jdf hat folgendes geschrieben: |
Zuerst einmal denke ich, dass noch keine größere Menschenpopulation einer Herdenimmunität nahe kommt. |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||
Anscheinend ist das doch der Fall, Drosten hatte im Podcast explizit von südafrikanischen Townships gesprochen, in denen man eine Seroprävalenz von 40% gefunden hatte. Der Podcast #72 (Transcript) hatte das Thema Immunescape und die neuen Varianten ausführlich behandelt. |
kolja hat folgendes geschrieben: |
Für Immunescape bei den Südafrika- und Brasilien-Mutanten spricht auch die Verschlechterung der Effektivität der Impstoffe. Novavax hatte 89% Effektivität, bei der UK-Mutante immer noch 85%, bei der Südafrika-Variante unter 50%.
https://www.nature.com/articles/d41586-021-00241-6? |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Deshalb meinte ich ja auch "größere Menschenpopulation" (iSv Staatsbevölkerungen). Lokale Phänomene können natürlich jederzeit auftreten. Mir ging es in erster Linie um den Selektionsmechanismus. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Im Spiegel gibt's einen +Artikel zum "Rätsel um die verschwundene Herdenimmunität"
"Im brasilianischen Manaus sollen sich laut einer Studie bereits 76 Prozent der Bevölkerung mit Sars-CoV-2 infiziert haben. Dennoch erlebt die Stadt eine heftige zweite Welle. Wie kann das sein – und was hat es zu bedeuten? " Die 76% kommen von einer Hochrechnung nach Untersuchungen von Blut von Blutspendern in Manaus. Man hatte gehofft, dass damit eine zweite Welle ausbleibt. Im "the Lancet" wurde nun ein Kommentar mit Erklärungsansätzen veröffentlicht:
Als wahrscheinlich wird eine Kombination aus allen vier Faktoren angesehen. Positiv ist: die Maßnahmen, wie Abstand, Hände waschen, Mundschutz usw greifen auch bei der neuen Variante |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung (zB die AHA-Regeln) stellen nun aber tatsächlich einen Selektionsdruck dar, dem leichter übertragbare Varianten besser standhalten, so dass sie über einen gegebenen Zeitraum in der Viruspopulation einen höheren Anteil gewinnen. |
Lord Snow hat folgendes geschrieben: |
Waren die Stichproben denn represäntativ? Da könnte doch zum Beispiel auch der Fehler unterlaufen sein, dass denen von Leuten die Tür eingerannt wurden, die sich auf Verdacht einfach testen lassen wollten. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Viel machen hiesse leichter übertragbare Varianten zu begünstigen, und wenig machen hiesse nicht automatisch das sich "schlaffe/easy" Varianten durchsetzen. |
kolja hat folgendes geschrieben: | ||
Für Selektion reichen größere Städte aber anscheinend bereits. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Und was findest du wäre das 'richtige Maß' im Umgang mit dem Virus? |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Keine Ahnung. Zunächst wäre es mal gut, wenigstens die bestehenden Regeln konsequent umzusetzen. |
Lord Snow hat folgendes geschrieben: |
https://www.n-tv.de/wissen/Zeigt-Impf-Zauber-in-Israel-schon-Wirkung-article22332335.html
Das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht! |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Von denen du aber selbst sagst das die leichter übertragbare Varianten begünstigen könnten(AHA)... |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Um die schnelle weltweite Verbreitung von solchen Krankheiten oder neuen Varianten zu bremsen sehe ich keinen anderen Weg wie Quarantäne - was das Ende von den meisten Flugreisen bedeuten würde, was demnach wohl kaum gemacht wird. |
Lord Snow hat folgendes geschrieben: |
Die Durchschnittstemperatur in Israel ist für den Januar generell etwa 20° und im Januar hatte es von den Fallzahlen die ganze Zeit über recht hohe Werte, also auch während des warmen Wetters!
Zudem beobachten die Forscher einen stärkeren Rückgang besonders unter den Älteren, die weiter durchgeimpft sind, als die anderen Altersklassen. Läge es am Wetter müsste die Zahlen unabhängig davon in allen Altersklassen gleichrückläufig sein, schließlich profitieren vom guten Wetter auch die Altersklassen, die nicht so stark durchgeimpft sind und dennoch gehen dort die Fallzahlen nicht im gleichen Maße zurück! |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
In Tel Aviv waren es heute 26 Grad, heute Nacht 14 Grad. Bei dem Wetter ging das bei uns auch zurück. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Die Jüngeren werden erst seit kurzem geimpft. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Mich würde mal interessieren, wie hoch der Anteil an gewissenhaft durchgeführten Quarantänen unter den quarantänepflichtigen Personen ist. |
Code: |
https://www.aero.de/news-38478/In-15-Stunden-nonstop-von-Hamburg-auf-die-Falklands.html |
Zitat: |
Ganz neu ist die Einschränkung der Grundrechte nicht. Wir haben das etwa in der Terror-Bekämpfung gesehen.
