Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich hatte da eine juristische Einordnung im Sinn. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Unter anderem, zum Beispiel. Die englische Wikipedia führt auch Alkohol als Date Rape Drug auf. Ein großes Problem besteht ja darin, dass bei exzessivem Alkoholkonsum bis zur Grenze der Bewusstlosigkeit oder auch nur des Erinnerungsverlusts die Grenze zwischen konsensuellem und nichtkonsensuellem Sex tendenziell bis zur Unnachvollziehbarkeit verschwimmt, und solche Situationen sind ganz grundsätzlich zu vermeiden. Es wäre darüber zu reden, ob Sex mit einem Partner, von dem man weiss, dass er oder sie so besoffen ist, dass ein Filmriss nicht unwahrscheinlich ist, nicht schon von vorne herein als Übergriff zu werten ist. In einigen US-Bundesstaaten sind vergleichbare Regelungen auch schon geltendes Recht. |
Zitat: |
Nach #MeToo sind alle so kleinlaut geworden. Männer hören Frauen erst einmal nur zu. Eine gefährliche Stille macht sich da breit. |
Zitat: |
Es wäre keineswegs unwahrscheinlich, dass das Patriarchat, dessen Showdown sich seit rund hundert Jahren in historischen Etappen vollzieht, zum Ende hin noch einmal zum großen Gegenangriff ausholt. Macht ist noch nie gerne und ohne Widerstand abgetreten. Warum sollte ausgerechnet die der Männer eine Ausnahme sein? Ob sie es wollen oder nicht: In ihrem Schweigen liegt etwas bedrohlich Zähneknirschendes. Es erinnert an das Schweigen der Verlierer, die mit der geballten Faust in der Tasche hinter der Fensterscheibe stehen und zusehen, wie die Sieger durch die Straße marschieren. Es muss nicht, aber es kann das Schweigen kompensierter Aggression sein, die auf den Moment der Rache sinnt. Wer schweigt, äußert ja nicht nichts. Er lässt das Gegenüber wissen, dass er sich nicht zu erkennen geben möchte, und behält sich damit jene Form passiver Machtausübung vor, die in der Unkenntlichkeit liegt. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
Patriarchat wird gleichgesetzt mit Männerherrschaft. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich hab jetzt den Artikel nicht gelesen, sondern nur das, was du zitiert hast und ich muss dazu eine Sache mal ganz dringend loswerden: Was ist das denn für eine paranoide Spinnerei? Ich weiß ja, dass Menschen paranoide Wesen sind. Das bringt der naturgegebene Solipsismus eines vereinzelten Bewusstseins mit sich. Aber sowas ist mir dann doch zu blöd. Ich seh gar nicht ein, dass mit dem menschlichen Naturell zu entschuldigen. edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich hab jetzt den Artikel nicht gelesen, sondern nur das, was du zitiert hast und ich muss dazu eine Sache mal ganz dringend loswerden: Was ist das denn für eine paranoide Spinnerei? Ich weiß ja, dass Menschen paranoide Wesen sind. Das bringt der naturgegebene Solipsismus eines vereinzelten Bewusstseins mit sich. Aber sowas ist mir dann doch zu blöd. Ich seh gar nicht ein, dass mit dem menschlichen Naturell zu entschuldigen. edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Als ob es beim Feminismus um Gleichberechtigung ginge. Es geht um Macht! Um nichts anderes! |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
edit: Vor allem: Es geht doch um Gleichberechtigung und dass man Menschen allgemein nicht misshandelt und zu Dingen zwingt, die sie eigentlich nicht wollen. Warum gibt es da auf einmal Gewinner und Verlierer? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Hier geht es aber weniger um die Wahrnehmung der Maenner als vielmehr das triumphalistische Gehabe einer Feministin in der Zeit. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
von einem Nelson Mandela ist mir solch ein triumphalistisches Gesuelze nicht bekannt |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
[...] die letzten kleinen Restbestaende eines Patriarchats, das vielleicht im 19. Jahrhundert noch den Anschein der Unueberwindbarkeit erweckte, im 20. Jahrhundert (zumindest in den westlichen Induustriegesellschaften) Stück fuer Stück geschleift wurde [...] |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
und im 21. Jahrhundert höchstens noch in den Koepfen feministischer Aktivisten seinen Schrecken entfaltet, als Popanz zur Entfaltung solche alberner Phantasien wie der vorliegenden. (Auch hier zumindest in unseren Gesellschaften) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Weil man Leute, die andere Menschen misshandeln oder zu Dingen zwingen, die diese eigentlich nicht wollen, dazu zwingen muss, das zu lassen. Natürlich werden sie das, wenn es gelingt, als Niederlage wahrnehmen. Es ist ja auch eine für sie. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen lässt sich auch kaum bestreiten, dass es diesbezüglich derzeit auf politischer und kultureller Ebene einen Rollback gibt - auch in "unseren" Gesellschaften. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Zuhören alleine reicht nicht mehr.
