"Es ist unmoralisch Haustiere zu halten"
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 10:16
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kereng hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Willst du weniger Leid, willst du weniger Leben.


Was genau quantifizierst Du?

Karlheinz Deschner (und sicher viele andere auch) hat vorgeschlagen, keine Kinder mehr zu bekommen und die Menschheit abzuschaffen, damit keiner mehr leiden muss. Den überlebenden Tieren könnte es dann auch besser gehen. Die Idee gefällt mir nicht. Ich kann nicht sagen, ob die halbe Anzahl Menschen, die dann nur halb soviel leiden, besser ist als die aktuelle Anzahl mit dem aktuellen Leid.

Sicher ist die aktuelle Anzahl Menschen mit weniger Leid besser als der aktuelle Zustand. Damit ist weiterhin offen, wie man Leid misst.


Ich glaube kaum, dass die Anzahl der Menschen auf der Welt in irgend eine Relation zu dem Leiden steht.

#32:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 12:46
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Ich denke, daß das alles ein Gehirnfick ist. Empfindungsfähiges Leben gibt es nicht ohne Empfindungen (ist ein TautoloDingsbums, ne?). Leid ist eine besonders wehleidige Formulierung für negative Empfindungen. Die lassen sich aber ebenso wenig vermeiden, wie das Leben selbst. Alles andere ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Gras wächst in der Sonne, Tiere fressen Gras, Menschen essen Tiere, Maden fressen Menschen. Circle of life, you know? Alles andere ist sentimentales Gewäsch.

#33:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 13:00
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Negative Empfindungen aufgrund von Folter oder anderen Gewalttaten halte ich für den Kreislauf des Lebens durchaus für verzichtbar.

#34:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 13:16
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abbahallo hat folgendes geschrieben:
Negative Empfindungen aufgrund von Folter oder anderen Gewalttaten halte ich für den Kreislauf des Lebens durchaus für verzichtbar.


Nur daß sich das Leben erkennbar nicht darum schert, was du für verzichtbar hältst und was nicht.

#35:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 13:47
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Du bist Arzt und fragst Deine Patienten, wie stark deren Schmerzen auf der Skala von 1 bis 10 Punkte sind. Der erste gibt 7 Punkte an, der zweite 5, und der dritte 2. Haben wir dann einen objektiven Wert 14 des Leids in der Welt? Kann man das quantifizieren? Meiner Meinung nach nicht. Die subjektive Leiderfahrung mehrerer Menschen lässt sich nicht zu einer Größe addieren. Diese Vorstellung ist falsch. Oder wären 2 Menschen, die beide je 7 Punkte angegeben haben, identisch in der Erfahrung des Leids mit der erstgenannten Gruppe? Diese impliziten Vorstellungen führen in die Irre.

Ein anderes Thema ist die zwingende Existenz des Leids in der Welt, ohne den wir überhaupt nicht existieren würde. Das stimmt schon. Nur, es ist auch falsch daraus zu schließen, daß Bemühungen, Leid zu vermindern daher vergebens, nutzlos oder irrelevant wären. Wer sowas behauptet, soll bitte beim nächsten Zahnschmerz auf Tabletten und den Besuch beim Arzt verzichten.
Da die Mitglieder unserer Spezies also die Gleichheit im Streben nach Verringerung des Leids anerkennen, sind wir prinzipiell auch in der Lage, diese Gleichheit auf andere leidensfähige Spezies zu übertragen. Ich sehe kein vernünftiges Argument, das dagegen spricht.

#36:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 14:03
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Hinzu kommt, dass mehr Leiden mehr unempfindlich macht gegen Leiden. Ein Händchen, das nichts tut außer Bleistifte spitzen und auf der Tastatur rumtippen, schmerzt besonders bei der Gartenarbeit, wohingegen eine Hand, die täglich im Dreck wühlt auch struppiges Gesträuch problemlos ausreißt, das sieht wohl jeder unmittelbar ein.
Kann man das dann überhaupt vergleichen? Leidet jemand, der täglich Schmerzen ausgesetzt wird und dagegen abstumpft tatsächlich mehr als jemand, dem es immer gut geht, dem aber schon ein kleiner Schmerz unerträglich ist? Oder weniger? Oder gleicht sich das irgendwie aus?

