Umgang mit Nazis
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#271:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 00:09
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das gleiche gilt für Richterinnen bei einem besonders widerwärtigen rassistischen Mord, und eine Pflichtverteidigerin kann sogar verpflichtet werden, so eine Nazi-Mörderin zu verteidigen. Weil Rechtsstaat. Das ist gewissermaßen eine Selbstverleugnung, die der Rechtsstaat sich aus Selbstachtung selbst auferlegt.
Der Vergleich ist dann aber doch etwas dick aufgetragen, denn das Recht von Stadtverordneten zum Handschlag mit der Bürgermeisterin lässt sich ja nun recht problemlos wegdenken aus der Demokratie, das Recht eines Angeklagten auf juristischen Beistand aber nicht aus einem rechtsstaatlichen Justizsystem.

Ja, so etwas wollte ich auch antworten. Es ist eine Abwägung, inklusive Grauzone - je mehr es in Richtung Wahrung der Grundrechte geht, desto weniger zählen persönliche Abneigung, Politik, Umgangsformen, Loyalität und manchmal sogar Gesetze.

Ja, es ist eine Abwägung. Denn natürlich sind die Nazis Feinde der Grundrechte und entsprechend zu behandeln - andererseits ist die gleichberechtigte Ausübung des gewählten Mandats auch ein Grundrecht (oder, juristische Fachfrage, muss da eine andere Bezeichnung gewählt werden?).
Deswegen ist mein Ergebnis der Abwägung eben: An der tatsächlichen Verletzung von Grundrechten müssen Nazis gehindert werden (z.B durch Entzug des Rederechts bei Hetzreden im Stadtrat, soweit das möglich ist); gleichzeitig müssen im Umgang mit ihnen die gesetzlichen Mindestanforderungen des formal gleichberechtigten Umgangs beachtet werden (aber auch nur die).



Wobei die Einschränkung bzw. der Entzug des Rederechts der erheblich schwerwiegendere Eingriff in die Rechte von Mandatsträgern ist als die Verweigerung des Handschlags und wenn Du als Argument anführst, dass Du Nazis keine Gelegenheit geben willst sich als Opfer zu gebärden, dann muesste dies eigentlich in dem Fall noch viel mehr zutreffen! Auch weil sich Einschränkungen des Rederechts in parlamentarischen Sitzungen viel einfacher benutzen lassen um gegen die Demokratie zu polemisieren: "Was ist das fuer eine Demokratie, in der derjenige, der den Mund zu weit aufmacht und 'die Wahrheit' sagt, den Mund verboten kriegt?" Hier wird naemlich eines der elementarsten Grundrechte von demokratisch gewählten Abgeordneten berührt und nicht nur eine rein symbolische Geste!

Zumal es ja einen gewissen Graubereich zwischen zulässiger Meinungsäußerung und blosser Hetze gibt, den Nazis fuer ihre Zwecke ausnutzen koennen. Wohl kaum ein Nazi wird so dumm sein eindeutig gesetzwidrige Aeusserungen im Parlament zu machen, wie z.B. den Holocaust offen zu leugnen. Sondern die werden genüsslich mit grenzwertigen Aeusserungen ihren Spielraum austesten und auch Fallen stellen, bei denen versucht wird Uebereaktionen der Debattenleitung zu triggern und die genuegend Spielraum zum Zurückrudern lassen um nach dem Motto "Aber ich habe doch nur gesagt..." den Opferbonus einzuheimsen. So laeuft das ja auch bisher schon.

Im Zweifel fände ich es da schon angebrachter, um die Sache mal auf den Punkt bringen, die grenzwertigen Aeusserungen gewisser Abgeordneten bis zum Ende zu ertragen, denen dann in einer Erwiderung scharf zu widersprechen und durchaus auch mal solch zeremonielle Dinge wie einen Handschlag wegzulassen um zu demonstrieren, dass man den Respekt vor der betreffenden Person verloren hat: "Wer sowas sagt, dem werde ich nicht die Hand geben. Betrachte Dich stattdessen als virtuell gehandschlagt. So. Jetzt bist auch Du verpflichtet! Muss schliesslich alles seine Ordnung haben."

#272:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 00:20
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Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Problemstellung erinnert mich an die Daschner Diskussion. Es mag Situationen geben, in denen jemand mit nachvollziehbaren Gründen gegen das Gesetz verstößt. Die Person mag sich aus ethischen Gründen richtig verhalten haben, dennoch muss der Staat das Gesetz durchsetzen. Vielleicht ein unlösbares Dilemma.


