zelig hat folgendes geschrieben: |
Sehe ich genauso. Ferndiagnosen sollten keine Instrumente in der öffentlichen Diskussion sein. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ich finde übrigens bedenklich (auf den Gedanken stieß ich durch die FAZ) mit welcher Selbstverständlichkeit angenommene psychische Diagnosen - dies auch noch oft von Laienseite - als Argument im pol. Diskurs verwandt werden.
Trump ist also Narzisst, Merkel soll laut einem Kolumnisten bei Tichy Asperger-Autistin sein. Auf diese Art werden derartige Phänomene stigmatisiert, und ernsthaft betroffene subjektiv davon abgehalten, sich Hilfe zu suchen, um eben einer solchen Stigmatisierung zu entgehen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Bei Donald Trump müsste man sich das eigentlich ständig fragen, aber man hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass er unberechenbar ist. Aber diese Unberechenbarkeit hat ja auch etwas rätselhaftes, es ist für viele Menschen nicht nachvollziehbar, wie und warum er sich mal wieder so verhält. Schaut man sich aber - zunächst unabhängig von Trump - an, wie ein Mensch mit narzisstischen (und histrionischen und dissozialen) Persönlichkeitsmerkmalen strukturiert ist, was ihn antreibt, wie er sich und seine Mitmenschen sieht, ergibt alles, was einem vorher an Trumps Verhalten komisch vorgekommen ist, einen Sinn. Und man versteht auch, warum er jetzt da ist, wo er ist. Der Mann ist nicht dumm und nicht im klinischen Sinn krank. Er ist charakterlich völlig anders strukturiert als die grosse Mehrheit der Durchnittsmenschen. Wem der Begriff "Narzisst" nicht gefällt, der kann ihn meintwegen "absolut rückichtslosen Erfolgsmenschen" nennen. Nur findet man mehr erhellende Literatur, wenn man nach "Narzisst" sucht. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wofür brauche ich den psychiatrischen Jargon, um das festzustellen? |
Zitat: |
Ausserdem, sind es nicht vielmehr seine schamlosen Lügen, seine intellektuelle Minderleistung und seine Dreistigkeit, die ihn unmöglich machen? |
Zitat: |
Die fachgerechte Diagnose verleiht Macht über einen anderen Menschen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Das Problem mit Trump ist, dass derzeit keiner mehr Macht über ihn hat. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
In einer fairen Diskussion verzichtet man darauf. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da stimme ich generell zu. Allerdings wird eine Diskussion, in der einer der Beteiligten narzisstische oder verwandte charakterliche Defizite aufweist, niemals fair verlaufen - ganz gleich, ob es zu einer Ferndiagnose kommt oder nicht. Trump ist auch dafür ein gutes Beispiel. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
....
Und um vom Extrem mal wieder wegzukommen, erst Recht dient die Küchenpsychologie im Diskurs vor allem der nicht sachbezogenen Abwertung von Argumenten und Personen. In einer fairen Diskussion verzichtet man darauf. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, das war ein unglaublicher Tiefpunkt. Obwohl zu vermuten wäre, daß ihm das bei der entsprechenden Clientel sogar Pluspunkte gebracht hat. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Hä? Da muss ich doch mal nachfragen: Machst Du das so?
