Bewirkt bewusstes Konsumenten-Verhalten etwas ?
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31: Re: Bewirkt bewusstes Konsumenten-Verhalten etwas ? Autor: Grey BeitragVerfasst am: 21.03.2018, 14:47
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
In der "biologische" Landwirtschaft wird teilweise der Boden mit Kupferpräparate gespritzt, die den Boden recht heftig vergiften.
Aber das weißt Du wahrscheinlich alles schon.


Dann solltest du auf einen Bioanbieter zurückgreifen, der keine Kupferpräparate verwendet, wenn dir dieser dann nicht zu esoterisch ist.

Und welche Präparate werden dort dann eingesetzt?


Weniger wirkungsvolle Präparate / Kombinationsstrategien. Zudem wird weiterhin an Alternativen geforscht. Wo Kupfer nicht ganz verboten ist, wird der Kupfereinsatz im Biolandbau stark eingeschränkt (max 3-4 kg pro Hektar/Jahr). In den 1960er Jahren gelangten in der konventionellen Landwirtschaft bis zu 60 kg Kupfer pro Hektar/Jahr in die Erde. Wenn du ganz auf einen Kupfereinsatz verzichten willst, kannst du auch ein Selbsterntefeld nutzen, wo du allein entscheidest was drauf kommt.

Zitat:
Es gibt Länder, die den Einsatz von Kupferpräparaten in der Bio-Landwirtschaft teilweise bis vollständig verbieten. Dazu gehören in der EU die Niederlande (Ausnahme bei Wein mit 3kg/ha und Jahr) und Dänemark (ausnahmslos).

https://www.oeko.de/oekodoc/2212/2014-002... (Kupfer im Bio-Landbau.pdf)


Kommst du nicht aus den Niederlanden? Am Kopf kratzen

#32: Re: Bewirkt bewusstes Konsumenten-Verhalten etwas ? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.03.2018, 14:58
    —
Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
In der "biologische" Landwirtschaft wird teilweise der Boden mit Kupferpräparate gespritzt, die den Boden recht heftig vergiften.
Aber das weißt Du wahrscheinlich alles schon.


Dann solltest du auf einen Bioanbieter zurückgreifen, der keine Kupferpräparate verwendet, wenn dir dieser dann nicht zu esoterisch ist.

Und welche Präparate werden dort dann eingesetzt?


Weniger wirkungsvolle Präparate / Kombinationsstrategien. Zudem wird weiterhin an Alternativen geforscht. Wo Kupfer nicht ganz verboten ist, wird der Kupfereinsatz im Biolandbau stark eingeschränkt (max 3-4 kg pro Hektar/Jahr). In den 1960er Jahren gelangten in der konventionellen Landwirtschaft bis zu 60 kg Kupfer pro Hektar/Jahr in die Erde. Wenn du ganz auf einen Kupfereinsatz verzichten willst, kannst du auch ein Selbsterntefeld nutzen, wo du allein entscheidest was drauf kommt.

Zitat:
Es gibt Länder, die den Einsatz von Kupferpräparaten in der Bio-Landwirtschaft teilweise bis vollständig verbieten. Dazu gehören in der EU die Niederlande (Ausnahme bei Wein mit 3kg/ha und Jahr) und Dänemark (ausnahmslos).

https://www.oeko.de/oekodoc/2212/2014-002... (Kupfer im Bio-Landbau.pdf)


Kommst du nicht aus den Niederlanden? Am Kopf kratzen

Küpfer hat im Boden gar nichts verloren.
Glyphosat verbieten wollen, um dann eine Menge Kupfer im Boden zu versenken ist einfach pervers.

Ich kenne mich nur am Rande damit aus. Mein wissen habe ich von eine befreundete Agrarprofesorin. Ich nehme stark an, die weiß wovon sie redet.

