Arno Gebauer hat folgendes geschrieben: |
Moin,
Mit und ohne Wählerstimme glauben seit Anbeginn der Zeit alle Politiker Kriege, Kriegsbeteiligungen, Kriegsvorbereitungen, usw. durchführen zu dürfen. Dabei wurden und werden die Politiker nur für die positive Gestaltung und nicht für die Zerstörung einer Gesellschaft gewählt und vereidigt. Wegen des Eids auf die positive Gestaltung der Gesellschaft besitzen die Politiker ihr Mandat. Auf eine gegen die Menschenrechte gerichteten Gestaltung von Kriegen, Kriegsbeteiligungen, Kriegsvorbereitungen, usw. wurden Politiker nicht gewählt und nicht vereidigt . In allen Staatsformen – auch in unserer - können immer noch die Politiker in Anbetracht der die Biosphäre zerstörenden Waffen die größte Dummheit gegen den Volkswillen dem Volk aufbürden, wodurch nicht nur die Existenz eines Volkes, sondern die aller Völker in der Hand dümmster Politiker, Palarmente liegt. Berücksichtigt werden muss, dass die Anzahl der die Regierungspolitiker gewählten Bürger immer nur einen kleinen Bevölkerungsanteil ausmacht. Wenn die Existenz eines Volkes zur Disposition steht, darf nicht eine kleine Wählergruppe oder ein Parlament über die Existenz eines Volkes entscheiden dürfen. Bei Entscheidungen über die Existenz eines Volkes muss jeder einzelne Bürger, also auch die Nichtwähler, per Volksentscheid (Selbstbestimmungsrecht) gefragt werden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass sich über einen solchen Volksentscheid blödsinnige Politiker- und Parlamentsentscheidungen Kriege, Kriegsbeteiligungen, Kriegsvorbereitungen, usw. verhindern lassen. Gruß Arno Gebauer |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Was für ein romantischer Unsinn. Die (auch jüngere) Geschichte ist voll von Beispielen, daß Regierungen gerade für Kriege die größte Zustimmung bekommen haben. |
Zitat: |
Der Sieg des britischen Militärs im Falklandkrieg (1982) zementierte ihren Ruf als „Eiserne Lady“ und war eine entscheidende Basis für nachfolgende Wahlsiege der Konservativen. |
Zitat: |
Der siegreiche Falklandkrieg 1982 gegen Argentinien brachte Thatcher, der noch ein Jahr zuvor kaum Chancen auf eine Wiederwahl eingeräumt worden waren, einen großen Popularitätsschub ein. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
So ist es! Weilen Maggie Thatcher ist nur ein Beispiel von vielen.
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luc hat folgendes geschrieben: |
Abgesehen davon finde ich Volksentscheide sehr problematisch. Nach einem besonders grausamen Mord könnte man das Volk befragen und prompt würde die Mehrheit für die Todesstrafe sein.
Ich finde representative Demokratie ist eine Leidplanke gegen solche Auswüchse. Dem Volk traue ich nicht über den Weg. |
Zitat: |
„Das Volk“ als bewußtes Subjekt gibt es nicht. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
@Marcellinus Das Volk als träge, denkfaule und manipulierbare Masse gibt es aber schon. Der Populismus lebt davon. Das hört sich arrogant an aber..... ich bin eher ein Realist. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Das hängt von deiner Perspektive ab. Die allermeisten können es sich gar nicht erlauben, träge zu sein, sind nur mit ihrem persönlichen Leben beschäftigt. Außerdem solltest du nicht vergessen, daß du Teil dieser „manipulierbaren Masse“ bist. Oder anders formuliert: daß diese „Masse“ aus nichts anderem besteht als aus vielen, einzelnen Menschen. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ein Referendum kann nur funktionieren, wenn die Bevölkerung sehr gut informiert ist, über die Konsequenzen ihrer Wahl im Klaren ist, hohe moralische Ansprüche hat. Ich glaube nicht, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind. In der Schweiz scheint es einigermaßen, ich sage nur einigermaßen, zu klappen, weil das Land überschaubar ist, weil die Schweizer im allgemeinen ein gutes Schulsystem und eine gute Ausbildung haben, weil das Land reich ist und keine enormen sozialen Probleme hat aber für Deutschland sehe ich das nicht so. |
Reklov hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß gar nicht, warum direkte Entscheidungen "des Volkes" immer per se "gut" oder "richtig" sein müssen.
