Ethnonationalismus
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#61:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 18:10
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich i formiert. Und weiß daher, dass zB die rechtslastigen „Tichys Einblick“ und Achgut weitgehend proisraelitsch sind, desgleichen die AFD. Man beachte auch die relativ solitären Warnungen vor muslimischem Judenhass.

Wo also ist der Antisemitismus?


Ich bin da skeptisch, was Israel diesen Leuten aktuell sympathisch macht, ist die nationalistische Regierung. Wäre interessant zu beobachten, was von der Israelfreundlichkeit der Rechten im Falle eines Regierungswechsels zur Mitte hin oder gar nach links noch übrig bliebe. Die antisemitischen Stereotype sind in diesen Kreisen jedenfalls nicht verschwunden, aber von der abgrenzenden und gegen die arabischen Nachbarn zum Teil aggressiven Politik, die Israel auf Grund seiner Lage zwangsläufig bis zu einem gewissen Grad betreiben muss, fühlt man sich da halt angezogen.

Es gab / gibt rechte Leute, die außerordentlich zuverlässige Israelfreunde waren / sind. Um mal einen zu nennen, der es sehr aktiv bis zu seinem Tod war : Axel Springer.

Dagegen haben wir linke Leute, die den Arabern / Palästinensern auch dann noch recht geben, wenn die den Staat Israel auflösen möchten. Diesbezüglich wäre ich jetzt gerade von linker Seite sehr vorsichtig.



Auch die deutschen Nazis standen ueber viele Jahre hinweg der Idee der Gründung des Staates Israels recht aufgeschlossen gegenueber. Mit der zionistischen Haganah gab es sogar eine zeitweise Zusammenarbeit.

Was sagt uns das jetzt ueber den Antisemitismus der Nazis? Muessen wir den jetzt relativieren? zwinkern

#62:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 18:14
    —
Vielleicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, daß alles relativ ist.

#63:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 18:26
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich i formiert. Und weiß daher, dass zB die rechtslastigen „Tichys Einblick“ und Achgut weitgehend proisraelitsch sind, desgleichen die AFD. Man beachte auch die relativ solitären Warnungen vor muslimischem Judenhass.

Wo also ist der Antisemitismus?


Proisraelisch und nicht antisemitisch sind zwei voellig verschiedene Dinge.


Die Unterstuetzung des zionistischen Staates und Antisemitismus passen sogar recht gut zusammen.


Als Beispiel sei hier nur der Herr Arthur Balfour genannt, der in seiner Heimat als Antisemit bekannt war, der angesichts einer Flüchtlingswelle aus dem zaristischen Russland nach Westeuropa von einer "juedischen Invasion" sprach, die von Grossbritanien abgewendet werden müsse (Kommt Dir dieser Duktus nicht bekannt vor?) und der dann spaeter das sogenannte "Balfour-Abkommen" sponserte, das bis heute als frühe Grundlage zur Schaffung des nationalistischen Ethnostaates Israel gilt.

Wenn sich heute die AfD "proisraelisch" gibt, dann weniger, weil es in ihr keinen Antisemismus gäbe, sondern eher, weil sie in Israels Staatsideologie die eigene voelkisch-rassistische Ideologie wiedererkennt.


Deine Beispiele überzeugen mich nicht. Es ist etwas anderes für die Gründung eines Staates zu sein, in dem man Juden loswerden könnte, als für einen bestehenden Staat Partei zu nehmen.

#64:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 18:27
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Vielleicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, daß alles relativ ist.


Nein. Vielleicht mal einfach zur Kenntnis nehmen, dass manche scheinbar gleiche Dinge, bei näherer Betrachtung recht wenig miteinander zu haben.


