Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ...
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: Parvenü BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 11:43
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In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

Wollen wir das wirklich, liebe schwule (und mit Schwulen sympathisierende) Freigeister ?

Radio-Feature zum Thema 'schwuler Wandel'

#2: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 12:15
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Parvenü hat folgendes geschrieben:
In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

Wollen wir das wirklich, liebe schwule (und mit Schwulen sympathisierende) Freigeister ?

Radio-Feature zum Thema 'schwuler Wandel'


So what? Schwule wollen so wie sie sind akzeptiert und respektiert werden und meines Erachtens haben sie ein Recht darauf. Ob die jetzt "normal" sind oder nicht oder sein wollen oder nicht ist scheisspiepegal. Das ist alleine deren Sache. Solange sie dabei die Rechte anderer respektieren sehe ich nicht weshalb ich oder Du ein Problem damit haben koennte. Smilie

Ich mag vielleicht nicht mögen wie manche Schwule sich geben, das wiederum ist aber ganz allein mein Problem und nicht das der betreffenden Leute. Smilie

#3: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 13:10
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ich mag vielleicht nicht mögen wie manche Schwule sich geben, das wiederum ist aber ganz allein mein Problem und nicht das der betreffenden Leute. Smilie

Könnte es sein, daß das nicht zuende gedacht ist? zwinkern

#4: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 13:16
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Parvenü hat folgendes geschrieben:
In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

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Ich verstehe nicht, was Du uns sagen willst. Am Kopf kratzen

#5: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 14:18
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Parvenü hat folgendes geschrieben:
....

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...
...

Schulterzucken passt doch prima. Wenn sie stattdessen wieder regelmäßig eine reingesemmelt haben wollen, steht ihnen die SM-Szene offen.

Als besonders geeignete Berufsfelder hast Du übrigens Herrenaus- und Be-Statter vergessen. Da kommt schwul auch voll gut ey.

#6: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 14:20
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Parvenü hat folgendes geschrieben:
In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

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"Viele Schwule wollen gar nicht normal sein." Was ist das für ein Blödsinn? Sie wollen ihr Leben leben und nicht stigmatisiert werden. Was normal ist muss man mir zuerst erklären. Wenn normal heterosexuell heißt, ist es klar, dass die meisten Schwulen homosexuell bleiben wollen. Ist zufrieden sein nicht normal? Ist Respekt zu verlangen nicht normal?

#7: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: wolle BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 19:24
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Parvenü hat folgendes geschrieben:
Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

Ich verstehe nicht, warum Schwule eine "verzauberte" Minderheit darstellen sollten.
Umgekehrt verstehe ich nicht, worin die "Entzauberung" bestehen sollte.
In Deutschland sehe ich auch keine systematische Unterdrückung.
Wird hier etwas problematisiert, was kein Problem ist?

#8: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: astarte BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 20:32
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luc hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

Wollen wir das wirklich, liebe schwule (und mit Schwulen sympathisierende) Freigeister ?

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"Viele Schwule wollen gar nicht normal sein." Was ist das für ein Blödsinn? Sie wollen ihr Leben leben und nicht stigmatisiert werden. Was normal ist muss man mir zuerst erklären. Wenn normal heterosexuell heißt, ist es klar, dass die meisten Schwulen homosexuell bleiben wollen. Ist zufrieden sein nicht normal? Ist Respekt zu verlangen nicht normal?

Diese Fragen stellen sich mir auch, auf diesen Eingangsbeitrag hin.

#9:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 21:29
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Ja.

#10: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 22:21
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wolle hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

Ich verstehe nicht, warum Schwule eine "verzauberte" Minderheit darstellen sollten.
Umgekehrt verstehe ich nicht, worin die "Entzauberung" bestehen sollte.
In Deutschland sehe ich auch keine systematische Unterdrückung.
Wird hier etwas problematisiert, was kein Problem ist?

Doch, ich ahne schon, worauf Parvenü hinaus will: auf der einen Seite wollen Homosexuelle die gleichen Rechte wie Heterosexuelle, auf der anderen Seite wollen sie seiner Meinung nach aber nach wie vor als schillernde Exoten angestaunt werden.

Was die gleichen Rechte betrifft, so ist das für mich eine Selbstverständlichkeit. Einen Anspruch auf mein besonderes Interesse gestehe ich Homosexuellen per se aber nicht zu; das muss sich jeder einzelne Mensch erst verdienen. Und dafür muss dieser Mensch etwas Besonderes zu bieten haben, Homosexualität als Solche reicht da bei weitem nicht aus (so billig »verkaufe« ich meine besondere Aufmerksamkeit nicht).

