Klassische Stereo Anlage an digitales Zeiten anpassen
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Freigeisterhaus -> DAU's Paradise

#61:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 11.08.2018, 21:22
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
"Das Debakel ist da"
Spiegel hat folgendes geschrieben:
"Gefahren, die akuter und gefährlicher sind als die Kernenergie", erwartete der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt von dem unterirdischen Wunderwerk. "Reizüberflutung" und "Massenverdummung" fürchteten auch andere Sozialdemokraten für das Seh- und Wählervolk, ...


Hmmm.... Lachen

Äh, ja... Lachen.

Über Medien gibt es allerdings den Sinnspruch "Schlaue werden dadurch schlauer und Dumme dümmer".

(Ob sich nämlich anno 1983 die Leute, die sich heute das Nachmittagsprogramm von RTL2 ansehen, damals entsprechende Nachmittagssendungen wie "Mozarts Zauberflöte" oder "Einführung in das Erbrecht" im ZDF angesehen hätten, wage ich zu bezweifeln. Ich nehme an, sie haben damals eher den Dudelfunk und die entsprechenden Zeitungen konsumiert.)

#62:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 12.08.2018, 00:27
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Na, hatten sie nicht recht? Die Massenverdummung ist eingetreten und schreitet weiter fort. Bauer sucht Frau im Dschungelcamp beim Bachelor.

#63:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 12.08.2018, 00:39
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Man ist ja nicht verpflichtet, sich das anzusehen.

(Oder formuliere ich damit einen Elitendünkel, wenn ich schreibe, daß ich mir von den betreffenden Formaten noch keine Folge angesehen habe und trotzdem nicht das Gefühl habe, was verpaßt zu haben? Was allerdings nicht heißt, daß ich mir nicht auch mal einen ziemlich platten Film ansehe.)

#64:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 12.08.2018, 15:02
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Critic hat folgendes geschrieben:
Man ist ja nicht verpflichtet, sich das anzusehen.

(Oder formuliere ich damit einen Elitendünkel, wenn ich schreibe, daß ich mir von den betreffenden Formaten noch keine Folge angesehen habe und trotzdem nicht das Gefühl habe, was verpaßt zu haben?

Glaub nicht, weil ich mit dir darin genau übereinstimme. Eines amüsiert mich dabei: Obwohl ich noch nie eine Folge von "Bauer sucht Frau" oder "Big Brother" und andere sah, weiß ich doch recht gut, was die da machen und worum es da geht. Die beiden Programmzeitschriften, die ich abonniert habe, sorgen für ausreichende Information. Und da ich sehr schnell lese, kann ich so einen Artikel auch mal eben in mich aufnehmen. Das ist auch so ein wichtiger Umstand: Einen Film ansehen oder einen Vortrag hören dauert viel viel länger. Darum sind TV und Radio zumindest für mich gegenüber Büchern im Nachteil. Allerdings, vorm Radio kann man Socken stopfen oder sowas. Das geht vor einem Buch nun nicht.
Was übrigens die Verdummung betrifft: Da haben die Physiker und Ingenieure jahrelang gewerkelt und aus der briefbogengroßen SW-Bildröhre der ersten Fernseher so herrlich detailscharfe farbgetreue Riesenbildschirme gemacht. Und was tun die Leute? Sie gucken TV aufm Smartphone oder Notebook...

#65:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 12.08.2018, 15:11
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Da haben die Physiker und Ingenieure jahrelang gewerkelt und aus der briefbogengroßen SW-Bildröhre der ersten Fernseher so herrlich detailscharfe farbgetreue Riesenbildschirme gemacht. Und was tun die Leute? Sie gucken TV aufm Smartphone oder Notebook...


Daran haben Physiker und Ingenieure auch jahrelang gearbeitet.

#66:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 12.08.2018, 19:50
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Da haben die Physiker und Ingenieure jahrelang gewerkelt und aus der briefbogengroßen SW-Bildröhre der ersten Fernseher so herrlich detailscharfe farbgetreue Riesenbildschirme gemacht. Und was tun die Leute? Sie gucken TV aufm Smartphone oder Notebook...

Mir fallen einige Situationen ein, in denen das durchaus praktisch sein kann: Man hat vor Ort keinen Fernsehapparat, oder man hat noch irgendwas zu erledigen (Mails schreiben, noch eine Änderung an einem Dokument o.ä.), sieht aber vom Rechnerarbeitsplatz aus den Fernsehapparat nicht und möchte sich trotzdem pünktlich die Sendung ansehen. Dann klebt man sich währenddessen das Fernsehbild in ein Fenster ins Eck. Oder ein anderes Familienmitglied hat den Apparat gerade in Beschlag genommen. Oder - auch eine Spezialität - ich sehe mir manchmal auf dem Fernsehbildschirm Sendung A und auf dem Laptop Sendung B gleichzeitig an.