Wie freundlich man anderen Ethnien gesonnen ist oder nicht, zeigt sich weniger darin ob man auch mal im Urlaub in deren Herkunftsland fährt, sondern vor allem wie man mit diesen Menschen umgeht, wenn sie in der eigenen Nachbarschaft einziehen oder dort schon länger wohnen.
Dies gilt auch fuer das Verhältnis zu Juden. Als man dem frueheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, mal von Seiten eines CDU-Politikers frech zurief "Ihre Heimat ist Israel!" zeigte sich, dass die Existenz der "Heimstatt des juedischen Volkes" genuinen Antisemiten doch recht gelegen kommen kann. Was sollten diese da gegen diesen Staat haben? Erlaubt doch erst dessen Existenz den "frechen Juden" zuhause den Weg "nach Hause", sprich den Ausgang des eigenen Landes, zu zeigen.

#65:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 20:25
    —
Bubis hat sich weniger als Jude sondern vielmehr als Immobilienspekulant unbeliebt gemacht.
Stichwort " Frankfurter Häuserkampf".

#66:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 20:37
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bubis hat sich weniger als Jude sondern vielmehr als Immobilienspekulant unbeliebt gemacht.
Stichwort " Frankfurter Häuserkampf".


Und Israel ist die natuerliche Heimat der Immobilienspekulanten? Oder wie darf ich Deinen Einwand verstehen? Am Kopf kratzen

#67:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 20:39
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich i formiert. Und weiß daher, dass zB die rechtslastigen „Tichys Einblick“ und Achgut weitgehend proisraelitsch sind, desgleichen die AFD. Man beachte auch die relativ solitären Warnungen vor muslimischem Judenhass.

Wo also ist der Antisemitismus?


Proisraelisch und nicht antisemitisch sind zwei voellig verschiedene Dinge.


Die Unterstuetzung des zionistischen Staates und Antisemitismus passen sogar recht gut zusammen.


Als Beispiel sei hier nur der Herr Arthur Balfour genannt, der in seiner Heimat als Antisemit bekannt war, der angesichts einer Flüchtlingswelle aus dem zaristischen Russland nach Westeuropa von einer "juedischen Invasion" sprach, die von Grossbritanien abgewendet werden müsse (Kommt Dir dieser Duktus nicht bekannt vor?) und der dann spaeter das sogenannte "Balfour-Abkommen" sponserte, das bis heute als frühe Grundlage zur Schaffung des nationalistischen Ethnostaates Israel gilt.

Wenn sich heute die AfD "proisraelisch" gibt, dann weniger, weil es in ihr keinen Antisemismus gäbe, sondern eher, weil sie in Israels Staatsideologie die eigene voelkisch-rassistische Ideologie wiedererkennt.


Deine Beispiele überzeugen mich nicht. Es ist etwas anderes für die Gründung eines Staates zu sein, in dem man Juden loswerden könnte, als für einen bestehenden Staat Partei zu nehmen.


Dein Einwand überzeugt wiederum mich nicht. Wenn es schon einen Staat gibt, in den man ungeliebte Mitmenschen loswerden kann, dann braucht man keinen neuen mehr zu gründen. Schulterzucken

#68: Re: Ethnonationalismus Autor: Myron BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 20:44
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Der von mir sehr geschätzte Michael Blume hat über den Ethnonationalismus geschrieben. Wenn man die globale Entwicklung der letzten Jahre mit einem Begriff charakterisieren wollte, wäre der Begriff "Ethnonationalismus" vielleicht der sprechendste und genaueste Begriff zugleich.

