Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein.
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 21:29
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn es nicht gerade Feministinnen mit Nickelbrille sind, dann sind es Prostituierte mit kurzem Röckcken. Ein weißer alter Mann mit kruden Frauenproblemen. Mit den Augen rollen

Und was sagst du zu seinem Rasenmäher-Beispiel? Nicht nachvollziehbar?

Passt halt nicht.

Beim Rasenmähervergleich wird nur der als armes ausgebeutetes Opfer dargestellt, der gemäht hat, beim Weinstein-Fall sehr viele, die abgelehnt haben. Schulterzucken

Das Rasenmäher-Beispiel mag mit der Eingangs-These nicht so passen, aber nachvollziehbar ist das für mich schon.

Ich hab langsam den Verdacht, die Frauen, die angeblich ungerechtfertigt absahnen, gegen die im Eingangsbeitrag gewettert wird, sind genauso fiktiv.

#32:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 29.10.2017, 22:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.

#33:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 00:12
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.



Ich habe mit Bedacht nicht "Chef" gesagt, sondern "Personalleiter". Der Typ ist nicht der Chef, sondern ein ganz normaler Sesselfurzer, der sein bisschen Macht auskostet.

#34:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 00:52
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der hat letztlich auf meine Kosten profitiert.


Das heisst: Obwohl Du jetzt weisst, was der Chef für ein Arsch ist, willst Du den Job trotzdem noch? Bei Dir läuft echt was schräg - aber sehr schräg.



Ich habe mit Bedacht nicht "Chef" gesagt, sondern "Personalleiter". Der Typ ist nicht der Chef, sondern ein ganz normaler Sesselfurzer, der sein bisschen Macht auskostet.


Ist doch egal, welchen Posten der genau hat. Wer den Job nicht kriegt, verpasst nicht eine tolle Gelegenheit, sondern entgeht einer Missbrauchsbeziehung. Gewinner gibt es da keine - erst Recht nicht im Fall Weinstein.

#35:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 07:56
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
....Vielleicht hast du andere Infos. Es müsste doch nachzulesen sein, wenn Frauen die einwilligten in sexuelle Handlungen, und jetzt Anzeige erstatteten Entschädigungen oder etwas verlangten?

hier der Wikipedia Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinstein-Skandal


Du weisst genauso gut wie ich, dass solche Fälle im Amiland in aller Regel gar nicht vor Gericht landen, sondern bereits im Vorfeld per Vergleich geregelt werden und wer einen solchen Vergleich eingeht ist nicht immer auch schuldig, sondern versucht manchmal nur endlich aus den Schlagzeilen zu kommen. Und in solchen Vergleichen werden oft horrende Summen gezahlt, was durchaus Begehrlichkeiten wecken kann.

Wobei ich Harvey Weinstein schon für schuldig halte, vielleicht nicht in allem, was ihm vorgeworfen wird, allerdings hat der mit Sicherheit soviel Dreck am stecken, dass es sich für mich verbietet für ihn Partei zu ergreifen. Zu eindeutig und übereinstimmend sind die Aussagen auch von Leuten, die garantiert keine materiellen Vorteile aus der Affaire zu erwarten haben.

Ok, du weißt also gar nichts, sprichst nicht von realen Fällen und hast dafür einen extra Thread aufgemacht. hm.

#36:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 11:46
    —
Bernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben.

Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.
Sagte der Chef des CSI in einer Folge der Serie. Recht hat er.

#37:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 12:37
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

#38:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 12:54
    —
Was für ein absurder Thread...

#39:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 12:56
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen

#40:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 13:37
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?

#41:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 14:31
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?


Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.

#42:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 14:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen

#43:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 14:54
    —
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? :P


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.

#44:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:13
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.

Nun, das ist gar nicht so schwer. Träume als auch Entwicklung sind doch etwas zukünftiges, oder? Ein paar Seiten vorher hat dazu der schlaue User Murphy den noch viel schlaueren Schiller zitiert, welcher sich auf den oberschlausten Konfuzius bezog, und daro heißt es:

Zitat:
Nimm die Zögernde zum Rath,
Nicht zum Werkzeug deiner That.