Bei mir dient die Küchenspsychologie eher dem Verständnis von Prozessen als der Herabwertung von irgendwas oder -wem. Und wenn es mal persönlich wird: Das letzte Mal, als ich Dir küchenpsychologisch nahe getreten bin, habe ich dazu geschrieben, dass ich mir das erlaube, weil der Befund positiv ist. Ich bitte doch darum, die Küchenpsychologie nicht schlechtzureden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Seine Unternehmerfreunde sind mit ihm zufrieden, so wie einst mit Hitler, dem man ja auch nachsagte, verrückt zu sein. Das stört das Kapital-Klientel nicht und hat es noch nie gestört. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Die Ferndiagnose kann kein politisches Mittel sein. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn man alles, was auch nur entfernt nach Ferndiagnose riecht, als Beurteilungskriterium ausschliesst, verbietet man es praktisch, seine Menschenkenntnis in die Beurteilung mit einfliessen zu lassen oder wenigstens diese zum Thema öffentlicher Debatten zu machen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn man als Hardcore-Kommunist unterwegs ist, sollte man sich auch immer schön der Geschichte der Linie, in der man steht, bewußt bleiben. Und da wollen wir mal nicht mit dem Thema der Psychiatrisierung, um politische Gegner kaltzustellen, als durchgängige Methode anfangen. Das wäre nämlich auch ein eigener Thread wert. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe neulich eine Dokumentation über Lenin gesehen. Da kam mir der Gedanke: Wenn jemand bereits zu Lebzeiten überlebensgrosse Statuen von sich selbst aufstellen lässt, dann... |
Zitat: |
Lenindenkmäler wurden seit dem Tode Wladimir Iljitsch Lenins vor allem in zahlreichen Städten der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten errichtet. Sie entstanden im Zuge eines um ihn entwickelten Personenkults und sollten Lenin als kommunistischen Vordenker und Gründer der Sowjetunion ehren. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Überhaupt nicht. Solange deutlich ist, daß keine fachliche Einschätzung gemeint ist. |
Zitat: |
hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen benötigt exzessive Bewunderung legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus anderen, um eigene Ziele zu erreichen zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen/anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Eine fachliche Einschätzung ist es ja auch nicht, wenn man als Laie darüber diskutiert. Ich finde es aber schon erstaunlich, wenn man sich mal die offiziellen Diagnosekriterien für die narzisstische Persönlichkeitstörung anschaut und mit dem vergleicht, was man über Donald Trump weiss:
https://de.wikipedia.org/wiki/Narzisstische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung Ich vermute mal, man findet allein in seinen Tweets Belege für jedes dieser Kriterien. Das ersetzt noch keine Diagnose, aber es ermöglicht, für sich persönlich eine Theorie darüber zu bilden, wie sich Trump in der Zukunft in bestimmten Situationen verhalten wird. Man erhält Orientierungspunkte für die Einschätzung von Trumps Unberechenbarkeit und findet Muster, wo man vorher nur Chaos gesehen hat. Ein Muster, dass sich immer wieder in den nächsten Jahren wiederholen wird, ist, dass Trump sich Berater und Stabsmitglieder ins Team holen wird, die er zunächst als die besten Experten auf ihrem Gebiet in den Himmel loben und sie einige Zeit später feuern und als Versager und Geistesgestörte verdammen wird. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wenn man als Hardcore-Kommunist unterwegs ist, sollte man sich auch immer schön der Geschichte der Linie, in der man steht, bewußt bleiben. Und da wollen wir mal nicht mit dem Thema der Psychiatrisierung, um politische Gegner kaltzustellen, als durchgängige Methode anfangen. Das wäre nämlich auch ein eigener Thread wert. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das heisst: Selbst wenn der Kerl nicht alle Tassen im Schranken haben sollte - aus der Sicht der herrschenden und reichen Schichten betreibt er eine völlig rationale Politik. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ach, nimm das nicht persönlich. Ich habe nicht an dich dabei gedacht. Vielleicht hast Du ja Recht. Wer explizit Küchenpsychologie ankündigt, hat schon ein distanzierendes Vorzeichen in das Vorhaben eingebaut. Also schon in Ordnung. Ich hatte allerdings die Küchenpsychologie im Kopf, die mit dem Vorzeichen ernsthafter Diagnostik auftritt. Die gibt sich ja nie als Küchenpsychologie aus. Verständlich? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
… Natürlich besteht immer die Gefahr, dass solche Behauptungen dazu benutzt werden, um Politiker unbegründet als psychisch Kranke zu diskreditieren, ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
… Die Küchenpsychologie beschränkt sich - wie die Psychologie - eigentlich darauf, zu versuchen zu verstehen, was in gesunden Menschen vorgeht bzw vorgegangen ist, das ist auch schon vielschichtig genug, um sich gehörig vertun zu können.
