kereng hat folgendes geschrieben: | ||||
Karlheinz Deschner (und sicher viele andere auch) hat vorgeschlagen, keine Kinder mehr zu bekommen und die Menschheit abzuschaffen, damit keiner mehr leiden muss. Den überlebenden Tieren könnte es dann auch besser gehen. Die Idee gefällt mir nicht. Ich kann nicht sagen, ob die halbe Anzahl Menschen, die dann nur halb soviel leiden, besser ist als die aktuelle Anzahl mit dem aktuellen Leid. Sicher ist die aktuelle Anzahl Menschen mit weniger Leid besser als der aktuelle Zustand. Damit ist weiterhin offen, wie man Leid misst. |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Negative Empfindungen aufgrund von Folter oder anderen Gewalttaten halte ich für den Kreislauf des Lebens durchaus für verzichtbar. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Du bist Arzt und fragst Deine Patienten, wie stark deren Schmerzen auf der Skala von 1 bis 10 Punkte sind. Der erste gibt 7 Punkte an, der zweite 5, und der dritte 2. Haben wir dann einen objektiven Wert 14 des Leids in der Welt? Kann man das quantifizieren? Meiner Meinung nach nicht. Die subjektive Leiderfahrung mehrerer Menschen lässt sich nicht zu einer Größe addieren. Diese Vorstellung ist falsch. Oder wären 2 Menschen, die beide je 7 Punkte angegeben haben, identisch in der Erfahrung des Leids mit der erstgenannten Gruppe? Diese impliziten Vorstellungen führen in die Irre.
Ein anderes Thema ist die zwingende Existenz des Leids in der Welt, ohne den wir überhaupt nicht existieren würde. Das stimmt schon. Nur, es ist auch falsch daraus zu schließen, daß Bemühungen, Leid zu vermindern daher vergebens, nutzlos oder irrelevant wären. Wer sowas behauptet, soll bitte beim nächsten Zahnschmerz auf Tabletten und den Besuch beim Arzt verzichten. Da die Mitglieder unserer Spezies also die Gleichheit im Streben nach Verringerung des Leids anerkennen, sind wir prinzipiell auch in der Lage, diese Gleichheit auf andere leidensfähige Spezies zu übertragen. Ich sehe kein vernünftiges Argument, das dagegen spricht. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Nur daß sich das Leben erkennbar nicht darum schert, was du für verzichtbar hältst und was nicht. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich weiß nicht recht, was oder wer "das Leben" sein soll, das sich angeblich nicht schert. Erkennbar ist mW eher, dass sich jede Empfindung auch nachhaltig auswirkt. Ob beim Menschen der traumatisiert ist, oder beim Schmerzpatienten, oder beim Schlachttier: Stress bei der Schlachtung soll sich negativ auf die Fleischqualität auswirken. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Leid ist eine besonders wehleidige Formulierung für negative Empfindungen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Hier kommt dann aber doch die Frage nach der Qualität des Leidens. Bewusstsein und die Möglichkeiten zu geistigen Zeitreisen, konkret in diesem Zusammenhang z.B. die Frage, wie lange dieser Schmerz noch anhält, bedeuten eine Vervielfachung der Leidensfähigkeit. Ein großer, wenn nicht der größte Teil unserer Vorstellung vom Leiden der Tiere beruht auf unserer Unfähigkeit, sich in diese relativ zu uns reduzierte Lebensform hineinzuversetzen. Das die bestimmten Nervenzellen, die zur Weiterleitung des außerhalb des Toleranzbereiches liegenden Reizes bestimmt sind, also das erzeugen, was wir als Schmerz empfinden, von allen anderen Tieren, die diese Nervenzellenart auch besitzen, in der gleichen Weise als Schmerz empfunden werden wie von uns, halte ich für puren Blödsinn. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das klingt so, als wärst Du nicht davon betroffen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Fehlt Dir dafür die Empathie? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Findest Du? Ich denke, wer kein Leid empfinden kann, dem fehlt etwas. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Alles andere ist sentimentales Gewäsch. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ein großer, wenn nicht der größte Teil unserer Vorstellung vom Leiden der Tiere beruht auf unserer Unfähigkeit, sich in diese relativ zu uns reduzierte Lebensform hineinzuversetzen. Das die bestimmten Nervenzellen, die zur Weiterleitung des außerhalb des Toleranzbereiches liegenden Reizes bestimmt sind, also das erzeugen, was wir als Schmerz empfinden, von allen anderen Tieren, die diese Nervenzellenart auch besitzen, in der gleichen Weise als Schmerz empfunden werden wie von uns, halte ich für puren Blödsinn. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Leidvermeidung? Was für ein Blödsinn. Es gibt genügend konkrete Probleme, zB. Kriege beenden oder gar nicht erst führen |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Siehst du, darin unterscheiden wir uns. Ich empfinde Schmerzen, oder Verlust, Sorgen oder Verzweiflung; Leid dagegen ist ein abstrakter Begriff, den ich nur in einem Zusammenhang kenne: "Klagen ohne zu leiden", also genau das richtige für's Feuilleton oder die Kirchenkanzel. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
[................................
Niemals wird ein Tier schnurren oder mit dem Schwanz wedeln, wenn du es trittst. Das reicht mir, um mich annähernd hineinversetzen zu können. .............. |
Zitat: |
Nimm eine Katze. Kraule sie. Sie wird schnurren und umfallen. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Achso: Wortklauberei, weil du den Begriff nicht magst. In der deutschen Sprache ist aber durchaus üblich auch "unter Schmerzen zu leiden", oder an Krankheiten, unter etwas zu leiden, oder derartiges. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Jep. "Leid" ist der Oberbegriff unter dem die vielen verschiedenen Arten des Leidens subsumiert werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Hier kommt dann aber doch die Frage nach der Qualität des Leidens. |
Despiteful hat folgendes geschrieben: | ||
Dem würde Marcellinus aber, glaube ich, auch nicht widersprechen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Es ist nicht nötig, das Schmerzempfinden nachvollziehen zu können. Es ist in weiten Teilen sogar unmöglich. Wir können trotzdem davon ausgehen, daß hochentwickelte Tiere wie Oktopusse, Delphine oder Elefanten mit ähnlicher Intensität leiden können, wie Menschen - bei abweichender Qualität. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
................oder am Monatsende das Geld fehlt......................... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Man leidet eben ganz anders, wenn man sich einen kleinen Zehn gebrochen hat (wie ich vor kurzem), oder ein geliebter Mensch gestorben ist, oder am Monatsende das Geld fehlt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Das alles auf einen, wie ich finde falschen Oberbegriff zu bringen, dient mehr einem metaphysischen Weltbild als realistischer Erkenntnis. |
placebo hat folgendes geschrieben: | ||
Wie bitte? Du wirst doch wohl hier vor versammelter Mannschaft nicht die Kühnheit besitzen zu behaupten das du am Monatsende kein Geld mehr hast. |
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