CHECKMATE, Mono-Gott-Weisheit! HA! Cool

#45:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 15:38
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Despiteful hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Das steht aber im Gegensatz zu diesem hier was Du schriebst, oder? Auf den Arm nehmen


Interessant. Daran musste ich auch denken. Ob das ein Widerspruch ist, oder sogar vielleicht ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt, ist mir aber im Moment nicht klar.


Das ist doch ganz einfach aufzulösen. Das Zitat aus dem Talmud ist ein Ratschlag zur persönlichen Lebensführung, keine Maßgabe zur moralischen Beurteilung des Charakters einer Person.

#46:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 17:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.


Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.


Steht man mit solchen Aussagen noch auf christlichem Boden?


Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.


Und gegen die Bergpredigt.

#47:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 19:30
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Man steht damit auf dem Boden der Vernunft.

Und gegen die Bergpredigt.

Sag' ich ja. zynisches Grinsen

#48:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 19:55
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Bernie hat folgendes geschrieben:
Der "Filmmogul" Harvey Weinstein hat in uebelster Weise seine Machtposition als einer der fuehrenden Koepfe Hollywoods dazu ausgenutzt seine sexuelle Gier zu befriedigen sowie grenzwertige sexuelle Phantasien offen auszuleben.

Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.
Sagte der Chef des CSI in einer Folge der Serie. Recht hat er.



Also im Ernst, davon mir während eines "Castinggespraechs" mit einer jungen Schauspielerin unter dem Schreibtisch einen runterzuholen habe ich, ehrlich gesagt, noch nie geträumt. Und solche Sachen sind es, die man dem Typen vorwirft und die auch von seinem Umfeld bestätigt wurden.

#49:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 30.10.2017, 20:22
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."

#50:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 13:00
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."

Es ist böse, weil irgendein Wanderprediger aus einer archaischen Kultur das vor ein paar tausend Jahren mal so erzählt hat. Ob das überhaupt irgendeinen Sinn macht, muss man dann nicht mehr fragen.

#51:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 13:28
    —
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

#52:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.10.2017, 13:38
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

Vielleicht sollten wir verpflichtende Kurse in luzidem Träumen anbieten, damit die Leute lernen, nur das zu träumen, was den himmlischen Autoritäten genehm ist. Pillepalle

#53:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 12:28
    —
Zitat:
Als Rose McGowan im Oktober Harvey Weinstein beschuldigte, sie vergewaltigt zu haben, muss für den Filmproduzenten ein sorgfältig aufgebautes Sicherheitssystem zusammengefallen sein. Nicht nur, dass er in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Frauen für ihr Schweigen bezahlt haben soll. Ein Jahr lang investierte der 65-Jährige offenbar auch viel Zeit und Mühe, um zu verhindern, dass die Missbrauchsvorwürfe zahlreicher Frauen gegen ihn publik werden. Das geht aus einem Bericht der Wochenzeitung The New Yorker hervor.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/weinstein-affaere-privatdetektive-sollten-berichte-ueber-sexuelle-uebergriffe-weinsteins-verhindern-1.3738730

Noch eine Chance, sich von Aussagen zu distanzieren, die den Weg der betroffenen Frauen in die Öffentlichkeit ablehnen.

#54:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 13:57
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Tja, die Bösen tun das, wovon die Guten träumen.

Von etwas Bösem zu träumen, ist eben noch nicht böse.

Aber natürlich ist es das. "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..."


Ja, und nicht zu vergessen: "Wenn dich deuin Auge ärgert, dann reiß es aus". Erstaunlich eigentlich, wie wenig augenlose Christen einem so begegnen...

#55:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 07.11.2017, 17:40
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:
Bei manchen kann man sich durchaus wünschen, sie hätten auf den Wanderprediger gehört.

Vielleicht sollten wir verpflichtende Kurse in luzidem Träumen anbieten, damit die Leute lernen, nur das zu träumen, was den himmlischen Autoritäten genehm ist. Pillepalle

Gibt es bei der Katholischen Kirche. Dort bekommst du gern Hinweise in Sachen Pönitenz und so.
Siehe auch bei Wilhelm Buschs "Tobias Knopp":

Heut wird mal nur gebetet,
morgen wird der Geist getötet,
übermorgen fastet man
und dann geht die Wallfahrt an.

