Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#271:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:38
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?


Nur wenn die Behauptung ernst genommen wird.

#272: Re: Antisemitismus im Koran Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 12:48
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Dieser Judenhaß hat Religionen überlebt, Gesellschaftsformen, Völkerwanderungen, Weltanschauungen, wissenschaftliche Revolutionen und politische Systeme. Nur eins ist immer gleich geblieben, ob in den ersten Schilderungen aus der Vielvölkerstadt Alexandria v.d.Z. oder aus Paris oder Gaza des 21. Jh.: immer sieht man in den Juden das über alle Maßen Böse, die Schuldigen schlechthin an jedem Übel, daß einem so einfällt. Fast alle Menschen dieses Kulturkreises haben zu dieser einen Gruppe von Menschen eine Meinung, mögen sie auch nur einen von ihnen jemals getroffen haben oder nicht.


Das Gefettete ist der eigentliche Antisemitismus, der - faktisch, historisch - im islamischen Kulturraum fehlt.

Im Islam fehlt auch die starke Rolle des Satans, des - wie du schreibst - "Bösen" und "Schuldigen" schlechthin.

Nur ist in christlichen Kulturen der Antisemitismus nicht dadurch verschwunden, dass - via Fast-Ausrottung - kaum noch Juden da sind vor Ort. Auch wenn es weltweit keinen einzigen Juden mehr gäbe, so verschwände Antisemitismus in christlich geprägten Kulturen nicht, solange nicht die wesentlichen Essenzen des Christentum selbst verschwänden.

Denn die antisemitische Struktur des identifizierten All-Sündenbocks lässt sich auch auf andere Gruppen der Bevölkerung übertragen. Das ist auch vielfach geschehen, wenn man sich die Verfolgung der *Inkarnationen des Bösen* in Gestalt der "Hexen", "Ketzer", usw. ansieht. Aber auch der Antikommunismus hat etwas davon, wie man z.B. am deutschen Faschismus sehen kann mit seinem Wahn von der *jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung*.

Somit ist es verkürzt und falsch, unter Antisemitismus einfach nur Judenfeindschaft oder Judenhass zu verstehen. Antisemitismus ist mehr als das.

#273: Re: Antisemitismus im Koran Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 13:54
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.

Nicht die Ursachen, dieser Plural ist sehr wichtig, aber der subjektive Grund. Man sollte den zumindest nicht unter den Tisch fallen lassen [...]

Man kann ihn sehr wohl unter den Tisch fallen lassen, wenn er sich als buchstäblich beliebig austauschbar erweist. Der "subjektive Grund für den Antisemitismus" ist die Lüge über die Juden - und zwar auch in dem Sinne, dass sich der Antisemit damit (oft wissentlich und willentlich) selbst belügt. Wenn er nach der Widerlegung einer Lüge einfach zu einer anderen greift, ist noch nicht mal mehr klar, ob das wort "subjektiver Grund" auf die Lüge überhaupt passt. Ein sehr schönes Beispiel ist die Passage in Hitlers Mein Kampf, in der es um den Fälschungsprozess gegen die Protokolle der Weisen von Zion geht. Hitler sagt, dass ihn die Protokolle in seiner Einstellung deutlich beeinflusst haben, aber dass es ihm dennoch im Grunde völlig egal ist, ob sie sich als Fälschung herausstellen oder nicht. Wenn sie eine Fälschung sind, dann hat eben der Fälscher das Wesen der Juden erkannt und in seiner Fälschung für die Welt ausgesprochen. Da kann man noch nicht mal mehr eindeutig sagen, ob die Protokolle nun tatsächlich ein "subjektiver Grund" Hitlers sind oder nicht. Hinter dem angeblichen "subjektiven Grund" liegt einfach ein obskurer, unausgesprochener, aber letztlich völlig beliebiger weiterer "subjektiver Grund", auf den sich der Antisemit im Notfall zurückziehen kann.

#274: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 15:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
private Definition, was Antisemitismus zu sein hat und was nicht.