Daschner? Es wird immer lächerlicher. Man könnte fast den Eindruck bekommen, als hätte Frau Bürgermeisterin mit ihrer Verweigerung des Handschlages etwas ähnliches Heroisches getan wie damals Rosa Parks im Bus.
Aber lasst uns von dieser zivilreligiösen Schiene mal wegkommen und auf die Tatsache blicken. Was bitteschön hat sie denn bisher durch ihren Gesetzesbruch erreicht? Was könnte sie maximal dadurch erreichen?

Die Gerichte wurden aufgrund ihres Verhaltens mit unnötiger Arbeit belästigt und anstatt über Sachpolitik wird über Dinge wie die Änderung der Kommunalordnung diskutiert, damit die SED-Bürgermeisterin einen Handschlag vermeiden kann. Ein IHMO in jeder Hinsicht destruktives Ergebnis. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass es Menschen gibt, die den mutmaßlichen Kinderschänder und Mutterschläger der NPD für eine ehrbare Person halten würden, wenn sie ihm wie gesetzlich vorgeschrieben die Hand schüttelt?

Wenn jeder, der sich in seiner edlen Gesinnung suhlen will, gleich gegen Gesetze verstößt, läuft bald gar nichts mehr. Man muss Gesetzesbrüche schon gut dosieren und dort anwenden, wo etwas Konstruktives herauskommen könnte. Eine Änderung der Kommunalordnung um solche Details halte ich nicht für etwas Konstruktives, das ist und bleibt für mich Symbolpolitik, selbst dann, wenn irgendwelche Randgruppen deswegen Schnappatmung bekommen.



ich fände das konstruktiv und wahnsinnig geil. Sehr glücklich

#273:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 08:18
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der Neonazismus wurde auch nicht wesentlich behindert, oder?


Ich vermute mal stark, da gibt es kaum etwas zu behindern. Der Kopf der Eisenacher NPD hat ja schon über 3 Jahre im Gefängnis verbracht und sich dadurch nicht behindern lassen:

Zitat:
Denn der heutige NPD-Funktionär (Patrick Wieschke) saß einmal rund dreieinhalb Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen Beteiligung an einem versuchten Sprengstoffanschlag auf einen Dönerladen. Öffentlich bereut hat er die Tat nie. Auch seien ihm in Haft nie Zweifel an seiner Gesinnung gekommen, sagt er heute: „Es gibt ja diesen zutreffenden Spruch: Einmal Nazi, immer Nazi.“

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/geschlossene-gesellschaft-2

Wie man solche Menschen bekämpft, ist die eine Frage. Das wird sicher nicht durch noch so gute Reden im Parlament oder durch die Verweigerung eines Handschlags gelingen. Die andere Frage ist, wie man unbeschadet den Kontakt mit solchen Soziopathen übersteht. Und da ist die beste Strategie, sie so weit möglich auf Distanz zu halten.

Dass man so jemanden nicht die Hand geben möchte, ist zunächst eine ganz persönliche Entscheidung - die auch in den meisten Fällen den ganz persönlichen Hoheitsbereich eines Menschen betrifft: "Das ist meine Hand und ich entscheide, wem ich sie reiche." Nun kann es vorkommen, dass es in seltenen Konstellationen zu Konflikten zwischen gesetzlichen Vorschriften und dieser persönlichen Entscheidung kommt - wie im vorliegenden Fall.

Wie man diesen Konflikt löst, hängt auch mit der Frage zusammen, was für einen Typ Politiker man sich in unseren Parlamenten wünscht. Sollen da nur noch knallharte Funktionsträger agieren, die jederzeit bereit sind, ihre persönlichen Präferenzen den Verwaltungsvorschriften unterzuordnen? Oder sollen da auch echte Menschen vorkommen, die eben auch menschliche Schwächen haben, die eine Ekelgrenze haben, die sie nicht wegen einer eher unbedeutenden Verwaltungsvorschrift übertreten?

Sollte das laufende Verfahren zugunsten der NPD ausgehen, wird eine mögliche Folge sein, dass Menschen, die Nazis nicht die Hand schütteln möchten, eine Hürde mehr vor sich sehen, sich nicht in ein politisches Amt wählen zu lassen. Denn die Botschaft - die auch hier zu vernehmen ist - lautet: "Niemand zwingt Euch, solche Ämter zu übernehmen. Aber wenn Ihr es tut, dann müsst Ihr auch Nazis die Hand schütteln können."

