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In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert - man könnte fast sagen, eingereichsbürgert -, dass Rechte von ihren politischen Gegnerinnen und Gegnern als "linksgrün versifft" oder "rotgrün versifft" sprechen, so wie sie von "Lügenpresse", "Gutmenschen" und "Genderismus" sprechen.
... Vorbild Hitler Der Begriff "versifft" wird zwar inzwischen von allen möglichen Leuten, nicht nur von Faschisten, für Schmutziges und Stinkendes verwendet, kommt aber ursprünglich - unter anderem laut Duden - von "Syph", kurz für "Syphilis". Syphilis ist nicht nur eine sexuell übertragbare Krankheit, sondern für Faschisten seit Langem ein Symbol für das wilde, enthemmte Leben, das sie versuchen einzudämmen, weil sie keine Hoffnung sehen, ein glücklicher Teil davon werden zu können. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/rechte-sprache-warum-linksgruen-versifft-a-1252819.html |
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Geschichte und Bedeutung des Narrativs rotgrün-versifft
Der Ausdruck "versifft" leitet sich von der leicht übertragbaren Geschlechtskrankheit Syphilis (Kurzform "Syph") ab. Der aus "versifft" wiederum abgeleitete Begriff "Siff" ist ein Synonym für "Müll" bzw. "Dreck". Wenn bspw. der Kulturbeauftragte der AfD, Marc Jongen, die "Entsiffung des Kulturbetriebes" als "Beseitigung von Gedankenmüll"[1] bezeichnet, dann kommt hier zunächst die metaphorische Bedeutung von "Siff" als "Müll" zur Geltung. Dass "versifft" in seiner ursprünglichen Bedeutung "versyphilisiert" noch immer verwendet wird, zeigt sich in der synonymen Verwendung von "rotgrün-versifft" mit "rotgrün-verseucht", wie sie unter anderem vom AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen beim Stuttgarter Bundesparteitag im Aprill 2016 benutzt wurde: "also weg – ich sehe, das findet weitgehend Zustimmung hier im Saal - , weg vom linksrotgrün-verseuchten – man könnte auch sagen: 'vom leicht versifften' – 68er-Deutschland."[2] Diese Gleichsetzung von "versifft" mit "verseucht" wiederholte Meuthen in seiner Rede beim AfD-Bundesparteitag im Juni 2018 in Augsburg, als er zugleich gegenüber kritischen Journalist*innen betonte, er werde dieses Narrativ solange wiederholen, bis sie das von ihm so bezeichnete "los sind". http://www.diskursatlas.de/index.php?title=Rotgr%C3%BCn-versifft |
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Sprachliche Enthemmung bereitet Gewalt vor
Die Reinlichkeitsmetaphern machen es deutlich: die millionenfachen „Säuberungen“ zu Sowjetzeiten, das „Ausmerzen“ der Juden aus dem „reinen Volkskörper“ der Deutschen und die „kulturellen Säuberungen“ des IS, der jahrtausendealte Kulturgüter in die Luft sprengt. Auf der individuellen Ebene projiziert der verurteilte Lutz Bachmann*), der Pegida-Anführer, seine Ängste auf die Flüchtlinge, die er als „Gelumpe, Viehzeug, Dreckspack“ bezeichnet. https://www.deutschlandfunkkultur.de/terminologie-der-rechten-sprache-die-verachtung-idealisiert.1005.de.html?dram:article_id=355213 |
fwo hat folgendes geschrieben: |
(...)
...war der Strand so versifft...eine Straße etwas versifft... im versifftesten Treppenhaus der Welt. ...es sieht trotzdem noch ziemlich versifft aus..durch den versifften Flur ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ganz Norddeutschland muss wohl früher braun gewesen sein, auch die Hamburger Uni.