#33:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 21.03.2018, 15:28
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Kupfer macht weder als Herbizid noch als Pestizid (ich hoffe, Grey hat den Unterschied verstanden) Sinn,
und ist daher auch kein Ersatz fuer Glyphosat.
Es wirkt weder auf Unkraut noch Schaedlinge sondern als Fungizid (zB gegen Mehltau).
Schaedlich ist es vor allem fuer "niederes" Leben: Pilze, Algen, Wassertiere und vor allem Regenwuermer.
Welcher Oeko-Landwirt kaeme schon auf die Idee, seine Regenwuermer umzubringen,
von daher wird es auch nicht einfach auf den Boden gespritzt.
Sinn macht es nur, wenn man es auf die Blaetter aufbringt, als Schutz gegen Pilzbefall bei Wein, Tomaten, Kartoffeln, Obst.

Und bevor Grey jetzt wieder anfaengt loszupampen: ich weiss das, weil ich selber Kleinstgaertner bin und mich jedes Jahr aufs neue damit herumplagen muss.
Nicht theoretisch, sondern ganz praktisch, sonst habe ich naemlich nix zum ernten.

#34: Re: Bewirkt bewusstes Konsumenten-Verhalten etwas ? Autor: Grey BeitragVerfasst am: 21.03.2018, 15:36
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Glyphosat verbieten wollen,


Glyphosat, Glyphosat, Glyphosat... Man­no­mann. Ich habe das nur deshalb erwähnt, weil du Biolandwirtschaft nur mit deiner persönlichen individuellen Gesundheit in Zusammenhang gebracht hast und ich habe dir bereits geschrieben (und jetzt noch mal übertrieben), dass du dir gerne soviele Lebensmittel reinschaufeln kannst wie du magst, die aus mit Glyphosat arbeitender Landwirtschaft stammen, wenn du kein Problem darin siehst. Mit den Augen rollen

#35:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 21.03.2018, 15:41
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Und bevor Grey jetzt wieder anfaengt loszupampen:


Warum sollte ich "lospampen"? Erklär das vroljike und nicht mir. Die Biobauern reduzieren Kupfer bereits soweit es ihnen möglich ist und verwenden es auch nur dort wo es nötig ist, wie ich bereits geschrieben habe. Oder denkst du vielleicht, die schütten es nur zum Spaß auf den Acker? Mit den Augen rollen

#36:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 13:26
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Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
Ich unterstütze gerne (per Spenden oder auch Mitarbeit,.... SINNVOLL-angelegte effektive, Aktionen; gute Projekte...


Du darfst mich gerne mit Spenden unterstützen. Mr. Green

#37:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 16:52
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Hier aber mal eine andere Position zu dem Thema:

Sinngemäß: Warum muß eigentlich der Konsument darauf achten, was er kauft? Was wirft es für ein Licht auf Unternehmen, die den Kunden Produkte anbieten, die auf der Ausbeutung von Natur und Mensch beruhen ... und eben nicht von sich aus darauf verzichten, sondern erst durch das Kaufverhalten der Kunden ggf. davon abgebracht werden müssen?


Ein Gespräch mit einer der Autorinnen des Dokfilms "Die grüne Lüge"

Längere Version des Gesprächs als MP3-Datei


Zuletzt bearbeitet von Critic am 22.03.2018, 17:15, insgesamt einmal bearbeitet

#38:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 17:00
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Critic hat folgendes geschrieben:
Was wirft es für ein Licht auf Unternehmen, die den Kunden Produkte anbieten, die auf der Ausbeutung von Natur und Mensch beruhen?


Offenbar kein ausreichend schlechtes Licht, um alle Menschen davon abzuhalten die Produkte dieser Unternehmen zu kaufen.

#39: Re: Bewirkt bewusstes Konsumenten-Verhalten etwas ? Autor: Grey BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 17:23
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Ferrie 58 hat folgendes geschrieben:
sondern bekannte Namen wie z.B. Nestle u.a. werden im Buch mal genauer angesehn. Nestle ist bekanntermaßen der weltweit größte, wohl härteste (da gewissenloseste ) global player im food Bereich ...
und so wohl das größte u. äusserst skrupellose Food-Syndikat .
Von der Moral und Geschäftspolitik her gesehen: tatsächlich ein Verbrecher-Syndikat - mit Zehntausenden
!! Menschenleben auf dem (Nicht-) Gewissen.).