Was willst Du damit sagen? Die private, interessengeleitete Antisemitismusdefinition eines christlichen Zionisten ist allgemeinverbindlich?

Lass es mich mal allgemeiner und "unverschwurbelt" sagen: Wer einen Menschen wegen seiner Herkunft ablehnt und damit zum Ausdruck bringt, dass er Menschen jener ethnischen Herkunft generell und genau wegen ihrer ethnischen Herkunft ablehnt, der ist ein Rassist. Wer einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen ablehnt, weil er/die ihm etwas weggenommen haben, ist kein Rassist, ausser wenn er andere Menschen, die ihm nichts weggenommen haben, sondern bloss zufällig derselben Ethnie anghoeren, genauso ablehnt wie der/diejenige(n), der/die ihm etwas weggenommen haben.

Was ist daran zu so schwer zu verstehen? Schulterzucken

Gensuso wie ich die Politik von Laendern wie Iran oder Saudi-Arabien (auch sehr scharf!) verurteilen kann ohne deshalb islamophob und/oder rassistisch zu sein, so kann ich auch die Politik Israels verurteilen, inklusive der Ablehnung der Staatsideologie. Man muss den konservativen Islamismus genausowenig tolerieren wie den aggressiven Zionismus. Mit Rassismus (Antisemtismus) hat weder das eine noch das andere zu tun, auch wenn tatsächliche Rassisten (Antisemiten) manchmal auf diesen Zug mit aufspringen.

Wenn Du die zionistische Landnahme unbedingt verteidigen willst, so solltest Du das bitte zur Sache tun und nicht glauben, wenn Du jede Kritik daran als "Antisemitismus" diffamierst, könntest Du Dich davor drücken.

#275: Re: Antisemitismus im Koran Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 15:25
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Wie viele der Muslime lesen den Koran historisch-kritisch, Lachen

Selbstverständlich viel zu wenige. Aber das ist in diesem Kontext eigentlich nicht der entscheidende Punkt, weil Antisemitismus so nicht funktioniert. Würde er im Koran kein Futter finden, würde er sich sein Futter eben woanders suchen.

Das klingt so, als gäbe es eine menschliche Konstante Atisemitismus, die über all ihren Weg findet.

Natürlich nicht. Aber das heißt nicht, dass die Ursachen antisemitischer Einstellungen tatsächlich an der Stelle liegen, wo seine Vertreter ihre subjektiven Gründe angeben.


Wobei ich behaupten würde, daß es gerechtfertigt ist, den Antisemitismus als Kulturkonstante zu bezeichnen. Er mäandert über Kulturen, Kontinente und Jahrtausende.


Was ist das denn fuer ein Unsinn?

#276:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 15:27
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern


Man erleichtert so den gegen einen eingestellten Rassisten natuerlich die propagandistische Arbeit ungemein. Aber auch das rechtfertigt natuerlich fuer sich allein keinen Rassismus. (Wobei ich nicht behaupten will, Du haettest das gesagt)

#277:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 16:29
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern

Welches "Volk" hat das denn nicht schon irgendwann mal von sich behauptet? Die Amerikaner haben ihr Manifest Destiny, praktisch alle europäischen Völker haben auch was ähnliches irgendwo in ihrer Geschichte, und der Islam beinhaltet ebenfalls eine mehr oder weniger explizite Komponente arabischer Auserwähltheit (u.A. einer der Gründe dafür, warum der Koran eigentlich nicht übersetzt werden darf). Um nur ein paar Beispiele zu nennen.

#278:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 01.07.2018, 16:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zieht man nicht allein durch die Tatsache, dass man das Behauptet, das "auserkorene Volk" zu sein, den Hass auf sich?
Das gabs auch schon mal in der neuere Geschichte. Ganz ohne Religion. zwinkern

Welches "Volk" hat das denn nicht schon irgendwann mal von sich behauptet? Die Amerikaner haben ihr Manifest Destiny, praktisch alle europäischen Völker haben auch was ähnliches irgendwo in ihrer Geschichte, und der Islam beinhaltet ebenfalls eine mehr oder weniger explizite Komponente arabischer Auserwähltheit (u.A. einer der Gründe dafür, warum der Koran eigentlich nicht übersetzt werden darf). Um nur ein paar Beispiele zu nennen.


