. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Für einen interessierten Laien wäre es sehr hilfrauch, wenn Dir das gelänge. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Die AdS/CFT-Dualität kann Korrelationen beschreiben kann, die wir nicht sehen. Aber warum sollten diese Korrelationen EPR-artig sein? Warum gilt ER = EPR, obwohl niemand EPR vertritt? EPR ist die Behauptung, es gäbe verborgene Variablen. Bisher gibt es aber keinen Fall, der die Bellsche Ungleichung verletzt. Wenn AdS/CFT tatsächlich EPR bestätigen sollte und verborgene Variablen wieder salonfähig macht, wäre das eine Sensation. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
EPR steht hier einfach für Verschränkung, nämlich für die drei Forscher, die damals das erste Paper über Verschränkung schrieben: Einstein, A.; Podolsky, B.; Rosen, N. (15 May 1935). "Can Quantum-Mechanical Description of Physical Reality Be Considered Complete?" - Physical Review 47 (10): 777–780. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Bell's theorem - Historical background
In the early 1930s, the philosophical implications of the current interpretations of quantum theory troubled many prominent physicists of the day, including Albert Einstein. In a well-known 1935 paper, Boris Podolsky and co-authors Einstein and Nathan Rosen (collectively "EPR") sought to demonstrate by the EPR paradox that QM was incomplete. This provided hope that a more-complete (and less-troubling) theory might one day be discovered. But that conclusion rested on the seemingly reasonable assumptions of locality and realism (together called "local realism" or "local hidden variables", often interchangeably). In the vernacular of Einstein: locality meant no instantaneous ("spooky") action at a distance; realism meant the moon is there even when not being observed. These assumptions were hotly debated in the physics community, notably between Nobel laureates Einstein and Niels Bohr. In his groundbreaking 1964 paper, "On the Einstein Podolsky Rosen paradox", physicist John Stewart Bell presented an analogy (based on spin measurements on pairs of entangled electrons) to EPR's hypothetical paradox. Using their reasoning, he said, a choice of measurement setting here should not affect the outcome of a measurement there (and vice versa). After providing a mathematical formulation of locality and realism based on this, he showed specific cases where this would be inconsistent with the predictions of QM theory. https://en.wikipedia.org/wiki/Bell's_theorem |
step hat folgendes geschrieben: |
Zu den anderen Fragen gibt es teilweise was in der verlinkten Präsentation, z.B. Fläche vs. Volumen und auch zur möglichen Auflösung des Informationsparadoxes und kosmischer Expansion durch diesen Ansatz. Ansonsten sobald ich wieder Zeit finde ... |
Zitat: |
The AdS/CFT correspondence resolves the black hole information paradox, at least to some extent [...] Any ... black hole corresponds to a configuration of particles on the boundary of anti-de Sitter space. These particles obey the usual rules of quantum mechanics and in particular evolve in a unitary fashion, so the black hole must also evolve in a unitary fashion, respecting the principles of quantum mechanics. In 2005, Hawking announced that the paradox had been settled in favor of information conservation by the AdS/CFT correspondence, and he suggested a concrete mechanism by which black holes might preserve information. |
step hat folgendes geschrieben: |
@smallie - ich verstehe nicht, wie Du darauf kommst, es deute hier etwas auf verborgene Variablen hin. Wenn der AdS/CFT Ansatz stimmt, ist die quantisierte Raumzeit äquivalent zu einer QFT ohne Gravitation in einem um 1 niederdimensionalen Raum (typischerweise 4 statt 5). Wo sollen da die HV herkommen, die es in einer QFT ja eben nicht gibt? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Zum BH Information Paradox:
https://en.wikipedia.org/wiki/AdS/CFT_correspondence#Black_hole_information_paradox
|
Zitat: |
Stephen Hawking's New Black-Hole Paper, Translated
January 8, 2016 SF: Stephen Hawking is an author on this paper, so I take it he agrees that his original argument was flawed in this way. AS: Right. I think that’s why he got excited. People have made all kinds of crazy criticisms of his argument, and to the best of my impressions, he’s correctly objected to all of them. But this one, he heard it and he seemed to immediately agree that this was the key. In fact, as you’ve learned from what happened at Stockholm, he’s more certain than I am that this is the missing link in understanding black hole information. I’ve been surprised so many times in my career about how things turn out that I'm not making any predictions. http://blogs.scientificamerican.com/dark-star-diaries/stephen-hawking-s-new-black-hole-paper-translated-an-interview-with-co-author-andrew-strominger/ |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Und bei EPR denke ich an verborgene Variable, Nicht-Lokalität oder Nicht-Realismus. Zu mindestens einem dieser Punkte sollte eine Aussage kommen, wenn EPR angerufen wird. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich die Sache richtig verstehe, dann sollte folgendes möglich sein:
- platziere zwei Brillen hintereinander, und zwar zwei gegenseitig polarisierende Scheiben. Ergebnis: es geht kein Licht durch. - platziere drei Brillen hintereinander, so daß die mittlere um 45° zwischen den zwei entgegengesetzten steht. Ergebnis: es geht ein bisschen Licht durch. Kommt das hin? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, das ist korrekt. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ohne Quantenphysik kann man sich das so veranschaulichen: Der Linear-Polfilter läßt nur eine Ebene durch. Er "betrachtet" dazu jede Lichtwelle als zusammengesetzt aus einer Komponente parallel und senkrecht zu seiner P-Richtung - was aufgrund der vektoriellen Natur des EM-Feldes möglich ist.
