zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich habe mal eine Dokumentation gesehen. Eine Frau wollte oder mußte ihre Wohnung verlassen, und sah im Kauf eines Tiny House die Möglichkeit, eine sichere Existenz zu bewahren. Wenn ich richtig erinnere, waren Investitionen in knapp 6stelliger Höhe nötig. Ein anderer Fall war ein Mann, der glücklich war damit, daß er mitten auf einem Feld sein Haus aufstellen konnte und somit unmittelbar in der Natur war. Ich stelle es mir schwer vor in einem Tiny House zu überwintern. Noch schwerer mit Kindern. Ich denke, die Szenarien unterscheiden sich sehr. Regionen, in denen man ganzjährig mit überwiegend gutem Wetter rechnen kann, und gleichzeitig die Versorgung mit dem Nötigsten gesichert ist, unterscheiden sich stark vom deutschen Schneeregen im Winter.
Was ich aber prinzipell ablehne, ist die Vorstellung, daß Tiny Houses eine akzepable Kompensation für den seit Jahren anhaltenden Trend der Vertreibung angestammter Städter aus den attraktiven Stadtvierteln sein könnte. Ich kann mich an die Welle zur Jahrtausendwende erinnern, in denen überall Genossenschaftswohnungen an spekulative Baugesellschaften verkauft wurden, obwohl man wußte, daß die Kommunen damit einen Pfand aus der Hand geben. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Kurz ein paar Gedanken zu den Tiny Houses von mir:
Mir kommt der Begriff "Tiny House" (TH) wie ein Rebranding des Wohn- oder Bauwagens vor. Diese Art zu wohnen soll damit aus der Schmuddelecke der Mobile Homes, der Trailerparks und Wagenplätze herausgeholt werden. Ich halte das für durchaus legitim. Die Wärmeenergiebilanz eines TH ist wegen des offensichtlich schlechten A/V-Verhältnisses logischerweise nicht die Beste. Wenn man allerdings die absoluten Werte vergleichen würde, dürfte das TH gar nicht so schlecht abschneiden, da es eben auch ein geringes Gesamtvolumen hat. So reicht ja für einen Schlafsack (mit einem noch mieseren A/V-Verhältnis) die idR die Körperwärme einer Person aus, um genügen Heizenergie zu haben. (Das ganze lässt sich rechnen und das wurde sicher auch schon gemacht...) Der Flächenverbrauch ist ebenso ein Problem, das aber nur im "unfairen Vergleich". Denn die Stärke des TH ist seine Mobilität, seine Größe und seine Fähigkeit an ungewöhnlichen Orten zu stehen. Letztere hängt natürlich von den technischen Eigenschaften und Erfordernissen des TH ab. Der Ressourcenverbrauch eines TH dürfte je nach Langlebigkeit eher gering sein, aber auch das ist nur eine Schätzung meinerseits. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Wer das Tiny House auf der Wiese mit Seeblick imaginiert, tut nichts anderes als die Autowerbung, in der es nur pittoreske Landstraßen gibt. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Interessanter sind da eher "Mikro-Appartements" in der Stadt. |
Zitat: |
Da hab ich ein Versuchsmodell mal besucht, die Wohnungen sind zwischen 25 und 40 qm groß - |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Und was mir bei narrs Beitrag wieder einfiel: fürs Alter ist das dann wahrscheinlich auch gar nix. Manche haben zwei Etagen oder eineinhalb (oder wie man das nennt), sehr hübsch, aber eher mit Treppe Modell Hühnerleiter oder so. Da wäre dann etwas barrierefreies mit mehr Platz sogar evtl für Rollstuhl und andere Hilfsmittel sehr viel praktischer. Und das auch nicht grade weit ab in der freien Natur, am Seeufer, Berghang, sondern in einem Ort mit Infrastruktur am Besten mit Rollator zu Fuß erreichbar. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Was ist das Gegenteil vom Tinyhouse? Wohnanlage mit großzügigen Wohneinheiten? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist ja auch was ganz anderes. Das tiny house steht nicht im Trailer Park, sondern idealerweise allein mitten in schoener Landschaft. Da steckt eine ganz andere Idee dahinter.
