Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Wie schon im anderen Thread gesagt, Kant lohnt sich auch heute noch |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Unbedingt! |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber mehr wegen der Fragen, die er gestellt hat, weniger der Antworten wegen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Na ja, wenn ich zu wählen hätte ... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, das mit der Zwille ist kein "Zeiterleben". Für ein bewußtest Erleben geht das viel zu schnell. Das schafft nur unser Unterbewußtsein, mit viel, viel Übung. Genauso, wie dein Fuß auf der Bremse steht, bevor du noch begriffen hast, was da unerwartet aus der Seitenstraße kommt. Auch da, viel, viel Übung. Bei einem Fahranfänger rumst es da mit Sicherheit. Von angeboren also keine Spur. OK, evolutionär entstanden ist sicherlich unsere Fähigkeit, aus einer Fülle fast gleichartiger Abläufe ein Abschätzung vorzunehmen. Aber frage mal einen Bogenschützen, wie lange es dauert, bis das zuverlässig klappt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Unsere heutige Vorstellung von dieser Welt, untrennbar gebunden an einen Minuten-, bei manchen sogar an einen Sekundentakt, ist jedenfalls für die Menschen in den Industrienationen allumfassend, so allumfassend, daß es sogar ihre Freizeit strukturiert, sehr zu unser aller Schaden übrigens, als auch historisch noch ziemlich neu.
Deine Einzelbeispiele von Zeitmessungsinstrumenten sprechen da nicht dagegen, sowenig wie das Auffinden einer antiken Batterie ein Beleg für die Elektrifizierung Babylons ist. .... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
@fwo
Wir kommen jetzt von "Höcksken auf Stöcksken", wie man bei uns sagt. "Automatisiertes Verhalten" ist aus meiner Sicht unterbewußtes Verhalten, aber ich habe keine Lust, mit dir darüber zu streiten. Ich denke, wir sollten uns in diesem wie in anderen Punkten darauf einigen, daß wir uns nicht einig sind. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
....
Es ist wahrscheinlich viel zu stark vereinfacht, davon auszugehen, dass der Begriff Zeit zu einer Zeit und in einer Gesellschaft nur eine Bedeutung hat..... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Zeit wird grundsätzlich auch durch den Bezug von vorher zu nachher wahrgenommen. |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ||
Und mit welchem unserer Sinne wird die Zeit wahrgenommen, nach welchem Grundsatz? Was wird denn da wahrgenommen? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Vielleicht möchtest Du mir diese Sache ja etwas erleichtern, indem Du mir erkläfrst, wie genau wir das machen, dass wir Raum wahrnehmen. Das ist ja anscheinend ein unstrittiges Thema. |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nein, wenn du zum erleichtern Raum brauchst, such dir eine kleine Hütte! und versuche dort meine Frage zur Zeit zu beantworten!! Zu deiner Information: "Raum ist in der kleinsten Hütte!" |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und genau da haben wir die Probleme, weil es offenbar Schwierigkeiten macht, zu akzeptieren, daß "Zeit" ein wissenschaftliches, mithin von Menschen gemachtes Modell ist, und Zeiterleben ein Produkt sozialer Prozesse ist. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Zeit ist nicht direkt sinnlich erfahrbar. Die Dauer ist im Gegensatz zur räumlichen Ausdehnung flüchtig. Sie lässt sich nicht fassen. |
Zitat: |
Li Bai (701-762)
Wir sitzen zusammen, der Berg und ich, bis nur der Berg übrigbleibt. https://en.wikiquote.org/wiki/Li_Bai |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Und die Intuition für die Zeit ist, daß da eigentlich nichts ist - weil wir kein Analogon zur räumlich ausgedehnten Substanz haben, die der Zeit zugrunde liegen könnte. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
@ Marcellinus: Nachdem ich das Ganze bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten doch noch ein paar Mal durch meinen Kopf bewegt habe (siehe die Dialoge mit dem kleinen Fritz), muss ich dann doch noch mal nachfragen: Es ist klar, dass die Termine früher von anderen Göttern als dem Umsatz und dem Profit gesetzt wurden, das waren da die Sonne mit den Sonnenwenden, Zeus, der Regengott oder die Wanderung der Lachse. Aber wie stellst Du Dir ohne einen Zeitbegriff vor, dass man diese Termine, deren Begehungen ja z.T. mit erheblichem zu planenden Aufwand verbunden war, trotz z.T. langwieriger Vorbereitung einhalten konnte? Wie stellst Du Dir vor, dass Alexander der Große seine Schlachten ohne Zeitplan planen konnte, oder wie stellst Du Dir nur die bereits hochgradig arbeitsteilige Gesellschaft des alten Griechenland mit Wochenmarkt und allem drum und dran ohne ein zeitlich bestimmtes Management vor, von termingebundenen Auftragsarbeiten der Handwerker (z.B. zu den religiösen Festen) ganz zu schweigen. Das alles bedurfte nicht nur einer Denkarbeit zum Thema Zeit, sondern die musste auch kommuniziert werden. Ich kann mir das alles ohne einen Zeitbegriff, der unserem ziemlich ähnlich war, nicht vorstellen, Du anscheinend schon. Wie hat das funktioniert? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
@fwo
Ich denke, wir sollten uns in diesem wie in anderen Punkten darauf einigen, daß wir uns nicht einig sind. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Aber was hat das alles für einen Sinn? Du bist fest davon überzeugt, daß unser physikalischer Zeitbegriff unveränderlich seit den ersten Hochkulturen existiert, und unser Zeiterleben (wie auch das meiste unseres sonstigen Habitus, wie wir beide aus anderen Diskussionen wissen) quasi angeboren ist. Dabei ist es ziemlich unerheblich, ob es sich dabei um ein Kant’sches a-priori handelt, oder ein Produkt der Evolution. Der Homo Sapiens schaut nach dieser Vorstellung seit den ersten Tagen in Afrika vor 70.000 Jahren mit den gleichen (oder „ziemlich ähnlichen“) Augen auf diese Welt wie wir heute. Alles, was man über diesen Sapiens herausfinden könne, finde man daher auch an jedem Einzelnen von uns heute, abgesehen vielleicht von einem Mehr an Wissen. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wirklich nicht? Drei Beispiele sind so augenfällig, daß sie sogar zur Basis von Zeiteinheiten wurden. Die Dauer der Erddrehung, die Umlaufzeit des Mondes um die Erde und die Umlaufzeit der Erde um die Sonne. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Stell doch mal ein Modell unserer alltäglichen Welt vor, das ohne linearen Zeitbegriff auskommt, ... Ansonsten ist das alles nur Blabla. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hat jemand, außer dir, von einem "nichtlinearen" Zeitbegriff gesprochen? Also blabla ... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
....