Wie will man das vergleichen oder gar beurteilen?

#37:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 14:40
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zelig hat folgendes geschrieben:
Du bist Arzt und fragst Deine Patienten, wie stark deren Schmerzen auf der Skala von 1 bis 10 Punkte sind. Der erste gibt 7 Punkte an, der zweite 5, und der dritte 2. Haben wir dann einen objektiven Wert 14 des Leids in der Welt? Kann man das quantifizieren? Meiner Meinung nach nicht. Die subjektive Leiderfahrung mehrerer Menschen lässt sich nicht zu einer Größe addieren. Diese Vorstellung ist falsch. Oder wären 2 Menschen, die beide je 7 Punkte angegeben haben, identisch in der Erfahrung des Leids mit der erstgenannten Gruppe? Diese impliziten Vorstellungen führen in die Irre.

Ein anderes Thema ist die zwingende Existenz des Leids in der Welt, ohne den wir überhaupt nicht existieren würde. Das stimmt schon. Nur, es ist auch falsch daraus zu schließen, daß Bemühungen, Leid zu vermindern daher vergebens, nutzlos oder irrelevant wären. Wer sowas behauptet, soll bitte beim nächsten Zahnschmerz auf Tabletten und den Besuch beim Arzt verzichten.
Da die Mitglieder unserer Spezies also die Gleichheit im Streben nach Verringerung des Leids anerkennen, sind wir prinzipiell auch in der Lage, diese Gleichheit auf andere leidensfähige Spezies zu übertragen. Ich sehe kein vernünftiges Argument, das dagegen spricht.

Hier kommt dann aber doch die Frage nach der Qualität des Leidens. Bewusstsein und die Möglichkeiten zu geistigen Zeitreisen, konkret in diesem Zusammenhang z.B. die Frage, wie lange dieser Schmerz noch anhält, bedeuten eine Vervielfachung der Leidensfähigkeit.

Ein großer, wenn nicht der größte Teil unserer Vorstellung vom Leiden der Tiere beruht auf unserer Unfähigkeit, sich in diese relativ zu uns reduzierte Lebensform hineinzuversetzen. Das die bestimmten Nervenzellen, die zur Weiterleitung des außerhalb des Toleranzbereiches liegenden Reizes bestimmt sind, also das erzeugen, was wir als Schmerz empfinden, von allen anderen Tieren, die diese Nervenzellenart auch besitzen, in der gleichen Weise als Schmerz empfunden werden wie von uns, halte ich für puren Blödsinn.

#38:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 14:53
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Negative Empfindungen aufgrund von Folter oder anderen Gewalttaten halte ich für den Kreislauf des Lebens durchaus für verzichtbar.


Nur daß sich das Leben erkennbar nicht darum schert, was du für verzichtbar hältst und was nicht.

Ich weiß nicht recht, was oder wer "das Leben" sein soll, das sich angeblich nicht schert.
Erkennbar ist mW eher, dass sich jede Empfindung auch nachhaltig auswirkt. Ob beim Menschen der traumatisiert ist, oder beim Schmerzpatienten, oder beim Schlachttier: Stress bei der Schlachtung soll sich negativ auf die Fleischqualität auswirken.

#39:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:20
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astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Negative Empfindungen aufgrund von Folter oder anderen Gewalttaten halte ich für den Kreislauf des Lebens durchaus für verzichtbar.


Nur daß sich das Leben erkennbar nicht darum schert, was du für verzichtbar hältst und was nicht.

Ich weiß nicht recht, was oder wer "das Leben" sein soll, das sich angeblich nicht schert.
Erkennbar ist mW eher, dass sich jede Empfindung auch nachhaltig auswirkt. Ob beim Menschen der traumatisiert ist, oder beim Schmerzpatienten, oder beim Schlachttier: Stress bei der Schlachtung soll sich negativ auf die Fleischqualität auswirken.

