Zitat: |
- Familie
- Heimat - Religion |
step hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Sicht ist ein wesentliches Kriterium für "rechts" auch, daß sie die Herrschaft oder Höherstellung von Menschen über Andere als natürlich und wünschenswert ansehen. |
Zitat: |
Dies, zusammen mit der von Dir genannten identitären Abgrenzung, führt zur für Rechte typischen Ausgrenzung von Minderheiten.Dem Punkt mit der Liberalität kann ich so übrigens nicht zustimmen - zumal Du mit Identität und Strafverfolgung bereits selbst zwei sehr illiberale Aspekte nennst. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Mir sind beim ersten Lesen zwei Punkte aufgefallen:
Die Legalität als Teil Deines Grundmisstrauens gegenüber der Moralität: Was sind Gesetze andres als eine Fixierung des handhabbaren Teils der Moral? Wenn es anders wäre, wie könnten wir uns überhaupt auf sie einigen?# Zur Identität:
Das passt in meinen Augen gar nicht: Familie ist ein konkreter Bezugsrahmen aus Menschen Heimat ist eine aus dem Gefühl stammende Projektion und gehört letztlich zur Kultur Religion ist ein Teil der Kultur, der verzichtbar ist. Deshalb setzt sich die Identität für mich aus zwei Bezugsrahmen zusammen einem familiären, mitmenschlichen, also Verwandte, Freunde einem kulturellen, also Sprache, Menschenbild und die historisch gesammelten Äußerungen in Geistesgeschichte, Künsten, Traditionen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Mir sind beim ersten Lesen zwei Punkte aufgefallen:
Die Legalität als Teil Deines Grundmisstrauens gegenüber der Moralität: Was sind Gesetze andres als eine Fixierung des handhabbaren Teils der Moral? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Darauf versuche ich planmäßig auch morgen zu antworten, aber verstehe ich dich richtig, dass du die beschriebenen Rechten Positionen zwar nach deiner Ansicht ziemlich behämmert sind, aber eine vertretbare Definition des politisch „Rechten“ darstellen? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Und hälst du die beschriebene Abgrenzung zum „rechtsradikalen“ für vertretbar? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Wo ist der Widerspruch ? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Und natürlich besteht politische Positionierung in einer Art Glaubensbekenntnis. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Jetzt weiß ich, was daran falsch ist. Nein, das ist unzutreffend. "Moral" ist nach meinem Verständnis gerade ein außerrechtliches, individuelles oder gruppenbezogennes System von Handlungsnormen. Wenn das mit dem Recht vermengt wird, entsteht ein dirigistisches, rigides Straf- und Staatssystem. Nein. Strafrecht und Ordnungsrecht dienen nicht der Moral, sondern dem Rechtsgüterschutz. Eine Strafnorm, die nicht dem Schutz eines kodifizierten Rechtsguts dient, ist abzulehnen (wie m.E. z.B. die Strafbarkeit des Inzests oder auch der Holocaustleugnung). |
step hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Sicht ist ein wesentliches Kriterium für "rechts" auch, daß sie die Herrschaft oder Höherstellung von Menschen über Andere als natürlich und wünschenswert ansehen. Dies, zusammen mit der von Dir genannten identitären Abgrenzung, führt zur für Rechte typischen Ausgrenzung von Minderheiten.