Zitat:
Mit dem Begriff „Ethnonationalismus“ ist die schon alte, nationalistisch-rassistische Auffassung gemeint, wonach jedes Volk und jede Religionsgemeinschaft nur im „eigenen“ Gebiet leben dürfe und sowohl kulturelle wie auch biologische Verbindungen (als “Multikulturalismus” bzw. „Rassenschande“) zu unterbinden seien.
...
Der Ethnonationalismus entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit zur global und digital dominierenden Variante des heutigen Antisemitismus und Rassismus. Und wieder bewahrheit sich: Wer eine vermeintliche Weltverschwörung vernichten will, vor dem ist keine Menschengruppe sicher. Die terroristische Gewalt gegen Migrantinnen und Muslime, gegen Demokratinnen und Juden, gegen Gottes- und Medienhäuser entspringt den gleichen, psychologischen Wurzeln wie schon die älteren Formen des Rassismus und Antisemitismus auch. Gerade auch diese Form des Verschwörungsglaubens bedroht uns tatsächlich alle.


https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/eichmann-breivik-spencer-und-der-terrorangriff-von-christchurch-der-ethnonationalismus-als-verbindung-aus-antisemitismus-und-rassismus/


Alle Faschisten und Nationalsozialisten sind Ethnonationalisten, aber nicht alle Ethnonationalisten sind Faschisten, Nationalsozialisten oder Rassisten.

Ethnonationalisten ("ethnic nationalists") verstehen unter einer Nation eine ethnische (Natur- und Kultur-)Gemeinschaft von Menschen, deren Grenze durch die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt ist. Damit unterscheiden sie sich von den "Demonationalisten" (demos vs. ethnos) oder "(staats-)bürgerlichen Nationalisten" ("civic nationalists"), die den Nationenbegriff praktisch mit dem Staatsbegriff gleichsetzen und somit das Volk mit dem Staatsvolk. Damit wird die Nation auf eine rein politisch-juristische Gemeinschaft reduziert, wobei die ethnischen und kulturellen Aspekte vernachlässigt oder für belanglos erklärt werden, weil die Grenze der Nation allein durch die Staatsangehörigkeit bestimmt ist, und zwar unabhängig davon, ob die Staatsbürger ethnisch oder kulturell verbunden sind.

#69:  Autor: Myron BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 21:46
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Wobei das Leben als als neuer Rechter nicht immer einfach ist. Mittlerweile gibt es Nazis mit Burn-out.


Bei Orthopäden wurden sogar schon welche mit Hakenkreuzschmerzen gesehen.

#70: Re: Ethnonationalismus Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 00:50
    —
Myron hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Der von mir sehr geschätzte Michael Blume hat über den Ethnonationalismus geschrieben. Wenn man die globale Entwicklung der letzten Jahre mit einem Begriff charakterisieren wollte, wäre der Begriff "Ethnonationalismus" vielleicht der sprechendste und genaueste Begriff zugleich.

Zitat:
Mit dem Begriff „Ethnonationalismus“ ist die schon alte, nationalistisch-rassistische Auffassung gemeint, wonach jedes Volk und jede Religionsgemeinschaft nur im „eigenen“ Gebiet leben dürfe und sowohl kulturelle wie auch biologische Verbindungen (als “Multikulturalismus” bzw. „Rassenschande“) zu unterbinden seien.
...
Der Ethnonationalismus entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit zur global und digital dominierenden Variante des heutigen Antisemitismus und Rassismus. Und wieder bewahrheit sich: Wer eine vermeintliche Weltverschwörung vernichten will, vor dem ist keine Menschengruppe sicher. Die terroristische Gewalt gegen Migrantinnen und Muslime, gegen Demokratinnen und Juden, gegen Gottes- und Medienhäuser entspringt den gleichen, psychologischen Wurzeln wie schon die älteren Formen des Rassismus und Antisemitismus auch. Gerade auch diese Form des Verschwörungsglaubens bedroht uns tatsächlich alle.


https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/eichmann-breivik-spencer-und-der-terrorangriff-von-christchurch-der-ethnonationalismus-als-verbindung-aus-antisemitismus-und-rassismus/


Alle Faschisten und Nationalsozialisten sind Ethnonationalisten, aber nicht alle Ethnonationalisten sind Faschisten, Nationalsozialisten oder Rassisten.