Wenn das wirklich so kommt, dann könnte ich mir vorstellen, dass die daraus resultierende politische Landschaft ganz nach dem Geschmack des lila Einhorns wäre. Aber bist Du Dir sicher, ob Du das willst? Oder ist es nicht denkbar, dass Menschen, die ein Problem damit haben, Nazis die Hand zu geben, trotz oder gerade wegen dieser "Schwäche" Qualitäten haben, die man sich in anderen Situationen als reinen Verwaltungsakten von Politikern wünscht?

#274:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 10:25
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Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Der Neonazismus wurde auch nicht wesentlich behindert, oder?
Ich vermute mal stark, da gibt es kaum etwas zu behindern. Der Kopf der Eisenacher NPD hat ja schon über 3 Jahre im Gefängnis verbracht und sich dadurch nicht behindern lassen ... Wie man solche Menschen bekämpft, ist die eine Frage. Das wird sicher nicht durch noch so gute Reden im Parlament oder durch die Verweigerung eines Handschlags gelingen. Die andere Frage ist, wie man unbeschadet den Kontakt mit solchen Soziopathen übersteht. Und da ist die beste Strategie, sie so weit möglich auf Distanz zu halten. ...

@tillich, wie ordnest Du idZ den Bundestagsvorgang ein, niemanden von der AfD zum VP zu wählen, obwohl das den "Gepflogenheiten" widerspricht?

#275:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 10:45
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Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der Neonazismus wurde auch nicht wesentlich behindert, oder?


Ich vermute mal stark, da gibt es kaum etwas zu behindern. Der Kopf der Eisenacher NPD hat ja schon über 3 Jahre im Gefängnis verbracht und sich dadurch nicht behindern lassen:

Zitat:
Denn der heutige NPD-Funktionär (Patrick Wieschke) saß einmal rund dreieinhalb Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen Beteiligung an einem versuchten Sprengstoffanschlag auf einen Dönerladen. Öffentlich bereut hat er die Tat nie. Auch seien ihm in Haft nie Zweifel an seiner Gesinnung gekommen, sagt er heute: „Es gibt ja diesen zutreffenden Spruch: Einmal Nazi, immer Nazi.“



Das solche Leute zur Wahl aufgestellt werden dürfen, werde ich nie verstehen.

#276:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 10:56
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der Neonazismus wurde auch nicht wesentlich behindert, oder?


Ich vermute mal stark, da gibt es kaum etwas zu behindern. Der Kopf der Eisenacher NPD hat ja schon über 3 Jahre im Gefängnis verbracht und sich dadurch nicht behindern lassen:

Zitat:
Denn der heutige NPD-Funktionär (Patrick Wieschke) saß einmal rund dreieinhalb Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen Beteiligung an einem versuchten Sprengstoffanschlag auf einen Dönerladen. Öffentlich bereut hat er die Tat nie. Auch seien ihm in Haft nie Zweifel an seiner Gesinnung gekommen, sagt er heute: „Es gibt ja diesen zutreffenden Spruch: Einmal Nazi, immer Nazi.“



Das solche Leute zur Wahl aufgestellt werden dürfen, werde ich nie verstehen.


wiesO?

er hat seine strafe doch abgesessen.
seine einstellung bzw motivationwar/ ist ist eben "salonfähig"- die npd ist eben nicht verboten.

deshalb muss man ja derartige diskussionen führen wie hier und disqualifiziert sich schnell mal im demokratischen miteinander wie die bürgermeisterin, wir d gar noch dem vorwurf ausgesetzt, man wäre steigbügelhalter für ...unentschlossene wähler? plötzlich politisierte? enttäuschte linke?

#277:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 11:05
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
wiesO?

er hat seine strafe doch abgesessen.
seine einstellung bzw motivationwar/ ist ist eben "salonfähig"- die npd ist eben nicht verboten.

deshalb muss man ja derartige diskussionen führen wie hier und disqualifiziert sich schnell mal im demokratischen miteinander wie die bürgermeisterin, wir d gar noch dem vorwurf ausgesetzt, man wäre steigbügelhalter für ...unentschlossene wähler? plötzlich politisierte? enttäuschte linke?

Das passive Wahlrecht wird anders gehandhabt als das aktive. Regelung in D:

Zitat:
Ausschließungsgründe:

wer durch ein inländisches Gericht wegen eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wurde, verliert automatisch das passive Wahlrecht für fünf Jahre (§ 45 StGB)
bei bestimmten anderen „politischen“ Straftaten (zum Beispiel Hoch- oder Landesverrat, Wahlfälschung und Wählernötigung) kann außerdem das aktive und passive Wahlrecht für zwei bis fünf Jahre entzogen werden.
Weitere Ausschlussgründe finden sich im Artikel „Wahlrechtsausschluss“.

vrolijkes Einwurf ist also weder abwegig noch weit vom deutschen Recht entfernt.

