Zitat: |
... Das befürchtet der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. Die Pandemie könnte "krisenhafte Phänomene" in der Kirche beschleunigen, "die Gottesdienste könnten noch leerer werden, die Plausibilität des christlichen Welt- und Menschenbildes könnte noch heftiger einbrechen ... die Gottesfrage könnte in der Öffentlichkeit noch mehr verstummen ..." |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Beschleunigt die Corona-Krise auch die Kirchenkrise?
Warum meint er, eine Pandemie mache das christliche Weltbild (noch) unplausibler?. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Tja es ist schon lange nicht mehr plausibel - seit der Wissenstand des Normalbürgers die Schöpfergeschichten überholt haben.
Und die beiden Ausbrüche in Frankfurt und Bremerhaven fördern auch nicht die Mär vom Schutz durch Gottvertrauen, das sich ausdrückt durch viel beten, feste glauben und laut Singen. Kommt wohl doch nicht darauf an, sondern doch mehr auf Lüftung, Abstand, Mund-Nasen-Schutz und Klappe halten. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Tja es ist schon lange nicht mehr plausibel - seit der Wissenstand des Normalbürgers die Schöpfergeschichten überholt haben.
Und die beiden Ausbrüche in Frankfurt und Bremerhaven fördern auch nicht die Mär vom Schutz durch Gottvertrauen, das sich ausdrückt durch viel beten, feste glauben und laut Singen. Kommt wohl doch nicht darauf an, sondern doch mehr auf Lüftung, Abstand, Mund-Nasen-Schutz und Klappe halten. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
[Woher die Angst des Bischofs i.d.Z. rührt, ist also eine durchaus berechtigte Frage. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Weil bei vielen Menschen ein Perspektivwechsel stattgefunden hat. Die Bedeutung des Lebens ist größer, und damit die des „Jenseits“ kleiner geworden. Für das „Jenseits“ konnten die Kirchen alles mögliche versprechen, für das Diesseits nicht. Je mehr die Menschen sich auf das Leben vor dem Tode konzentrieren, umso weniger brauchen sie die Kirchen als „Anstalten zur Verwaltung von Heilsgewißheiten“, wie Max Weber das so treffend nannte. Diesen Funktionsverlust spürt der Bischof, und davor hat er Angst. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Kirche ist aber nicht dasselbe wie Glauben. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Wie überhaupt Vernunft und Rationalität längst zu Kampfbegriffen geworden sind (wenn sie je etwas anderes waren), die man sich selbst zuschreibt, und den anderen aberkennt. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Nun ja, wenn man den gesamten philosophischen und wissenschaftstheoretischen Rationalismusdiskurs seit spätestens Descartes vollständig ausklammert, könnte man womöglich in Betracht ziehen, dass das zumindest keine evident absurde Meinung ist... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Descartes suchte nach dem Archimedischen Punkt der Erkenntnis, und fand ihn in seinem eigenen Denken. Der typische Irrtum eines Philosophen, der vielleicht vieles skeptisch betrachtet, aber nicht die eigene Rationalität. Wobei, Descartes selbst tut man vielleicht Unrecht. Er fand Sicherheit am Ende im Glauben daran, daß die Existenz Gottes die Zuverlässigkeit empirischer Beobachtungen garantiere. Gott sei schließlich kein Betrüger. Schon ein bißchen mehr als „cogito ergo sum“, aber eben auch sehr irrtumsanfällig. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn irgendetwas in den letzten Wochen sichtbar geworden ist, dann daß die Kirchen nichts zu bieten haben. Sie können ja nicht einmal sich selbst helfen. Menschen können Hilfe nur von sich selbst und anderen Menschen erwarten, nicht von irgendwelchen überirdischen Vater- oder Mutterfiguren. Damit ist auch deren Bodenpersonal entbehrlich. Da haben sie Jahrhundertelang einen allmächtigen Gott gepredigt, der seine Plagen schickt, wenn ihm danach ist, und auf einmal empfielt sein Bodenpersonal, einfach mal den Gottesdienst sein zu lassen und zuhause zu bleiben, bis sich der Alte wieder beruhigt hat. So etwas braucht keiner. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Und das macht den cartesischen Rationalismus zu einem "Kampfbegriff"? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Beschleunigt die Corona-Krise auch die Kirchenkrise?