Ethnonationalisten ("ethnic nationalists") verstehen unter einer Nation eine ethnische (Natur- und Kultur-)Gemeinschaft von Menschen, deren Grenze durch die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt ist. Damit unterscheiden sie sich von den "Demonationalisten" (demos vs. ethnos) oder "(staats-)bürgerlichen Nationalisten" ("civic nationalists"), die den Nationenbegriff praktisch mit dem Staatsbegriff gleichsetzen und somit das Volk mit dem Staatsvolk. Damit wird die Nation auf eine rein politisch-juristische Gemeinschaft reduziert, wobei die ethnischen und kulturellen Aspekte vernachlässigt oder für belanglos erklärt werden, weil die Grenze der Nation allein durch die Staatsangehörigkeit bestimmt ist, und zwar unabhängig davon, ob die Staatsbürger ethnisch oder kulturell verbunden sind.


Dummerweise sind diese "Grenzen" der verschiedenen Ethnonationalstaaten nicht allzu scharf, auch und vor allem territorial. Die einzelnen Ethno-Staaten (oder vielmehr das, was die Ethnonationalisten als ihre "natürlichen" Staatsgebiete so fabulieren) überlappen sich zumeist beträchtlich, was der Hauptgrund fuer die vielen Konflikte, die dieser Art Staatswesen eigen sind, ist. Die Geschichte des "ethnopluralistischen Europa" ist folgerichtig eine sehr kriegerische, die die folgenschwersten und brutalsten Konflikte der Menschheitsgeschichte hervorgebracht hat, womit sich das ethnonationalistische Staatsmodell als nicht nur voellig unbrauchbar, sondern darüberhinaus als absolut toxisch disqualifiziert hat. Deshalb gehoert es zu den Ueberlebensbedingungen der Menschheit diesen Anachronismus endgültig zu überwinden. Im Nuklearzeitalter gibt es keine Kriege mehr zu gewinnen, sondern man muss die endlich vermeiden lernen und Ethnonationalisten sind in dieser Hinsicht noch mal um Einiges lernresistenter als religioese Fundis, zu sehr juckt's im Fell, wenn das teure Vaterland ruft, weil es seinen "gebührenden Platz unter den Völkern" vermisst. zwinkern

#71:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 01:02
    —
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?

#72:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 01:05
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?

Lachen

#73:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 01:15
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anführungszeichen setzt?

Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

Meine Antwort auf diese Frage ist naemlich sehr eindeutig: "natuerliche Staatsgebiete, bzw. natuerliche Staaten" sind eine Wahnvorstellung rechter Ethnonationalisten ohne Basis in der Realitaet und deren Grenzen sind folgerichtig willkürliche Linien auf Landkarten und koennen somit nie und nimmer sakrosankt oder so wichtig sein, dass man darueber Blut vergiesst.

#74:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 03:37
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Bubis hat sich weniger als Jude sondern vielmehr als Immobilienspekulant unbeliebt gemacht.
Stichwort " Frankfurter Häuserkampf".


Und Israel ist die natuerliche Heimat der Immobilienspekulanten?

Es wird viel gebaut dort.

#75:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 06:16
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.

#76:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 07:43
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.



Genauso wie die Definition des Staatsvolkes eine künstliche ist, was diesem ganzen dummen Geschwätz von wegen "Biodeutschen" und "Passdeutschen", wie es unter sogenannten "Idenditaeren" anzutreffen ist, jede vernuenftige Grundlage entzieht.

#77:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 08:19
    —
Würdest du mir bitte zeigen, woher du nimmst was die Identitären vertreten, um sicher zu stellen, dass wir eine identische Diskussionsgrundlage haben?

#78:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 12:20
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.

Ist ein Staat wie Polen "künstlich"?
Immerhin hat her bzw sein Volk über hundert Jahre Teilung und Fremdherrschaft am Ende überlebt.

#79:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 12:35
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.