Das angenehme an der jüdischen "Auserwählheit" ist zudem, dass ihr jedes Sendungsbewusstsein abgeht. Anders als Christen und Moslems gingen Juden einem nie mit Missionseifer oder Welteroberungsphantasien auf die Ketten.

#279: Über importierten Antisemitismus Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 20:03
    —
Vor ein paar Tagen erschien in der FAZ dieser Artikel,
insbesondere die Fraktion Danin Ranan hier im FGH sollte diesen mal lesen,
wenn sie schon die hier schon verlinkte Kritik an diesen ignoriert:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/fluechtlinge-und-antisemitismus-wovon-man-lieber-nicht-spricht-15671455.html?premium

Zitat:
Flüchtlinge und Antisemitismus
Wovon man lieber nicht spricht
Die Migrationsforschung behandelt Antisemitismus unter muslimischen Flüchtlingen mit spitzen Fingern. Dabei sprechen neue Studien eine deutliche Sprache.
(...)

(...)


hier nun die neuen Studien, die eine deutliche Sprache sprechen:








Wer kein Geld für den Kauf dieses Artikels von G. Wagner hat,
kann natürlich auch in die Bib seines Vertrauens gehen und die FAZ im Original lesen - besser zumindest als ein weiteres Dingsdas von D. Ranan hierein zu posten.

Quelle: FAZ vom 04-07; S. 44

Und aktuell gibt es ja auch dies:
Zitat:

Achtköpfige Gruppe verprügelt Mann mit Davidstern

Ein Syrer sei in der Nacht zum Samstag in einem Park in Berlin-Mitte von einer Gruppe von Landsleuten angegriffen worden, berichtete die „Welt“ am Samstag unter Berufung auf Polizeiinformationen.

Der Mann habe die Gruppe um Feuer gebeten. Dabei habe einer der Syrer einen Davidstern an der Halskette des Mannes entdeckt, woraufhin die Gruppe auf ihn eingeschlagen habe. Dabei erlitt das Opfer dem Bericht zufolge Platzwunden, die ambulant behandelt worden seien. Demzufolge ermittelt nun der Staatsschutz.


Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

#280: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 20:52
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

#281: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.07.2018, 21:03
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

#282: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 08:39
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/neuer-antisemitismus-vorfall-gruppe-verpruegelt-mann-mit-davidstern-15679944.html

erschreckend

Das Abartige ist ja, dass solche Übergriffe m.W. keine Auswirkungen auf den Asylstatus der Täter haben.
Das muss man sich mal geben: die Typen fliehen - angeblich - vor Krieg und Gewalt und haben dann im Gastland, welches sie durchfüttert,
nichts besseres zu tun, als weiter ihre heimischen Händel auszutragen.
Da wünscht man sich Schweizer "Ausschaffungs"gesetze: wer sich nicht benehmen kann, fliegt raus.

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

Ganz abgesehen davon, dass sich Gesetze manchmal ändern, schmeißt Du da Fälle in einen Topf, die juristisch nichts miteinander zu tun haben.

Das Aufenthaltsrecht wird nur durch ein Gesetz geregelt, das Asylrecht ist ein Grundrecht, das Du nur verwirken kannst, indem Du erkennbar gegen die Verfassung arbeitest. D.h. z.B. ein Mord ändert nichts am Asylverfahren, weil er auch nicht geeignet ist, den einzig zulässigen Grund für einen Asylantrag, politisch verfolgt zu sein, zu ändern.

Nur eine freiwillige Ausreise wie eine Flucht ins Ausland vor deutscher Strafverfolgung gilt als Rücktritt vom Asylantrag.