Aber - was heute schonmal vorkommt - ist ja das mit dem "second screen": da laufen dann parallel zum Fernsehbild irgendwelche sendungsbezogene Inhalte im Netz oder in einer Smartphone-App o.ä., und dann hantiert man natürlich auch parallel zum Fernsehen noch mit dem zweiten Gerät...

#67:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 11:54
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Das erinnert mich jetzt, daß Grundig um 1960 herum mal einen Fernseher mit drei Bildröhren baute, eine große und zwei kleine, mehr als drei Programme gabs ja noch nicht. Glaub nicht, daß das Ding ein Verkaufserfolg war. Bei der damaligen Röhrentechnik ist das ja auch ein Heizkörper gewesen.
Critic hat folgendes geschrieben:
Oder - auch eine Spezialität - ich sehe mir manchmal auf dem Fernsehbildschirm Sendung A und auf dem Laptop Sendung B gleichzeitig an.

Meine Nachbarin läßt gewöhnlich zwei Audio-CDs gleichzeitig laufen, und auf dem dreitten Gerät irgendeinen Radiosender. Aber die hat auch halluzinatorische Schizophrenie.

#68:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:19
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Ich finde Plattenspieler und das Plattenauflegen einfach schön. Man fasst was an, man spürt ein Gewicht, man muss achtsam damit umgehen. Ähnlich wie Bücher eigentlich. Alles von gestern, klar. Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?

#69:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:33
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zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?


Findest Du? Wenn der Umbruch zwei Generationen früher oder später stattfinden würde, wäre das für diejenigen, die ihn erleben, dann weniger merkwürdig?

#70:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:40
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?


Findest Du? Wenn der Umbruch zwei Generationen früher oder später stattfinden würde, wäre das für diejenigen, die ihn erleben, dann weniger merkwürdig?


Nö, natürlich nicht. Aber lass mir doch mal meine Ameisenperspektive.

#71:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:50
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?


Findest Du? Wenn der Umbruch zwei Generationen früher oder später stattfinden würde, wäre das für diejenigen, die ihn erleben, dann weniger merkwürdig?

Den Umbruch Anfang des 20. Jh. durch
a) Kraftfahrzeuge
b ) Elektrizität
c) Waffentechnik
halte ich rein subjektiv für gigantischer.

#72:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:53
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zelig hat folgendes geschrieben:
Aber lass mir doch mal meine Ameisenperspektive.


Dann von Ameise zu Ameise: Ich war ja relativ spät dran mit dem Wechsel von analog auf digital - aber mein erster CD-Player, das ist jetzt auch schon 30 Jahre her.

#73:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:56
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Samson83 hat folgendes geschrieben:

Den Umbruch Anfang des 20. Jh. durch
a) Kraftfahrzeuge
b ) Elektrizität
c) Waffentechnik
halte ich rein subjektiv für gigantischer.


In dem Thread geht es aber um Stereoanlagen und so Audiokrams. Nicht um Autos, Waffen und anderes Sexspielzeug.

#74:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 12:59
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?


Findest Du? Wenn der Umbruch zwei Generationen früher oder später stattfinden würde, wäre das für diejenigen, die ihn erleben, dann weniger merkwürdig?

Den Umbruch Anfang des 20. Jh. durch
a) Kraftfahrzeuge
b ) Elektrizität
c) Waffentechnik
halte ich rein subjektiv für gigantischer.


Glaub ich eher nicht. Der digitale Wandel ist grundlegend, umfassend und hat eine Dynamik, die wir noch garnicht absehen können. Allerdings ist er auch abhängig und störanfällig. Bis jetzt jedenfalls.

#75:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 13:04
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber lass mir doch mal meine Ameisenperspektive.


Dann von Ameise zu Ameise: Ich war ja relativ spät dran mit dem Wechsel von analog auf digital - aber mein erster CD-Player, das ist jetzt auch schon 30 Jahre her.


OK, ich verstehe. Ich halte den Wandel eher für einen Milleniumsprozess. Also eine Sache, die Informations- und Kulturtechniken, welche über Jahrhunderte funktioniert haben, völlig umwälzen wird.

edit: was ich eigentlich sagen wollte: 30 Jahre sind dagegen eine kurze zeitspanne.

#76:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.08.2018, 23:08
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Das erinnert mich jetzt, daß Grundig um 1960 herum mal einen Fernseher mit drei Bildröhren baute, eine große und zwei kleine, mehr als drei Programme gabs ja noch nicht. Glaub nicht, daß das Ding ein Verkaufserfolg war. Bei der damaligen Röhrentechnik ist das ja auch ein Heizkörper gewesen.