#11: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 23:06
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Louseign hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

Ich verstehe nicht, warum Schwule eine "verzauberte" Minderheit darstellen sollten.
Umgekehrt verstehe ich nicht, worin die "Entzauberung" bestehen sollte.
In Deutschland sehe ich auch keine systematische Unterdrückung.
Wird hier etwas problematisiert, was kein Problem ist?

Doch, ich ahne schon, worauf Parvenü hinaus will: auf der einen Seite wollen Homosexuelle die gleichen Rechte wie Heterosexuelle, auf der anderen Seite wollen sie seiner Meinung nach aber nach wie vor als schillernde Exoten angestaunt werden.

Was die gleichen Rechte betrifft, so ist das für mich eine Selbstverständlichkeit. Einen Anspruch auf mein besonderes Interesse gestehe ich Homosexuellen per se aber nicht zu; das muss sich jeder einzelne Mensch erst verdienen. Und dafür muss dieser Mensch etwas Besonderes zu bieten haben, Homosexualität als Solche reicht da bei weitem nicht aus (so billig »verkaufe« ich meine besondere Aufmerksamkeit nicht).


Also das heißt, dass Homosexuelle unbedingt auffallen wollen? Zuerst ist es eine Unterstellung. Militantismus resultiert, wenn man sich zu lange verstecken muss und in den Falle ist er legitim. Sie wollen sich nicht mehr verstecken und das ist gut so. Dass sie sich definieren wollen, ist klar, obwohl sie alle sehr vielfältig sind und sich schwer als einheitliche Gruppe bezeichnen lassen. Die Gaypride ist schrill aber am nächsten Tag ist Alltag und die LGBTdingsbums ,wie sie auch immer heißen, gehen brav schuften, bezahlen ihre Miete und ihre Steuern, sind nette oder fiese Menschen, sind Unterdrücker oder Unterdrückte, sind glücklich oder unglücklich, sind also eher unauffällig. Wollen sich die Heterosexuellen nicht definieren, wollen das die Christen nicht, wollen das die Moslems nicht, wollen das die Jugendlichen nicht, wollen das die Industriebosse nicht, wollen das die Bayern nicht, wollen das Fritzchen Müller und Brigitte Klobürste nicht? Nein, ich verstehe nicht, um was es geht. Das ist hier schon wieder ein schräges Thema und dazu noch ziemlich suspekt.


Zuletzt bearbeitet von luc am 12.06.2019, 23:32, insgesamt einmal bearbeitet

#12: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 12.06.2019, 23:09
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luc hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
In der Bundesrepublik gilt die Integration von Randgruppen als hohe Norm, die nur selten hinterfragt wird. Aber wird die vorangetriebene "Normalisierung" wirklich allen schwulen Männern gerecht?

Das avantgardistische Lebensgefühl oder die Verlockungen einer tabuisierten Sexualität ... . Sicher wünscht sich niemand die Repressionen gegen Schwule aus früheren Zeiten zurück - Aber muss die Gegenreaktion auf die Unterdrückung homosexueller Männer zwangsläufig in ihrer vollständigen Entzauberung bestehen ?

In letzter Konsequenz würde diese Normalisierung zur Folge haben, schwule Männer lediglich als regenbogenfarbene Zielgruppe für die Wirtschaft wahrzunehmen; Als bewährte Wählerklientel für eine bestimmte politische Partei; Und die vielleicht letzte Hoffnung für die Hochzeitsausstatter ...

Wollen wir das wirklich, liebe schwule (und mit Schwulen sympathisierende) Freigeister ?

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"Viele Schwule wollen gar nicht normal sein." Was ist das für ein Blödsinn? ...

Das ist mMn kein Blödsinn, sondern eine nachvollziehbare Reaktion gegen Abwertung und Stigmatisierung.
Wenn man sich als Minderheit behaupten will gegen Ausgrenzung und Ressentiments, muss man mE zum Ausdruck bringen, dass man anders ist als das, was überkommene Konventionen als "normal" definieren.

Schwule dürfen sich in D erst seit 1994 als vom Gesetz beschützt betrachten, dass muss man sich mal überlegen. Eine gesellschaftliche Rückständigkeit ohnegleichen.