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Zitat: |
Mit Enttäuschung nehme ich allerdings zur Kenntnis, dass das Verbot von öffentlichen Gottesdiensten aller Religionsgemeinschaften derzeit erhalten bleiben soll. |
Zitat: |
Wir haben das Verbot von Versammlungen zur Religionsausübung bisher hingenommen, weil wir dieses Verbot vorübergehend für angemessen hielten und damit unseren möglichen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie leisten wollten.
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Für einen Bischof vermutlich schon. Für ihn dürfte Glaubensverlust und Bedeutungsverlust seiner Kirche ins eins gehen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Für einen Bischof vermutlich schon. Für ihn dürfte Glaubensverlust und Bedeutungsverlust seiner Kirche ins eins gehen.
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Zitat: |
Bedrängender kommt jetzt die Erfahrung aus der Corona-Pandemie hinzu, die uns als Kirche für Wochen weggefegt und überflüssig gemacht zu haben scheint. Jetzt fragen sich noch mehr Leute: Wozu brauche ich die noch? |
kereng hat folgendes geschrieben: | ||
Abendzeitung München - Interview mit Pfarrer Rainer Maria Schießler über die Tatsache, dass im vergangenen Jahr so viele Münchnerinnen und Münchner wie nie zuvor aus einer der großen Glaubensgemeinschaften ausgetreten sind.
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Chinasky hat folgendes geschrieben: |
4. Aus anti-religiöser Perspektive sollte man Krisenmeldungen aus dem organisierten Religionsbetrieb ähnlich vorsichtig zur Kenntnis nehmen wie Wahlprognosen, die Trump schon auf verlorenem Posten hinsichtlich der kommenden Wahlen verorten: es hört sich womöglich zu schön an, um am Ende auch wahr zu sein. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
*irgendein Schlauer hat es einst - angesichts der vielfachen Erfahrung, wie wenig Fromme sich per logischer Argumentation erreichen lassen - so formuliert: "Leute, die nicht per Vernunftgründen zum Glauben gekommen sind, werden sich auch nicht aus Vernunftgründen von ihm abewenden." |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Sind es nicht so gut wie alle, die nicht aus Vernunft zum Glauben kommen, aber aus Vernunftsgründen sich von ihm abwenden? übrigens schön dich mal wieder zu lesen |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Sind es nicht so gut wie alle, die nicht aus Vernunft zum Glauben kommen, aber aus Vernunftsgründen sich von ihm abwenden? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich denke, da hast du den Spruch mißverstanden. Die meisten sind nicht aus Vernunftgründen zur Religion gekommen, ich würde sogar noch weiter gehen, und sagen, niemand kommt heute noch aus Vernunftsgründen zur Religion. Die meisten sind per Tradition zur Religion gekommen, oder besser: zu ihrem jeweiligem Glaubensverein. Und die meisten wenden sich von dem auch aus dem gleichen Grund wieder ab: wegen Traditionsabbruch, sei es daß sie nicht mehr dazu erzogen wurden, ihre Gemeinde geschlossen wurde oder sie weggezogen sind, die Kinder aus der Schule, oder die Erbtante aus dem Leben - in den meisten Fällen sind es keine „Vernunftsgründe“. Man hat nicht darüber nachgedacht, als man noch drin war, und auch nicht, als man gegangen ist. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Sind es nicht so gut wie alle, die nicht aus Vernunft zum Glauben kommen, aber aus Vernunftsgründen sich von ihm abwenden? |
zelig hat folgendes geschrieben: |
übrigens schön dich mal wieder zu lesen |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Kurz gefasst. Kirche ist heutzutage keine Glaubensgemeinschaft, sondern Folklore- oder Traditionsverein. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Und wenn diese Vorführung nun ausfällt - dann fällt das Wesentliche weg.
Kirche ist weniger Folklore- und Traditionsverein (denen geht es immer auch irgendwie um einen kulturellen Inhalt) als vielmehr Eventorganisator (die bieten ihrer Kundschaft Entertainment). Falls meine Einschätzung richtig sein sollte. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Bei "Christ" geht es eigentlich um inneren Antrieb, keine äussere Animation/Animateure. |
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