Dem Punkt mit der Liberalität kann ich so übrigens nicht zustimmen - zumal Du mit Identität und Strafverfolgung bereits selbst zwei sehr illiberale Aspekte nennst. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
die Ausgrenzung der rechten Minderheit ist typisch für die Linken. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Hast du dir neulich mal die Ergebnisse der Sonntagsfragen angesehen? ca. 30% CDU, ca. 10% FDP, ca. 12-15% AfD - das sind zusammen mehr als 50%. Die Grünen und die Linke kommen hingegen zusammen auf nur knappe 27% - und die SPD ist de fakto keine linke Partei mehr, selbst bei der wohlwollensten Auslegung des Begriffs "links". Wo siehst du denn da bitte die Rechten in der Minderheit? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Hast du dir neulich mal die Ergebnisse der Sonntagsfragen angesehen? ca. 30% CDU, ca. 10% FDP, ca. 12-15% AfD - das sind zusammen mehr als 50%. Die Grünen und die Linke kommen hingegen zusammen auf nur knappe 27% - und die SPD ist de fakto keine linke Partei mehr, selbst bei der wohlwollensten Auslegung des Begriffs "links". Mal ganz abgesehen davon, dass auch die Grünen nur teilweise links sind und erklärt haben, konservativer werden zu wollen. Wo siehst du denn da bitte die Rechten in der Minderheit? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die AfD ist klar rechts, eine Minderheit und ausgegrenzt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte diese grundsätzliche Trennung zwischen Recht und Moral für illusorisch |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Deshalb die Frage, wie Recht überhaupt entsteht. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
....
Ich kann mich legal verhalten, ohne dabei moralisch motiviert zu sein und diese Motivation ist dem Recht auch egal. Die Moral dagegen verlangt mehr, nämlich die richtige Gesinnung. Das Recht entsteht damit aus der Einsicht, dass eine gewisse Einschränkung der Freiheit aus sozialen Erwägungen notwendig ist. Die Moral dagegen ist keine Notwendigkeit, Moral strebt nach Selbstvervollkommnung, nach Einheit von Überzeugung und Tun, von Sein und Sollen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Dass Du Dich weigerst, Deine Identität zu betrachten, heißt ja nicht, dass Du keine hast. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und auch, wenn es uns bei dem Begriff Heimat schauert, wäre es dumm, zu glauben, ohne sie auskommen zu können. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Denn dieses Gefühl, zu Hause zu sein, das auch mit einer gewissen Sicherheit verbunden ist, ist etwas, was wir benötigen. Ich halte die Vernachlässigung dieses Gefühls für den Hauptfehler, an dem die SPD krepiert ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Ich sehe schlechtes Gewissen einfach als die Erwartung von Strafe, wobei die nicht formalisiert zu sein braucht (s.o.) - am Anfang reicht die Äußerung negativer Gefühle aus der Umgebung.
Aber sobald wir die Moral formulieren und beginnen sie mit formalen Strafen durchzusetzen, sind wir am Beginn des Gesetzes, und das ist da, wenn die Moral von der und für die Gemeinschaft formuliert, also gesetzt wird und auch die Bestrafung durch die Gemeinschaft durchgeführt wird. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Da stimme ich prinzipiell zu. Dennoch: - Unterschied zwischen Moral und Gesetz: Moral ist eher lokal sozial determiniert, Gesetz eher politisch - Unterschied zwischen Moral und Ethik: Moral ist eher prädeterminiert, Ethik basiert auf Reflektion und Hinterfragung Alle 3 können in einer Person voneinander abweichen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
...
Wie bitte? Natürlich habe ich eine "Identität", und ich betrachte sie auch. Ich definiere sie aber nicht primär über meine Herkunftsfamilie, meine "Nation", meine Zwangstaufe oder das aktuell gültige Strafrecht. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Weil auf der anderen Seite die Identität unser Zusammenleben wesentlich bestimmt, da gebe ich Samson recht, habe ich versucht sie durch eine andere Definition diskutierbar zu machen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ja, aber das bezog sich auf Samsons Definition von Identität - die nun mal sehr ähnlich zu der bei den Identitären ist.
Aber dann ist es nur ein Spiel um Worte. Wichtig ist doch, was genau unser Zusammenleben bestimmt, und nicht ob wir das "Identität" nennen. Im Gegenteil, ich finde es in einer solchen Diskussion ungünstig, von "Identität" zu sprechen, wenn ich damit eher meine Homosexualität als meinen Ariernachweis meine, denn das käme bei der identitären Fraktion hier sicher komplett falsch rüber. |
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