Grey hat folgendes geschrieben: |
Was ist da nur in Frankreich los?! Luc, du weißt doch bestimmt mehr! Den Mainstream-Medien kann man nicht trauen! Werden die Gelbwesten bald die Guillotinen aus den Museen holen und die Köpfe der Elite rollen lassen? Soll Skeptiker sich schon mal auf den Weg nach Frankreich machen? Was geht da ab? |
luc hat folgendes geschrieben: |
Keine Ahnung was da läuft. ich habe aufgehört, französische Sender zu hören. Das macht mich nur müde. Aufstand gegen Macron. Rechtsradikale und Linkradikale wollen Macron in Schwierigkeiten bringen und die Rentner, die Arbeitslosen, die Hausfrauen, die kleinen Händler, die Krankenschwestern glauben naiverweise, dass die Gelben Westen durch ihre Proteste etwas erreichen und ihren Lebensstandard erhöhen können. |
Zitat: |
Am Wochenende wollen mehr Menschen zu den "Gelbwesten"-Protesten stoßen. Präsident Macron versucht zu besänftigen. Die geplanten Steuererhöhungen für 2019 werden doch nicht umgesetzt. Eine Studie zeigt: Franzosen zahlen ohnehin vergleichsweise viele Steuern. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Die haben aber was erreicht. https://www.n-tv.de/politik/Frankreich-setzt-Steuererhoehungen-2019-aus-article20757152.html
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luc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja... Und wie soll man die Schulen, die Krankenhäuser, die Straßen im Stande halten? |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wiedereinführung der Vermögensteuer? |
Grey hat folgendes geschrieben: |
Was ist da nur in Frankreich los?! Luc, du weißt doch bestimmt mehr! Den Mainstream-Medien kann man nicht trauen! Werden die Gelbwesten bald die Guillotinen aus den Museen holen und die Köpfe der Elite rollen lassen? Soll Skeptiker sich schon mal auf den Weg nach Frankreich machen? Was geht da ab? |
Zitat: |
In Frankeich spitzen sich die Dinge zu, denn in diesen Tagen entscheidet sich, ob der Protest der „Gelben Westen“ abflauen oder aber aufrechterhalten bleiben wird. Dem kommenden Samstag, den 08. Dezember könnte dafür entscheidende Bedeutung zukommen. Zugleich kamen die Dinge auf Gewerkschaftsseite nun reichlich in Bewegung, so dass sich einige Fronten verschoben haben und sich dadurch auch der Charakter der Proteste z.T. zu wandeln begann. (...)
Unterdessen versucht die Regierungsspitze, die Wahrnehmung der Ereignisse zu dramatisieren: Aus dem Elysée-Palast verlautbarte, man rechne für Samstag, den 08. Dezember mit der Anreise von „Tausenden Personen, die kommen, um kaputtzuschlagen und zu töten“ sowie mit „großer Gewalt“ ... Auf parlamentarischer Ebene haben die etablierten Linksparteien – Sozialdemokratie, Französische KP, die Wahlplattform LFI („Das unbeugsame Frankreich“) von Jean-Luc Mélenchon – für kommenden Montag einen Missantrauensantrag gegen die Regierung angekündigt. http://www.labournet.de/internationales/frankreich/soziale_konflikte-frankreich/frankreich-bewegung-der-gelben-westen-und-der-schuelerinnenstudentinnen-vor-entscheidender-kraftprobe/#more-141186 |
Zitat: |
Uns Antikapitalist*innen muss die Erinnerung an die Bewegung der „Forconi“ 2013 in Italien, die gewisse Ähnlichkeiten mit der Gelbwestenbewegung hat, in wachsamer Erinnerung sein. Denn wir wollen, dass der Zorn in der Bevölkerung und der soziale Unmut nicht bloß eine Absage an die Regierung der Reichen bleiben, sondern in eine antikapitalistische Offensive mit einer emanzipatorischen Stoßrichtung übergehen.