#56:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 13:16
    —
Zitat:
Warum erst jetzt? Warum schwiegen jene Frauen und Männer, die Harvey Weinstein, James Toback, Michael Fallon oder Kevin Spacey zum Opfer fielen, die sexuell belästigt, begrapscht, erniedrigt, gedemütigt oder sogar vergewaltigt wurden, so lange? Tatsächlich hört man diese Frage immer wieder. Wer sich aber ernsthaft darüber wundert, dass die Opfer, die bislang im stillen Kämmerlein zu verarbeiten versuchten, was ihnen angetan wurde, sich nun plötzlich lautstark Gehör verschaffen, hat nichts verstanden.
[...]
Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören.

Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-warum-sexuelle-belaestigung-spaet-angezeigt-wird-15281711.html


Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

#57:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 13:43
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

Dieser Versuch misslingt mir, jedenfalls was die Reihenfolge angeht. So sollte es in einem Rechtsstaat gehen:
Erst Polizei, falls etwas beweisbares vorliegt: Gericht. Dann kommt die Öffentlichkeit eh von selber.

#58:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 14:23
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.

Dieser Versuch misslingt mir, jedenfalls was die Reihenfolge angeht. So sollte es in einem Rechtsstaat gehen:
Erst Polizei, falls etwas beweisbares vorliegt: Gericht. Dann kommt die Öffentlichkeit eh von selber.

Ich bin hier nicht für meine besonders feministische Ader bekannt, aber das klingt auch für mich aus mehreren Gründen naiv.
Was ist beweisbar? Ist nur das Beweisbare auch faktisch?
Und die Öffentlichkeit kommt nicht automatisch, sondern folgt dem Zeitgeist, der hier gerade im Moment allerdings feministisch filtert, wie der Fall Kachelmann gezeigt hat. Ist das auch in den USA so?
Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.

#59:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 18:39
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Und dann unterschätzt Du die Filter, die die Sozialisation in den Opfern setzt, die sich im Endeffekt selbst oft dafür schämen, Opfer geworden zu sein, nicht etwa, weil sie dadurch Dummheit demonstriert hätten, sondern weil sie es selbst als moralischen Makel empfinden, weil es ja immer die Frauen sind, die die Männer verführen.


Das ist wohl nicht mehr zeitgemäß.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kriminologin-monika-frommel-zu-metoo-kokettieren-mit-der-opferrolle.4d8f3961-ce63-4ab3-aad4-1a6153295f5c.html
Zitat:
Die These, wonach Opfer nur aus Angst und Scham schweigen, ist jetzt 50 Jahre alt. Grob geschätzt ist sie seit etwa 20 Jahren nicht mehr realistisch.

#60:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 08.11.2017, 22:15
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum erst jetzt? Warum schwiegen jene Frauen und Männer, die Harvey Weinstein, James Toback, Michael Fallon oder Kevin Spacey zum Opfer fielen, die sexuell belästigt, begrapscht, erniedrigt, gedemütigt oder sogar vergewaltigt wurden, so lange? Tatsächlich hört man diese Frage immer wieder. Wer sich aber ernsthaft darüber wundert, dass die Opfer, die bislang im stillen Kämmerlein zu verarbeiten versuchten, was ihnen angetan wurde, sich nun plötzlich lautstark Gehör verschaffen, hat nichts verstanden.
[...]
Im übertragenen Sinne betäubt der Täter seine Opfer. Er lähmt sie, stellt sie kalt. Der Aggressor, so Marie-France Hirigoyen, zwingt den anderen in eine Position der Ohnmacht, um ihn dann zu zerstören.

Dieser Vernichtungsprozess zielt auf die Würde und auf eine Beschädigung der Identität. Oft sind die Folgen traumatisch. Daher rührt auch das Schweigen. Die Stärke der Täter ist ihre Gefühllosigkeit, Empathie ist ihnen fremd. „Sie kennen keinerlei Skrupel moralischer Art. Sie leiden nicht. Sie greifen völlig ungestraft an. Die Wirksamkeit ihrer Angriffe beruht auf der Tatsache, dass die Opfer oder die außenstehenden Beobachter sich nicht vorstellen können, dass man vor dem Leiden des anderen so gefühllos, so mitleidlos sein kann.“


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-warum-sexuelle-belaestigung-spaet-angezeigt-wird-15281711.html


Auch jetzt noch kann Mann versuchen zu verstehen, wieso Opfer nicht unbedingt sofort zur Polizei gehen, sondern Zeit brauchen und dann die Öffentlichkeit suchen.