#278:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 11:19
    —
Mal ein Beitrag von außen zum Threadtitel.

Zitat:
Die Beispiele sind allesamt real. Gegen «rechts» zu sein, hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt, ausgehend von Deutschland, wo die schlimmste rechtsextreme Diktatur aller Zeiten bis heute nachwirkt. Wie nötig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich nicht nur in Deutschland, wo ein Neonazi gerade einen CDU-Politiker exekutiert hat und die NSU-Terroristen jahrelang ungestört Migranten ermorden konnten. Auch in der Schweiz machen Rechtsextremisten mobil, um an Konzerten «abzuhitlern», «Kameraden» mit Waffen zu versorgen oder in Ku-Klux-Klan-Kluft herumzustolzieren.
...
Höchste Zeit für bürgerliche Demokraten und Antifaschisten also, all den Omas, Kuschlern und Säufern zuzurufen: «Ich bin rechts, und das ist gut so.

Da würde ich mich zwar nicht zuzählen, aber "ich bin nicht links, und das ist gut so" passt.

Ich fand es lohnend, das bis zu Ende zu lesen.

#279:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 11:25
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
wiesO?

er hat seine strafe doch abgesessen.
seine einstellung bzw motivationwar/ ist ist eben "salonfähig"- die npd ist eben nicht verboten.

deshalb muss man ja derartige diskussionen führen wie hier und disqualifiziert sich schnell mal im demokratischen miteinander wie die bürgermeisterin, wir d gar noch dem vorwurf ausgesetzt, man wäre steigbügelhalter für ...unentschlossene wähler? plötzlich politisierte? enttäuschte linke?

Das passive Wahlrecht wird anders gehandhabt als das aktive. Regelung in D:

Zitat:
Ausschließungsgründe:

wer durch ein inländisches Gericht wegen eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wurde, verliert automatisch das passive Wahlrecht für fünf Jahre (§ 45 StGB)
bei bestimmten anderen „politischen“ Straftaten (zum Beispiel Hoch- oder Landesverrat, Wahlfälschung und Wählernötigung) kann außerdem das aktive und passive Wahlrecht für zwei bis fünf Jahre entzogen werden.
Weitere Ausschlussgründe finden sich im Artikel „Wahlrechtsausschluss“.

vrolijkes Einwurf ist also weder abwegig noch weit vom deutschen Recht entfernt.


danke.
aber er wurde nun wieder gewählt, deshalb denke ich, vroljike schwebt eher ein lebenslanger ausschluss (passiv) vor? weil ja klar ist, dass wieschke seine ansichten nicht aufgeben und sicher auch
die verwirklichung vorantreiben wird.
das ist ja nicht verboten, solange er sich weiterhin praktisch (straftaten) vornehm zurückhält.

oder?

im grunde absurd. aber naja.

#280:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 11:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal ein Beitrag von außen zum Threadtitel.

Zitat:
Die Beispiele sind allesamt real. Gegen «rechts» zu sein, hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt, ausgehend von Deutschland, wo die schlimmste rechtsextreme Diktatur aller Zeiten bis heute nachwirkt. Wie nötig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich nicht nur in Deutschland, wo ein Neonazi gerade einen CDU-Politiker exekutiert hat und die NSU-Terroristen jahrelang ungestört Migranten ermorden konnten. Auch in der Schweiz machen Rechtsextremisten mobil, um an Konzerten «abzuhitlern», «Kameraden» mit Waffen zu versorgen oder in Ku-Klux-Klan-Kluft herumzustolzieren.
...
Höchste Zeit für bürgerliche Demokraten und Antifaschisten also, all den Omas, Kuschlern und Säufern zuzurufen: «Ich bin rechts, und das ist gut so.

Da würde ich mich zwar nicht zuzählen, aber "ich bin nicht links, und das ist gut so" passt.

Ich fand es lohnend, das bis zu Ende zu lesen.


ich fand westfernsehen früher auch inspirierend. ich habe volles verständnis.

Zitat:
Maaßen schrieb dazu: "Für mich ist die NZZ so etwas wie 'Westfernsehen'."


https://www.tagesspiegel.de/politik/fuer-mich-so-etwas-wie-westfernsehen-maassen-provoziert-mit-tweet-ueber-medien/24577234.html

#281:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 11:48
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Wilson hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal ein Beitrag von außen zum Threadtitel.