Das tiny house ist ursprünglich nicht als Ersatz fuer den Wohnwagen im Trailer Park gedacht, sondern als umweltverträglichere Alternative auf der Naturwiese zum Normalhaus mit grossem Rasen vorne dran. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Dann muss wohl erst mal eine Begriffsklärung her. |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Gibt es da eine Typologie? Weißt du was darüber? Hast du Quellen? Dann poste es mal! Bin interessiert! |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Seit Peter Lustigs Bauwagen in "Löwenzahn" spätestens fand ich das faszinierend, auf kleinem Raum zu wohnen.
Und das, wo ich eher viel Raum um mich mag. |
Zitat: |
Tiny Houses wurden in Deutschland bereits in den 1980er Jahren durch die Kinderfernsehsendung Löwenzahn, in der Hauptdarsteller Peter Lustig bzw. die Filmfigur Fritz Fuchs in einem ausgebauten Bauwagen lebte, positiv konnotiert.[5] |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Das denke ich auch. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Seit Peter Lustigs Bauwagen in "Löwenzahn" spätestens fand ich das faszinierend, auf kleinem Raum zu wohnen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, fand ich auch, also damals als Kind. Als Erwachsenem war einem dann aber natürlich klar, dass das Teil nur Requisite ist und der Mann nach dem "Abschalten" seinen Feierabend in einer richtigen Wohnung verbringen dürfte. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ich hatte mal eine Studenten-Suite von 20 qm, die innerhalb von 30 Minuten aufgeräumt und blitzblank geputzt war. Dazu hypermodern und spottbillig. Da könnte ich auch heute noch ohne Probleme wohnen.
Ebenso in den Wohn- und Schlafkabinen auf den Raumschiffen Enterprise und Voyager. Ist aber Geschmacksache. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Es kommt auch ganz auf die Lebenseinstellung an.
Minimalismus kann auch befreiend sein. |
neurosemantik hat folgendes geschrieben: | ||
Die Hirne sind verschieden geprägt. Ich selber fühle mich als starker "Frierer" im Winter immer in meinem Mini-Wohnmobil mit 5,8 qm Wohnfläche (einschließlich Duschbad) am Strand in der Sonne am wohlsten, aber ein richtiger, psychisch gesunder Deutscher braucht wohl viel Geld, Villen, Status, Anerkennung, Luxus, Konsumismus usw. ... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Letztendlich streben alle nach Glück.
Anerkennung, (echte) Freunde, Heizung, ordentliche sanitäre Anlage, sind m.E. die wichtigsten Dinge. |
Zitat: |
Der Gemeinderat war angetan und stimmte dem Vorhaben mit 12:1 zu. „Uns ist nur wichtig, dass die Häuschen nicht touristisch, sondern als Wohnanlage genutzt werden“, sagte Bürgermeister Robert Stumpfecker (FUZ). Dass daraus Zweitwohnungen entstehen könnten, lasse sich leider nicht verhindern. „Doch wir hoffen, dass die Häuser von jenen erworben werden, die sie wirklich brauchen: Menschen, die sich sonst kein Eigentum leisten könnten.“ |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/unterammergau-ort377048/ein-viertel-nur-aus-minihaeusern-90846590.html
Hm tja, dann soll er mal hoffen.... |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Hab grade mal bei Google tiny house eingegeben und auf "Bilder" geklickt. Beim Zeus, was für häßliche Schachteln da erscheinen! |
Wolf359 hat folgendes geschrieben: | ||
Was soll an denen hässlich sein? Vielleicht reagiert dein Google auf deine negative Einstellung. Bei mir erscheinen ziemlich hübsche kleine Häuser. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
...
Hab grade mal bei Google tiny house eingegeben und auf "Bilder" geklickt. Beim Zeus, was für häßliche Schachteln da erscheinen! |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Siedlungen kleiner, containerartiger und mobiler Häuser für die Unterschicht. In den USA nennt sich das "Trailer park". |
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