(Nebenbei: Unser sozialistischer Bruderstaat war da um einiges weiter.)


Also: Nicht "normal" sein zu wollen ist nachvollziehbar vor dem Hintergrund scheinbarer Normalitäten und dem Anspruch, sie durchbrechen zu wollen.
Das betrifft/betraf Schwule, Hippies, Punks und Kriegdienstverweigerer (etc) gleichermaßen.

#13: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 13.06.2019, 19:03
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luc hat folgendes geschrieben:
Also das heißt, dass Homosexuelle unbedingt auffallen wollen? Zuerst ist es eine Unterstellung.

Stimmt: die Behauptung, dass Homosexuelle unbedingt auffallen wollen, hast du mir unterstellt.

#14: Re: Viele Schwule wollen gar nicht 'normal' sein ... Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 13.06.2019, 19:05
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Louseign hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Also das heißt, dass Homosexuelle unbedingt auffallen wollen? Zuerst ist es eine Unterstellung.

Stimmt: die Behauptung, dass Homosexuelle unbedingt auffallen wollen, hast du mir unterstellt.


OK! nehme ich zurück!

#15:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.06.2019, 19:33
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Es ist ja auch nichts Schlimmes, wenn jemand auffallen will. Absichtlich auffälliges Verhalten, z.B. durch Kleidung, ist durch die Grundrechte eines jeden Menschen prinzipiell gedeckt.

Wenn manche Schwule absichtlich als solche auffallen wollen, dann ist dies ihr gutes Recht, ob mir dies im Einzelfall gefällt, interessiert dabei nicht. Ich darf mich darueber auch mal lustig machen aber verbieten darf man es diesen Menschen nicht.

#16:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 13.06.2019, 19:42
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Bravo, der Seher: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2180724#2180724 Anbetung des lila Einhorns

#17:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 13.06.2019, 19:53
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn manche Schwule absichtlich als solche auffallen wollen, dann ist dies ihr gutes Recht, ob mir dies im Einzelfall gefällt, interessiert dabei nicht.

Daumen hoch!
Genau mein Reden. Im Gegenzug bin ich dann halt auch nicht dazu verpflichtet, diese Auffälligkeiten zu beachten. Wenn anderen das wiederum nicht gefällt (und sie ein Klagelied über die »Entzauberung« der Schwulenszene anstimmen), interessiert das genausowenig.

#18:  Autor: Commander VimesWohnort: Ankh-Morpork BeitragVerfasst am: 14.06.2019, 00:18
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Was für ein Schwachsinn.

Schwule wollen nicht mehr oder weniger auffallen als Heteros. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass eher diejenigen Schwulen auffallen, die deutlich als solche erkennbar sind bzw. die eben auch auffallen wollen. Der Großteil der Schwulen unterscheidet sich von Heteros allein dadurch, dass er eben schwul ist und auf Männer anstatt auf Frauen steht. Die werden öffentlich auch nicht unbedingt als schwul wahrgenommen. Für Ignoranten sieht es dann eben so als, als wären Schwule besonders auffällig und aufmerksamkeitsheischend. Aber wann hat ignorante Wahrnehmung jemals was mit der Wirklichkeit zu tun gehabt?

#19:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 14.06.2019, 07:52
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Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Was für ein Schwachsinn.

Dann bin ich ja beruhigt. Ich hatte schon befürchtet, ich müsste hier irgendeinen Beitrag ernst nehmen.

#20:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 15.06.2019, 01:27
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Die Sache ist doch, dass nicht nur die Schwulen was verpassen, wenn sie keine schillernden Paradiesvögel mehr sind. Ich meine, ohne Rufus Beck als Walter wär diese Gesellschaft doch ärmer.

#21:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 15.06.2019, 08:22
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worse hat folgendes geschrieben:
Ich meine, ohne Rufus Beck als Walter wär diese Gesellschaft doch ärmer.

Joa genau: vor allem die Gesellschaft wäre dann ärmer (aber das hatten wir, glaube ich, schon). Lachen

#22:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.06.2019, 13:29
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worse hat folgendes geschrieben:
Die Sache ist doch, dass nicht nur die Schwulen was verpassen, wenn sie keine schillernden Paradiesvögel mehr sind. Ich meine, ohne Rufus Beck als Walter wär diese Gesellschaft doch ärmer.