Zitat:
Die Beispiele sind allesamt real. Gegen «rechts» zu sein, hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt, ausgehend von Deutschland, wo die schlimmste rechtsextreme Diktatur aller Zeiten bis heute nachwirkt. Wie nötig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich nicht nur in Deutschland, wo ein Neonazi gerade einen CDU-Politiker exekutiert hat und die NSU-Terroristen jahrelang ungestört Migranten ermorden konnten. Auch in der Schweiz machen Rechtsextremisten mobil, um an Konzerten «abzuhitlern», «Kameraden» mit Waffen zu versorgen oder in Ku-Klux-Klan-Kluft herumzustolzieren.
...
Höchste Zeit für bürgerliche Demokraten und Antifaschisten also, all den Omas, Kuschlern und Säufern zuzurufen: «Ich bin rechts, und das ist gut so.

Da würde ich mich zwar nicht zuzählen, aber "ich bin nicht links, und das ist gut so" passt.

Ich fand es lohnend, das bis zu Ende zu lesen.


ich fand westfernsehen früher auch inspirierend. ich habe volles verständnis.

Zitat:
Maaßen schrieb dazu: "Für mich ist die NZZ so etwas wie 'Westfernsehen'."


https://www.tagesspiegel.de/politik/fuer-mich-so-etwas-wie-westfernsehen-maassen-provoziert-mit-tweet-ueber-medien/24577234.html


Dass Maaßen das schreibt, hat einen Grund. Denn die NZZ ist inzwischen politisch in etwa bei der deutschen JF angekommen. Z.B. schreibt auch der deutsche Neonazi Prof. Baberowski von der Humboldt-Universität gerne mal für die NZZ:

https://www.nzz.ch/feuilleton/der-mensch-laesst-sich-nicht-beliebig-zurichten-ld.1419506

https://www.nzz.ch/feuilleton/meinungsfreiheit-die-linke-macht-den-menschen-wieder-zum-gefangenen-seines-stands-ld.1295031

Aber auch der berüchtigte Bassam Tibi:

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-islam-konferenz-ist-deutsche-unterwerfung-ld.1371525

Ich hab's jetzt nicht in Code gesetzt, man muss das aber trotzdem nicht anklicken. Lohnt nicht.

#282:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 12:55
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Z.B. schreibt auch der deutsche Neonazi Prof. Baberowski von der Humboldt-Universität gerne mal für die NZZ:



Nicht jeder, der sich mit stalinistischem Terror beschäftigt, ist deshalb gleich ein Neonazi.

#283:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 12:57
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es gut, die aktuelle Diskussion vom unsäglichen Threadbeginn abzutrennen, etwa unter dem Titel "Umgang mit Nazis".


Hmmm... da hat eine Frau sich entschieden, einem Nazi nicht die Hand zu geben. Und hier beratschlagen sich hauptsächlich Kerle darüber, warum das falsch ist und wie sie es hätte besser machen können. Die gute Frau soll sich mal nicht so haben, schliesslich zwingt sie keiner dazu, Bürgermeisterin zu sein. Wenn sie dem Amt nicht gewachsen ist, soll sie halt jemanden ran lassen, der es ist - jemanden mit Eiern in der Hose. Alles im allen - wäre da der Threadtitel "Mansplaining de luxe" nicht passender?

#284:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:02
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Z.B. schreibt auch der deutsche Neonazi Prof. Baberowski von der Humboldt-Universität gerne mal für die NZZ:


Nicht jeder, der sich mit stalinistischem Terror beschäftigt, ist deshalb gleich ein Neonazi.


Es geht um das gesamte œuvre dieses Gegners der Aufklärung.

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.

Das Thema "Stalin" ist hier nur ein Feigenblatt seiner hinterwäldlerischen Ansichten.

#285:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:06
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Z.B. schreibt auch der deutsche Neonazi Prof. Baberowski von der Humboldt-Universität gerne mal für die NZZ:

Nicht jeder, der sich mit stalinistischem Terror beschäftigt, ist deshalb gleich ein Neonazi.

Für jemanden wie Skeptiker geht mehr Nazi gar nicht als jemand, der sich kritisch mit kommunistischem Terror beschäftigt. Eigentlich ist für ihn jeder Nazi, der nicht so ist wie er. Den änderst du nicht mehr, schon gar nicht mit Argumenten. Er ist das Licht in der Brandung und der Fels am Ende des Tunnels. Man muss ihn einfach hinnehmen. Sehr glücklich

#286:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:10
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.