Ich habe eben danach gesucht. Fand aber nur eine Erklärung für die Seriennummern mancher damaliger Apparate: "380W - das entspricht dem damaligen Preis und dem Stromverbrauch" Lachen.

Zitat:
Critic hat folgendes geschrieben:
Oder - auch eine Spezialität - ich sehe mir manchmal auf dem Fernsehbildschirm Sendung A und auf dem Laptop Sendung B gleichzeitig an.

Meine Nachbarin läßt gewöhnlich zwei Audio-CDs gleichzeitig laufen, und auf dem dreitten Gerät irgendeinen Radiosender. Aber die hat auch halluzinatorische Schizophrenie.


Audiomäßig hört man da aber nicht mehr viel. Und wenn man mehrere Wortsendungen hörte, käme man wahrscheinlich zu ganz neuen Theorien, weil sich der Brei so mischt.

Aber manchmal überschneidet es sich halt. Also etwa: Da hat man zwei Stunden geguckt und soll dann nicht erfahren, wer der Mörder war, weil die Sendung im anderen Programm zehn Minuten vor dem Ende der ersten beginnt. Oder die Sender legen ihre Zeiten sogar bewußt so, daß die Sendungen nicht bündig liegen.

(Ja, wenn es in der Mediathek steckt oder man einen entsprechenden Receiver mit Timeshift nutzt, geht natürlich alles. Oder später vom Onlinerecorder runterladen und so dann ansehen. Es gibt viele Möglichkeiten.)

Aber da streift mich noch ein Gedanke: ...man könnte doch froh sein, wenn mal auf zwei Sendern was Interessantes läuft.

#77:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 14.08.2018, 00:26
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zelig hat folgendes geschrieben:
Ich finde Plattenspieler und das Plattenauflegen einfach schön. Man fasst was an, man spürt ein Gewicht, man muss achtsam damit umgehen. Ähnlich wie Bücher eigentlich. Alles von gestern, klar. Ist es nicht merkwürdig, daß ausgerechnet unsere Jahre so einen gigantischen Umbruch mit sich bringen?

Ist mit den CDs nicht besser geworden, die vertragen auch weder Fettfinger noch Kratzer. Aber immerhin: Ich habe die Entwicklung vom Grammophon an (Ja, so'n ulkiges Gerät mit Trichter und zum Aufziehen mit Kurbel) erlebt. Schellackplatte 78rpm, Langspielplatte und "Kristall-Tonabnehmer", 45er Singel, 10er-Plattenwechsler, Tonbandgerät, Kassette, CD. Als ich zum ersten mal ne CD hörte, auch noch über Sennheiser-Kopfhörer, war es ausgerechnet die Ouverture zu Mozarts "Entführung". Da kommen gleich am Anfang drei Fortissimo-Akkordschläge des Orchesters. "Bam! Bam! Bam!" Hat mich beinahe umgehauen.
Bei meinem ersten Plattenspieler mit Magnetsystem von Elac mußte ich mir einen speziellen Entzerrer-Vorverstärker dazu kaufen. Kein Endgerät hatte damals einen Eingang für sowas. Heute sind wir wieder so weit: Mein Stereo-Receiver, kürzlich gekauft, hat keinen Plattenspielereingang mehr, ich mußte mir wieder wie damals vor fast sechzig Jahren einen Vorverstärker kaufen. Trost: Er kostete nur ein Drittel vom damaligen DM-Preis.

#78:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 19.08.2018, 02:08
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Aber noch ein Beitrag aus dem Forum, der mir wieder untergekommen ist, zwar aus einem anderen Kontext stammt, aber auch auf die Vorstellung aus diesen antiken Spiegel-Artikeln (s.o.) adaptiert werden kann, die Leute seien ja "schon mit zweieinhalb Fernsehprogrammen übersättigt", wie solle das erst mit acht oder gar einhundert Programmen werden:

Kramer hat folgendes geschrieben:
"Herr Ober, im Prospekt stand 'reichhaltiges Buffet', Sie haben aber nur Erbsensuppe und Kartoffelsalat im Angebot."
"Sie dürfen aus zwei vorzüglichen Gerichten wählen. Wir nennen das ein reichhaltiges Angebot."


(Manche mögen sich freilich immer noch an die alten Zeiten erinnert fühlen, wenn dann doch nur fast überall die vierten und 26ten Wiederholungen von irgendetwas laufen und die Auswahl an was interessantem Neuen so ganz schnell auf eine Handvoll zusammenschnurrt.)



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