Pflanzen entwickeln sich unter Stress auch schlechter.

Diesen ominösen 'Kreislauf des Lebens' ohne Gewalt gibt es aber nur bei Pflanzen, oder? Eine Tierwelt mit Carnivoren ist ohne 'Gewalttaten' mMn nicht denkbar.

#40:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:24
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Leid ist eine besonders wehleidige Formulierung für negative Empfindungen.


Das klingt so, als wärst Du nicht davon betroffen.

#41:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:26
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fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Du bist Arzt und fragst Deine Patienten, wie stark deren Schmerzen auf der Skala von 1 bis 10 Punkte sind. Der erste gibt 7 Punkte an, der zweite 5, und der dritte 2. Haben wir dann einen objektiven Wert 14 des Leids in der Welt? Kann man das quantifizieren? Meiner Meinung nach nicht. Die subjektive Leiderfahrung mehrerer Menschen lässt sich nicht zu einer Größe addieren. Diese Vorstellung ist falsch. Oder wären 2 Menschen, die beide je 7 Punkte angegeben haben, identisch in der Erfahrung des Leids mit der erstgenannten Gruppe? Diese impliziten Vorstellungen führen in die Irre.

Ein anderes Thema ist die zwingende Existenz des Leids in der Welt, ohne den wir überhaupt nicht existieren würde. Das stimmt schon. Nur, es ist auch falsch daraus zu schließen, daß Bemühungen, Leid zu vermindern daher vergebens, nutzlos oder irrelevant wären. Wer sowas behauptet, soll bitte beim nächsten Zahnschmerz auf Tabletten und den Besuch beim Arzt verzichten.
Da die Mitglieder unserer Spezies also die Gleichheit im Streben nach Verringerung des Leids anerkennen, sind wir prinzipiell auch in der Lage, diese Gleichheit auf andere leidensfähige Spezies zu übertragen. Ich sehe kein vernünftiges Argument, das dagegen spricht.

Hier kommt dann aber doch die Frage nach der Qualität des Leidens. Bewusstsein und die Möglichkeiten zu geistigen Zeitreisen, konkret in diesem Zusammenhang z.B. die Frage, wie lange dieser Schmerz noch anhält, bedeuten eine Vervielfachung der Leidensfähigkeit.

Ein großer, wenn nicht der größte Teil unserer Vorstellung vom Leiden der Tiere beruht auf unserer Unfähigkeit, sich in diese relativ zu uns reduzierte Lebensform hineinzuversetzen. Das die bestimmten Nervenzellen, die zur Weiterleitung des außerhalb des Toleranzbereiches liegenden Reizes bestimmt sind, also das erzeugen, was wir als Schmerz empfinden, von allen anderen Tieren, die diese Nervenzellenart auch besitzen, in der gleichen Weise als Schmerz empfunden werden wie von uns, halte ich für puren Blödsinn.

Es ist schon deswegen Schrott, weil Schmerz und Leid nicht gleichzusetzen ist, wie ich übrigens oben doch recht anschaulich gezeigt habe. Um es noch einfacher zu erklären, müsste ich mir erst was überlegen...

#42:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:27
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Ich weiß nicht, was diese Feingeisterei soll. Seit es Menschen gibt, haben sie sehr viel Freude daran, andere Menschen in großer Zahl vorzeitig umzubringen. Vielleicht fängt man mal damit an, damit aufzuhören. Ich unterhielt mich gestern mit einem Afrikaner, der sehr anschaulich schilderte, wie in seiner Heimat ein Nilpferd sogar ein Zebra verspeißt hat, obwohl Nilpferde eigentlich Vegetarier sind. War für das Zebra vermutlich nicht nett. Aber das ist Sterben nie.