Ebenso, wie Kriege im Sinne des TE verhindert werden könnten, könnte die überkochende Volkseele einen solchen erst hervorrufen. Das berührt einen grundsätzlichen Fehler, den ich in moderner Politik sehe und ich der Meinung bin, dass es früher tatsächlich besser war. Wenn es demokratisch eng wird, beruft man sich heute gerne auf das Volk, macht fix einen Entscheid und ruht sich dann auf einer quasi - Mehrheit von 51% oder so aus. Was dann, gerade bei wichtigen Themen, zu einer übermäßigen Polarisierung in der Gesellschft führt (Beispiel Brexit). Ich würde an das Thema "Volksentscheid" mal ein ganz großes ? hinmachen und die Bestrebungen, die Hürden dafür zu senken, sehe ich mit großer Skepsis und auch Sorge. Mein Lieblingszitat hierzu, wenn auch stark strapaziert in letzter Zeit: Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt, um Brot und Stiefel seine Stimm' verkaufen. Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. Der Staat muß untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet. Schönes MaiWE |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ein Referendum kann nur funktionieren, wenn die Bevölkerung sehr gut informiert ist, über die Konsequenzen ihrer Wahl im Klaren ist, hohe moralische Ansprüche hat. Ich glaube nicht, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind. In der Schweiz scheint es einigermaßen, ich sage nur einigermaßen, zu klappen, weil das Land überschaubar ist, weil die Schweizer im allgemeinen ein gutes Schulsystem und eine gute Ausbildung haben, weil das Land reich ist und keine enormen sozialen Probleme hat aber für Deutschland sehe ich das nicht so. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
(...) ich möchte mich nicht mit einer Gesellschaft zufrieden geben, in der „das Volk“ in seiner Mehrheit nicht zu reflektierten Entscheidungen kommt, weil es nicht die Zeit und Muße hat sich zu informieren. Mein positives Weltbild: jeder Mensch ist zum Denken fähig, man muss ihm nur die Möglichkeit geben. Selbst der Bettler soll eine Wahl bekommen. |
Reklov hat folgendes geschrieben: | ||
Selbstredend ist es aus heutiger Sicht natürlich folgerichtig, dass auch Betler eine Stimme haben. |
Reklov hat folgendes geschrieben: |
Trotz allem ist es mit den reflketierten Entscheidungen so eine Sache: Wenn ich sehe, was ein Landespolitiker für Sitzungsvorlagen hingeschmissen bekommt, bin ich mir sicher, dass der nicht mal die Hälfte davon liest - kann er wahrscheinlich gar nicht.
Soll heißen, auch hier wird nach Fraktionscouleur und nicht aus aktiv reflektierter Entscheidungsfindung heraus abgestimmt. |
Reklov hat folgendes geschrieben: |
Für mich bleibt als Fazit: Nicht umsonst hat man nach dem 2 . WK hierzulande eine repräsentative Demokratie eingerichtet, die sich aus meiner Sicht gut bewährt hat. Ich würde an ihren Grundmechanismen ohne wirklich guten Grund - und den sehe ich nicht - so wenig wie möglich verstellen.
Und leider kommen die Rufe nach mehr "Demokratie" weniger daher, dass man der Meinung ist, es hat sich flächendeckend Erleuchtung breit gemacht hat, sondern man verfolgt Ziele (Bahnhof bauen ja, nein, vielleicht ...) und nutzt das gesamte Repertoire der Mittel, die dann der Zweck heiligen soll. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Fraktionsdisziplin und das Strammstehen vor nationalen Profitinteressen werden dem Landespolitiker die *Wahl* erleichtern. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Nun, vielleicht wird ja die Bevölkerung sonst nicht gehört bei ihrem Wunsche nach Mitreden, Mitplanen, Mitgestalten und Mitbestimmen. Da kann schon mal der Wunsch nach mehr Demokratie - oder besser gesagt: nach der erstmaligen Einführung von Demokratie aufkommen, findest du nicht? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls passt es logisch nicht zusammen, wenn du auf der einen Seite einräumst, dass der Parlamentarier noch nicht einmal genügend Zeit hat, um sich einen Überblick über die Sachverhalte zu verschaffen und auf der anderen Seite aber just diesen Zustand als den bewährtesten bezeichnest. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Sagen wir so: Vom Parlamentarismus bis zur Demokratie ist es ein sehr weiter Weg. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Überhaupt denke ich, dass rein formale Abstimmungen mit Demokratie eher am Rande zu tun haben. Was ich deshalb besser fände, wären inhaltliche Abstimmungen und Klärungen von - durchaus auch komplexeren - Sachverhalten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
So, wie sich der Zustand der bürgerlichen Gesellschaft mit ihrem internationalen Mix aus ein bisschen Parlamentarismus und verkappter - oder auch offener - Diktatur darstellt, wird sie der Komplexität der heutigen und erst recht zukünftigen Probleme der Menschheit nicht annähernd gerecht, sondern wird an der Komplexität der Aufgaben scheitern.
Heute wirken die gängigen Staats- und Kapitalführer wie Gestalten aus längst vergangenen Zeiten. Sie sind mit ihrem ganzen Habitus und ihren stupiden Strategien so was wie Anachronismen auf zwei Beinen. Also: Die Welt in die Hände der Leute von heute - dann können die komplexen Probleme Krieg, Umweltvernichtung, soziale Frage sowie die Defizite der Demokratie nach und nach gelöst werden, wenn auch nicht von heute auf morgen. Aber einfach auf ein "Weiter so!" zu setzen, wie du das hier machst, ist unverantwortlich. |
Reklov hat folgendes geschrieben: |
Ich halte es nämlich für durchaus logisch, dass ich mir die Entscheidungen lieber von jemandem abnehmen lasse, der den Kram wenigstens zur Hälfte gelesen hat, als von einer von unserer Empörungskultur aufgehetzten Gesellschaft, die in der Regel weder über fundierte Informationen verfügt noch die Zeit dazu hat, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. |
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