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Stasi-Auftrag scheint ausgeschlossen
Ein Mord im Auftrag der Stasi scheint ausgeschlossen, wenn man die möglichen Folgen für die DDR bedenkt. Tatsächlich war Kurras für die Stasi sofort nach dem Schuss auf Ohnesorg vollkommen nutzlos; die Zusammenarbeit endete abrupt. In den 42 Jahre später bekannt gewordenen Akten nannte die Stasi Kurras schon am 9. Juni 1967 den „Mörder Benno Ohnesorgs“. |
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Die DDR hatte kein Interesse an den Ausschreitungen und auch nicht am Tod eines Demonstranten. Ostberlin wollte schließlich selbst diplomatische Beziehungen mit dem Schah aufbauen. Eckard Michels:
"Am liebsten wäre es der DDR gewesen, dass der Schah-Besuch in West-Berlin vollkommen ruhig ohne Demonstrationen abgelaufen wäre. Weil die DDR immer Angst hatte, dass der Schah jegliche Proteste auf die Aktivitäten der iranischen Kommunisten oder sogar auf die DDR-Organe in West-Berlin zurückführen könnte und damit wäre natürlich die erhoffte Annäherung des Schahs an die DDR von vornherein unmöglich geworden." |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/charlottenburg-wilmersdorf/karl-heinz-kurras-schuss-auf-benno-ohnesorg-stasi-auftrag-scheint-ausgeschlossen/11502652.html
und in anderer Quelle heißt es: http://www.deutschlandfunk.de/der-tod-von-benno-ohnesorg-gruendungsmythos-der.724.de.html?dram:article_id=387737
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||||
So wie Vrolijke argumentiert hat, bleibt mir halt wenig anderes übrig. Ansonsten nehme ich nirgends irgendwelche 'Sauereien der Stasi' in Schutz. Suche mal bitte ein paar Beispiele von mir, wenn Du welche findest.
Es war also auch für Dich ein Stasi-Mord, Dann steht es Dir frei, mit Deinen wohl sicheren Beweisen den Nachweis zu erbringen. Im Falle der Ermordung Ohnesorgs kommt mir das nun seit Über einem Jahrzehnt gespielte Stasistückchen wie eine willkommene Ablenkung von den nunmal nachweisbaren Verfahrensfragwürdigkeiten, die unmittelbar nach dem Schuss von Kurras auf den Studenten erfolgten. |
worse hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Welches Motiv hast Du denn für den Mord, hm? Kurras war ein Agent Provocateur erster Güte, dafür, dass er zu weit gegangen ist, hat ihn die Stasi dann fallen lassen, ganz großes Kino. Von einem direkten Mordauftrag habe ich nichts geschrieben, wäre auch etwas schwer bei einem recht beliebigen Opfer. Und dass die DDR und ihre dreckige Riege mehr Angst vor den Demonstrationen im verhassten Westen hatte, wegen des Schahs , damit kannst Du vielleicht Leute vom Format eines vrolijke beeindrucken aber nicht mich. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
„Sozialistischer Bumszwang“ klingt aber nicht appetitlich. Eine Frau, die nicht mit jedem bumsen will, ist also verklemmt. Interessante Einstellung. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Bezweifelt werden darf, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen dem gesamtgesellschaftlichen Liberalisierungsprozess und den allgemein als „68er“ bezeichneten linken Stidierendengruppen besteht . |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Bin ich der einzige bekennender alt-68er hier? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich bin zwar noch nicht restlos überzeugt, aber das sind doch gute Argumente dagegen. Wenn damals ordentlich recherchiert geworden wäre, und nicht unter dem Motto: "Ein Vertreter eines staatlichen Organes kann doch kein Mörder sein", alles vertuscht worden wäre, wäre das Problem nicht entstanden. Das durch solches Handeln, die Saat für sowas wie Baader-Meinhoff gelegt wurde, ist wohl kaum zu leugnen. |
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In „Der Schuss“ rekonstruiert er zunächst die Ereignisse des 2. Juni 1967 in West-Berlin und geht dabei mit der West-Berliner Polizei kritisch ins Gericht. Über die Straßenschlacht an der Berliner Oper, die dem Tod von Ohnesorg vorausging, hält er fest: „Vieles spricht dafür, dass die Polizeiführung sie billigend in Kauf genommen hatte“ (S. 70). Aber Kurras` Schuss war nicht Teil einer bewusst geplanten staatlichen Eskalationsstrategie und auch kein Auftragsmord der Stasi, wie nach Bekanntwerden der IM-Tätigkeit des Polizisten im Frühjahr 2009 kurz spekuliert worden war, sondern die fatale Fehlreaktion eines einzelnen Beamten. Die Justiz hat anschließend nicht versagt. Einem großen Ermittlungsaufwand folgte eine schnelle Anklageerhebung. Doch konnte die Notwehr-Behauptung von Kurras schlicht nicht widerlegt werden. Unerwartet tauchte eine Augenzeugin auf, die Ehefrau eines anderen Polizisten, die seine Angaben bestätigte, auch wenn das Gericht daran – wohl berechtigt – zweifelte. Neben der Staatsanwaltschaft ermittelte auch der Allgemeine Studentenausschuss (mit der sogenannten Mahler-Kommission), außerdem ein Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Immerhin mussten infolge dessen Tätigkeit der Regierende Bürgermeister Heinrich Albertz und Innensenator Wolfgang Büsch zurücktreten, Polizeipräsident Erich Duensing wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Kellerhoff konnte für dieses Kapitel die Unterlagen des Ausschusses ebenso auswerten wie jene des Büros Mahler, die heute im Hamburger Institut für Sozialforschung liegen.