Die Einschränkung der Grundrechte ist nicht vom Himmel gefallen. Wir haben seit der RAF- und der Terror-Zeit Einschränkungen der Grundrechte. Auch damals wurde gesagt, es handelt sich nur um vorübergehende Maßnahmen. Doch diese Gesetze gelten fast komplett bis heute. Welche Einschränkungen sind auf die Anti-Terror-Gesetze zurückzuführen? Der Schutz des Post- und Fernmeldegeheimnis, also der Artikel 10 Grundgesetz wurde durchlöchert, Lauschangriffe eingeführt, der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung durch Wanzen verletzt, das V-Mann-Unwesen wurde ausgebaut, der Kronzeuge eingeführt. Nach 9/11 hat sich dieser Prozess fortgesetzt. |
Zitat: |
Vielfach wissen die Leute gar nicht mehr, was ein Grundrecht ist. Welche Grundrechte wurden denn in der Pandemie eingeschränkt?
Es gibt eher harmlose Grundrechtsbeschränkungen wie den Mund-Nasen-Schutz. Der ist zwar unbequem, aber kann und muss toleriert werden. Problematisch sind Kontaktverbote, bei denen uns der Staat plötzlich sagt, welche und wie viele Menschen wir wo treffen dürfen. Wir haben Ausgangssperren. Wir haben Einschränkungen der Gewerbefreiheit, die existenzgefährdend sind, für Gaststätten, Künstler, Friseure. Mir wird manchmal gesagt: Prantl, haben Sie sich nicht so, dann können Sie halt am Wochenende einmal nicht in die Alpen fahren. Doch darum geht es nicht. Es gibt das Grundrecht, mit anderen Menschen Kontakt zu pflegen. Das ist die Basis für Demokratie. Es gibt das Grundrecht, sich frei zu bewegen. Es gibt das Grundrecht, sich seinen Lebensunterhalt frei verdienen zu können. Das ist nicht ein Recht, möglichst viel Geld zu verdienen. Es ist das Recht, sich selbst um seine Existenz sorgen zu können. Die Maßnahmen jetzt werden die Existenzen von hunderttausenden Menschen zerstören. Wenn man, wie Beamte, ein gesichertes Einkommen hat, tut man sich leicht zu sagen: Das muss man jetzt eben einmal durchhalten. Ich wünsche mir, dass die, die über Maßnahmen entscheiden, an diejenigen denken, die ihre Jobs verlieren können. |
Zitat: |
Mit den Schließungen verschärft sich die Bildungsungleichheit auf drastische Weise. Schulen müssen so schnell als möglich wieder geöffnet werden, natürlich mit all den nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Schule, also Unterricht, muss in die Schule. Wir haben zwar eine Schulpflicht, aber, wie sich in der Corona-Krise zeigt, kein Schulrecht. Genau das brauchen wir aber – wir brauchen ein Grundrecht auf Schule.
Sieht man nicht gerade bei den Schulen, dass wir auf eine Art Mehrklassengesellschaft zusteuern? Wer es sich leisten kann, richtet es sich und seinen Kindern im Lockdown ein. Das gilt auch global. Reiche Länder haben mehr Möglichkeiten. Steuern wir auf einen globalen Feudalismus zu? Ich fürchte, ja. Corona hat die Konflikte, die wir schon haben, an die Oberfläche gebracht und verschärft. Das ist die Härte, vielleicht auch das Verdienst des Virus – sofern das Managermantra gilt, dass man in jeder Krise die Chance sehen soll. Die Frage nach dem Stellenwert des Rechts auf Leben – sie war schon durch das Sterben der Flüchtlinge im Mittelmeer drängend. Die Fragen nach der Notwendigkeit massiver staatlicher Eingriffe und nach der Rolle des Parlaments dabei – sie waren schon in der Bankenkrise drängend und sie werden es erst recht in der Klimakrise sein. Die Frage nach der Sammlung und der Nutzung von Daten – sie war schon nach den Enthüllungen von Edward Snowden drängend. So kann man die Fragen weiter aufzählen, und es ist mühsam, furchtbar mühsam, Antworten zu finden. Aber eines ist durch Corona auch deutlich geworden: Welche Antworten auch immer gesucht und gefunden werden, das Suchen und Finden darf kein autoritäres werden, es muss ein demokratisches Suchen und Finden bleiben. Wenn jedwede Maßnahme als alternativlos erklärt wird, ist das undemokratisch. |
Zitat: |
Die Medien haben zu Beginn der Krise als Frühwarnsystem gut funktioniert. Dann sind sie zu sehr zu einem Dauerwarnsystem geworden. Wir müssen die Maßnahmen und die Alternativen diskutieren. Wir sind nicht dafür da, die Alternativlosigkeit nachzubeten. Es darf keinen autoritären Weg geben, wie über Lösungen entschieden wird.
