vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Es mag schon Gründe geben für eine Revolution. Wenn man z.B. im Slum lebt, kein gescheites Dach über den Kopf hat, hungert und keine Aussicht auf eine Verbesserung hat, da mag das zutreffen. Diese Zustände sehe ich nirgends in Westeuropa. Das mag es zur Zeiten der Französische Revolution gegeben haben. Ich kann das nicht genau beurteilen. Ich habe da nicht gelebt. |
Zitat: |
Im europäischen Vergleich bestätigt sich zwar manchmal eine Vermutung: In einigen Bereichen leiden Einkommensarme in Deutschland sogar weniger oft Mangel als Nicht-Einkommensarme in anderen Ländern. So können etwa 17,8 Prozent der Portugiesen, die mehr als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben, dennoch ihre Wohnung nicht ausreichend heizen - in Deutschland sind es bei denen unterhalb der Armutsschwelle 12,8 Prozent. Aber das ist beileibe kein durchgehender Befund, und es gibt auch Beispiele für das Gegenteil: 36 Prozent der Einkommensarmen in Deutschland können es sich zum Beispiel nicht leisten, auch nur einmal im Monat mit Freunden essen oder etwas trinken zu gehen - nur in Ungarn, Rumänien und Bulgarien ist dieser Anteil höher. Selbst Einkommensarme in Griechenland können sich das öfter leisten. Die These, Einkommensarmut in Deutschland fühle sich immer noch relativ komfortabel an, wird durch die Daten klar widerlegt. Noch weitaus eklatanter fallen die Unterschiede allerdings aus, wenn man die absolute, drastische Armut betrachtet - also den Anteil derer, die die Definition der "erheblichen materiellen Entbehrung" erfüllen. In Bulgarien leidet nahezu jeder Dritte, in Rumänien und Griechenland annähernd jeder Vierte bitteren Mangel. Auch in Italien oder Portugal gibt es überdurchschnittlich viele Betroffene. Ganz allgemein zeigen die Daten der EU-Statistik zudem, wie unterschiedlich der Lebensstandard in Europa noch ist. Die WSI-Forscher nennen hierfür ein Beispiel: In Rumänien haben 32,6 Prozent der Bevölkerung kein WC in der Wohnung - selbst bei den Einkommensarmen in Deutschland trifft das nur auf jeden Tausendsten zu. https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-in-deutschland-und-europa-die-vermessung-von-not-und-mangel-a-1176890.html |
TheStone hat folgendes geschrieben: |
Von Geschichtswissenschaft hältst du offenbar nicht viel. |
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben: |
Stets und immer zu rückst du hin zur Seite der Reaktion, hegst Sympathien mit dem ach so armen Adel, der da durch die Franz. Revolution und später durch Napoleon leiden mußte. den Umkehrschluß triffst du erst gar nicht, zudem bist du permanent um das Wohl der beiden Stände (Adel und Klerus) aus. Was genau bringt dich denn dazu, ausgerechnet mit bzw. bei den reaktionärsten Kräften Sympathien zu hegen ? Fortschrittlich bist du daher nicht, eher rückwärtsgewandt, schade ! |
Zitat: |
Der Begriff Aufstand der Vendée (französisch guerre de Vendée) bezeichnet den bewaffneten Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung des Départements Vendée und benachbarter Départements gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik von 1793 bis 1796. Über 300.000 Tote und die gezielte Vernichtung von Siedlungen, Vieh und landwirtschaftlichen Flächen sind die Folge gewesen.