Hier kann man auch was über Nestlé lesen:


Zitat:
Im Zusammenhang mit Nestlé fallen Schlagworte wie: Ausspähen politischer Kritiker, unfairer Handel und die Ermordung mehrerer Nestlé - Gewerkschafter in Kolumbien.

https://www.naturwelt.org/was-tun/raubtierkapitalismus/nestl%C3%A9/


Zitat:
Trotz Dürre-Katastrophe – Nestlé pumpt 50.000 Liter pro Stunde Wasser aus Äthiopiens Boden

https://netzfrauen.org/2017/04/12/aethiopien-nestle/



Noch ein empfehlenswertes Buch über die Machenschaften von Konzernen: Schwarzbuch Markenfirmen – Die Welt im Griff der Konzerne

Zitat:
Es listet mehr als 50 der größten Weltkonzerne wie adidas, Coca-Cola, McDonald’s, DaimlerChrysler, Nestlé, Procter & Gamble und Siemens auf, die laut Schwarzbuch Markenfirmen von Folter, Sklaverei, illegalen Medikamentenversuchen an Menschen, politischer und sozialer Diskriminierung, Ressourcenvernichtung und Umweltzerstörung profitieren sowie die Verfolgung von Gewerkschaftern und anderen Kritikern unterstützen. ....

Als starkes Indiz dafür, dass die Autoren den „Seriositätstest“ bestanden hätten, sei auch der Umstand zu bewerten, dass keine der Firmen gegen die Darstellung Klage erhoben habe.


https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch_Markenfirmen

#40:  Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 21:50
    —
Es gibt einige Schauspieler in den USA und England, die öffentlich sagen, dass sie sich bei facebook, twitter u.a. endgültig abgemeldet haben.

#41:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.03.2018, 23:06
    —
Ich gebe ganz frei, offen und ehrlich zu, dass ich überhaupt noch nie auf Facebook oder Twitter war.

#42:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2018, 01:40
    —
Ich ueberlege ernsthaft, ob ich nicht auch mein Facebookaccount schliessen soll. Auf Twitter habe ich nur ein account um bei anderen mitzulesen, schreibe selber aber rein gar nichts dort.

#43:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.03.2018, 01:49
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich gebe ganz frei, offen und ehrlich zu, dass ich überhaupt noch nie auf Facebook oder Twitter war.

dito.
Ansonsten könnte ich mich auch nackich an die nächstbeste Kreuzung stellen.

#44: bewusstes Kaufverhalten .. bewirkt etwas Autor: Ferrie 58 BeitragVerfasst am: 23.03.2018, 10:13
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Solche Entscheidung sind - ein kleines Stück weit - auch Entscheidungen über . "Unterstütze oder boykottierte ich das oder das "
... Kann man/frau in Dutzenden bis Hunderten Fällen sonst auch machen. Manchmal bewirkt (en) "Abstimmen" mittels Füssen oder über Kauf- Verhalten wirklich etwas !!

Denn "Steter Tropfen od. Nadelstiche höhlen selbst den härtesten Stein" ..

#45:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 24.03.2018, 17:17
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Edeka boykottiert Nestlé-Produkte. Jetzt könnte man meinen, super, Edeka will den Konzern zwingen mehr Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern zu verbessern. Ist aber nicht so! Edeka will lediglich die Preise drücken! Im Ergebnis dürfen Kunden in Deutschland bei einer Einigung dann weniger für Nestlé-Produkte bezahlen, was dazu führen wird, dass Nestlé die Umwelt und die Arbeiterschaft in den Produktionsländern noch mehr ausbeuten wird. "Vielen dank", Edeka! Da gibt´s eigentlich nur eine Lösung. Edeka boykottieren! Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.

Wer mehr über´s Thema lesen will:

http://www.taz.de/!5487270/

#46:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 01:00
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Ich habe mal einer Meldung vom 1.April hinterhergegoogelt:

"Schokofahrten"

Hier haben wir mal Schoko-Konsumenten, die sich mit Fragen wie dem fairen Handel und dem ökologischen Fußabdruck bei der Entstehung und dem Transport von Kaffee, Schokolade etc. beschäftigen. Nachdem der Kakao also per Segelschiff übers Meer transportiert und die Schokolade in Manufakturarbeit hergestellt wurde, transportieren sie sie per Fahrrad von Amsterdam nach Deutschland.