http://www.zeit.de/2018/11/metoo-maenner-schweigen-zurueckhaltung
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Ach. Und das sind alle Männer, die da dann so akkurat beschrieben werden können? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Außerdem muss man niemanden zwingen. Das ist reine Autokratie. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Bei der Auflösung negativer Machtstrukturen, die dazu genutzt werden z. B. Sex von Untergebenen zu erzwingen, ist der Aufbau neuer Machtstrukturen generell und ganz besonders in der Form, dass sie selbst auch wieder mit Zwang operieren, die schlechteste aller möglichen Wege. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Die Wegnahme von zur Unterdrückung, zur Gewalt und zum Missbrauch genutzten Macht ist völlig ausreichend, um einen Fortgang dieser Taten zu vermeiden. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Diese Macht anderen zuzuschieben, die sie genauso verwenden, ist kontraproduktiv. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Das die neuen Machtinhaber Frauen sind ändert an dem in beiden Geschlechtern vorrangig in mächtigen Ämtern durch "natürliche" Selektion vorkommenden Charakteristika, die dieses Verhalten aufweisen, rein gar nichts. Man täuscht sich lediglich vor etwas verändert zu haben. In Wahrheit ist der Missbrauch nur an den nächsten weitergereicht worden. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Ein scharfer Skeptizismus ist gegenüber allen, die nach Macht streben, stets mehr als angebracht und zu empfehlen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Danke, Tarvoc. Die Auseinandersetzung des Feminismus mit den Geschlechterverhältnissen hat eine historische Phase erreicht, in der es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Die subtile sexuelle Diskriminierung, die sich in vermeintlich natürlichen Verhaltensweisen manifestiert. In den Körpern, in den unsichtbaren Normen und Regeln, nicht alltäglich zugänglichen verinnerlichten Haltungen. Was BB als Errungenschaften des Feminismus erkennt, sorgte allenfalls für rechtliche Gleichstellung und kratzten an der Oberfläche. Wahlrecht, Scheidungsrecht, Arbeitsrecht. Das hat mit der allgemeinen Demokratisierung der Gesellschaft zu mehr Freiheitsgraden für Frauen geführt. Doch halten sich hartnäckige Mythen um die biologische Geschlechtsidentität, bei beiden Geschlechtern. Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. Um da heran zu kommen bedarf es den wissenschaftlichem Diskurs aus Neurowissenwchsft, Soziologie, Philosophie oder auch Linguistik. Die Untersuchung der sozialen und kulturellen Prägungen in unserem Verständnis der fundamentalen menschlichen Kategorie Geschlecht. Das ist in unserer Mediengesellschaft ein heißes Eisen. Aber die Vehemenz mit der in Sozialen Medien, die Geschlechterfrage behandelt und verhandelt wird, zeigt wie notwendig die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit ist. Ja, nicht jede Feministin ist dabei hilfreich. Aber das gilt auch für... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Soso. Passives und aktives Wahlrecht, ungehinderter Zugang zu höchsten politischen Ämtern, ungehinderter Zugang zu höherer Bildung, weitestgehend ungehinderter Zugang zu praktisch allen Berufen, völlige rechtliche Gleichstellung, vollständige Geschäftsfähigkeit, Selbstbestimmung ueber die eigene Reproduktion + Sexualität etc.....dieses alles nur ein "Kratzen an der Oberfläche"? Und welches "Eingemachte" soll da jetzt noch kommen? Dass jedem Mann sofort der Schwanz abfault, wenn er es wagt sich im Pronomen zu vergreifen? Die Gleichberechtigung ist weitestgehend erreicht. Was jetzt noch kommt ist vor allem Machtprojektion. Daher auch die Triumpzugphantasie, um die es hier geht. Ich glaube wir beide leben auf verschiedenen Planeten. |
Zitat: |
http://www.die-wahlpruefsteine.de/subtile-formen-der-diskriminierung-von-frauen/
Eine subtile Spielart von Diskriminierung ist beispielsweise ein positiver-Sexismus, der Frauen in einem ‚mütterlich-warmherzigen‘ Rollenbild beschreibt und sie so in eine Rolle drängt, die nicht jeder Frau entspricht. Was planen Sie, um die Entwicklung moderner Rollenbilder zu tun? Die Grünen: "Frauen haben sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft vorgearbeitet, sich rechtliche Gleichheit erkämpft und sich vieler dumpfer Rollenklischees entledigt. Doch das Ziel ist leider noch lange nicht erreicht. Frauen in den Chefsesseln, Männer am Herd, Mädels auf dem Mathe-Lehrstuhl, Kerls im Erziehungsjob: Es ändert sich was, doch es ändert sich nur langsam. Machtkämpfe sind aufreibend und langwierig, Rollenklischees hartnäckig. Und so sind Frauen heute immer noch wirtschaftlich und politisch benachteiligt, schlechter sozial abgesichert, mit weniger Chancen, größeren Widerständen und falschen Stereotypen konfrontiert. Die grüne Frauenpolitik hat umfangreiche Vorschläge zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, gegen Gewalt und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen vorgelegt." |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Insbesondere, was die Mutterrolle angeht oder die angeblich natürlichen weiblichen Merkmale wie Sanftheit oder Friedlichkeit. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