https://www.inprekorr.de/566-fr-gelb.htm |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Jean-Luc Mélenchon schätzt die Gelbwesten-Bewegung im Grunde schon ganz gut ein, er spricht von "la révolution citoyenne des gilets jaunes" ("der Revolution des Volkes in den gelben Westen"). Er begrüßt es, dass es sich um keine proletarische Bewegung handelt und plädiert für einen "Rupture avec la centralité du concept prolétariat (salariat) / révolution socialiste comme couple indépassable de la dynamique de l’Histoire" (Bruch mit dem Konzept der proletarischen Bewegung - sinngemäß). https://melenchon.fr/2018/12/02/a-propos-de-la-revolution-citoyenne-des-gilets-jaunes/ ... |
unquest hat folgendes geschrieben: |
Der Kampf gegen Bürgerlichkeit feiert dieses Jahr 50 jähriges Jubiläum. An Stelle von Bürgern finden wir heute Bescheuerte auf der Strasse, also im konkreten Fall Menschen die keine Steuern oder Abgaben an den Staat zu zahlen bereit sind, aber gleichzeitig in ihm eine eierlegende Wollmilchsau sehen, dessen Gaben sie ständig einfordern. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
angesichts der braven steuerbetrüger? https://detektor.fm/wirtschaft/cum-ex-steuerbetrug ich lach mich tot. ....oder doch nicht. was würde Simon Helberg alias Howard Joel Wolowitz dazu sagen. |
Grey hat folgendes geschrieben: | ||||
Keine Ahnung, was Helberg /Wolowitz dazu sagen würde, aber goedelchen hat wohl nichts dagegen, solange die Steuerbetrüger ihre Heimat lieben. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||
Helberg ist ja nun bei unquest in Ungnade wg seines refugees welcome gefallen und wurde als Avatar ersetzt. |
Zitat: |
Die Proteste in Frankreich gegen Emmanuel Macron und seine Politik werden immer gewaltsamer. Ein Hauch von Revolution liegt in der Luft – doch statt zu handeln, hüllt sich der angeschlagene Präsident in ängstliches Schweigen. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Die Gilets Jaunes sind entweder rechtsradikal oder linksradikal, mit vielen Hirngebrannten noch darunter und einer Masse von naiven Menschen aber was sie wollen ist sehr widersprüchlich . Viele wollen ungefähr das gleiche wie die Front National, die AfD und die italienischen Populisten. Anti-EU, fremdenfeindlich, grundsätzlich frustriert. Sie wollen weniger Staat aber mehr Infrastruktur. ( Ich weiß, wovon , ich rede: mein manipulativer, unsympathischer, reaktionärer Schwager gehört dazu und erfüllt alle gängigen Klischees. Arm ist er aber auf keinen Fall.
Kurz, sie sind gefährlich und völlig daneben und werden noch von den russischen, und türkischen Medien unterstützt. Bravo Putin, Trump und Erdogan! Gerade von euch brauchen wir Ratschläge. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ich lese gerade von David Engels, Auf dem Weg ins Imperium. Er vergleicht die Probleme der EU und ihrer Staaten mit dem Zerfall der römischen Republik samt Übergang zur Kaiserherrschaft. Vielleicht kommt seine Beschreibung der Wirklichkeit näher als uns lieb sein möchte. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Womit Méluche mal wieder wie üblich viel Wind mit seinem kurzen Hemd macht... und glatt daneben haut (wär nicht das erste Mal, Méluche ist ne grosse Klappe aber dahinter ist nicht viel Reelles: zum "Volk/der Basis" gehört der nicht und hat er nie gehört, auch wenn er gern so tut als ob...) |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
"Citoyen" ist nicht gleich "Volk" (das wäre "peuple"/"populaire")
und was noch dazu kommt (und weshalb der Begriff eben nicht passt), ist, dass mit "Citoyen", der Begriff "citoyenneté" einhergeht und beide implizieren einen ganzen Katalog von Werten, Rechten und Pflichten, die eben in dem Kontext schlichtweg mit Abwesenheit glänzen Definition von citoyen/citoyenneté |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Eine ganze Menge dieser "gilets jaunes" setzen sich schlichtweg auf (bzw darüber hinweg) das Meiste , was die citoyenneté an Werten beinhaltet.