... Die menschliche Bilanz des rund dreijährigen Aufstandes war für die betroffenen Départements verheerend. Einige Gemeinden verloren zwischen 25 und 35 % ihrer Bevölkerung. Die Zahl der Toten wird auf 300.000 geschätzt. Einige Historiker in Frankreich meinen, dass es sich bei der Niederschlagung um einen Genozid, d. h. um Völkermord gehandelt habe. „Die Französische Revolution war als die große Vorläuferin des totalitären Terrors unseres Jahrhunderts [gemeint das 20.] in die Geschichte eingetreten.“ |
Zitat: |
Am 26. Juni 1813 hatte der österreichische Kanzler Metternich eine Unterredung mit Napoleon, die er protokollierte. Unter anderem schrieb er: „Napoleon fasste sich, und mit ruhigem Ton sagte er mir folgende Worte […]: Die Franzosen können sich nicht über mich beklagen; um sie zu schonen, habe ich die Polen und die Deutschen geopfert. Ich habe in dem Feldzug von Moskau 300.000 Mann verloren; es waren nicht einmal 30.000 Franzosen darunter. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Geschichtswissenschaft ist die Art, wie sich jede Generation ihrer Vergangenheit vergewissert. Deshalb schreibt sich auch jede Generation die Geschichte neu. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Es ist nicht eine Art von Naturwissenschaft. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wann befürwortet man eine Revolution? Bei fehlender Freiheit, Gleichheit und Wohlstand? Muss man die Toten gegenrechnen? |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
und das das nur der befund von europa ist, ist ja tragisch genug. ne ganze menge deines wohlstandes erarbeiten ja nun viele ( kinder) außerhalb europas. wozu dann hier "revolutionieren", klar. einfach mal ne tasse von kindern gepflückter kaffee weniger am tag, ne? |
TheStone hat folgendes geschrieben: | ||
Ich würde ja vorziehen, die notwendigen Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse einzuleiten um eine Revolution zu verhindern. Um es mal ganz platt zu sagen: Ich befürchte, 2/3 der Weltbevölkerung lassen sich nicht beliebig lange verarschen... |
TheStone hat folgendes geschrieben: | ||
Ich würde ja vorziehen, die notwendigen Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse einzuleiten um eine Revolution zu verhindern. Um es mal ganz platt zu sagen: Ich befürchte, 2/3 der Weltbevölkerung lassen sich nicht beliebig lange verarschen... |
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben: |
Langsame Veränderungen sind was für Leute, die 200 J. alt werden sollten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Jo... also es stimmt halt auch nicht ohne weiteres, dass die vielgepriesenen "langsamen Veränderungen" insgesamt signifikant gewaltloser abgingen. Man muss ja hinzu rechnen, dass dabei die systemerhaltende Gewalt (z.B. - aktuelles Beispiel - Polizeigewalt in den USA) weitestgehend ungebrochen weiter läuft, bis hin zu imperialistisch-"interventionistischer" Kriegführung, "Dronierung" von "Terrorverdächtigen" ohne Verhandlung, Guantanamo und Abu Grahib, Folterung und Schauprozessen (Assange), etc. - Wenn dieses Gewaltsystem Schwäche zeigt bzw. ihm die Kontrolle der Verhältnisse aus den Fingern gleitet und gleichzeitig sein Erhalt nur durch eine Intensivierung über einen bestimmten Punkt hinaus möglich wäre, kann es eben auch mal sein, dass es der Bevölkerung zu bunt wird. Und dann kann das dazu führen, dass es kracht. Gewollt hat das keiner, "noch nicht mal" wir Marxisten. Aber man muss sich auch der Frage stellen, was man dann damit macht. |
TheStone hat folgendes geschrieben: | ||
Wann würdest du denn eine Revolution befürworten? |
TheStone hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Was ist denn deine Erklärung für Revolutionen, wenn die Verhältnisse der Bevölkerung ja total akzeptabel sind? Und was glaubst du wie's dem Gros der Bevölkerung unter z.B. Ludwig XVI so ging bevor die französische Revolution ausbrach? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Wie ging's denn dem Gros der Bevoelkerung waehrend der Revolution und vor allem hinterher? Um eine Revolution zu rechtfertigen reicht es nicht aus nur auf die schlechten Verhaeltnisse vor der Revolution zu verweisen, sondern man sollte erstens in der Lage sein nachzuweisen, dass es den Menschen hinterher besser ging und zweitens, dass es nicht moeglich gewesen waere das Los der Menschen auf andere, weniger gewalttätige Art und Weise zu verbessern. Gewaltsame Revolution koennen maximal ultima ratio sein, wenn klar ist, dass voellig inakzeptable Verhaeltnisse nicht auf andere Art und Weise verbessert werden koennen. Dann und nur dann kann eine gewaltsame Revolution als notwendiges Uebel angesehen werden, ansonsten ist eine solche, wie jeder andere Krieg auch, eine Pest, die es zu vermeiden gilt! Und was die Verhaeltnisse in unseren Gesellschaften angeht, so sind diejenigen, die heute von einer grossen Revolution zur "Ueberwindung des Kapitalismus" träumen, bestenfalls naive Trottel, die nicht wissen wovon sie reden und schlimmstenfalls Psychopathen, die massenhaftes menschliches Leid herbeisehnen um sich daran zu ergötzen. Um hier eine Revolution auch nur ansatzweise rechtfertigen zu koennen, dazu geht es auch den Menschen, denen es relativ schlecht geht, noch viel zu gut. Daran kann auch alle ideologische Schwurbelei auf der Basis einer von der Geschichte längst überholten Ideologie aus dem vorletzten Jahrhundert nichts aendern. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