Irgendwie glaube ich nicht, dass Schwule zur Belustigung der restlichen Gesellschaft da sind. Wer sich in eine Rolle als Belustiger begeben möchte, kann das ja tun - und dabei sollte es egal sein, ob schwul oder hetero.

Dass aber Schwule entweder unsichtbar zu sein haben oder aber die Rolle als sog. "Paradiesvögel" einnehmen müssen, um (irgendwie) akzeptiert sichtbar zu sein, war unmittelbare Diskriminierung.
Dass das aufhört, Schwule auch als ganz normale Menschen sichtbar sein können, und damit allerdings auch der Konnex "Schwul" - "Paradiesvogel" ausstirbt, ist eine gute Sache.

Deshalb noch mal zur Ausgangsfrage: Ja, das wollen wir.

#23:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 15.06.2019, 14:27
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Paradiesvögel sind unterhaltsam, manchmal sehr sympathisch aber auf die Dauer furchtbar anstrengend. Homosexuelle sind wie Heteros, mal nett, mal langweilig, mal aufgekratzt, mal depressiv, mal ausgeglichen, mal widersprüchlich, mal geradlinig. Dahinter sehe ich weder eine speziell politische, noch eine fortschrittliche Einstellung. Die Schwulen haben einiges erreicht, aber nicht unbedingt dadurch, dass einige sich besonders auffallend benehmen. Politik und Emanzipation ist etwas Ernstes, etwas Mühsames, etwas Unromantisches.

luc der Langweilige.

#24:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 15.06.2019, 15:05
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Irgendwie glaube ich nicht, dass Schwule zur Belustigung der restlichen Gesellschaft da sind.

Wie du selbst im nächsten Satz schreibst, ist das auch gar nicht nötig.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wer sich in eine Rolle als Belustiger begeben möchte, kann das ja tun - und dabei sollte es egal sein, ob schwul oder hetero.

Und so wird es ja auch praktiziert: Spaßvögel, die sich dafür freiwillig melden, gibt es mehr als genug, und – oh Wunder – in den wenigsten Fällen merkst du ihnen an, was die sonst noch so alles sind.

Ob die dann als Belustiger vom Publikum akzeptiert werden, entscheidet die Qualität der Darbietung.

Wenn aber Parvenü kommt, und einen Belustigerjob für sich oder andere beansprucht (indem er die »Entzauberung« der Schwulenszene beklagt), dann erteile ich ihm erst einmal eine Absage. Allerdings gilt das oben gesagte entsprechend: alle Betroffenen dürfen sich gern in die Warteschlange der Spaßvögel einreihen und ausprobieren, ob sie als Belustiger akzeptiert werden. Cool

#25:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.06.2019, 19:34
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Wer sich eingehend informieren will:

Auf SWR2 Radio 17.10 Uhr:

Zitat:
Mo., 24.06.2019
Natürlich schwul –
Wie gleichberechtigt leben Homosexuelle?

Es diskutieren:
Christian Deker, Fernsehjournalist, NDR Hamburg
Prof. Dr. em. Rüdiger Lautmann, Soziologe, Berlin
Gabriela Lünsmann, Anwältin, Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland
Gesprächsleitung: Sonja Striegl

Frauen, die sich küssen. Männer, händchenhaltend beim Spaziergang. Ein schwuler Minister, eine lesbische Talkshow-Moderatorin. Gleichgeschlechtliche Paare vor dem Standesamt. Homosexuelle können in Deutschland weitgehend ein Leben wie Heterosexuelle führen. Aber obwohl Homosexualität seit 30 Jahren keine offizielle Krankheit mehr ist, bieten fragwürdige Therapeuten und Seelsorger immer noch „Heilung“ an. Ihre sogenannten Konversionstherapien will Gesundheitsminister Spahn nun verbieten. Gesellschaftliche Akzeptanz hingegen kann er per Gesetz nicht verordnen. 40 Prozent der Befragten einer Studie fänden es unangenehm, die eigene Tochter, der eigene Sohn könnten homosexuell sein. Genau 50 Jahre nachdem in der Christopher Street in New York die große Befreiungsbewegung der Homosexuellen begann, wollen wir im SWR2 Forum fragen: Wie leben schwule und lesbische Menschen heute in Deutschland? Führen rechtliche Maßnahmen wie die Homo-Ehe oder das Verbot der Konversionstherapien zu mehr Toleranz? Und: Wieviel „Normalität“ wünschen sich Homosexuelle überhaupt?



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