Die benehmen sich dann wie die Axt im Walde, irren sich in der Zielgruppe, wenn sie Kreuzungen und Kreisel blockieren (damit nerven sie "nur" ihre Mitbürger, die dieselben Steuern blechen, über die die grade jammern...), einigen scheint das Blockieren regelrecht Spass zu machen, weil sie sich dadurch scheinbar "wichtig" vorkommen. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich dann die entsprechenden Gestalten mal aus der Nähe ansieht, nuja, da ist alles
mögliche dabei: - ein paar Rentner, bei denen sich die Steuererhöhungen im Portemonnaie schwer niederschlagen, - Arbeitnehmer, die aufs Auto angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen und denen die vorgesehene Erhöhung der Benzinsteuer entsprechend das Budget über den Haufen zu werfen droht - ne ganze Menge, die erst brüllen und dann erst (vielleicht) nachdenken, warum sie gerade meckern - dazu diejenigen, die jedes Gerücht glauben und losbrüllen, ohne nachgedacht/nachgesehen zu haben, was da wirklich dran ist - aber auch die üblichen Krawallheinis und Gehirnamputierten, die bloss auf Randale aus sind. - jetzt mischen auch noch Gymnasiasten mit (prima Gelegenheit, Unterricht blau zu machen), unter anderem weil Parcoursup (das, das unsägliche Postbac abgelöst hat) leider nicht auf Anhieb fehlerlos funzte... das ist dermassen heteroklit, was da in gelben Westen steckt und genauso heteroklit sind die Forderungen Anfangs gings nur um die vorgesehene Erhöhung der Benzinsteuer, dann kamen noch jede Menge mehr oder (vor allem) weniger realistische Forderungen mit dazu Von anfangs apolitisch ist das seeehr schnell von den Extremen beider Richtungen gekapert worden (inklusive Méluche und MLP, die reisst auch ihre grosse Breiwaffel auf, wo sie nur kann...) |
Zitat: |
Ich verachte Gewalt ... aber was ist die Gewalt all dieser Menschen, was sind die verbrannten Luxusautos, verglichen mit der strukturellen Gewalt der französischen und globalen Eliten? Anstatt sich von den Bildern der Brände hypnotisieren zu lassen, müssen wir fragen, wo das alles herkommt.
Und die Antwort lautet: Es kommt von der wachsenden Kluft zwischen der städtischen Elite und den ländlichen Armen, zwischen der von Macron repräsentierten Politik und den 99 Prozent, welche unter der Ungleichheit leiden - nicht nur in Frankreich, sondern überall auf der Welt. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1107309.pamela-anderson-radikales-model.html |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Zum Volk/zur Basis gehören allerdings Macron und Le Pen noch viel weniger.
In seinem Text setzt Mélenchon den Ausdruck "révolution citoyenne" vor allem in Kontrast zu a) einer proletarischen Bewegung und b) einer bourgeoisen Bewegung. Insofern habe ich das als "Revolution des Volkes" übersetzt, weil es im deutschen die Unterscheidung zwischen "Citoyen" und "Bourgeois" nicht gibt. Mélenchon äußert sich in dem verlinkten Artikel ja begeistert von der Gelbwesten-Bewegung und freut sich auch darüber, dass damit das Paradigma des proletarischen Aufstandes quasi widerlegt sei. Er ist nun mal kein Marxist, das ist ja bekannt und er will sogar den Bruch mit dem Konzept des Proletariats usw., wie er schreibt. Das wollte ich kurz hervor heben. Vielmehr setzt Mélenchon auf eine undefinierte demokratische und antineoliberale Bewegung von unten.