Wenn der erste Filter jetzt z.B. 0° und der zweite ß-Richtung durchläßt, dann "zerlegt" der zweite Filter das 0°-Licht in Linearkomponenten ß und ß-π/2. Es kommt also die relative Amplitude cos(ß) in ß-Richtung polarisiert durch. Der dritte Filter macht es genauso: Wenn er α durchläßt, dann "zerlegt" der dritte Filter das ß-Licht in Linearkomponenten α und α-π/2. Es kommt also am Ende Amplitude cos(ß)*cos(ß-α) in α-Richtung polarisiert durch. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ist der Hintegrund Deiner Frage etwa das Gedankenexperiment mit dem Zufallsgenerator, z.B. hier beschrieben?
http://scienceblogs.de/arte-fakten/2010/07/02/die-eprgeschichte-teil-3-ein-zufallsgenerator-fur-bell/ |
Zitat: |
F S Z
0 0 0 0 0 1 0 1 0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1 0 1 1 1 |
Zitat: |
F S Z FS FZ SZ
0 0 0 G G G 0 0 1 G U U 0 1 0 U G U 0 1 1 U U G 1 0 0 U U G 1 0 1 U G U 1 1 0 G U U 1 1 1 G G G |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Auf meinem Niveau - und rückwärts gedacht - lautet das: beim Durchgang durch einen Spalt - hier Polfilter - ist der Ort eines Teilchens festgelegt. Würde das Teilchen dann noch durch einen zweiten, um 90 Grad gedrehten Spalt in Abstand x gehen, wäre sowohl Ort und Geschwindigkeit des Teilchens bekannt. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Sie würden in 33% aller Fälle gleich messen. Warum die erste und letzte Zeile dabei keine Rolle spielen, kann ich leider nicht erklären. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ganz guter Artikel im April-SdW:
http://www.spektrum.de/magazin/sind-raum-und-zeit-das-produkt-quantenmechanischer-verschraenkungsprozesse/1400768 |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Quark |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ein Teil des Streits über die Zeit im uwebus-Thread erübrigt sich vielleicht, wenn man akzeptiert, daß es sowohl die erlebte Zeit gibt, als auch die Zeit als wissenschaftliches Modell. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und genau da haben wir die Probleme, weil es offenbar Schwierigkeiten macht, zu akzeptieren, daß "Zeit" ein wissenschaftliches, mithin von Menschen gemachtes Modell ist, und Zeiterleben ein Produkt sozialer Prozesse ist. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und genau da haben wir die Probleme, weil es offenbar Schwierigkeiten macht, zu akzeptieren, daß "Zeit" ein wissenschaftliches, mithin von Menschen gemachtes Modell ist, und Zeiterleben ein Produkt sozialer Prozesse ist. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Wissenschaftliche Modelle sind ja immer von Menschen gemacht. Das sagt erst mal nichts über den ontologischen Status dessen aus, was modelliert wurde. Man könnte natürlich trotzdem der Auffassung sein, daß Zeit nicht existiert. Nur wird diese Auffassung nicht durch die obige Aussage begründet. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die Frage ist aus meiner Sicht nicht, ob "Zeit" existiert (das ist eine philosophische Frage, keine wissenschaftliche), sondern wie realistisch die Vorstellungen sind, die wir damit verbinden. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Zeit ist nicht direkt sinnlich erfahrbar... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ein mal abgesehen davon, dass das Zeiterleben bzw. Zeitempfinden auch Bereiche kennt, die kein Produkt sozialer, sondern eines evolutionärer Prozessen sind (die Zeitempfindung ist z.B. für das Abschätzen von Geschwindigkeiten unabdingbar - erkläre mal diese Treffsicherheit ohne Zeitempfindung: https://www.youtube.com/watch?v=9ieWrWLjii0 ) ist auch in deiner Aussage enthalten, dass diese sozialen Prozesse auch zu unterschiedlichen Zeiterlebnissen führen können, und das sogar innerhalb einer Gesellschaft, situationsabhängig sogar innerhalb einer Person. Und bei dem in der Sprache abstrakt handelnden Menschen hat das sogar zu einem Zeitbegriff geführt, der gar nicht mehr direkt vom Zeiterleben abhängt, sondern Teil unserer Vorstellung von dieser Welt ist. Und das schon lange vor Newton. |
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