Genauso wie die Definition des Staatsvolkes eine künstliche ist, was diesem ganzen dummen Geschwätz von wegen "Biodeutschen" und "Passdeutschen", wie es unter sogenannten "Idenditaeren" anzutreffen ist, jede vernuenftige Grundlage entzieht.

Diese Unterscheidung ist doch sehr vernünftig.
Biodeutsche sind deutsch - oder besser: europäisch sozialisiert, entweder per bio oder nachträglich.
Passdeutsche haben mehr oder weniger zufällig einen deutschen Pass,
sind aber mental eher in Nordafrika oder Anatolien oder sonstwo zuhause.
Sie ist biodeutsch.
Bei diesem Herrn hätte ich Zweifel.

#80:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 13:00
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.

Ist ein Staat wie Polen "künstlich"?
Immerhin hat her bzw sein Volk über hundert Jahre Teilung und Fremdherrschaft am Ende überlebt.
der Staat ja, das Volk nicht.

#81:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 13:02
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.



Genauso wie die Definition des Staatsvolkes eine künstliche ist, was diesem ganzen dummen Geschwätz von wegen "Biodeutschen" und "Passdeutschen", wie es unter sogenannten "Idenditaeren" anzutreffen ist, jede vernuenftige Grundlage entzieht.

Diese Unterscheidung ist doch sehr vernünftig.
Biodeutsche sind deutsch - oder besser: europäisch sozialisiert, entweder per bio oder nachträglich.
Passdeutsche haben mehr oder weniger zufällig einen deutschen Pass,
sind aber mental eher in Nordafrika oder Anatolien oder sonstwo zuhause.
Sie ist biodeutsch.
Bei diesem Herrn hätte ich Zweifel.
wenn Sozialisation ein Maßstab ist, macht der Begriff „Bio“ aber keinen Sinn. Sind Assfa. Wissen Asserate, Roberto Blanco, Phillip Rößler und Cem Özdemir für dich „Biodeutsch“?

#82: Re: Ethnonationalismus Autor: Myron BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 16:27
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ethnonationalisten ("ethnic nationalists") verstehen unter einer Nation eine ethnische (Natur- und Kultur-)Gemeinschaft von Menschen, deren Grenze durch die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt ist. Damit unterscheiden sie sich von den "Demonationalisten" (demos vs. ethnos) oder "(staats-)bürgerlichen Nationalisten" ("civic nationalists"), die den Nationenbegriff praktisch mit dem Staatsbegriff gleichsetzen und somit das Volk mit dem Staatsvolk. Damit wird die Nation auf eine rein politisch-juristische Gemeinschaft reduziert, wobei die ethnischen und kulturellen Aspekte vernachlässigt oder für belanglos erklärt werden, weil die Grenze der Nation allein durch die Staatsangehörigkeit bestimmt ist, und zwar unabhängig davon, ob die Staatsbürger ethnisch oder kulturell verbunden sind.


Dummerweise sind diese "Grenzen" der verschiedenen Ethnonationalstaaten nicht allzu scharf, auch und vor allem territorial.


Ich spreche oben nicht von einer geographischen Grenze. Staatsgrenzen sind als Landesgrenzen klar definiert (wenn auch willkürlich). Wer Staatsbürger ist und wer nicht, steht ebenfalls eindeutig fest, da man dazu lediglich Passbesitzer sein muss. Was aus ethnonationalistischer Sicht nicht klar definiert ist, ist, wer von den deutschen Staatsangehörigen auch Angehöriger der deutschen Nation ist, und wie ein "Passdeutscher" zu einem "Volksdeutschen" werden kann (sofern das überhaupt möglich ist).

#83:  Autor: Myron BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 16:39
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genauso wie die Definition des Staatsvolkes eine künstliche ist, was diesem ganzen dummen Geschwätz von wegen "Biodeutschen" und "Passdeutschen", wie es unter sogenannten "Idenditaeren" anzutreffen ist, jede vernuenftige Grundlage entzieht.