Wo sie dann in ausgewählten Läden für 3.50 Euro pro Tafel angeboten wird.


Das ist natürlich eine geradezu dystopische Preis-Hausnummer, bei meinem Schokokonsum ginge das also nicht. Andererseits ist es natürlich auch ein Bewußtwerdungsproblem, daß Dinge womöglich auch mehr kosten würden, wenn da so alles ökologisch wäre: Containerschiffe und LKW transportieren viel mehr und schneller, das hat aber auch einen größeren Footprint Am Kopf kratzen.

#47:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 01:10
    —
Critic hat folgendes geschrieben:

Wo sie dann in ausgewählten Läden für 3.50 Euro pro Tafel angeboten wird.

Das ist natürlich eine geradezu dystopische Preis-Hausnummer, bei meinem Schokokonsum ginge das also nicht.

Du solltest das machen, was in einem anderen Trööt empfohlen wurde: werde Selbstversorger.
Schaff Dir eine Kaba-Plantage nebst Manufaktur hinterm Haus an.

#48:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 04.04.2018, 01:47
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So wie das heutige Leben für die meisten ist, dürfte das ein bißchen schwer werden.

Der weltweite Handel und Transport hat uns ja auch Vorteile gebracht: Wir müssen nicht mehr den Winter mit Eingemachtem aus dem eigenen Vorratskeller überstehen, nicht mehr die eigenen Schweine aufziehen. Viele Waren würden wir sonst gar nicht zu sehen kriegen.

Viele Kritiker argumentieren aber auch mit Statistik: Alle Menschen könnten auf dem Standard auch nicht leben, es würde schlichtweg alle Möglichkeiten des Planeten überfordern, wenn jetzt alle mit dem eigenen SUV rumbrettern oder ihre Mangos einfliegen lassen würden. Man kann sich in sofern natürlich schon fragen: was braucht man, kann man ggf., wenn man was nimmt, an anderer Stelle wieder was einsparen.

Jetzt habe ich schon klargestellt, daß ich jeden Monat Mengen an Schokolade - und an Obst auch lieber Bananen als heimische Äpfel esse et cetera. Dafür habe ich allerdings auch kein Auto und bin tatsächlich noch nie in Urlaub geflogen.

#49:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 05.05.2018, 17:21
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Für "Selbstversorger".



>>Paradox! Discounter füttern die Mülltonnen und Lebensmittelretter aus Aachen vor Gericht!<<

https://netzfrauen.org/2016/05/23/lebensmittelretter/

#50:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.05.2018, 17:25
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Wer schon so weit ist, dass er das als paradox betrachtet, der sollte sich eigentlich auch mal fragen können, ob nicht irgendwas an der Warenform selbst paradox ist.

Die Sache ist ja die: Wenn unverkaufte Nahrung verteilt statt weggeworfen wird, oder man sich an Weggeworfenem einfach bedienen kann, dann bedeutet das, dass die Verkäufer mit jedem Wegwurf gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.

#51:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 05.05.2018, 21:32
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Die Sache ist ja die: Wenn unverkaufte Nahrung verteilt statt weggeworfen wird, oder man sich an Weggeworfenem einfach bedienen kann, dann bedeutet das, dass die Verkäufer mit jedem Wegwurf gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.

Du meinst, dass die Verkäufer mit jeder Verteilung (z. B. an die Tafeln) gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.
Das wäre so, wenn die Konsumenten der Tafeln sich beispielsweise das relativ teure Obst (im Vergleich zum Nährwert) auch leisten könnten.
Woran ich zweifle.

#52:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 05.05.2018, 21:40
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Grey hat folgendes geschrieben:
Edeka boykottiert Nestlé-Produkte. Jetzt könnte man meinen, super, Edeka will den Konzern zwingen mehr Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern zu verbessern. Ist aber nicht so! Edeka will lediglich die Preise drücken! Im Ergebnis dürfen Kunden in Deutschland bei einer Einigung dann weniger für Nestlé-Produkte bezahlen, was dazu führen wird, dass Nestlé die Umwelt und die Arbeiterschaft in den Produktionsländern noch mehr ausbeuten wird. "Vielen dank", Edeka! Da gibt´s eigentlich nur eine Lösung. Edeka boykottieren! Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.