Das klingt ja alles gut und schön, nur ist das Opfer kein Opfer und der Täter kein Täter solange keine Schuld nachgewiesen wurde. Wenn man Schuld nachweisen kann, dann sollte man das fragliche Verhalten zur Anzeige bringen, aber die Öffentlichkeit bzw. soziale Medien als so 'ne Art Ersatzgeruichtshof zu benutzen, wenn man nichts beweisen kann und man über diese Schiene heutzutage (oft Jahrzehnte später) Leute auch ohne Schuldnachweis fertigmachen kann hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern das nennt man "Lynchjustiz" und davon sollte sich jeder distanzieren, der meint von Gerechtigkeit reden zu müssen. Da hat eine gewisse Lobby schon ganze Arbeit geleistet und den Boden für eine ganz bestimmte Art von Unrecht bereitet wie z.B. der Herr Kachelmann leidvoll erfahren musste. Seinen Freispruch kann er sich einrahmen und ueber's Bett hängen aber seine berufliche Existenz ist trotzdem vernichtet. Aber wen schert's von diesen selbstbestrickten feministischen Gerechtigkeitsfanatikern? Der ist ein Mann und kann als solcher so unschuldig gar nicht sein wie das Gericht entschieden hat, also wird er das schon irgendwie verdient haben. Da spürt man dieselbe Kaltschnäuzigkeit mit der früher in vergleichbaren Fällen immer von vornherein die betreffenden Frauen schuldig gesprochen wurden. Beiderlei Bias ist nicht akzeptabel und muss gleichermassen bekämpft werden, wenn wir wirklich eine gerechtere Welt haben wollen.

Klar passiert es öfters, dass einem Unrecht getan wurde und dieses Unrecht ungesühnt bleibt, weil man es nicht beweisen kann. Das passiert auch nicht nur Frauen, sondern auch Männern. Aber deshalb trete ich nicht gleich rechtsstaatliche Prinzipien in die Tonne, die nicht ohne Grund eingeführt wurden.

Letzendlich müsste man auch im vielgeruehmten "Court of public opinion" Vorwürfe beweisen, wenn man nicht riskieren will wegen Verleumdung belangt zu werden, aber gerade was Dinge angeht, die Feministen besonders am Herzen liegen, interessiert das heute keine Sau, ob da irgendein so ein "Männerschwein" zu recht oder zur Unrecht zur Sau gemacht wird, es ist ja für 'ne gute Sache, den Schutz wehrloser Frauen, ganz so als ob nur Maeenner Schweine sein könnten. und Frauen unfaeehig wären zu lügen, z.B. aus Rache oder um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. In diesem Fall soll vor allem gelten, dass der blosse unbewiesene Vorwurf bereits den Schuldspruch beinhaltet.

Im Falle dieses sauberen Herrn Weinstein heisst dies, dass individuelles Fehlverhalten nur bestraft werden kann, wenn dieses im Einzelfall gerichtsfest nachgewiesen werden kann. Wenn nicht, dann kann es auch nicht bestraft werden. Das mag man als unbefriedigend empfinden, ist aber so im Rechtsstaat.

Darueberhinaus kann man anhand der erdrückenden Beweislage durch Aussagen, auch von nicht direkt Betroffenen, mit Sicherheit beweisen, dass Weinstein allgemein ein ziemlich merkwürdiges Sexualverhalten zeigte, das ihn für die Position, die er inne hatte, ganz klar disqualifiziert und seine sofortige Entfernung aus seiner Machtposition das Mindeste ist, was man tun muss. Man kann nämlich diesen Nachweis vor Gericht führen, weshalb die diesbezüglichen Vorwürfe auch bei einer eventuellen Verleumdungsklage vor Gericht standhalten können. Bei vielen individuellen Vorwürfe gegen ihn ist das nicht der Fall, auch und gerade, weil diese Fälle oft Jahrzehnte zurückliegen, woran man sieht wie wichtig es ist, Delikte zeitnah anzuzeigen, weil die Beweisführung oft einfacher ist, wenn man möglichst schnell handelt. Die Leute mögen ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie solange warteten, aber dies soll sie nicht von ihrer Beweispflicht entbinden, ansonsten öffnet man einer anderen Art von Unrecht Tür und Tor.



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