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(...)Die auch von Kellerhoff gestützte These von der durch SED und MfS „unterwanderten Republik“, die vor einem Jahrzehnt schon Hubertus Knabe vermarktet hat [2], ist trotz Kurras und Konsorten nicht haltbar, was die Gesamtbilanz betrifft. Die Stasi hatte zwar – mit Jens Gieseke – „Bonn im Blick“, aber letztendlich nicht „im Griff“, denn: „Gerade die pluralen und komplexen Entscheidungsprozesse demokratischer Zivilgesellschaften waren durch die covert action fünfter Kolonnen nicht nachhaltig beeinflussbar“ |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Addi, so gut solltest du mich kennen, dass du weißt, dass das nicht meiner Einstellung entspricht. Das mit dem "verklemmten Kommentar" war meine sarkastische Entgegnung darauf, dass du so dankbar ein spontanes Schlagwort übernommen hast. Frau v. Hodenberg hat meinen Respekt (sie hat bei Wehler promoviert!); soweit ich über sie lesen konnte, hat sie berechtigterweise ihren Finger in die Wunden der 68-er Bewegung gelegt, was das Geschlechterverhältnis anbelangt. Nur: Sich auf auf den launischen Begriff „Sozialistischer Bumszwang“ zu kaprizieren halte ich für zu kurz gegriffen. Es stimmt schon, dass auch in der Sponti- und Revoluzzerbewegung jener Jahre männerhafte Muster nicht einfach aufgelöst wurden. Wie sollte das denn auch gehen? Veränderungen, die sich aus einer Bewegung ergeben, reiben sich leider ab an monolithischen Standards. Sie haben es schwer, sie verlieren an Substanz. Einen "Schuldigen" dafür zu suchen halte ich für einen verkehrten Ansatz. Alle - Mann und Frau - waren Teil der Bewegung, die bis heute nicht zur Ruhe kommt. Den Begriff "sexuelle Revolution" habe ich nie gemocht. Aber dass in jener Zeit eine Freizügigkeit einzog, von der beide Geschlechter profitierten, kann man wohl nicht bestreiten. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Bin ich der einzige bekennender alt-68er hier? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Ich bin bekennender Neu-68er. Was hast du damals für die Sache getan, außer gepimpert bis das Establishment kotzte? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich bin eher ein sexueller Spätstarter gewesen. Eine der erste Male gebummst, schon "mußte" ich heiraten. Das war in November 1968. Die Pille hatte sich noch nicht bis zu uns durchgefunden. So eine verklemmte Mentalität kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Dann haben wir angefangen uns selbst zu befreien. Schöner Zeit. Die davor möchte ich nicht nochmals miterleben. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
(...) Ich hab in den drögen 80ern unter Kohl aufwachsen müssen. Dennoch habe ich auch von den 68ern profitiert, da viele Freiheiten nicht ohne die 68er möglich gewesen wären. Wir müssen dieser Generation ewig dankbar sein, deren Impulse wirken heute noch fort. Die Generation Kohl und Generation Merkel wird man in jeweils 50 Jahren nicht mehr positiv erinnern. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
... Neoliberalismus ... (Der Griff ins GroKlo.) *Das System* ... Die Genossen ... faschistische Reserve, ... Rechtsruck, ... Einfach klasse, so viel Fortschritt durch 68! |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
fett v. mir Das marx21-Netzwerk soll sich also aus der Partei die Linke herauslösen und mit anderen unter Wahrung der ML-Tradition, kombiniert mit 'etwas Neuem', eine neue, nicht-reformistische Partei aufbauen? Hast du auch schon einen Namensvorschlag? |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
...