Nö.

#287:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:14
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Z.B. schreibt auch der deutsche Neonazi Prof. Baberowski von der Humboldt-Universität gerne mal für die NZZ:

Nicht jeder, der sich mit stalinistischem Terror beschäftigt, ist deshalb gleich ein Neonazi.

Für jemanden wie Skeptiker geht mehr Nazi gar nicht als jemand, der sich kritisch mit kommunistischem Terror beschäftigt.

Wa? Nach der Logik müsste Skeptiker mich auch als Nazi ansehen. Tut er meines Wissens nicht. Warum nimmst du nicht deine Strohmänner und re-injizierst sie dir in das Loch, aus dem sie gekommen sind? Mit den Augen rollen

#288:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:18
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.



Nö.


Informier dich doch erst mal:

https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/urteil-berliner-historiker-joerg-baberowski-darf-als--rechtsradikal--bezeichnet-werden-26242038

#289:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:22
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.



Nö.


Informier dich doch erst mal:

https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html


Ich habe mich informiert und dabei auch den von dir gesetzten Link gefunden.

Ich bleibe bei meinem "Nö". Das Gericht hat nur entschieden, dass die Äußerungen der Studenten von der Meinungsfreiheit gedeckt seien.

#290:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:26
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.



Nö.


Informier dich doch erst mal:

https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html


Ich habe mich informiert und dabei auch den von dir gesetzten Link gefunden.

Ich bleibe bei meinem "Nö". Das Gericht hat nur entschieden, dass die Äußerungen der Studenten von der Meinungsfreiheit gedeckt seien.


Und dass der Inhalt der Meinung zutreffend ist.

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/urteil-berliner-historiker-joerg-baberowski-darf-als--rechtsradikal--bezeichnet-werden-26242038

#291:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:29
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

B. ist selbst vom Oberlandesgericht Köln als "rechtsradikal" eingestuft worden.



Nö.


Informier dich doch erst mal:

https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html


Ich habe mich informiert und dabei auch den von dir gesetzten Link gefunden.

Ich bleibe bei meinem "Nö". Das Gericht hat nur entschieden, dass die Äußerungen der Studenten von der Meinungsfreiheit gedeckt seien.


Und dass der Inhalt der Meinung zutreffend ist.

https://www.berliner-zeitung.de/berlin/urteil-berliner-historiker-joerg-baberowski-darf-als--rechtsradikal--bezeichnet-werden-26242038


Habe keinen Bock mich da anzumelden. Zitier doch die Passage auf die es dir ankommt.

#292:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 13:52
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal ein Beitrag von außen zum Threadtitel.

Zitat:
Die Beispiele sind allesamt real. Gegen «rechts» zu sein, hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt, ausgehend von Deutschland, wo die schlimmste rechtsextreme Diktatur aller Zeiten bis heute nachwirkt. Wie nötig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich nicht nur in Deutschland, wo ein Neonazi gerade einen CDU-Politiker exekutiert hat und die NSU-Terroristen jahrelang ungestört Migranten ermorden konnten. Auch in der Schweiz machen Rechtsextremisten mobil, um an Konzerten «abzuhitlern», «Kameraden» mit Waffen zu versorgen oder in Ku-Klux-Klan-Kluft herumzustolzieren.
...
Höchste Zeit für bürgerliche Demokraten und Antifaschisten also, all den Omas, Kuschlern und Säufern zuzurufen: «Ich bin rechts, und das ist gut so.

Da würde ich mich zwar nicht zuzählen, aber "ich bin nicht links, und das ist gut so" passt.

Ich fand es lohnend, das bis zu Ende zu lesen.


Zitat daraus:

Zitat:
«Rechts ist diskreditiert, hat eine ähnliche Abwertung erfahren wie etwa die Dirne, die einst einfach ein Mädchen war»


Na, und? Es wird ja niemand gezwungen, rechts zu sein. Cool

#293:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 14:38
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Zitat daraus:
Zitat:
«Rechts ist diskreditiert, hat eine ähnliche Abwertung erfahren wie etwa die Dirne, die einst einfach ein Mädchen war»

Na, und? Es wird ja niemand gezwungen, rechts zu sein. Cool

Daumen hoch!