Ich kenne den Ausdruck versifft seit spätestens den 70ern in der Bedeutung dreckig. Es war ein normaler Ausdruck der Umgangssprache. Mein Universalduden von 89 kennt es nur in der Bedeutung verschmutzt, verdreckt, gibt aber natürlich die Herkunft Syphilis richtig an. Das DWDS gibt folgende Beispiele an: Verwendungsbeispiele maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora Und nach zwei Jahren war der Strand so versifft, dass er von der Regierung gesperrt wurde. Süddeutsche Zeitung, 07.08.2002 Wenn da mal eine Straße etwas versifft aussieht, geschieht das im allgemeinen Interesse. Die Welt, 03.03.1999 Man muss sie nur wahrnehmen, wie sie sich das erste Mal aufeinander einstimmen, im versifftesten Treppenhaus der Welt. Der Tagesspiegel, 08.02.2000 Aber es sieht trotzdem noch ziemlich versifft aus “, lacht Sudendorf. Die Zeit, 18.11.1994, Nr. 47 Ich schob mich durch den versifften Flur und duckte mich unter der kaputten Lampe hinweg. C't, 2001, Nr. 15 Ich wusste gar nicht, dass die SZ, Welt, Tagesspiegel, Zeit und sogar die C't alle für die AfD schreiben, und das so früh schon. Das ist keine besonders freundliche Sprache, man kann sie auch anprangern, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Auch der selige FJS beherrschate diese Sprache, hatte aber nicht vor, auf jemanden schießen zu lassen, oder sonstige ungesetzliche Gewalt anzuwenden (wenn es nicht gerade gegen die SPIEGEL ging) |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am besten, man hört einfach auf, mit einander zu reden, und redet nur noch übereinander. Streng genommen ist dieser Zustand längst eingetreten, nicht zuletzt in diesem Forum. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Klar, ich habe auch schon ein versifftes Klo gesehen. Aber noch keine Menschengruppe, wie die Nazisprecher. Der Unterschied will aber Verharmlosern wie dir nicht auffallen. Sehr auffällig. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Klar, ich habe auch schon ein versifftes Klo gesehen.
Aber noch keine Menschengruppe, wie die Nazisprecher. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Norbert Häring ist einer der nichtssagenden Rotztropfen aus dem rechten Nasenloch der Kapitalidioten. Popelig. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||
Völlig richtig und altersweise So ist das, wenn eine Gruppe ihren Kompass der moralischen Aufstellung anderen so schwuppdiwupp überstülpt und dann das mit Buntstiften auch noch als unabdinglich bunt bemalt. Im Ablauf der Zeit mit dem Hochspülen der Kalamitäten kann man nur froh sein, wenn es bei Sprachenzwist bleibt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Geht es nicht etwas kleiner? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ah. Das böse "übereinander reden statt miteinander" haben natrürlich die angefangen, die einen Sprachgebrauch wie "versifft" in der politischen Kommunikation problematisch finden. Nicht etwa die, die ihn anwenden. Schon klar. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wanzen. Die sind doch kleiner als Ratten und Schmeissfliegen, oder? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wanzen. Die sind doch kleiner als Ratten und Schmeissfliegen, oder? |
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben: | ||||
Mit Schmutz-Metaphern bist du doch selbst bestens vertraut und nutzt sie gerne gegen deine Feindbilder ("Kapitalisten", "Rechtsextreme",...). Aber wehe die anderen machen das aus |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wanzen. Die sind doch kleiner als Ratten und Schmeissfliegen, oder? |
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Manche sind nur einen Millimeter lang, andere stolze elf Zentimeter. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Linkversifft finde ich vor allem die Beiträge von Spambots. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Angenommen jemand würde an (völkerrechtswidrigen) Kriegen teilnehmen und würde das nicht "Krieg" nennen sondern "Verantwortung übernehmen", wie würde man diese Sprache dann bezeichnen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es macht allerdings schon einen Unterschied ob mit "versifft" richtiger Abfall gemeint ist, der am Strand oder im Treppenhaus rumliegt oder ob die Vokabel als Bezeichnung fuer missliebige Menschen verwendet wird. Letzteres ist tatsaechlich typisch fuer Nazis aller Art. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das nennt man Euphemismus, man würde so eine Sprache demnach als "euphemistisch" bezeichnen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn Völkerrechtsbruch unverschleiert in einer Sprache vorkommt wäre das faschistisch, wenn verschleiert (nur) euphemistisch? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Du darfst Dir dazu gerne Deine eigene Meinung bilden. Ich glaube aber, das gehört in einen anderen Thread. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Definition bzw Identifikation von faschistischer Sprache gehört für dich nicht in einen Thread bei dem es um "faschistische Sprache" geht...? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht sollten wir mehr Reinigungsdebatten führen. Dann passt unsere Sprache wieder zu unseren Inhalten. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja. und bei Strauß waren es Ratten und Schmeißfliegen. Wie gesagt: Das kann und soll man kritisieren, aber das hat ihn nicht zu einem Nazi gemacht..... |
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