beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht sollte man diesen Thread umbenennen in "Machtkampf in den USA", weil mit demokratischen Wahlen hat dieses Gezerre der Republikaner um den Wählerwillen in ihrem Sinne zu verfälschen, schon lange nichts mehr zu tun. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, dass es möglich ist, darum zu prozessieren, welche Stimmen gelten sollen und welche nicht, ist schon erstaunlich. Man sollte meinen, dass es feste Regeln dafür gibt (und sei es je nach Staat unterschiedlich), und die gelten dann eben und Schluss. Also wenn in den Regeln steht, dass der Poststempel zählt und bis zum Tag X die Stimmen gezählt werden, dann wäre das eben so. Die Republikaner scheinen da anders zu sehen. Ich meine: Man kann ja der Meinung sein, dass am Wahltag ein Ergebnis vorliegen sollte, und dass deshalb nur die Briefwahlstimmen zählen sollten, die bis dahin eingegangen sind. Dann kennt man die Postlaufzeiten und weiß, bis wann man den Brief eingeworfen haben muss oder ob man ihn selbst zum Rathaus tragen muss. In Deutschland ist das ja so und es ist auch kein Problem. Aber wenn die Regeln nun mal anders sind, dann ist das eben so, man muss sich als Partei damit abfinden und kann höchstens fürs nächste Mal Änderungen vorschlagen. Aber dass es möglich ist, aus durchsichtigen taktischen Gründen nach den Regeln abgegebene Stimmen für ungültig erklären lassen zu wollen ... das ist erstaunlich. Und noch erstaunlicher, dass allein der Versuch die Partei nicht in der Öffentlichkeit völlig unmöglich macht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es ist eigentlich nicht unbedingt nötig, dass das Ergebnis bereits am Wahltag feststeht. Was nötig ist, das sind feste Regeln und, eigentlich noch wichtiger, ein demokratischer Grundkonsens, dass jede Stimme gleich viel wert ist und die Bereitschaft ein Ergebnis auch dann anzuerkennen, wenn man verloren hat. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Im Amiland erleben wir gerade, dass Demokratie ohne den demokratischen Grundkonsens, der Respekt vor dem Wähler und dessen Entscheidung ausdrücklich mit einschliesst, eigentlich gar nicht moeglich ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben. Wie die Regeln genau sind (wann zB der Stichtag für eingehende Briefwahlstimmen ist), ist eigentlich egal - wichtig ist nur, dass es Regeln gibt und man sich als Wähler darauf verlassen kann, dass die Stimme gezählt wird, wenn man sich daran hält.
Und was mich dabei wirklich fassungslos macht, ist einerseits, dass dieser Respekt vor der Entscheidung des Wählers nicht etwa irgendwie versteckt, sondern ganz offen verweigert wird; denn die Bemühungen der Republikaner darum, Wähler am Wählen zu hindern und das Auszählen von Stimmen zu verhindern, ist ja nichts anderes. Und andererseits, dass das die Wähler der Republikaner anscheinend nicht wirklich juckt. Daran sieht man ja, dass nicht nur bestimmte Politiker den demokratischen Grundkonsens aufgekündigt haben, sondern auch ein erheblicher Teil der Bevölkerung. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Verachtung der Wähler/-innen - also der Menschen insgesamt - besteht doch schon darin, dass man ihnen nur die Wahl zwischen einem faschistischen Kapitalvertreter und einem *normal* neoliberal-imperialistischen Kapitalvertreter lässt und ihnen auch sonst lediglich 1-0-Fragen stellt, also binäre Fragen.
Dabei stehen schon ein wenig mehr brennende politische Fragen auf der gesellschaftlichen und internationalen Agenda; aber *der Wähler* soll einzig und allein Personen/Parteien wählen ohne in Konzepte/Konzeptionierungen eingebunden zu werden, was übrigens tatsächlich Demokratie wäre. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ein Wahlsystem, das den Wählenden mehr Entscheidungsmöglichkeiten gibt, und ingesamt ein politisches System, das die Bürger*innen stärker in Entscheidungsprozesse einbindet, wäre natürlich wünschenswert, würde den Wählenden mehr zutrauen und insofern größeren Respekt vor ihnen zeigen. Allerdings können die Wählerinnen und Wähler in den USA ja auch weitaus mehr entscheiden als zwischen zwei Präsidentschaftskandidaten. Sie können ja schon vorher die Kandidaten mitbestimmen, sie können die Legislative und zahlreiche andere Ämter wählen, und sie können auf Bundesstaatsebene (oder darunter) oft auch Sachfragen mitentscheiden. Und soieso: Allein die Tatsache, dass man in den USA idR ein reines Mehrheitswahlrecht hat, ist noch keine "Verachtung des Wählers". Jedenfalls keinesfalls in derselben Kategorie wie die Verachtung, die sich darin äußert, die abgegebenen Stimmen oder das Recht zu wählen einfach nicht respektieren zu wollen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Allerdings können die Wählerinnen und Wähler in den USA ja auch weitaus mehr entscheiden als zwischen zwei Präsidentschaftskandidaten. |
Zitat: |
und sie können auf Bundesstaatsebene (oder darunter) oft auch Sachfragen mitentscheiden. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Die 'immer' von 2 Parteien kommen. Stell dir vor nur CDU oder SPD würden vorgeben wer für das höchste Amt kandidiert, und andere Parteien zu wählen wär wie das wählen einer unter 5% Partei. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Aha. Hmm, ja. Bullshit. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Jupp. Wirklich niemand hat vor, LGBT- und BLM-Symbole auf Bomber zu malen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber was Skeptiker da schrieb stimmt doch auch nicht. Die Wähler in den USA können auch am 3. November anderen Kandidaten ihre Stimme geben |
Zitat: |
die USA haben keine echte Demokratie. Dieses seit Jahrzehnten vorherrschende Zwei-Parteien-System ist eine Scheindemokratie. Beide Großparteien werden von Wirtschaft und Industrie finanziert. Dementsprechend ist die reale Politik beider Parteien fast identisch. Sie definieren sich eigentlich im Wesentlichen durch ihre gegenseitige Blockadepolitik.