@Skeptiker, an einer Antwort von dir bin ich sehr interessiert. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
..Ich warte immer noch. .. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...Aha. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...all die Buchklappenmarxisten... |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Die eigentliche Romantisierung und Verklärung findet von den Alt-68ern selber statt.
Eine kritische Betrachtung kommt - mit Außnahme von Aly, nicht vor bei diesen. Insofern liegt es an den Nachgeborenen Behauptungen dieser Generation zu hinterfragen und gegebenenfalls zurecht zu rücken. Alleine schon der Kult um Willy Brandt reizt zur Gegenstimme. Den entscheidenden Impuls zur Demokratiesierung lieferte das sich in den 60er Jahren radikal veränderte Bildungssystem, wie zum Beispiel das Berufsbildungsgesetz (1969) als einer der Grundsteine für das duale Ausbildungssystem. Aber auch hier war das ein evolutionärer Prozess aus vielen Steinen, die bereits in den 50er und 60ern zu finden sind - und nicht auf die 68er zurückzuführen sind. Und natürlich, eine größere Flut an Medienprodukten (Pressefreiheit). Diese wurde vor allem verteidigt 1962 in der Spiegelaffäre. Also wiederum deutlich vor 68'. Und da auch die Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich deutlich vor 68' angefangen hat, auch wenn dass die 68er gerne anders erinnern, was bleibt denn dann noch übrig. Am Ende vielleicht auch nicht mehr als das Sommermärchen 2006 für die 2 Genernation nach 68, |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Die "eigentliche Romantisierung und Verklärung" findet dort statt, wo Du solche zweifelhaften Gestalten wie den korrupten Provinzbonzen Helmut Kohl schonluegst. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Und als Generation HIV ist uns das mit der sexuellen Befreiung schon aus anderen Gründen 'madig' geworden - ist halt so. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Klar, wenn man blind ist und zur Burschenschaft geht. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
..Ich warte immer noch. .. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Also, ich warte |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Es ist immer wieder auffällig, dass wir trotz der 68er Bewegung immer noch eine Gesellschaft von Wartenden sind. Einige warten auf die große Antwort, andere warten auf den uwebus, der nicht kommt und stehen sich die Füße platt an der Haltestelle, wo niemand sie abholt. Neben der *Lügenpresse* schlagen wir uns mit Lügenfahrplänen herum, wo doch ganz klar steht: Der Bus kommt. Vielleicht kommt der Bus auch erst im Jenseits. Man muss halt nur dran glauben, dass etwas kommt, etwas Großes, vielleicht etwas Kleines, Hauptsache, es passiert was, in dieser drögen Langeweile, wo wir alle nur warten, warten, warten - und fragen, fragen, fragen. Unsere letzte Hoffnung sind andere Passanten, die zufällig zur Haltestelle kommen und die wir fragen können, wann denn der nächste Bus kommt und uns ans Ziel bringt! Doch immer wieder erleben wir, wie auch diese Passanten sich abwenden, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Unsere letzte Hoffnung sind andere Passanten, die zufällig zur Haltestelle kommen und die wir fragen können, wann denn der nächste Bus kommt und uns ans Ziel bringt! |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Im Ruhrgebiet sind die meisten Fahrpläne unlesbar zerdeppert, sowohl sachlich als auch metaphorisch. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Er windet sich mit schlauen Worten. Die Antwort eines kleinbürgerlichen Sozialismusverwalters, der auf einem sicheren Posten hockt und darauf wartet, dass der Revolutionszug ihn im Jenseits abholt. |
Grey hat folgendes geschrieben: |
Die REVOLUTION muss erst im Freigeisterhaus entfacht werden, vorher geht da nix. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Er windet sich mit schlauen Worten. Die Antwort eines kleinbürgerlichen Sozialismusverwalters, der auf einem sicheren Posten hockt und darauf wartet, dass der Revolutionszug ihn im Jenseits abholt. |
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