....Die Vermessung der Armut von 2017
dort steht aus, die eurozonenmitgliedschaft wirke sich aber positiv aus... nun haben wir corona.. und das das nur der befund von europa ist, ist ja tragisch genug. ne ganze menge deines wohlstandes erarbeiten ja nun viele ( kinder) außerhalb europas. wozu dann hier "revolutionieren", klar. einfach mal ne tasse von kindern gepflückter kaffee weniger am tag, ne? |
TheStone hat folgendes geschrieben: |
(und by the way: was glaubst du wie europäische Geschichte ohne die französische Revolution abgelaufen wäre?) |
TheStone hat folgendes geschrieben: |
Im übrigen bist du als Verfechter des Kapitalismus als ultima ratio derjenige, der alles für ein revolutionäres Aufbegehren tut. Oder was glaubst du wie lange sich 2/3 der Menschheit wohl verarschen lassen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Revolutionen werden aus der Verzweiflung geboren, dass sich absolut unerträgliche Zustände anders nicht mehr verändern lassen und dies ist nun mal keine häufig anzutreffende Lebensrealität mehr, vor allem in unseren Gesellschaften nicht. Viele Ungerechtigkeiten mag es ja geben, aber die reichen nicht um die Menschen dazu zu bewegen alles zu riskieren, damit es einem hinterher vielleicht besser geht. Das machen nur Menschen, die nichts zu verlieren haben und alles zu gewinnen. Wo gibt es die heute denn? Im Kapitalismus eher nicht. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es ging bei der frz Revolution eben nicht nur gegen Adel&Klerus, sondern eben auch gegen einfaches Volk, welches mit dem ancien regime zufrieden war: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Vend%C3%A9e%0A
Dieses Muster findet sich bei den meisten "menschheitsbeglückenden" Revolutionen wieder. Apropo Menschenfreund Napoleon: https://de.wikipedia.org/wiki/Russlandfeldzug_1812 Eine halbe Million Mann verheizt, der grösste Teil keine Adligen oder Kleriker, sondern zum Dienst gepresstes, einfaches Volk. Tröstlich, dass nicht soo viele Franzosen darunter waren:
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Gewaltsame Veränderungen sind was fuer Leute, die keine 20 Jahre alt werden wollen. |
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben: |
Falsch, gegen das einfache Volk ging es nicht in der Franz. Revolution, sondern gegen jene Teile die sich vor den Karren des Adels und der Geistlichkeit spannen ließen. Es ist nun mal so, dass gewisse Teile des einfachen Volkes gegen ihre eigenen Interessen handeln, siehe auch jetzt etliche Mitglieder und Mitläufer bei der AfD. Die Revolution muß solchen reaktionären Strömungen nun mal das Handwerk legen, andernfalls geht sie selbst zu Grunde. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Revolutionen schaffen es, alle in extreme Situationen zu bringen und alle zu stressen. Meistens kommt ein Gemetzel direkt danach, siehe franz. Revolution, russische Revolution etc. Mir sind Evolutionen lieber, auch wenn sie nicht so romantisch sind. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Könnte doch direkt aus dem Wortschatz des Unmenschen zitiert sein. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Könnte doch direkt aus dem Wortschatz des Unmenschen zitiert sein. |
Blitzstrahl hat folgendes geschrieben: |
Das siehst du nur moralisch-idealistisch, also fernab von bestimmten gesteckten Wünschen und Zielen. die Welt als ein Ort, wo bestimmte Wünsche und Ideale der Taktgeber seien, statt die realen Gegebenheiten ins Blickfeld zu rücken. Es ist nun mal so, dass Geschichte so ihren eigenen Ablauf hat, egal was die einzlenen Akteure sich so erträumen. Nimm als Vergleich ein Schachspiel, auch das verläuft nie so, wie es sich die Schachspieler anfänglich erträumten. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Könnte doch direkt aus dem Wortschatz des Unmenschen zitiert sein. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Welches genau sind denn die Worte, die dich dabei aufregen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Und gerade da sehe ich im Amiland rabenschwarz. Sollten sich dort die sozialen Bewegungen wie BLM tatsaechlich zu einem organisierten gewaltsamen Aufstand provozieren lassen, dann wird das Ergebnis ein ziemlich einseitiges Massaker sein, weil sie nicht nur den Staatsapparat gegen sich haetten, sondern darueberhinaus Hunderte bis an die Zähne bewaffneter irregulärer Milizen und Millionen von der NRA aufgehetzter Verrückter. Ich denke, dass auch deshalb von ganz oben her vor allem provoziert wird um genau das zu erreichen, um die Leute ins offene Messer rennen zu lassen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also ein Teil des Grundtenors meines Beitrags war eigentlich, dass sich Revolutionen überhaupt nicht auf diese Weise "planen" lassen... |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Bin ich aufgeregt? |
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