zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich zweifle, daß die Zuordnungen so funktionieren. Vielleicht schon deswegen, weil sich politische und soziale Kategorien überschneiden. Konservativer Linker (Die Linke), sozialer Rechter (CSU). Das Subsidiaritätsprinzip kann man auch als Linker befürworten, ebenso die konsequente Bestrafung von Tätern. Und es gibt die milden Konservativen, die nicht auf harte Bestrafung stehen.
Vielleicht ist es das Traditionsbewußtsein, das entscheidend ist. Jemand, der sich Rechts verortet, orientiert sich eher an tradierten Regeln. Und an Leistung mit der entsprechenden Anerkennung der erbrachten Leistung. Wer links denkt, neigt dazu, die Umstände des Lebens zu berücksichtigen, der Rechte eher, was derjenige trotz dieser Umstände geleistet hat. Links denken hat auch was mit einer Utopie, mit einem Wunschziel zu tun. Der Rechte will keine Utopie, er will die Dinge vor allem geordnet haben. Eine kleine Anmerkung noch zum Aliud (wieder was gelernt). Rechtsradikale träumen natürlich nicht von der Auflösung der Volkseinheit. Im Gegentum ist es eine Kernutopie rechtsradikaler, die Menschen eines Staatsgebietes zu einem völkischen Block zu formen. Mitsamt der Definitionshoheit darüber, wer zu dem Block gehört, und wer nicht. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Das Problem hierbei ist, dass die Inbegriffe des Rechtsextremen m.E. eher rassisch als völkisch dachten (nein, das ist nicht annähernd dasselbe); andererseits propagandistisch Begriffe Verwandten, zudem sie faktisch keineswegs ein Nähe-, bestenfalls ein Ambivalenzverhältnis hatten (etwa bzw insbesondere Volk und Nation). |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
|
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Begriffe wie Volk, Nation, Rasse usw. so hoch zu hängen und darüber zu sinnieren, wie sie das eigene Denken und Empfinden prägen - das ist rechts. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Begriffe wie Volk, Nation, Rasse usw. so hoch zu hängen und darüber zu sinnieren, wie sie das eigene Denken und Empfinden prägen - das ist rechts. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Naja, hat Gauland gegen Boateng gehetzt, weil der die falschen Gene hat, oder weil er die falschen Eltern hat, oder weil er die falsche Hautfarbe hat? Das wirst Du am Ende bei rechtsradikalen und völkisch denkenden nicht unterscheiden können. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ja, aber das bezog sich auf Samsons Definition von Identität - die nun mal sehr ähnlich zu der bei den Identitären ist.
Aber dann ist es nur ein Spiel um Worte. Wichtig ist doch, was genau unser Zusammenleben bestimmt, und nicht ob wir das "Identität" nennen. Im Gegenteil, ich finde es in einer solchen Diskussion ungünstig, von "Identität" zu sprechen, wenn ich damit eher meine Homosexualität als meinen Ariernachweis meine, denn das käme bei der identitären Fraktion hier sicher komplett falsch rüber. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Wenn der Staat eine allgemeine Sozialfürsorge betreibt, und diese, notwendigerweise, aus Steuern finanziert, ist das ebenfalls nicht zwingend links; "Caritas" ist ein urkonsvervatives Konzept, und in einer Gesellschaft indem der Staat ein verrechtliches Konstrukt und nicht mehr das quasieigentum mächtiger Individuen ist, ist es nur natürlich, diese staatlich finanziert und staatlich organisiert zu betreiben. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da hast Du doch mal einen greifbaren Unterschied zwischen rechts und links. Rechts ist es, die Ungerechtigkeit zu pflegen, damit die Reichen sich erbarmen können, den Armen zu helfen, wenn sie gerade lustig dazu sind. Links ist es, solche Ungerechtigkeiten gar nicht erst entstehen zu lassen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Lassen wir mal die philosophischen Quasen weg.