Wenn man sich überlegt, mit welcher Quälerei Menschen heutzutage in Krankenhäusern zu Tode kommen, wäre es vermutlich eine effektive Form der Leidvermeidung, ab einem bestimmten Alter die medizinische Behandlung auf ein Minimum zu begrenzen, und statt dessen den Alkohol- und Tabakkonsum zu fördern.

Die wirksamste Form der Leidvermeidung wäre es, sich nicht mehr fortzupflanzen, nicht nur, weil Schwangerschaft und Geburt eine ziemlich leidvolle Sache sind. Außerdem, wer nicht geboren wird, leidet auch nicht.

Ich weiß nicht, was diese ganze Gemütsduselei soll. Einerseits erzählen einem manche, man könne nicht einmal die Gedanken und Empfindungen seinesr Mitmenschen nachempfinden, andererseits kennt man sich aber im Gefühlsleben der gemeinen Küchenschabe bestens aus.

Leidvermeidung? Was für ein Blödsinn. Es gibt genügend konkrete Probleme, zB. Kriege beenden oder gar nicht erst führen, Tierschutz, was, wenn es nicht kleinbürgerliche Sentimentalität sein soll, nichts anderes ist als Artenschutz, und vor allem ein Ende des Bevölkerungswachstums, damit andere Arten überhaupt noch einen Platz zum Leben haben. Statt dessen wird über "Leidvermeidung" debattiert, als wenn man sonst keine Sorgen hätte. Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.

#43:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:30
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?

#44:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:33
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Ich fände es ehrlicher zu sagen: Ich halte mich für moralisch überlegen, weil ich mich selber zur Entsagung zwinge (was ja nun ein nicht gerade neues Phänomen ist Lachen ) und weil ich mir selber Gewalt antue, habe ich auch das Recht euch Gewalt anzutun, im Sinne euch den Fleischkonsum wenn nicht verbieten zu können, so doch wenigstens zu vermiesen.

#45:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:56
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Leid ist eine besonders wehleidige Formulierung für negative Empfindungen.


Das klingt so, als wärst Du nicht davon betroffen.


Das hörst du richtig. Leid ist aus meiner Sicht ein metaphysischer, religiös aufgeblasener Begriff.

#46:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 15:58
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?


Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild.

#47:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 16:16
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?


Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild.


Findest Du? Ich denke, wer kein Leid empfinden kann, dem fehlt etwas.

#48:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 16:28
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?


Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild.


Findest Du? Ich denke, wer kein Leid empfinden kann, dem fehlt etwas.


Siehst du, darin unterscheiden wir uns. Ich empfinde Schmerzen, oder Verlust, Sorgen oder Verzweiflung; Leid dagegen ist ein abstrakter Begriff, den ich nur in einem Zusammenhang kenne: "Klagen ohne zu leiden", also genau das richtige für's Feuilleton oder die Kirchenkanzel.

#49:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 16:46
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Alles andere ist sentimentales Gewäsch.

Dann bin ich halt sentimental. nee Man hat mich schon schlimmeres genannt.


Fast wäre ich heuer zu einem Haustier gekommen, obwohl ich eigentlich keine Haustiere mag, zumindest nicht in der Stadt. In einem Dino-Park hoppelte ein versprengtes Hasenjunges herum. Eine Kioskmitarbeiterin meinte, sie hätte bereits ein totes Junges gefunden. Spontan nahmen wir das Tier mit, haben es aber leider nicht durchgebracht. *schnüff*

Einen Moment werde ich mein Lebtag lang nicht mehr vergessen. Ich schau einen Film, Tier sitzt auf meinem Schoß. Ich geh' auf's Klo, Tier verkriecht sich in einer Ecke. Ich komm' wieder, Tier kommt angehoppelt und setzt sich auf meinem Schoß.