Nun sind Kriegsflüchtlinge nicht automatisch politisch Verfolgte und genießen dadurch auch nicht automatisch Asyl. Sobald sie aber beim Übertritt über die Grenze das Wort Asyl einmal aussprechen, sind sie automatisch im Asylverfahren und unterstehen, bis das Verfahren abgeschlossen ist, dem Asylrecht; ansonsten können sie nur ein befristetes Bleiberecht erhalten. Um sie damit aber rauszuwerfen, benötigt man allerdings ein Land, das bereit ist, sie aufzunehmen, weil unser Recht ein Aussetzen auf hoher See nicht vorsieht.

Dein Freund stammte aus den Niederlanden, einem Land, das verpflichtet gewesen wäre, ihn aufzunehmen.

Erst nachdenken, dann schreiben.

#283: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 09:01
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ist das so?
Ich hatte früher mal ein holländischer Kollege. Der wurde wegen ein Verkehrsdelikt belangt. Der bekam umgehend Post von irgend ein Amt (Ich weiß nicht mehr welches. Das ist schon so lange her) dass er sich zu benehmen hätte, sonst würde er seine Aufenthalserlaubnis (das gabs damals noch) verlieren.

Es geht hier nicht um pillepalle wie Falschparken, Schwarzfahren oder Kaugummiklauen.
Sondern um Gewalttaten oder antisemitische Übergriffe.
Wer sich sowas leistet, sollte sich m.E. nicht mehr auf Schutz vor Krieg oder politische Verfolgung berufen können.
Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.

#284: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 09:10
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.


Das lässt sich nicht so einfach ändern, weil das an dem Grundsatz hängt, dass Menschenrechte für alle gelten, auch für Straftäter.

#285: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 10:35
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Wenn das Asylrecht sowas deckt, dann bin ich in der Tat dafür, das zu ändern.


Das lässt sich nicht so einfach ändern, weil das an dem Grundsatz hängt, dass Menschenrechte für alle gelten, auch für Straftäter.

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass das Asylmenschenrecht nur für politisch verfolgte (sprich: Nichtmal für Kriegsflüchtlinge) gilt und sich niemand darauf berufen kann, der auf dem Landweg nach Deutschland reist?

Bezüglich derjenigen, die sich tatsächlich auf Asyl berufen können, bin ich allerdings auch der Ansicht, dass diese Recht selbst durch schwerste Straftaten nicht verwirkt werden kann.

#286: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 10:44
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

#287: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.

#288: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:34
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.


Wenn man die Frage nicht zurückweisen darf, dann ist diese pseudohöflche Fragerei doch nur eine hohle Masche.

#289: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Darf ich höflich Daraufhinweisen, dass (...)


Darf man das eigentlich auch höflich verneinen?

Nö. Der Hinweis ist kein Verstoß gegen die Forumsregeln.


Wenn man die Frage nicht zurückweisen darf, dann ist diese pseudohöflche Fragerei doch nur eine hohle Masche.
Natürlich darf man das verneinen, das ist ja der Sinn der Frage. Aber ich bitte höflich um Erläuterung, warum du das in diesem Fall möchtest.

#290:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 11:52
    —
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

#291:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 12:49
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.

Ich bin auch froh, dass sich das Gesetz nicht nach der akuten Stimmung des Volkes richtet, aber man sollte in einer Demokratie im Auge behalten, dass es letztlich die Stimme des Volkes ist, die die Gesetze macht, und nicht in den Umkehrschluss verfallen, dass etwas schon deshalb falsch ist, weil "das Volk" es will. Mit dieser Überheblichkeit zwingst Du "das Volk" nur, Leute zu wählen, die Du noch weniger magst. Das ist genau das, was der SPD im Moment passiert.

#292: Re: Über importierten Antisemitismus Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

...erschreckend...