#294:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 14:41
    —
Mir gefällt übrigens Baberowskis Vergleich ganz gut: "Die Rechte" tut so, als sei sie früher mal ganz unschuldig gewesen, aber in Wirklichkeit hat sie sich immer schon an den Meistbietenden verkauft. Lachen

#295:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 15:09
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wenn das wirklich so kommt, dann könnte ich mir vorstellen, dass die daraus resultierende politische Landschaft ganz nach dem Geschmack des lila Einhorns wäre.


Ich glaube nicht, dass es viele Mimosen in der Politik gibt. Bereits der normale Wahlkampf und die übliche Ochsentour davor sind so hart, dass das nur der durchsteht, der ein dickes Fell hat. Wenn‘s um besser bezahlte Jobs geht, ist die Konkurrenz meist hoch. Übelstes Mobbing, Intrigen, usw. sind da die Regel, nicht die Ausnahme. Wer Mimosen für besonders edel hält, muss das Auswahlverfahren wohl als Negativenauslese begreifen. Änderungen in der politischen Landschaft sind nicht zu erwarten.

Politiker ist hier auch kein Sonderfall, derartige Situationen mit Nazis können bei etlichen Berufen eintreten, in denen man mit Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft zu tun hat - nicht nur als Polizist, Gefängniswärter oder dergleichen. Wird man Lehrer, hat man es unter Umständen auch mal mit Eltern zu tun, die Nazis sind. Wenn die einem dann die Hand entgegenstrecken und man nimmt den Handschlag demonstrativ nicht entgegen, ist die Stimmung gleich vergiftet, die Situation droht zu eskalieren und letztlich leidet droht das Kind darunter zu leiden, das nichts für seine Eltern kann. Das mag zwar nicht Gesetz sein, aber trotzdem erwarte ich hier vom Lehrer, dass er sich zusammenreißt. Die Schüler können natürlich auch Nazis sein, da muss man dann ganz fair sein. Dem Pfaffe landet ein Nazi in der Beichtkammer, beim Psychologe landet mal ein Nazi auf der Couch, usw.

Frau Wolf ist interessanterweise Sozialarbeiterin - in diesem Beruf sollte man eigentlich über eine besondere soziale Kompetenz verfügen und mit problematischen Menschen umgehen können - Sozialarbeiter sind ja u.a. dafür zuständig, Häftlingen nach der Entlassung bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft behilflich zu sein.

Nein, ich glaube nicht, dass Frau Wolf eine Mimose ist, ich halte es für deutlich wahrscheinlicher, dass das von ihr nur Show ist.

#296:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 17:16
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Mal ein Beitrag von außen zum Threadtitel.

Zitat:
Die Beispiele sind allesamt real. Gegen «rechts» zu sein, hat sich zu einer Art Volkssport entwickelt, ausgehend von Deutschland, wo die schlimmste rechtsextreme Diktatur aller Zeiten bis heute nachwirkt. Wie nötig der Kampf gegen Rechtsextremismus ist, zeigt sich nicht nur in Deutschland, wo ein Neonazi gerade einen CDU-Politiker exekutiert hat und die NSU-Terroristen jahrelang ungestört Migranten ermorden konnten. Auch in der Schweiz machen Rechtsextremisten mobil, um an Konzerten «abzuhitlern», «Kameraden» mit Waffen zu versorgen oder in Ku-Klux-Klan-Kluft herumzustolzieren.
...
Höchste Zeit für bürgerliche Demokraten und Antifaschisten also, all den Omas, Kuschlern und Säufern zuzurufen: «Ich bin rechts, und das ist gut so.

Da würde ich mich zwar nicht zuzählen, aber "ich bin nicht links, und das ist gut so" passt.

Ich fand es lohnend, das bis zu Ende zu lesen.


Zitat daraus:

Zitat:
«Rechts ist diskreditiert, hat eine ähnliche Abwertung erfahren wie etwa die Dirne, die einst einfach ein Mädchen war»


Na, und? Es wird ja niemand gezwungen, rechts zu sein. Cool

Ich fühle mich damit zwar nicht angesprochen (s.o.) antworte aber trotzdem mit einem weiteren Zitat daraus:
Zitat:
Gerade die demokratische Linke müsste eigentlich wissen, dass man politische Gegner nicht leichtfertig als Demokratiefeinde diffamieren sollte. Schliesslich ist es noch nicht lange her, dass bürgerliche Subversivenjäger im Kalten Krieg alles Linke pauschal mit «verdächtig» und «von Moskau gesteuert» gleichsetzten. Terror und Extremismus hat man damit nicht aus der Welt geschafft, dafür wurde das politische Klima nachhaltig vergiftet.

#297:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 18:20
    —
Zitat:
Schliesslich ist es noch nicht lange her, dass bürgerliche Subversivenjäger im Kalten Krieg alles Linke pauschal mit «verdächtig» und «von Moskau gesteuert» gleichsetzten.

Und das geht schließlich mal gar nicht, dass sich Linke dagegen zur Wehr setzen, wenn solche Gestalten zunehmend wieder in Positionen mit vergleichbarem Einfluss gelangen! Pfeifen

#298:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 18:23
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es gut, die aktuelle Diskussion vom unsäglichen Threadbeginn abzutrennen, etwa unter dem Titel "Umgang mit Nazis".


Hmmm... da hat eine Frau sich entschieden, einem Nazi nicht die Hand zu geben. Und hier beratschlagen sich hauptsächlich Kerle darüber, warum das falsch ist und wie sie es hätte besser machen können. Die gute Frau soll sich mal nicht so haben, schliesslich zwingt sie keiner dazu, Bürgermeisterin zu sein. Wenn sie dem Amt nicht gewachsen ist, soll sie halt jemanden ran lassen, der es ist - jemanden mit Eiern in der Hose. Alles im allen - wäre da der Threadtitel "Mansplaining de luxe" nicht passender?



Lachen

#299:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 18:27
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wenn das wirklich so kommt, dann könnte ich mir vorstellen, dass die daraus resultierende politische Landschaft ganz nach dem Geschmack des lila Einhorns wäre.


Ich glaube nicht, dass es viele Mimosen in der Politik gibt. Bereits der normale Wahlkampf und die übliche Ochsentour davor sind so hart, dass das nur der durchsteht, der ein dickes Fell hat. Wenn‘s um besser bezahlte Jobs geht, ist die Konkurrenz meist hoch. Übelstes Mobbing, Intrigen, usw. sind da die Regel, nicht die Ausnahme. Wer Mimosen für besonders edel hält, muss das Auswahlverfahren wohl als Negativenauslese begreifen. Änderungen in der politischen Landschaft sind nicht zu erwarten.

Politiker ist hier auch kein Sonderfall, derartige Situationen mit Nazis können bei etlichen Berufen eintreten, in denen man mit Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft zu tun hat - nicht nur als Polizist, Gefängniswärter oder dergleichen. Wird man Lehrer, hat man es unter Umständen auch mal mit Eltern zu tun, die Nazis sind. Wenn die einem dann die Hand entgegenstrecken und man nimmt den Handschlag demonstrativ nicht entgegen, ist die Stimmung gleich vergiftet, die Situation droht zu eskalieren und letztlich leidet droht das Kind darunter zu leiden, das nichts für seine Eltern kann. Das mag zwar nicht Gesetz sein, aber trotzdem erwarte ich hier vom Lehrer, dass er sich zusammenreißt. Die Schüler können natürlich auch Nazis sein, da muss man dann ganz fair sein. Dem Pfaffe landet ein Nazi in der Beichtkammer, beim Psychologe landet mal ein Nazi auf der Couch, usw.

Frau Wolf ist interessanterweise Sozialarbeiterin - in diesem Beruf sollte man eigentlich über eine besondere soziale Kompetenz verfügen und mit problematischen Menschen umgehen können - Sozialarbeiter sind ja u.a. dafür zuständig, Häftlingen nach der Entlassung bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft behilflich zu sein.

Nein, ich glaube nicht, dass Frau Wolf eine Mimose ist, ich halte es für deutlich wahrscheinlicher, dass das von ihr nur Show ist.


Der Unterschied ist ganz einfach. Bei fast jedem Job kann man sich derart professionell verhalten, dass man bei der Arbeit die Politik ganz aussen vor laesst und politische Themen bei Gesprächen waehrend der Arbeit ganz vermeidet. Dann weiss man noch nicht mal wer von den Kollegen was ist.

Aber versuch das mal bei dem Job Parlamentsabgeordneter...

#300:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.07.2019, 18:55
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Schliesslich ist es noch nicht lange her, dass bürgerliche Subversivenjäger im Kalten Krieg alles Linke pauschal mit «verdächtig» und «von Moskau gesteuert» gleichsetzten.

Und das geht schließlich mal gar nicht, dass sich Linke dagegen zur Wehr setzen, wenn solche Gestalten zunehmend wieder in Positionen mit vergleichbarem Einfluss gelangen! Pfeifen

Interessant. Wo ist das denn bei uns der Fall?



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