Man kann auch anders herum argumentieren:
Wenn Nestlé durch niedrigere Preise geschwächt wird, wird die Markt-Position (Dominanz) von Nestlé auch geschwächt, was deren Macht als Ausbeuter ebenfalls schwächt.

#53:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.05.2018, 11:32
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wolle hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Die Sache ist ja die: Wenn unverkaufte Nahrung verteilt statt weggeworfen wird, oder man sich an Weggeworfenem einfach bedienen kann, dann bedeutet das, dass die Verkäufer mit jedem Wegwurf gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.

Du meinst, dass die Verkäufer mit jeder Verteilung (z. B. an die Tafeln) gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.
Das wäre so, wenn die Konsumenten der Tafeln sich beispielsweise das relativ teure Obst (im Vergleich zum Nährwert) auch leisten könnten.
Woran ich zweifle.

Schwer zu sagen. Da gibts offenbar auch solche und solche. Meine Nachbarin mit erwachsenem Sohn und zwei Teenietöchtern ist da sehr tüchtig, sie kann sich einiges leisten, neue Küche, großer flacher Fernseher, denen fehlt es an nichts. Aber sie fahren regelmäßig zur Tafel, sie muß also als bedürftig gelten. Das weiß ich, weil sie dann das was sie nicht mögen zu mir bringt. Etwa wenn mal Schweinefleisch in was drin ist. Vor allem sind es Süßigkeiten, eben sind wieder Zucker-Fondant-Kringel bei mir gelandet und so eine Art türkischer Honig. Ich hab als Diabetiker Probleme, das zu vertilgen, das kann ich doch nur kleinhäppchenweise zu mir nehmen. Aber ich fr....esse das zu gern.

Das Überflußproblem wurzelt auch darin, daß wir Konsumenten es für selbstverständlich halten, daß die Regale im Supermarkt auch abends kurz vor Ladenschluß noch reich gefüllt sind. Das Ideal - auch vom Profit des Händlers her gesehen - wäre natürlich, wenn die betr. Lebensmittel zu Ladenschluß ausverkauft wären. Nur bedeutete das für die Kunden: Den letzten beißen die Hunde. Ich bin auch schon mal mit langem Gesicht dagestanden, als eine Kundin vor meinen Augen den letzten Laib Brot aus dem Fach nahm. Da kann man sich schwarz ärgern...

#54:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 07.05.2018, 15:09
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wolle hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Edeka boykottiert Nestlé-Produkte. Jetzt könnte man meinen, super, Edeka will den Konzern zwingen mehr Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern zu verbessern. Ist aber nicht so! Edeka will lediglich die Preise drücken! Im Ergebnis dürfen Kunden in Deutschland bei einer Einigung dann weniger für Nestlé-Produkte bezahlen, was dazu führen wird, dass Nestlé die Umwelt und die Arbeiterschaft in den Produktionsländern noch mehr ausbeuten wird. "Vielen dank", Edeka! Da gibt´s eigentlich nur eine Lösung. Edeka boykottieren! Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.

Man kann auch anders herum argumentieren:
Wenn Nestlé durch niedrigere Preise geschwächt wird, wird die Markt-Position (Dominanz) von Nestlé auch geschwächt, was deren Macht als Ausbeuter ebenfalls schwächt.


Nestlé wird aber nicht durch die niedrigeren Preise geschwächt, sondern hält diese dadurch niedrig, dass die Arbeiter in den Herstellungsländern noch weniger verdienen und noch mehr ausgebeutet werden.

#55:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 07.05.2018, 15:23
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Die Sache ist ja die: Wenn unverkaufte Nahrung verteilt statt weggeworfen wird, oder man sich an Weggeworfenem einfach bedienen kann, dann bedeutet das, dass die Verkäufer mit jedem Wegwurf gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.

Du meinst, dass die Verkäufer mit jeder Verteilung (z. B. an die Tafeln) gewissermaßen zu sich selbst in Konkurrenz treten.
Das wäre so, wenn die Konsumenten der Tafeln sich beispielsweise das relativ teure Obst (im Vergleich zum Nährwert) auch leisten könnten.
Woran ich zweifle.