In der Hinsicht ist dieses Forum fortschrittlich. Wer glaubt hier schon an weibliche Sanftheit und Friedlichkeit? Höchstens ein paar Feministen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Kennst du hier Feministen im Forum, die das behaupten? Oder erfindest du deine Projektionen aus dem Nebel? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Marsbernie, ich grüß dich von der Erde! Schwarze werden ja bekanntlich auch seit Jahren nicht mehr diskriminiert, weil sie jetzt im Bus neben Weißen sitzen dürfen und sogar an der Uni studieren. Gleichberechtigung erreicht! Aber danke, dass du meine These bestätigst, dass es wirklich ans "Eingemachte" geht. Genau das, was für dich so schwierig zu erkennen ist, ist das Problem, was gelöst werden muss. Dass dies zu Machtkämpfen führt, geschenkt, das hat schon Tarvoc erklärt. Ein Fundstück aus dem Netz:
Ach Bernie, wir werden das den nächsten Generationen überlassen, die Geschlechterrollen abzulegen... Du kannst deinen Lümmel noch weiterhin streicheln, dir wird er schon nicht abfaulen. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Fast verblüfft hat mich die eigentlich triviale Erkenntnis, die mir kam, dass sich jene, die eine Gesellschaft durch ihre Gesetze und Regeln zu Asozialen stempelt, zwangsweise in dieser Gesellschaft ein an ihren Werten gemessen asoziales Verhalten an den Tag legen müssen. So sehr sich Montag (Anm. v. mir: Der Protagonist aus "Fahrenheit 451") eigentlich immer mehr wie ein normaler Mensch verhält, je mehr er diesen Regeln entflieht, so asozial und aneckend, so unerträglich wirkt er doch für all jene, die nach diesen Regeln dieser Gesellschaft gerne leben und deren Einhaltung als Glück empfinden (sei es nun, weil es so wirklich auf sie wirkt oder weil sie es lang genug haben eingetrichtert bekommen).
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Zitat: |
Rund 40 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV, das eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Das sind 625.000 Haushalte. In neun von zehn Fällen ist der alleinerziehende Elternteil die Frau. Mutter zu sein ohne Partner bedeutet in Deutschland meist eines: den Abstieg in die Armut. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Bernie weiß, was Frauen wollen! Den Männern die Macht nehmen! Denn benachteiligt sind nur Feministen im Kopp.
http://www.zeit.de/2014/41/alleinerziehende-armut-hartz-iv
90% Frauen und dem von jedem Wissen befreiten Bernie platzt die Sprechblase. Und bravopunks Seele schämt sich fremd für ihren Besitzer. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Zwar ergeben 625.000 Haushalte nicht 90% der Frauen, aber gefühlt stimmt die Zahl mit meinen Erfahrungen überein. Als ich ein ein Kind war, bestand mein Umfeld zu Grossteil aus Familien ohne Väter. Ich hatte unheimlich viele Tanten, aber kaum Onkels. Nur waren die meisten von den Frauen nicht geschieden - wie meine Mutter - sondern Witwen. Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Nicht 90 % der Frauen sind 625.000. Diese 90 % der Alleinerziehenden sind aber eben 625.000 Haushalte. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Die meisten von den Vätern sind entweder im Krieg gefallen oder an Staublunge gestorben. Das waren Generationen, in denen mal als Mann noch der Herr im Haus war - wenn man denn noch lebte. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiss. Die Zahl stand nur so schön plakativ im Raum. Das roch schon recht merkwürdig. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiss. Die Zahl stand nur so schön plakativ im Raum. Das roch schon recht merkwürdig. |
Zitat: |
Alleinerziehende unerwünscht
Viele sind Arbeitgebern ein Dorn im Auge. Sie gelten als nicht flexibel genug. Andere Betroffene finden keine bezahlbare Wohnung, weil Vermieter aus Angst vor ungezogenem Nachwuchs kinderlose Paare vorziehen. Alleinerziehend - meistens ein Leben am Limit. Manuel S. ist Vater von drei Söhnen (13, 12 und 9 Jahre alt). Die Familie lebt in beengten Verhältnissen auf dem Land und sucht seit über vier Jahren eine Wohnung. Doch bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und die meisten Vermieter wehren ab: Alleinerziehende seien nicht erwünscht, hier sei keine Nachbarschaft für Asoziale. Weil er niemanden hatte, der seine Kinder betreute, wenn sie krank waren und er deshalb nicht zur Arbeit kommen konnte, verlor er seinen Job. Eine neue, familientaugliche Arbeit zu finden ist schwer. Teilzeitjobs gibt es kaum. |
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