Lebendige Demokratien bringen neue Parteien hervor, die neue Problemlagen ansprechen, wie die Grünen in den 80ern. https://www.zeit.de/politik/2016-01/usa-wahlen-vorwahlen-dritte-partei/komplettansicht |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Dass das so ist liegt aber nun mal im Wesen einer Präsidentschaftswahl. Repräsentative Abbildung auch von Minderheiten kann vielleicht über ein Verhältniswahlrecht bei Parlamentswahlen erfolgen, dgl. bei einer Personenwahl fürs höchste Regierungsamt zu fordern, ist aber recht sinnlos, da es bei einer solchen Wahl naturgemäß halt nur einen geben kann. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
In Wahlsystemen, in denen der Gewinner eine absolute Mehrheit braucht und es dafür dann entweder Stichwahlen oder ein Präferenzsystem o.Ä. gibt, besteht diese Gefahr nicht: Wenn ich meine Stimmen einem wenig aussichtsreichen Kandidaten gebe, bekomme ich nicht deswegen das Oberscheusal; schlimmstenfalls scheidet mein präferierter Kandidat eben aus und ich muss im zweiten Wahlgang bzw. als nachrangige Präferenz das kleinere Übel wählen. Man kann also gefahrlos auch wenig aussichtsreiche Kandidaten wählen - die dann vielleicht doch mal gewinnen. Dadurch ist in solchen Wahlsystemen die Vielfalt größer, auch wenn es vielleicht nur Personenwahlen gibt. |
Zitat: |
Trump-Anhänger versuchen Wahlkampfbus der Demokraten von der Straße abzudrängen |
Zitat: |
Präsident Trump selbst hat auf Twitter ein Video des Vorfalls gepostet - sein einziger Kommentar dazu: "ICH LIEBE TEXAS." |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber es sieht doch wenigstens ein bisschen netter aus, wenn schon der Imperialismus stets derselbe bleibt. Immer nur in schwarz bzw. immer in derselben Farbe bomben, das ist doch öde. Malt den Militarismus bunt an und die Trümmer dieser Welt leuchten in bunten Regenbogenfarben! Yyyyeeeesssss!!!!! |
Lord Snow hat folgendes geschrieben: | ||||
Unglaublich:
https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-news-trump-1.5093746
Trump:
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Zitat: |
....When the Trump administration gave a well-connected Republican donor seed money to test a possible COVID-19-fighting blood plasma technology, it noted the company’s “manufacturing facilities” in Charleston, South Carolina.
Plasma Technologies LLC is indeed based in the stately waterfront city. But there are no manufacturing facilities. Instead, the company exists within the luxury condo of its majority owner, Eugene Zurlo. Zurlo's company may be in line for as much as $65 million in taxpayer dollars; enough to start building an actual production plant, according to internal government records and other documents obtained by The Associated Press. The story of how a tiny business that exists only on paper has managed to snare attention from the highest reaches of the U.S. military and government is emblematic of the Trump administration’s frenetic response to the coronavirus pandemic..... |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Der Nachteil dieses Systems ist, dass Kandidaten ihre Kampagnen selbst zahlen müssen und daher entweder auf viele und/oder potente Spender angewiesen sind oder aber selbst reich sein müssen.
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Jimmy Carter on Whether He Could Be President Today: "Absolutely Not" |
Lord Snow hat folgendes geschrieben: |
Er will sich zum Sieger erklären, sollte er nach der Wahlnacht noch in Führung sein und die Stimmen in einigen Teilen des Landes aber noch nicht ausgezählt sind...
https://www.n-tv.de/politik/Trump-will-sich-vorab-zum-Sieger-erklaeren-article22139490.html |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wer so argumentiert, der gesteht letztlich ein, dass er die Mehrheit der Wähler gegen sich hat. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Jo, wenn alle Stimmen ausgezählt werden, dann wuerde dies "die Demokraten bevorteilen".
Toller Satz fuer eine "concession speech" der etwas anderen Art. Wer so argumentiert, der gesteht letztlich ein, dass er die Mehrheit der Wähler gegen sich hat. |
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