Moral ist das ältere, sowohl innerhalb der Menschheit als auch im persönlichen (Er-)Leben. Wir lernen als Kinder an der Reaktion unserer Umwelt, was richtig und was falsch ist. Nicht erst durch Erklärungen, sondern viel früher durch geäußerte Gefühle, die wir als Antworten auf unsere Handlungen erfahren. Wir ahmen das nach und verinnerlichen das. Das wir das in sprachliche Regeln fassen, ist sekundär. Erst das letztere, wenn nämlich die Regel erkannt und formuliert ist, lässt das Streben nach Vervollkomnung zu - da scheint mir dann schon die Religion im Spiel gewesen zu sein. Vorher ist die Moral einfach die Vermeidung des schlechten Gewissens. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber sobald wir die Moral formulieren und beginnen sie mit formalen Strafen durchzusetzen, sind wir am Beginn des Gesetzes, und das ist da, wenn die Moral von der und für die Gemeinschaft formuliert, also gesetzt wird und auch die Bestrafung durch die Gemeinschaft durchgeführt wird. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||
|
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Teilweise lässt sich die Abgrenzung über die übertretbarkeit von Volksgruppen bilden. Wer deutsch spricht, seinen Lebensunterhalt bestreitet, die Gesetze respektiert, gesellschaftliche Grundwerte (etwa das Verhältnis der Geschlechter und zur Gewalt) respektiert, kann für einen völkisch denkenden „deutsch“ sein bzw werden, auch wenn er aus Kenia kommt. Asfa-Wossen-Woßen Asserate oder Roberto Blanco sind für mich klar deutsch. Für einen Rassisten niemals. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
So negativ würde ich die Moral nicht beschreiben und mir scheint eher, dass gerade bei dieser Sicht auf die Moral schon eine bestimmte Religion ihre Finger im Spiel hatte - diese eine nämlich, die das schlechte Gewissen und die menschliche Schuld geradezu zum Fetisch erhoben hat. In ihrer positiven Wendung ist Moral aber nicht Verneinung und Verurteilung, sondern Bejahung uns Stolz. ... |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Was beiden gemeinsam ist, dass sie "deutsch sein" als etwas sehen, dass sie anderen zugestehen. Da zeigt sich die gleiche hierarchische Ausrichtung wie bei der sozialen Frage. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Rechtsradikale träumen natürlich nicht von der Auflösung der Volkseinheit. Im Gegentum ist es eine Kernutopie rechtsradikaler, die Menschen eines Staatsgebietes zu einem völkischen Block zu formen. Mitsamt der Definitionshoheit darüber, wer zu dem Block gehört, und wer nicht. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff des Linken lässt sich m.E. primär an dem Begriff "tabula rasa" beschreiben. Der Mensch sei quasi eine schwarze Tafel, die beliebig beschreibbar ist. Jedermensch ist kulturell wie intellektuell vollumfänglich determinierbar; unterschiede letztlich soziale Konstrukte, niemals natürliche Gegebenheiten; woraus folgt, dass, wenn ein Mensch sich unzulänglich entwickelt und unvorteilhaft geriert, letztlich die letztverantwortung bei schlechten Umständen, nicht bei dem Individuum liegt. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Nietzsche hat spekuliert, dass das Obligationsrecht älter wäre als das Strafrecht und sich letzteres nach dem Vorbild ersteren entwickelt habe, indem der Einzelne die Eintreibung der Schuld (die ursprünglich rein ökonomisch zu verstehen war) an die Gemeinschaft ausgelagert habe. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Da hast Du doch mal einen greifbaren Unterschied zwischen rechts und links. Rechts ist es, die Ungerechtigkeit zu pflegen, damit die Reichen sich erbarmen können, den Armen zu helfen, wenn sie gerade lustig dazu sind. Links ist es, solche Ungerechtigkeiten gar nicht erst entstehen zu lassen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Dann hat es bis heute keine Linken gegeben. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
a) Was ist Legalität
Rechtsstaatsprinzip. Das geschriebene Recht muss herrschen. Thats it im Prinzip. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Es geht um ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber der menschlichen Natur und Moralität, ausgehend von einer grundsätzlichen Verführbarkeit des Menschen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber den Machthabern und daher die Notwendigkeit, Macht prinzipiell zu kontrollieren und zu beschränken. Checks and balances. Gewaltenteilung. Die Gesetzesbindung der gesamten Staatsgewealt, die gerichtliche Kontrolle jeder Staatshandlung. Ein Staat, in der die Regierenden glauben, über dem Recht zu stehen, ist ein schlechter Staat. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ein absolutes Strafverständnis. Unrecht ist ein Übel, und Unrecht wird aus der Welt geschafft, indem man dem Übeltäter übel tut. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Nur in einem Scheinwiderspruch zu obrigen Grundsatz stehend folgt ein Elementarvertrauen in menschlichen Leistungswillen und menschlichen Verstand, also die Fähigkeit eines jeden Menschen, selbst zu beurteilen, wie er sein Leben gestalten will, und die eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Also soll das Kollektiv nur regeln, was die jeweils kleinere Einheit nicht regeln kann. ... Die jeweils übergeordnete Einheit hat nicht zu regeln, was die untergeordnete regeln kann. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
c) identität
Das vorstehend beschriebene Urvertrauen in die menschliche Vernunftfähigkeit ist nur möglich, wenn ein Grundvertrauen in die vernunftbildenden Institutionen bestehen, die vorstaatlich und quasi urtümlich sind, als da wären - Familie - Heimat - Religion Ein freiheitliches Staatswesen kommt ohne derartige substaatliche Identitätskonstrukte nicht aus. Daher sollte ihnen besonderers Augenmerk und Schutz des Gemenwesens zukommen.. |
Zitat: |
The Foundations of Social Evolution
Steven A. Frank The common causal chain is: genealogy => statistical association => evolutionary consequences. If a process other than genealogy causes the same statistical associations, then that process will have the same evolutionary consequences. The term relatedness coefficient is perhaps unfortunate because it confuses the most common cause for associations with a more general problem. https://stevefrank.org/foundations/foundations.pdf |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Das kann ich den autoritären Linken ebenso wie den autoritären Rechter unterschieben. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Meines Erachtens gut belegt durch die Arbeiten von Elinor Ostrom, wie sich die Tragik der Allmende vermeiden läßt.
Wenn das rechts ist, dann bin ich auch rechts. Skeptiker ist dann laut Zitat auch rechts. Mein Gott, jetzt seh ich schon überall Querfronten. |
step hat folgendes geschrieben: |
Deswegen finde ich, man sollte sich (und die Parteien / Politiker) lieber auf verschiedenen Skalen einordnen (anbei meine eigene Einordnung: Ethik: universalistisch (x) - - - - partikularistisch Gesellschaftsmodell: kollektivistisch - - - (x) - individualistisch Handlungsfreiheit: autotitär - - - - (x) liberal Wertehaltung: wertkonservativ - - - - (x) progressiv |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
PolitiScales unterscheidet sogar acht klar voneinander unterschiedene Skalen. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde