Atheisten kann man nicht beleidigen. Oder?
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Atheisten kann man nicht beleidigen. Oder? Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 12:12
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Von Rassismus abgetrennt. astarte


beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das muss ganz ähnlich sein wie wenn Atheisten, also "Typen", die wohl noch nie religiöse Beleidigung "am eigenen Leib erlebt" haben, versuchen zu bestimmen, was denn "überhaupt in keinster Weise" religiös beleidigend sein kann. 

Echt jetzt? Deprimiert

beachbernie, misch dich mal als Atheist unter ein paar Fundis. Dann wirst du schon erleben, wie schnell auch Atheisten religiöse Beleidigung am eigenen Leib erleben.

#2:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 12:44
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das muss ganz ähnlich sein wie wenn Atheisten, also "Typen", die wohl noch nie religiöse Beleidigung "am eigenen Leib erlebt" haben, versuchen zu bestimmen, was denn "überhaupt in keinster Weise" religiös beleidigend sein kann. 

Echt jetzt? Deprimiert

beachbernie, misch dich mal als Atheist unter ein paar Fundis. Dann wirst du schon erleben, wie schnell auch Atheisten religiöse Beleidigung am eigenen Leib erleben.

Schreibe in einem Atheisten-Forum und melde Zweifel bei 1 Verbrechen an, und schau wie manche dich da runterputzen, wie wenn man Zweifel an einer heiligen Schrift äußern würde.

#3:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 13:33
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sehr gut hat folgendes geschrieben:

Schreibe in einem Atheisten-Forum und melde Zweifel bei 1 Verbrechen an, und schau wie manche dich da runterputzen, wie wenn man Zweifel an einer heiligen Schrift äußern würde.


Unsere Verbrechen sind uns eben heilig.

#4:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 18:13
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das muss ganz ähnlich sein wie wenn Atheisten, also "Typen", die wohl noch nie religiöse Beleidigung "am eigenen Leib erlebt" haben, versuchen zu bestimmen, was denn "überhaupt in keinster Weise" religiös beleidigend sein kann. 

Echt jetzt? Deprimiert

beachbernie, misch dich mal als Atheist unter ein paar Fundis. Dann wirst du schon erleben, wie schnell auch Atheisten religiöse Beleidigung am eigenen Leib erleben.



Da ich keiner Religion anhaenge, kann man mich auch nicht religiös beleidigen. Man kann höchstens meinen Verstand beleidigen, so wie Du gerade. Aber das ist wiederum was völlig anderes. Sehr glücklich

#5:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 18:56
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da ich keiner Religion anhaenge, kann man mich auch nicht religiös beleidigen. Man kann höchstens meinen Verstand beleidigen, so wie Du gerade.

Nein, kann man nicht - und zwar aus dem selben Grund. zynisches Grinsen



(SCNR)

#6:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 19:14
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das muss ganz ähnlich sein wie wenn Atheisten, also "Typen", die wohl noch nie religiöse Beleidigung "am eigenen Leib erlebt" haben, versuchen zu bestimmen, was denn "überhaupt in keinster Weise" religiös beleidigend sein kann. 

Echt jetzt? Deprimiert

beachbernie, misch dich mal als Atheist unter ein paar Fundis. Dann wirst du schon erleben, wie schnell auch Atheisten religiöse Beleidigung am eigenen Leib erleben.

Nach einigen Jahren auch unter religiösen Fundis halte ich das für ein Gerücht. Genauer gesagt, es höngt davon ab, was man selbst unter „Atheismus“ versteht. Wenn du dich damit verstehst als Teil eines Vereins, einer Weltanschauung oder Bewegung, die du für etwas hältst, was im wesentluchen eine gute Sache war und ist, dann mag das schon sein.

Wenn du dagegen Atheismus einfach als Begriff siehst für die Tatsache, daß du nicht an Götter glaubst, es also ebenso wenig eine Weltanschauung ist, wie nicht Fußball spielen ein Sport, dann bist du an dieser Stelle auch nicht weltanschaulich zu beleidigen. Es wird trotzdem versucht werden, trifft aber nicht.

#7:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 19:23
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, es höngt davon ab, was man selbst unter „Atheismus“ versteht.

Nö. zwinkern

#8:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 19:29
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Genauer gesagt, es höngt davon ab, was man selbst unter „Atheismus“ versteht.

Nö. zwinkern

Umwerfendes Argument, aber du hast recht: man muß das nicht diskutieren.

#9:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 19:50
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Atheismus ist keine Religion, auch wenn manche das nicht begreifen und versuchen eine daraus zu machen!

#10:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 19:52
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Atheismus ist keine Religion, auch wenn manche das nicht begreifen und versuchen eine daraus zu machen!

Nicht einmal eine Wrltanschauung, sondern nur ein Versatzstück, das mit allein möglichen und unmöglichen Weltanschauungen einher geht.

#11:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 20:12
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Hmm. Ich habe es schon erlebt, dass manche Atheisten (natürlich nicht alle) auf bestimmte Dinge, wie zB die Ankündigung für sie zu beten, die Anwesenheit religiöser Symbole, die Gleichstellung atheistischer mit religiösen Weltanschauungen u.a. schon auf eine Weise verschnupft reagieren (ob berechtigt oder unberechtigt, sei dahingestellt), die von religiösem Beleidigtsein nicht ganz leicht zu unterscheiden ist. Abgesehen davon, dass es die gezielte Beleidigung oder Herabwürdigung von Atheisten aufgrund ihres Atheismus ja ganz offensichtlich gibt.

#12:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 20:35
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hmm. Ich habe es schon erlebt, dass manche Atheisten (natürlich nicht alle) auf bestimmte Dinge, wie zB die Ankündigung für sie zu beten, die Anwesenheit religiöser Symbole, die Gleichstellung atheistischer mit religiösen Weltanschauungen u.a. schon auf eine Weise verschnupft reagieren (ob berechtigt oder unberechtigt, sei dahingestellt), die von religiösem Beleidigtsein nicht ganz leicht zu unterscheiden ist. Abgesehen davon, dass es die gezielte Beleidigung oder Herabwürdigung von Atheisten aufgrund ihres Atheismus ja ganz offensichtlich gibt.

Ja, natürlich gibt es das, und zear immer genau dann, wenn man aus seinem Atheismus eine Weltanschauung macht, oder als einen wesentlichen Teil der eigenen Weltanschauung erklärt.

Davon unterscheiden solte man die Angriffe auf Nicht- und Andersgläubige durch Gläubige, wie überhaupt der Atheismusbegriff ursprünglich ein Kampfbegriff der Theisten ist. Nichtgläubige haben ihn für sich übernommen - keine gute Idee, wenn du mich fragst, setzt der Atheismusbegriff doch streng genommen eine Gottesbegriff voraus, den der Nichtgläubige eigentlich gar nicht haben kann (es sei denn den, in den man ihn versucht hat zu erziehen), und über den sich ja selbst Gläubige nicht einig sind.

#13:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 21:21
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Davon unterscheiden solte man die Angriffe auf Nicht- und Andersgläubige durch Gläubige, wie überhaupt der Atheismusbegriff ursprünglich ein Kampfbegriff der Theisten ist. Nichtgläubige haben ihn für sich übernommen - keine gute Idee, wenn du mich fragst, setzt der Atheismusbegriff doch streng genommen eine Gottesbegriff voraus, den der Nichtgläubige eigentlich gar nicht haben kann (es sei denn den, in den man ihn versucht hat zu erziehen), und über den sich ja selbst Gläubige nicht einig sind.

Der Begriff "Nichtgläubiger" ist nur dummerweise aus genau dem selben Grund genauso unglücklich. Wenn man damit nicht sagen will, dass man buchstäblich überhaupt keine Überzeugungen oder Meinungen über die Richtigkeit überhaupt irgendwelcher Aussagen hat, muss man ja sagen können, woran man nicht glaubt. Das ist halt das Problem mit der Negation.

#14:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 21:37
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Davon unterscheiden solte man die Angriffe auf Nicht- und Andersgläubige durch Gläubige, wie überhaupt der Atheismusbegriff ursprünglich ein Kampfbegriff der Theisten ist. Nichtgläubige haben ihn für sich übernommen - keine gute Idee, wenn du mich fragst, setzt der Atheismusbegriff doch streng genommen eine Gottesbegriff voraus, den der Nichtgläubige eigentlich gar nicht haben kann (es sei denn den, in den man ihn versucht hat zu erziehen), und über den sich ja selbst Gläubige nicht einig sind.

Der Begriff "Nichtgläubiger" ist nur dummerweise aus genau dem selben Grund genauso unglücklich. Wenn man damit nicht sagen will, dass man buchstäblich überhaupt keine Überzeugungen oder Meinungen über die Richtigkeit überhaupt irgendwelcher Aussagen hat, muss man ja sagen können, woran man nicht glaubt. Das ist halt das Problem mit der Negation.

Sprache ist eine soziale Veranstaltung und lebt vom Zusammenhang. Bisher bin ich nie auf Verständigungsprobleme mit Gläubigen gestoßem, wenn ich mich als nichtreligiös oder nichtgläubig bezeichnet habe. Andere fragen eh nicht. Hübsch fand ich die Formulierung bei einer Staßenumfrage in Leipzig anläßlich des dortigen Kirchentages. Auf die Frage an einen Passanten, ob er Gläugiger sei oder Atheist, kam die Antwort: „weder noch, normal eben!“ Der Reporter war sicherlich aus dem Westen. Sehr glücklich

#15:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 22:03
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hmm. Ich habe es schon erlebt, dass manche Atheisten (natürlich nicht alle) auf bestimmte Dinge, wie zB die Ankündigung für sie zu beten, die Anwesenheit religiöser Symbole, die Gleichstellung atheistischer mit religiösen Weltanschauungen u.a. schon auf eine Weise verschnupft reagieren (ob berechtigt oder unberechtigt, sei dahingestellt), die von religiösem Beleidigtsein nicht ganz leicht zu unterscheiden ist. Abgesehen davon, dass es die gezielte Beleidigung oder Herabwürdigung von Atheisten aufgrund ihres Atheismus ja ganz offensichtlich gibt.


Ich bin auch so einer. Wenn jemand für mich beten will, obwohl ich gar nicht darum gebeten habe., fühle ich mich nicht ernst genommen. Das ist keine richtige Vergewaltigung aber als eine gewisse Bevormundung (als eine Art Kolonialismus oder Imperialismus?) könnte man das schon auffassen. Abgesehen davon haben Kreuze in einem Gerichtssaal oder in einem Klassenzimmer nichts zu suchen. Ich bin für eine konsequente Trennung von Kirche und Staat, etwas das in Deutschland noch nicht ganz vollzogen ist.

#16:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 22:04
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf die Frage an einen Passanten, ob er Gläugiger sei oder Atheist, kam die Antwort: „weder noch, normal eben!“ Der Reporter war sicherlich aus dem Westen. Sehr glücklich

Eigentlich die einzig vernünftige Antwort.
Da man weder Existenz noch Nichtexistenz Gottes beweisen kann, bleibt nur noch:
"mir doch egal".
Oder vornehm ausgedrückt: ein Agnostiker.

#17:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 22:24
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luc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Hmm. Ich habe es schon erlebt, dass manche Atheisten (natürlich nicht alle) auf bestimmte Dinge, wie zB die Ankündigung für sie zu beten, die Anwesenheit religiöser Symbole, die Gleichstellung atheistischer mit religiösen Weltanschauungen u.a. schon auf eine Weise verschnupft reagieren (ob berechtigt oder unberechtigt, sei dahingestellt), die von religiösem Beleidigtsein nicht ganz leicht zu unterscheiden ist. Abgesehen davon, dass es die gezielte Beleidigung oder Herabwürdigung von Atheisten aufgrund ihres Atheismus ja ganz offensichtlich gibt.


Ich bin auch so einer. Wenn jemand für mich beten will, obwohl ich gar nicht darum gebeten habe., fühle ich mich nicht ernst genommen. Das ist keine richtige Vergewaltigung aber als eine gewisse Bevormundung (als eine Art Kolonialismus oder Imperialismus?) könnte man das schon auffassen. Abgesehen davon haben Kreuze in einem Gerichtssaal oder in einem Klassenzimmer nichts zu suchen. Ich bin für eine konsequente Trennung von Kirche und Staat, etwas das in Deutschland noch nicht ganz vollzogen ist.



Ich weiss nicht. In der Regel meinen es Leute, die sowas sagen, eigentlich gut mit einem und ich übersetze das insgeheim fuer mich in "Ich wünsche Dir viel Glück/alles Gute" und bedanke mich fuer deren Wohlwollen. Ich muss nicht jedes Mal darüber eine Grundsatzdebatte anzetteln.

Wenn aber jemand z.B. sagt: "Ich bete dafuer, dass Dir Gott erscheint und Dich von Deinen Irrwegen abbringt", dann kann ich durchaus auch schon mal ungehalten reagieren und 'ne entsprechende Antwort loslassen.

Aber "religiös beleidigt" fühle ich mich dann immer noch nicht, höchstens nicht ernstgenommen und persönlich herabgesetzt und das lasse ich solche Leute, die mir so kommen, auch schon mal spüren.

Was Kreuze und andere religiöse Symbole in öffentlichen Räumen angeht, so ist das fuer mich eine gesellschaftspolitische Frage und ich dränge als Befürworter einer säkularen Gesellschaft darauf, dass die dort entfernt werden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich dadurch beleidigt fühlen würden, sondern es widerspricht ganz einfach meiner Vorstellung von Inklusion. Das beinhaltet jedoch nicht persönliche, am Körper getragene religioese Symbole wie Kreuz am Kettchen oder religioese Kopfbedeckungen, die fuer mich unter "persoenliche Ausdrucksfreiheit" fallen und die halte ich fuer schuetzenswert.

#18:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 22:29
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Davon unterscheiden solte man die Angriffe auf Nicht- und Andersgläubige durch Gläubige, wie überhaupt der Atheismusbegriff ursprünglich ein Kampfbegriff der Theisten ist. Nichtgläubige haben ihn für sich übernommen - keine gute Idee, wenn du mich fragst, setzt der Atheismusbegriff doch streng genommen eine Gottesbegriff voraus, den der Nichtgläubige eigentlich gar nicht haben kann (es sei denn den, in den man ihn versucht hat zu erziehen), und über den sich ja selbst Gläubige nicht einig sind.

Der Begriff "Nichtgläubiger" ist nur dummerweise aus genau dem selben Grund genauso unglücklich. Wenn man damit nicht sagen will, dass man buchstäblich überhaupt keine Überzeugungen oder Meinungen über die Richtigkeit überhaupt irgendwelcher Aussagen hat, muss man ja sagen können, woran man nicht glaubt. Das ist halt das Problem mit der Negation.

Sprache ist eine soziale Veranstaltung und lebt vom Zusammenhang. Bisher bin ich nie auf Verständigungsprobleme mit Gläubigen gestoßem, wenn ich mich als nichtreligiös oder nichtgläubig bezeichnet habe.

Das ist ja schön, aber die Probleme, die du bezüglich des Wortes "Atheist" aufgezeigt hattest, waren auch keine Verständigungsprobleme - sondern Probleme der absichtlichen sophistischen Verdrehung seitens zumindest eines Teils der Gläubigen.

#19:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 01.10.2019, 22:47
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf die Frage an einen Passanten, ob er Gläugiger sei oder Atheist, kam die Antwort: „weder noch, normal eben!“ Der Reporter war sicherlich aus dem Westen. Sehr glücklich

Eigentlich die einzig vernünftige Antwort.
Da man weder Existenz noch Nichtexistenz Gottes beweisen kann, bleibt nur noch:
"mir doch egal".
Oder vornehm ausgedrückt: ein Agnostiker.

Nein, das ist nicht ganz richtig. Ein Agnostiker hält die Frage für bedeutsam, kann sich nur nicht entscheiden. Keine überzeugende Position, denn die Frage nach der Existenz des Teufels würde er vermutlich verneinen, und die Frage nach der Existenz von Athene mit einem Stirntippen quitieren. Die richtige Antwort wäre: Apatheismus, oder um es mit Dietmar Wischmeyer zu sagen: Ich bin nicht mal Atheist, so sehr geht mir die Religion am Arsch vorbei. Sehr glücklich

#20: Die Dimensionen des *Glaubens* Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 07:43
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Auf die Frage an einen Passanten, ob er Gläugiger sei oder Atheist, kam die Antwort: „weder noch, normal eben!“ Der Reporter war sicherlich aus dem Westen. Sehr glücklich

Eigentlich die einzig vernünftige Antwort.
Da man weder Existenz noch Nichtexistenz Gottes beweisen kann, bleibt nur noch:
"mir doch egal".
Oder vornehm ausgedrückt: ein Agnostiker.

Nein, das ist nicht ganz richtig. Ein Agnostiker hält die Frage für bedeutsam, kann sich nur nicht entscheiden. Keine überzeugende Position, denn die Frage nach der Existenz des Teufels würde er vermutlich verneinen, und die Frage nach der Existenz von Athene mit einem Stirntippen quitieren. Die richtige Antwort wäre: Apatheismus, oder um es mit Dietmar Wischmeyer zu sagen: Ich bin nicht mal Atheist, so sehr geht mir die Religion am Arsch vorbei. Sehr glücklich


Also *Glauben* hat ja mehrere, im wesentlichen drei Dimensionen. *Glauben* kann heißen:

1 - Einer Wesenheit / einer Sache Realität zuschreiben
2 - Einer Realität bestimmte Eigenschaften zuschreiben
3 - Einer Person / einem Wesen / einer Gruppe / einer Institution bestimmte Dinge zutrauen

Bevor man sich nicht darüber verständigt, welche Dimension von *Glauben* gerade Thema ist, kann man auf die Frage eines *Glaubens* gar keine eindeutige Auskunft geben, es sei denn im Sinne einer Fallunterscheidung.

Auf die Frage nach einem *Glauben* an *Gott*, würde ich antworten:

ad 1 - Ich glaube nicht an Märchen.
ad 2 - Märchenrealitäten haben alle und keine Eigenschaften, je nach Fantasie, ist also gar nicht zu beantworten.
ad 3 - Märchenrealitäten kann man alles oder nichts zutrauen, je nach Fantasie.

Will man über (2) Eigenschaften und (3) Zutrauen sprechen, muss man von Realitäten ausgehen. Dann kann man weiter reden.

Vorher nicht.

Worüber man nicht reden kann, muss man schweigen. (Wittgenstein)

#21:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 12:57
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Ahriman hat folgendes geschrieben:

Man kann einen Atheisten sehr leicht ohne jede Weltanschauung beleidigen: "Sie glauben nicht an Gott? Dann sind sie ein schlechter Mensch!"

Das ist keine Beleidigung, eher eine Dummheit. Noch dazu eine, die seit den kirchlichen Mißbrauchsskandalen kaum noch vorkommt. Seit sie so erkennbar im Glashaus sitzen, hat das Steinewerfen doch erkennbar nachgelassen.

Außerdem braucht jede Beleidigung einen, der sich beleidigt fühlt. Einen Atheisten kann man mit seiner Weltanschauung nur beleidigen, wenn er Atheismus als eine Weltanschauung begreift, sich irgendwie "dem Atheismus" in einer Weise zugehörig fühlt, und das für etwas Besseres hält. Wer das nicht meint, wer weiß, daß die Frage, ob einer ein umgänglicher Mensch ist oder nicht, nicht davon abhängt ob er an Götter glaubt oder nicht, den kann man damit nicht treffen.

#22:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 13:21
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wer das nicht meint, wer weiß, daß die Frage, ob einer ein umgänglicher Mensch ist oder nicht, nicht davon abhängt ob er an Götter glaubt oder nicht, den kann man damit nicht treffen.


Ich kann nur spekulieren, aber ich glaube, ich wäre als religiöser Mensch noch unausstehlicher.

#23:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 15:07
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wer das nicht meint, wer weiß, daß die Frage, ob einer ein umgänglicher Mensch ist oder nicht, nicht davon abhängt ob er an Götter glaubt oder nicht, den kann man damit nicht treffen.


Ich kann nur spekulieren, aber ich glaube, ich wäre als religiöser Mensch noch unausstehlicher.


Ach?

#24:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 15:12
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luc hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wer das nicht meint, wer weiß, daß die Frage, ob einer ein umgänglicher Mensch ist oder nicht, nicht davon abhängt ob er an Götter glaubt oder nicht, den kann man damit nicht treffen.


Ich kann nur spekulieren, aber ich glaube, ich wäre als religiöser Mensch noch unausstehlicher.


Ach?


Ja. Gott wird sich schon was dabei gedacht haben, dass ich Atheist bin.

#25:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 16:55
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Man kann einen Atheisten sehr leicht ohne jede Weltanschauung beleidigen: "Sie glauben nicht an Gott? Dann sind sie ein schlechter Mensch!"

Das ist keine Beleidigung, eher eine Dummheit. Noch dazu eine, die seit den kirchlichen Mißbrauchsskandalen kaum noch vorkommt. Seit sie so erkennbar im Glashaus sitzen, hat das Steinewerfen doch erkennbar nachgelassen.

Und? Eine Dummheit kann dennoch eine Beleidigung sein.
Zitat:

Außerdem braucht jede Beleidigung einen, der sich beleidigt fühlt. Einen Atheisten kann man mit seiner Weltanschauung nur beleidigen, wenn er Atheismus als eine Weltanschauung begreift, sich irgendwie "dem Atheismus" in einer Weise zugehörig fühlt, und das für etwas Besseres hält. Wer das nicht meint, wer weiß, daß die Frage, ob einer ein umgänglicher Mensch ist oder nicht, nicht davon abhängt ob er an Götter glaubt oder nicht, den kann man damit nicht treffen.

Ach so, wer als schlechter Mensch beschimpft wird, kann sich nicht einfach deswegen beleidigt fühlen?
Bei Ahrimans Beispiel hat jemand einen Anderen persönlich beleidigt. Ob er jetzt sagt "Sie glauben nicht an Gott? Dann sind sie ein schlechter Mensch!" oder "Sie lieben keine Hunde? Dann sind sie ein schlechter Mensch", oder "Sie benutzen einmal im Jahr eine Plastiktüte? Dann sind sie ein schlechter Mensch", oder "Sie fahren kein E-Auto? Dann sind sie ein schlechter Mensch" ist letztlich egal. Ob dumm oder nicht, ebenfalls. Die Unterstellung wegen einer anderen Meinung, Entscheidung oder ähnlichem, ein schlechter Mensch zu sein, das ist eine Beleidigung.
Ob man die dann nicht ernst nimmt, oder sich beleidigt fühlt, kommt eher auf die Person an, die das ausspricht, den Kontext usw.

#26:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 17:05
    —
Natürlich kann man sich beleidigt fühlen. Das ist mittlerweile ein Volkssport (welch ein schlimmes Wort!). Das ist offenbar vollkommen unabhöngig davon, was ein anderer sagt oder tut. Aber man muß nicht.

#27:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 17:23
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man sich beleidigt fühlen. Das ist mittlerweile ein Volkssport (welch ein schlimmes Wort!). Das ist offenbar vollkommen unabhöngig davon, was ein anderer sagt oder tut. Aber man muß nicht.

Ach je. Dann behaupte ich jetzt einfach mal: "früher" hat man das "du bist ein schlechter Mensch" noch viel beleidigender empfunden, als "heute". Und nu?

Kurzgefasst schriebst du: Wenn einer jemanden als schlechten Menschen beschimpft, weil er Atheist ist, ist das keine Beleidigung, und wer das doch so sieht, fühlt sich wohl als Atheist als was besseres. Das ist halt Quark.
Sich irgendwie besser als schlecht zu finden, finde ich jetzt nicht sooo ungewöhnlich und auch nicht auf Atheisten beschränkt. Lachen

#28:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 17:35
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man sich beleidigt fühlen. Das ist mittlerweile ein Volkssport (welch ein schlimmes Wort!). Das ist offenbar vollkommen unabhöngig davon, was ein anderer sagt oder tut. Aber man muß nicht.


"Natürlich hatte der Kläger Schmerzen, nachdem ich ihn geohrfeigt habe, Herr Richter. So eine Ohrfeige kann ganz schön weh tun. Aber muss sie es auch? Ausserdem... heutzutage hat doch jeder mal Schmerzen."

#29:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 17:43
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man sich beleidigt fühlen. Das ist mittlerweile ein Volkssport (welch ein schlimmes Wort!). Das ist offenbar vollkommen unabhöngig davon, was ein anderer sagt oder tut. Aber man muß nicht.


"Natürlich hatte der Kläger Schmerzen, nachdem ich ihn geohrfeigt habe, Herr Richter. So eine Ohrfeige kann ganz schön weh tun. Aber muss sie es auch? Ausserdem... heutzutage hat doch jeder mal Schmerzen."

Das war selbst für deine Verhältnisse schwach! Ohrfeigen sind Mechanik, Beleidigung Akustik. Nur bei Schneeflocken ist das identisch, die fliegen auch bei einem Lufthauch weg.

#30:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 02.10.2019, 18:05
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man sich beleidigt fühlen. Das ist mittlerweile ein Volkssport (welch ein schlimmes Wort!). Das ist offenbar vollkommen unabhöngig davon, was ein anderer sagt oder tut. Aber man muß nicht.


"Natürlich hatte der Kläger Schmerzen, nachdem ich ihn geohrfeigt habe, Herr Richter. So eine Ohrfeige kann ganz schön weh tun. Aber muss sie es auch? Ausserdem... heutzutage hat doch jeder mal Schmerzen."

Das war selbst für deine Verhältnisse schwach! Ohrfeigen sind Mechanik, Beleidigung Akustik. Nur bei Schneeflocken ist das identisch, die fliegen auch bei einem Lufthauch weg.


Ich kenne jemanden, der hat eines seiner Kinder allein durch Worte fast in den Selbstmord getrieben. Er hat hinterher immer darauf verwiesen, dass er nie körperliche Gewalt angewendet hat.



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