Aktuell haben es allerdings Kritiker der Regierungspolitik schwer. Ich kann mich nicht erinnern, dass einem bei Recherchen so viele Leute – Ärzte, Juristen, Unternehmer – sagen: Das oder das können Sie bitte gerne schreiben, aber bloß nicht unter meinem Namen |
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Ich stelle mit Befremden fest, dass jetzt viele mit sehnsüchtigen Augen nach Fernost blicken, wo die Pandemie mit Big-Brother-Methoden bekämpft wird. Doch es geht im Kampf gegen die Pandemie nicht nur um die Gesundheit der Bürger. Es geht auch um die Gesundheit unserer Demokratie. Corona hat vieles ins Wanken gebracht, von dem wir uns nie vorstellen konnten, dass es eines Tages wanken würde. Die Menschen waren bereit, viel schneller Einschränkungen hinzunehmen als bei der Terrorgefahr, weil sie sich ganz persönlich bedroht fühlen.
Aber es ist eine Illusion, Krankheit und Schmerzen und Viren völlig entkommen zu können, sie völlig verschwinden lassen zu können. Es geht auch darum, sie ins Leben zu integrieren, ins persönliche und in das gesellschaftliche. Zu ihrer Bewältigung ist mehr notwendig, als sie mit Medikamenten und Impfungen zu bekämpfen. Das Ringen um Heilung und Überleben ist dringend geboten; die Suche nach den richtigen Wegen dahin ist unabdingbar. Das Privatisieren und Sparen im Pflege- und Gesundheitswesen war eine Verirrung und gehört zur erwähnten Politik der angeblichen Alternativlosigkeit. Die Corona-Wellen haben diesen Dreck sichtbar gemacht. Aber notwendig im Sinne von Not wendend ist auch ein gewisses Maß an Akzeptanz, dass das Leben sterblich ist, und die Kraft der Hoffnung – also ein gesunder Optimismus, der Bedrohung zum Trotz. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Mich würde mal interessieren, wie hoch der Anteil an gewissenhaft durchgeführten Quarantänen unter den quarantänepflichtigen Personen ist. |
El Spiegel hat folgendes geschrieben: |
»Niemand hat sich an die Regeln gehalten«
Entsetzen über Corona-Ausbruch nach Wandergruppenausflug Die Empörung ist groß: 14 Ausflügler wanderten durchs Donautal – samt geselligem Beisammensein in einer Hütte. Dann sollen positiv auf Corona geteste Teilnehmer auch noch ihre Quarantäne gebrochen haben. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/muehlheim-an-der-donau-entsetzen-ueber-corona-ausbruch-nach-wandergruppen-ausflug-a-60125d95-c462-4809-ba1d-10ea31469829 Klar, Beispiele lassen sich für jeden Mist finden. Ich will auch nur zeigen, dass meine Zweifel an der Disziplin selbst von quarantänepflichtigen Bundesbürgern nicht ganz abwegig sind. |
Zitat: |
Pfaller: Die Warnungen vor den Gefahren des Rauchens, vor sogenannter Erwachsenensprache oder vor dem möglicherweise Schockierenden klassischer Literatur und alle weiteren, ähnlichen Bevormundungen entsprangen einer Politik, die ihre großen, dringenden Aufgaben verabsäumte: zum Beispiel, die Regelung der Finanzmärkte nach der Banken- und Finanzkrise von 2008. |
Zitat: |
Stattdessen mischte sich die Politik detailverliebt in Angelegenheiten ein, die erwachsene Menschen sehr gut für sich selbst entscheiden können. Bei Corona ist das anders.
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Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.spiegel.de/kultur/robert-pfaller-ueber-corona-sterben-muessen-wir-ohnehin-irgendwann-a-f1b3c5af-9725-4a2a-87e5-dbee9cbee1bb
»Mich beunruhigt die Diffamierung aller, die an der Corona-Doktrin zweifeln« Dass die Pandemie bekämpft werden muss, steht für Robert Pfaller außer Frage. Den Philosophen stört jedoch, dass berechtigte Kritik an der Politik abgewürgt wird, indem man auf rechte Spinner verweist. Ein Interview von Tobias Becker 31.01.2021
immerhin, was fast fundamentales , was zu regeln wäre, hat er angesprochen. obs noch radikaler wird?
wie gehts dann weiter? bezahlartikel |
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