In anderen Fällen verweist der Psychologe höchstens darauf, dass ein Verhalten mit seinen Mitteln nicht mehr erklärbar ist. Sobald da aber einer mit einer Diagnose um die Ecke kommt, verwahre ich als Küchenpsychologe mich entschieden dagegen, dass der zu meiner Zunft gehört. Das muss sich dann um einen Küchenpsychiater handeln. Allerdings bist Du mit dieser fehlenden Unterscheidung zwischen Psychiatrie und Psychologie nicht alleine: ... |
Diligentia hat folgendes geschrieben: |
Auch wenn es sogen. Schnittmengen gibt, eine Frage sollte zu Anfang geklärt werden:
„Was ist der Unterschied zwischen psychischen und geistigen Erkrankungen?“ |
Zitat: |
und eine zweite gleich hinterher:
„Warum sind geistige/psychische Erkrankungen für Betroffene, faktisch immer noch, geradezu ein Garant für Diskriminierung?“ |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke nicht, dass Trump im klassischen Sinn "verrückt" ist. Er ist geistig voll zurechnungsfähig - und er kann richtig von falsch unterscheiden. Es interessiert ihn nur nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Er ist ein Milliardär, ein erfolgreicher Machtmensch - und ein Egomane. Und als Egomane macht er eine Politik für sich und seinesgleichen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Hinzu kommt wohl noch, dass er wegen seines Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung sehr leicht zu manipulieren sein wird - jedenfalls kurzfristig. Sein ehemaliger Einflüsterer Steve Bannon hatte sich das bestimmt anders vorgestellt und darauf gehofft, dass Trump seinen Chefberater nicht so schnell fallen lassen wird. Aber das ist der Punkt, an dem Trump dann letzendlich doch zu irrationalen Entscheidungen neigt: Er langweilt sich schnell, braucht immer neue Stimulation und ist impulsiv. Und wenn er schon gestern von einem Mitarbeiter gebauchpinselt wurde und vorgestern und davor... dann braucht er einen neuen Kick, einen stärkeren. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wer weiss, wenn wir Dich ins weisse Haus schicken würden und wenn Du es geschickt genug anstellen würdest, Dich bei Trump einzuschleimen, dann würde er für ein paar Monate sozialistische Ideen in seine Politik einfliessen lassen...? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Trump ist - in Zeiten der verschärften Krise der amerikanischen Kapitaldominanz - genau der *richtige Führer* aus der Sicht der herrschenden Klassen dort, nicht trotz, sondern wegen seiner psychopathischen Züge. Er soll skrupellos, morallos, rücksichtslos und notfalls mit aller Brutalität die nationale Führung der USA in der Welt wieder herstellen. Das macht er bislang auch *sehr gut*, d.h. aus Sicht der Rationalität der tausenden von Vorstandschefs und Unternehmensführern in den USA. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil: Das, was von einem "guten" Politiker erwartet wird, können sie bieten - oder zumindest vorspielen. Sie sind hervorragende Selbstdarsteller, Meister der Manipulation, können äusserst charmant sein und sind Weltmeister im Lügen. Durch ihre Rücksichtslosigkeit sind sie gegenüber weniger predatorischen Konkurrenten immer im Vorteil. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
...
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil: Das, was von einem "guten" Politiker erwartet wird, können sie bieten - oder zumindest vorspielen. Sie sind hervorragende Selbstdarsteller, Meister der Manipulation, können äusserst charmant sein und sind Weltmeister im Lügen. Durch ihre Rücksichtslosigkeit sind sie gegenüber weniger predatorischen Konkurrenten immer im Vorteil. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Elitefindung ... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
.. Krieg gegen Russland ... deutsche Kapital ...Niederschlagung des Marxismus...Sozialistische Projekte ... Mauern der Reaktion.. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
...Die Tragödie der Oktoberrevolution... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt ... das Problem mit der Elitefindung...untergehaktes Mittelmaß ... |
HRQ-Verbrechensopfer hat folgendes geschrieben: |
...Verknechtete an höhere Wesen glauben zu lassen ... |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
....Kollege vrolijke.... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
@schtonk Du hast einen vergessen:
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Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, wir haben hier ein viel grundlegenderes Problem: Macht- und einflussreiche Postionen ziehen Menschen an, die eigentlich weder Macht noch Einfluss haben sollten. Und die politischen Strukturen in eigentlich allen Staaten der Welt sind nicht so beschaffen, um den Aufstieg solcher Individuen zu verhindern - im Gegenteil ....... |
cortano hat folgendes geschrieben: |
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