"Nation" und "Staat" ("Nationalstaat") sind keine Synonyme, sodass die Unterscheidung zwischen Nationaldeutschen und Staatsdeutschen nicht grundsätzlich verkehrt ist.

Der Volksbegriff selbst ist mehrdeutig:

1. geographisch: Volk als Landesvolk = die Bevölkerung eines Landes (Gebietes der Erde)
2. ethnologisch: Volk als Stammesvolk = Ethnie/Nation
3. politisch: Volk als Staatsvolk

#84:  Autor: Myron BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 17:17
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Würdest du mir bitte zeigen, woher du nimmst was die Identitären vertreten, um sicher zu stellen, dass wir eine identische Diskussionsgrundlage haben?


Siehe deren Website unter FORDERUNGEN & FAQ!

#85:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 17:24
    —
Myron hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Würdest du mir bitte zeigen, woher du nimmst was die Identitären vertreten, um sicher zu stellen, dass wir eine identische Diskussionsgrundlage haben?


Siehe deren Website unter FORDERUNGEN & FAQ!
wo steht da genau was Beachbernies Darlegung stützt? Ich finde , das steht nichts, was nicht unterstützenderer ist.

#86:  Autor: Myron BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 18:48
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Würdest du mir bitte zeigen, woher du nimmst was die Identitären vertreten, um sicher zu stellen, dass wir eine identische Diskussionsgrundlage haben?

Siehe deren Website unter FORDERUNGEN & FAQ!
wo steht da genau was Beachbernies Darlegung stützt? Ich finde , das steht nichts, was nicht unterstützenderer ist.


Die Identitären wollen einen ethnokulturell homogenen deutschen Nationalstaat, und die Fremdstämmigen und Andersartigen aus der Volksgemeinschaft ausgrenzen. Ihr "Ethnopluralismus" befürwortet keine intranationale, sondern nur eine internationale Pluralität und Heterogenität. Das heißt, solange das Fremde in der Fremde bleibt, haben sie nichts dagegen.

Siehe: http://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Identitaere+Bewegung+Deutschland

#87:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 19:28
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.

Ist ein Staat wie Polen "künstlich"?
Immerhin hat her bzw sein Volk über hundert Jahre Teilung und Fremdherrschaft am Ende überlebt.
der Staat ja, das Volk nicht.



Wie kommst Du darauf? Natuerlich ist ein Volk eine künstlich geschaffene Einheit. In freier Wildbahn gibt es sowas hoechstens bei Ameisen und Bienen.

#88: Re: Ethnonationalismus Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 19:34
    —
Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ethnonationalisten ("ethnic nationalists") verstehen unter einer Nation eine ethnische (Natur- und Kultur-)Gemeinschaft von Menschen, deren Grenze durch die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt ist. Damit unterscheiden sie sich von den "Demonationalisten" (demos vs. ethnos) oder "(staats-)bürgerlichen Nationalisten" ("civic nationalists"), die den Nationenbegriff praktisch mit dem Staatsbegriff gleichsetzen und somit das Volk mit dem Staatsvolk. Damit wird die Nation auf eine rein politisch-juristische Gemeinschaft reduziert, wobei die ethnischen und kulturellen Aspekte vernachlässigt oder für belanglos erklärt werden, weil die Grenze der Nation allein durch die Staatsangehörigkeit bestimmt ist, und zwar unabhängig davon, ob die Staatsbürger ethnisch oder kulturell verbunden sind.


Dummerweise sind diese "Grenzen" der verschiedenen Ethnonationalstaaten nicht allzu scharf, auch und vor allem territorial.


Ich spreche oben nicht von einer geographischen Grenze. Staatsgrenzen sind als Landesgrenzen klar definiert (wenn auch willkürlich). Wer Staatsbürger ist und wer nicht, steht ebenfalls eindeutig fest, da man dazu lediglich Passbesitzer sein muss. Was aus ethnonationalistischer Sicht nicht klar definiert ist, ist, wer von den deutschen Staatsangehörigen auch Angehöriger der deutschen Nation ist, und wie ein "Passdeutscher" zu einem "Volksdeutschen" werden kann (sofern das überhaupt möglich ist).