Alles Rechtsradikale

#293:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

#294:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:29
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich hatte nach Köln auch den Impuls, die übergriffigen Täter auszuweisen zu lassen. Rückblickend bin ich froh, daß sich das Gesetz nicht nach der Stimme des Volkes richtet.

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Das da:

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Bezüglich derjenigen, die sich tatsächlich auf Asyl berufen können, bin ich allerdings auch der Ansicht, dass diese Recht selbst durch schwerste Straftaten nicht verwirkt werden kann.


Es ging ja um die Frage, ob man auch unsympathische oder kriminelle Menschen dulden muss.


fwo hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch froh, dass sich das Gesetz nicht nach der akuten Stimmung des Volkes richtet, aber man sollte in einer Demokratie im Auge behalten, dass es letztlich die Stimme des Volkes ist, die die Gesetze macht


Das ist eine Fehleinschätzung. Vox populi "macht letztlich" zum Glück keine Gesetze, sondern die Menschen, die ein Kreuz auf den Wahlzettel zeichnen. Es ist das Unglück unserer Tage, daß die Rechtspopulisten mit einigem Erfolg den Eindruck erwecken, Demokratie legitimierte sich durch Lautstärke auf der Straße. Das wünschst Du dir hoffentlich auch nicht.

edit: sinngebende korrektur

#295:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:40
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung

#296:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:47
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Und ich bin dafür, dass wir die Herkunftsländer dafür bezahlen, dass die Verhandlung und auch das Einsitzen da stattfinden. Das würde abschrecken, unser Gefängnis nicht.

#297:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 13:56
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

#298:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:02
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

Häh? Ich wollte darauf hinweisen, dass deutscher Knast nicht abschreckend wirkt. Was hat das mit rechts / links und Bedarfslogik zu tun?

#299:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:06
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Das wäre im Fall der Nordafrikaner, solange es sich nicht um Libyer handelte, auch möglich, findet bei kriminellen Banden, die von dort kommen, soweit ich weiß, auch öfter statt, und ich wüsste auch nichts, was dagegen spricht.


Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Kleinkrimineller in einem nordafrikanischen Land und würde erfahren, dass es da ein Land gibt, in dem es viel zu holen gibt und wenn man erwischt wird, dann landet man im schlimmsten Fall da, wo man gerade ist. Klingt jetzt nicht wirklich besonders abschreckend, oder?

Ich bin dafür, dass die erst hier ihre Strafe absitzen und dann ausgewiesen werden.

Als somalische Piraten in Hamburg verurteilt wurden haben sie sich für die Haftstrafe bedankt. Einem Somali mit deutschem Knast zu drohen hat in etwa die Wirkung wie wenn man dir mit dem Aufenthalt in der Villa von Gates droht.
Und zum Thema Abschiebung


Merkwürdigerweise argumentieren Rechte in Fragen der Sozialisation genau umgekehrt: Sie pochen auf strikte Einhaltung hiesiger Standards. Nur wenn es um Bestrafung geht, sollen die Standards des Herkunftslandes gelten. Klassischer Fall von Bedarfslogik.

Häh? Ich wollte darauf hinweisen, dass deutscher Knast nicht abschreckend wirkt. Was hat das mit rechts / links und Bedarfslogik zu tun?


OK, du wolltest nicht implizit eine härtere Bestrafung rechtfertigen.

#300:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 09.07.2018, 14:32
    —
Kramer kann mit den realen Verhältnissen zufrieden sein, die meisten Straftäter, die sich schweres zu Schulden kommen haben lassen, kommen erst ins Gefängnis, von dem sie dann abgeschoben werden. Ziel sind dabei die Verbüßung von 2/3 der Haftzeit, aber es hängt sehr von den Kapazitäten zur Abschiebung ab. Knastinsassen haben im Vergleich zu anderen Abzuschiebenden den Vorteil, dass man weiß, wo sie sich tatsächlich aufhalten und dass man sie antrifft. Man kann mit ihnen kurzfristig ein Kontingent auffüllen oder sie auch noch etwas sitzen lassen.



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