Schwer zu sagen. Da gibts offenbar auch solche und solche. Meine Nachbarin mit erwachsenem Sohn und zwei Teenietöchtern ist da sehr tüchtig, sie kann sich einiges leisten, neue Küche, großer flacher Fernseher, denen fehlt es an nichts. Aber sie fahren regelmäßig zur Tafel, sie muß also als bedürftig gelten.


Frag´ deine Nachbarin doch einfach mal, ob sie der Tafel einen Nachweis für ihre Bedürftigkeit vorlegen muss.

Zitat:

Die Tafel hilft Hartz-4-Empfängern, Geringverdienern und Rentnern. Entsprechende Nachweise müssen bei den meisten Ausgabestellen hinterlegt werden. Auch Alleinerziehende und Migranten sind häufig von Armut bedroht und erhalten somit auch Hilfe von der gemeinnützigen Organisation.

https://www.hartz4hilfthartz4.de/tafel/#Wer_darf_eigentlich_zur_Tafel_gehen

#56:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 07.05.2018, 18:41
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Zitat:
Frag´ deine Nachbarin doch einfach mal, ob sie der Tafel einen Nachweis für ihre Bedürftigkeit vorlegen muss.

Wie stellst du dir das vor?

#57:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 07.05.2018, 19:03
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Frag´ deine Nachbarin doch einfach mal, ob sie der Tafel einen Nachweis für ihre Bedürftigkeit vorlegen muss.

Wie stellst du dir das vor?


Du könntest ihr sagen, dass du selbst Interesse hast, dort mal hinzugehen und es dich deshalb interessiert. Falls es dir peinlich ist, sie ganz direkt zu fragen.

#58:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 02.03.2019, 16:19
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Dem Weltklima nutzt es, Energie zu sparen. Dem Geldbeutel leider nicht. Da müsste die Politik dringend mal was machen.

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/stromverbrauch-kosten-sparen100.html

Zitat:
– Bei den Netzentgelten, die meist ungefähr ein Viertel des Strompreises von Haushalten ausmachen, ist eine Tendenz sichtbar: Die fixen Grundpreise sind in den letzten Jahren wesentlich stärker gestiegen, als die verbrauchsabhängigen Arbeitspreise.
– Die Folge: Geringverbraucher werden dadurch stärker belastet.
– Als Grund nennen die Netzbetreiber: Die erhöhte Photovoltaiknutzung soll so ausgeglichen werden.
– Experten kritisieren, dass das Entstehen der Strompreise äußerst intransparent ist.
– Eine Umverteilung der Kosten zulasten der Geringverbraucher sehen viele Experten sehr kritisch und fordern ein Eingreifen der Politik.

...

Ralph Kampwirth von LichtBlick schildert seine Erfahrungen: "Wir haben die Möglichkeit, Netzentgelte überprüfen zu lassen, weil wir ja unseren Strom an unsere Kunden durch die Netze liefern müssen, und die Bundesnetzagentur schickt uns dann auch tatsächlich die Bescheide, nur alle wesentlichen Angaben sind geschwärzt, sodass wir überhaupt nicht nachvollziehen können, ob die Netzentgelte zu hoch sind, oder angemessen.

#59:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 03.03.2019, 11:25
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Zitat:
Geringverbraucher werden dadurch stärker belastet.

Von denen gibts ja auch viel mehr als Großverbraucher. Das bringt was.

#60:  Autor: Grey BeitragVerfasst am: 04.03.2019, 12:55
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Geringverbraucher werden dadurch stärker belastet.

Von denen gibts ja auch viel mehr als Großverbraucher. Das bringt was.

Es geht hier nicht um Privathaushalte versus Industrie. Es geht um wenig Strom verbrauchende Privathaushalte versus viel Strom verbrauchende Privathaushalte, denn auch da werden die Geringverbraucher benachteiligt. Das steht im krassen Gegensatz zu Aufrufen zum Energie sparen. Wer im Privathaushalt Energie spart, möchte und sollte dafür nicht auch noch finanziell gegenüber Privathaushalten, die das nicht machen, benachteiligt werden.



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