Du gehst davon aus, daß der Zeiterleben der Menschen sich seit der Antike nicht geändert hat, und „praktisch dem Zeitbegriff der heutigen Physik“ entsprach und entspricht. .... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
....
Und genau da haben wir die Probleme, weil es offenbar Schwierigkeiten macht, zu akzeptieren, daß "Zeit" ein wissenschaftliches, mithin von Menschen gemachtes Modell ist .... |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ||||||
Diese Beispiele stehen nicht für eine Wahrnehmung bezw, Existenz von (unsichtbarer!) Zeit, sondern was du tatsächlich wahrnehmen kannst sind unterschiedliche Bewegungen von materiellen Objekten! Zur Basis von willkürlichen Zeiteinheiten wurden diese Bewegungen aber erst durch uns genormt, um die Dauer von Bewegungen anschaulich und mathematisch darstellen zu können. Newton hat es ja ähnlich formuliert; „Und die Zeit ist keine Sache sondern ein "Maß der Dauer", das selbst nicht meßbar ist sondern definiert werden muß. Maße existieren nicht sondern sie gelten, sind also etwas vom Geist gesetztes…..“ Das wäre zu widerlegen |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ||||||
Diese Beispiele stehen nicht für eine Wahrnehmung bezw, Existenz von (unsichtbarer!) Zeit, sondern was du tatsächlich wahrnehmen kannst sind unterschiedliche Bewegungen von materiellen Objekten! |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Zur Basis von willkürlichen Zeiteinheiten wurden diese Bewegungen aber erst durch uns genormt, um die Dauer von Bewegungen anschaulich und mathematisch darstellen zu können. |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Newton hat es ja ähnlich formuliert;
„Und die Zeit ist keine Sache sondern ein "Maß der Dauer", das selbst nicht meßbar ist sondern definiert werden muß. Maße existieren nicht sondern sie gelten, sind also etwas vom Geist gesetztes…..“ Das wäre zu widerlegen |
Zitat: |
Es gibt eine objektiv existierende, unabhängig von allen Geschehnissen verlaufende Zeit. Alle Körper bewegen sich in einem objektiv existierenden Raum, der unabhängig is von allen darin befindlichen Körpern. Alle veränderlichen Größen sind physikalische Größen, die von der objektiv ablaufenden Zeit abhängen.
http://www.studentshelp.de/p/referate/02/822.htm |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Jetzt habe ich den Faden verloren. Wofür oder wogegen ist das ein Argument? Natürlich steht das für die Existenz von Zeit, wenn sich etwas verändert. Ohne Zeit keine Veränderung. Ohne Zeit keine Wahrnehmung. Würdest du so weit gehen und sagen, die Schwerkraft ist unsichtbar, denn tatsächlich sehen wir nur wie Gegenstände zu Boden fallen? Das ist zwar auf eine gewisse Weise richtig, auf eine andere Weise aber sehr spitzfindig. Besser so: daß es Zeit gibt ist offensichtlich. Daß sich Zeit nicht so absolut und linear verhält, wie es sich unser Primatenhirn vorstellt, ist eine neue Erkenntnis. |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
Aber sag mir bitte noch, wie lange dauert denn das "Jetzt"? mfG |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Zeit ist nicht direkt sinnlich erfahrbar. |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: |
....
Was deinen Vergleich mit der unsichtbaren Schwerkraft anbelangt, so siehst du ja beim fallenden Apfel eine „offensichtliche“ Wirkung. Welche Wirkung ist aber nach deiner Behauptung bei der Zeit offensichtlich? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Welch kühne Behauptung. Erklär doch bitte mal genau welche Eigenschaft der Schwerkraft es macht, dass der Apfel fällt, und wie die das macht. btw: Wie kommst Du nur auf das schräge Brett, dass die Zeit an der Materie zerbeln müsste? Das braucht sie doch gar nicht, weil der Raum schon an der zerrt . denn ohne Raum ist schließlich auch keine Bewegung möglich. . |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Hallo kleiner Fritz,
ich denke, das passt besser in diesen Thread:
Kannst Du mir sagen, wie gross "hier" ist? SCNR |
der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | ||||
Jetzt hast du du mir ein überzeugendes Argument geliefert, dass der Raum an der Zeit zerrt, wer hötte das gedacht. Und ich hatte mir eingebildet die Zeit zerrt am Raum! Errare humanum est. So eine Zerrerei aber auch im Universum. |
Zitat: |
Nach einer inneren Uhr, die unser Zeitgefühl im Sekunden- bis Minutenbereich steuert, suchten Hirnforscher bislang vergeblich. Neue Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass hier unser Körpergefühl eine zentrale Rolle spielt: Selbstwahrnehmung und Zeiterleben sind augenscheinlich untrennbar miteinander verbunden. |
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