Zur Gewalt auf den Straßen kann man sich an den G20-Gipfel in Hamburg erinnern, wo die Gewalt schon eher von der staatlichen Exekutive ausging als von den Protestlern. Das ist auch derzeit in Frankreich so, wo die sogenannten *Sicherheitskräfte* erst provozieren und dann gezielt zuschlagen: https://www.youtube.com/watch?v=tUsUbmi2dU4 https://www.youtube.com/watch?v=8z1loB6BBM4 https://hooktube.com/watch?v=9wdnmAgAe2E https://www.liveleak.com/view?t=kIAEo_1544322312 usw. usf.
Die MLP unterstützt doch selbst den Neoliberalismus wie auch die AfD. Deine Abwertung der Protestierenden wirkt extrem abgehoben. Sicher gibt es irrationale Elemente in den Protesten der "gilets jaunes". Aber es gibt eben auch einen höchst rationalen Kern - nämlich die Unfähigkeit der herrschenden Gesellschaft, auch nur ansatzweise die soziale und ökologische Frage zu lösen. Hier noch ein Zitat von Pamela Anderson dazu:
Ihre Website: https://www.pamelaandersonfoundation.org/news/2018/12/4/yellow-vests-and-i ---- Der Aufstand ist zweifellos berechtigt. Sicher mangelt es ihm an theoretischer und analytischer Tiefe und auch die Masse der *normalen* Arbeiter und Angestellten bildet nicht den Kern der Bewegung. All dies kann aber noch kommen. Und wenn ich lese, dass einige Nazis verprügelt und aus der Bewegung verscheucht worden sind und dass Gelbwesten die Streikenden von Amazon unterstützen, indem sie Werke von Amazon blockieren, dann besteht hier durchaus Grund für Optimismus, ebenso in Hinsicht auf eine internationale Ausweitung der Aufstände auf weitere Länder in Europa ...- |
Zitat: |
Der Aufstand ist zweifellos berechtigt. Sicher mangelt es ihm an theoretischer und analytischer Tiefe |
luc hat folgendes geschrieben: |
Die Gilets Jaunes sind entweder rechtsradikal oder linksradikal, mit vielen Hirngebrannten noch darunter und einer Masse von naiven Menschen aber was sie wollen ist sehr widersprüchlich . Viele wollen ungefähr das gleiche wie die Front National, die AfD und die italienischen Populisten. Anti-EU, fremdenfeindlich, grundsätzlich frustriert. Sie wollen weniger Staat aber mehr Infrastruktur. ( Ich weiß, wovon , ich rede: mein manipulativer, unsympathischer, reaktionärer Schwager gehört dazu und erfüllt alle gängigen Klischees. Arm ist er aber auf keinen Fall.
Kurz, sie sind gefährlich und völlig daneben und werden noch von den russischen, und türkischen Medien unterstützt. Bravo Putin, Trump und Erdogan! Gerade von euch brauchen wir Ratschläge. |
Grey hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Und ich frage mich, ob unquest tatsächlich ein Jude ist oder nur so tut. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||
Ich lese gerade von David Engels, Auf dem Weg ins Imperium. Er vergleicht die Probleme der EU und ihrer Staaten mit dem Zerfall der römischen Republik samt Übergang zur Kaiserherrschaft. Vielleicht kommt seine Beschreibung der Wirklichkeit näher als uns lieb sein möchte. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Die sollten jetzt Cannabis legalisieren, dann wär gleich Ruhe. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Dann könnte das Krieg führen aber schwieriger werden. "Man kann den Krieg führen ohne Frauen, ohne Munition, sogar ohne Stellungen, aber nicht ohne Tabak und schon gar nicht ohne Alkohol" Arnold Zweig(Roman "Erziehung vor Verdun") |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Dann könnte das Krieg führen aber schwieriger werden. "Man kann den Krieg führen ohne Frauen, ohne Munition, sogar ohne Stellungen, aber nicht ohne Tabak und schon gar nicht ohne Alkohol" Arnold Zweig(Roman "Erziehung vor Verdun") |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Dann könnte das Krieg führen aber schwieriger werden. "Man kann den Krieg führen ohne Frauen, ohne Munition, sogar ohne Stellungen, aber nicht ohne Tabak und schon gar nicht ohne Alkohol" Arnold Zweig(Roman "Erziehung vor Verdun") |
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