Staatsgrenzen mögen klar definiert sein. Die werden allerdings oft nicht von den Anhängern von Ethnostaaten, so wie sie sind, akzeptiert. Zumeist halten die das Territorium ihrer Nation fuer größer als das Territorium ihres real existierenden Nationalstaates. Beispiele dafuer gibt es zur Genüge. Das ist ja das Problem mit dieser Form des Staates und das macht diese Staatsform genauso toxisch wie das Konzept des Kalifatsstaates wie es dem IS vorschwebt.

#89:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 19:41
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Was sind „natürliche Staatsgebilde“?



Du weisst, was man ausdrücken will, wenn man einen Begriff, den man verwendet, in Anfü
Du solltest Deine Frage also besser an jene richten, die ihre Nationalstaaten als solche "natürlichen Staatsgebilde" behaupten bzw. so tun als ob es sie gäbe.

.
Wer macht das denn? Natürlich sind Staaten - und damit auch Grenzen - künstlich.



Gut, dass wir das geklärt haben. Grenzen sind reine Phantasieprodukte, ohne reale Grundlage.

Jetzt musst Du mir nur noch erklaeren aus welchem Grund ich die massive Einschränkung meiner persoenlichen Freiheit, die diese Phantasieprodukte nun mal darstellen, akzeptieren soll.

#90: Re: Ethnonationalismus Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 19:43
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ethnonationalisten ("ethnic nationalists") verstehen unter einer Nation eine ethnische (Natur- und Kultur-)Gemeinschaft von Menschen, deren Grenze durch die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt ist. Damit unterscheiden sie sich von den "Demonationalisten" (demos vs. ethnos) oder "(staats-)bürgerlichen Nationalisten" ("civic nationalists"), die den Nationenbegriff praktisch mit dem Staatsbegriff gleichsetzen und somit das Volk mit dem Staatsvolk. Damit wird die Nation auf eine rein politisch-juristische Gemeinschaft reduziert, wobei die ethnischen und kulturellen Aspekte vernachlässigt oder für belanglos erklärt werden, weil die Grenze der Nation allein durch die Staatsangehörigkeit bestimmt ist, und zwar unabhängig davon, ob die Staatsbürger ethnisch oder kulturell verbunden sind.


Dummerweise sind diese "Grenzen" der verschiedenen Ethnonationalstaaten nicht allzu scharf, auch und vor allem territorial.


Ich spreche oben nicht von einer geographischen Grenze. Staatsgrenzen sind als Landesgrenzen klar definiert (wenn auch willkürlich). Wer Staatsbürger ist und wer nicht, steht ebenfalls eindeutig fest, da man dazu lediglich Passbesitzer sein muss. Was aus ethnonationalistischer Sicht nicht klar definiert ist, ist, wer von den deutschen Staatsangehörigen auch Angehöriger der deutschen Nation ist, und wie ein "Passdeutscher" zu einem "Volksdeutschen" werden kann (sofern das überhaupt möglich ist).



Staatsgrenzen mögen klar definiert sein. Die werden allerdings oft nicht von den Anhängern von Ethnostaaten, so wie sie sind, akzeptiert. Zumeist halten die das Territorium ihrer Nation fuer größer als das Territorium ihres real existierenden Nationalstaates. Beispiele dafuer gibt es zur Genüge. Das ist ja das Problem mit dieser Form des Staates und das macht diese Staatsform genauso toxisch wie das Konzept des Kalifatsstaates wie es dem IS vorschwebt.

Staaten konkurrieren miteinander um alles mögliche, auch um Territorien. Das ist unabhängig von der Staatsform. Nur die Begründungen wechseln halt.



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