Das ist Säugetiernatur, Säugetierkindernatur.



fwo hat folgendes geschrieben:
Ein großer, wenn nicht der größte Teil unserer Vorstellung vom Leiden der Tiere beruht auf unserer Unfähigkeit, sich in diese relativ zu uns reduzierte Lebensform hineinzuversetzen. Das die bestimmten Nervenzellen, die zur Weiterleitung des außerhalb des Toleranzbereiches liegenden Reizes bestimmt sind, also das erzeugen, was wir als Schmerz empfinden, von allen anderen Tieren, die diese Nervenzellenart auch besitzen, in der gleichen Weise als Schmerz empfunden werden wie von uns, halte ich für puren Blödsinn.

- Nimm eine Katze. Tritt sie. Sie wird kreischen und davon laufen.
- Nimm eine Katze. Kraule sie. Sie wird schnurren und umfallen.

Niemals wird ein Tier schnurren oder mit dem Schwanz wedeln, wenn du es trittst. Das reicht mir, um mich annähernd hineinversetzen zu können.

Apropos hineinversetzen. Wie ist das eigentlich mit dem Kindchenschema? Gilt das nicht für viele Säugetierrassen?

#50:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 17:23
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Leidvermeidung? Was für ein Blödsinn. Es gibt genügend konkrete Probleme, zB. Kriege beenden oder gar nicht erst führen

Ähm, ja..warum denn eigentlich Kriege beenden, wenn Leidvermeidung Blödsinn ist?

Oder testest Du gerade die Leidensfähigkeit deiner Mitforisten aus, Du Schelm.

#51:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 17:44
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?


Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild.


Findest Du? Ich denke, wer kein Leid empfinden kann, dem fehlt etwas.


Siehst du, darin unterscheiden wir uns. Ich empfinde Schmerzen, oder Verlust, Sorgen oder Verzweiflung; Leid dagegen ist ein abstrakter Begriff, den ich nur in einem Zusammenhang kenne: "Klagen ohne zu leiden", also genau das richtige für's Feuilleton oder die Kirchenkanzel.

Achso: Wortklauberei, weil du den Begriff nicht magst.
In der deutschen Sprache ist aber durchaus üblich auch "unter Schmerzen zu leiden", oder an Krankheiten, unter etwas zu leiden, oder derartiges.

#52:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 17:59
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smallie hat folgendes geschrieben:
[................................
Niemals wird ein Tier schnurren oder mit dem Schwanz wedeln, wenn du es trittst. Das reicht mir, um mich annähernd hineinversetzen zu können.
..............


Wenn du mich trittst,wedele ich auch nicht mit dem Schwanz
Zitat:
Nimm eine Katze. Kraule sie. Sie wird schnurren und umfallen.



Da hab ich aber schon andere Erfahrungen gemacht.Gerade Katzen sind in der Beziehung unberechenbar und launig.
Mir hat mal nen dicker Kater fürchterlich eine gescheuert mitten im Graulen.Ich hatte aber eine Soßenkelle in der anderen Hand und damit hab ich ihm richtig eine reingehauen.Paar Tage später kam er wieder als ob nix gewesen ist.


Zuletzt bearbeitet von placebo am 07.10.2017, 18:04, insgesamt 2-mal bearbeitet

#53:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 17:59
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astarte hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns immer mehr zu einer Gesellschaft von Mimosen.


Fehlt Dir dafür die Empathie?


Du meinst, nur Mimosen hätten welche? IMO hast du ein etwas exzentrisches Weltbild.


Findest Du? Ich denke, wer kein Leid empfinden kann, dem fehlt etwas.


Siehst du, darin unterscheiden wir uns. Ich empfinde Schmerzen, oder Verlust, Sorgen oder Verzweiflung; Leid dagegen ist ein abstrakter Begriff, den ich nur in einem Zusammenhang kenne: "Klagen ohne zu leiden", also genau das richtige für's Feuilleton oder die Kirchenkanzel.

Achso: Wortklauberei, weil du den Begriff nicht magst.
In der deutschen Sprache ist aber durchaus üblich auch "unter Schmerzen zu leiden", oder an Krankheiten, unter etwas zu leiden, oder derartiges.


Jep. "Leid" ist der Oberbegriff unter dem die vielen verschiedenen Arten des Leidens subsumiert werden.

#54:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:06
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Jep. "Leid" ist der Oberbegriff unter dem die vielen verschiedenen Arten des Leidens subsumiert werden.

bravo

Dem würde Marcellinus aber, glaube ich, auch nicht widersprechen.

#55:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:13
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fwo hat folgendes geschrieben:
Hier kommt dann aber doch die Frage nach der Qualität des Leidens.


Ja. Ich hoffe nicht den Eindruck erweckt zu haben, etwas anderes zu behaupten. Tiere können Beispielsweise nicht unter der Vorstellung leiden, daß sie sterben werden. Trauern können einige Arten natürlich schon. Deine Ausführung zum Schmerzempfinden bei Tieren halte ich dagegen für irreführend.
Es ist nicht nötig, das Schmerzempfinden nachvollziehen zu können. Es ist in weiten Teilen sogar unmöglich. Wir können trotzdem davon ausgehen, daß hochentwickelte Tiere wie Oktopusse, Delphine oder Elefanten mit ähnlicher Intensität leiden können, wie Menschen - bei abweichender Qualität.

#56:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:18
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Jep. "Leid" ist der Oberbegriff unter dem die vielen verschiedenen Arten des Leidens subsumiert werden.

bravo

Dem würde Marcellinus aber, glaube ich, auch nicht widersprechen.


Richtig, das ist ja gerade das Problem, oder der Trick, je nachdem, von welcher Seite man es sieht. Es wird ganz unterschiedliches unter einem Begriff zusammengefaßt (in der Beziehung ist der Begriff des "Leids" dem des "Bösen" sehr ähnlich), dessen einzige Gemeinsamkeit die negativen Gefühle sind, die damit verbunden werden. Man leidet eben ganz anders, wenn man sich einen kleinen Zehn gebrochen hat (wie ich vor kurzem), oder ein geliebter Mensch gestorben ist, oder am Monatsende das Geld fehlt. Das alles auf einen, wie ich finde falschen Oberbegriff zu bringen, dient mehr einem metaphysischen Weltbild als realistischer Erkenntnis.

#57:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:22
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zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist nicht nötig, das Schmerzempfinden nachvollziehen zu können. Es ist in weiten Teilen sogar unmöglich. Wir können trotzdem davon ausgehen, daß hochentwickelte Tiere wie Oktopusse, Delphine oder Elefanten mit ähnlicher Intensität leiden können, wie Menschen - bei abweichender Qualität.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Bei gleicher Qualität an Schmerzempfinden können wir davon ausgehen, dass mangels entwickeltem Bewusstsein keine gleiche Intensität an Leid vorliegt wie beim Menschen. zwinkern

#58:  Autor: placeboWohnort: umdieecke BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:25
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
................oder am Monatsende das Geld fehlt.........................


Wie bitte?
Du wirst doch wohl hier vor versammelter Mannschaft nicht die Kühnheit besitzen zu behaupten das du am Monatsende kein Geld mehr hast. zynisches Grinsen

#59:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:28
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Man leidet eben ganz anders, wenn man sich einen kleinen Zehn gebrochen hat (wie ich vor kurzem), oder ein geliebter Mensch gestorben ist, oder am Monatsende das Geld fehlt.


Ja.

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Das alles auf einen, wie ich finde falschen Oberbegriff zu bringen, dient mehr einem metaphysischen Weltbild als realistischer Erkenntnis.


Nein. Das Leid ist in Deinen Beispielen der kleinste gemeinsame Nenner. Hat nichts mit Metaphysik zu tun, ist ganz konkret physisch oder psychisch realisiert.

#60:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 07.10.2017, 18:30
    —
placebo hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
................oder am Monatsende das Geld fehlt.........................


Wie bitte?
Du wirst doch wohl hier vor versammelter Mannschaft nicht die Kühnheit besitzen zu behaupten das du am Monatsende kein Geld mehr hast. zynisches Grinsen

Tu halt Du so als hättst Du... Lachen



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