Ethikunterricht und Covid-19
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: neune BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 11:40
    —
Ein Schreiben der Schulleitung eines bayrischen Gymnasiums an die Eltern. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

[img] https://ibb.co/Qd6ZTyV [/img]



Bildliche Darstellung des Schreibens nachträglich von mir eingefügt. vrolijke

#2: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 12:35
    —
neune hat folgendes geschrieben:
Ein Schreiben der Schulleitung eines bayrischen Gymnasiums an die Eltern. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

[img] https://ibb.co/Qd6ZTyV [/img]


Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.

#3: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: Kat BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 13:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.


Also bei mir (Firefox 82.0.3) wird das Bild angezeigt, wenn ich draufklicke.

Am Inhalt hätte ich zwei Punkte auszusetzen:

Wenn das Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen soll dann hat die Schule das so zu akzeptieren.
Eine Begründung oder "schwerwiegende Gründe" wären m.E. dafür nicht notwendig.

Das mit den Ersatzaufgaben (im Klassenverband) verstehe ich nicht ganz.
Soll das heißen, dass das Kind zwar nicht am Religionsunterricht teilnehmen muss, wohl aber im Religionsunterricht sitzen muss und dort dann "Ersatzaufgaben" machen muss?

Das würde ich weder für sinnvoll erachten noch für zulässig halten.

Weiter würde ich sogar behaupten, dass sich diese Ersatzaufgaben auf den Ethik-Unterricht beziehen müssen.

#4: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 13:52
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.


Also bei mir (Firefox 82.0.3) wird das Bild angezeigt, wenn ich draufklicke.

Am Inhalt hätte ich zwei Punkte auszusetzen:

Wenn das Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen soll dann hat die Schule das so zu akzeptieren.
Eine Begründung oder "schwerwiegende Gründe" wären m.E. dafür nicht notwendig.

Das mit den Ersatzaufgaben (im Klassenverband) verstehe ich nicht ganz.
Soll das heißen, dass das Kind zwar nicht am Religionsunterricht teilnehmen muss, wohl aber im Religionsunterricht sitzen muss und dort dann "Ersatzaufgaben" machen muss?

Das würde ich weder für sinnvoll erachten noch für zulässig halten.

Weiter würde ich sogar behaupten, dass sich diese Ersatzaufgaben auf den Ethik-Unterricht beziehen müssen.


Wenn ich draufklicke schon. Das ist klar.

Ich habe mal ein Screenshot davon gemacht, und bei mir abgelegt:


#5: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 13:55
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.


Also bei mir (Firefox 82.0.3) wird das Bild angezeigt, wenn ich draufklicke.

Am Inhalt hätte ich zwei Punkte auszusetzen:

Wenn das Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen soll dann hat die Schule das so zu akzeptieren.
Eine Begründung oder "schwerwiegende Gründe" wären m.E. dafür nicht notwendig.

Das mit den Ersatzaufgaben (im Klassenverband) verstehe ich nicht ganz.
Soll das heißen, dass das Kind zwar nicht am Religionsunterricht teilnehmen muss, wohl aber im Religionsunterricht sitzen muss und dort dann "Ersatzaufgaben" machen muss?

Das würde ich weder für sinnvoll erachten noch für zulässig halten.

Weiter würde ich sogar behaupten, dass sich diese Ersatzaufgaben auf den Ethik-Unterricht beziehen müssen.


Stimme dir zu.
Dieses Schreiben ist absolut unterirdisch!

#6: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 14:02
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.


Also bei mir (Firefox 82.0.3) wird das Bild angezeigt, wenn ich draufklicke.

Am Inhalt hätte ich zwei Punkte auszusetzen:

Wenn das Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen soll dann hat die Schule das so zu akzeptieren.
Eine Begründung oder "schwerwiegende Gründe" wären m.E. dafür nicht notwendig.

Das mit den Ersatzaufgaben (im Klassenverband) verstehe ich nicht ganz.
Soll das heißen, dass das Kind zwar nicht am Religionsunterricht teilnehmen muss, wohl aber im Religionsunterricht sitzen muss und dort dann "Ersatzaufgaben" machen muss?

Das würde ich weder für sinnvoll erachten noch für zulässig halten.

Weiter würde ich sogar behaupten, dass sich diese Ersatzaufgaben auf den Ethik-Unterricht beziehen müssen.


Stimme dir zu.
Dieses Schreiben ist absolut unterirdisch!


Sehe ich auch so.

#7: Re: Ethikunterricht und Covid-19 Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 15:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Es wäre sinnvoller, den Inhalt des Schreibens abzuschreiben, oder mitzuteilen, was da erwünscht wird.
Das mit [img]Link[/img] um ein Bild wiederzugeben, funktioniert nur mit .jpg-Links.


Also bei mir (Firefox 82.0.3) wird das Bild angezeigt, wenn ich draufklicke.

Am Inhalt hätte ich zwei Punkte auszusetzen:

Wenn das Kind nicht am Religionsunterricht teilnehmen soll dann hat die Schule das so zu akzeptieren.
Eine Begründung oder "schwerwiegende Gründe" wären m.E. dafür nicht notwendig.

Das mit den Ersatzaufgaben (im Klassenverband) verstehe ich nicht ganz.
Soll das heißen, dass das Kind zwar nicht am Religionsunterricht teilnehmen muss, wohl aber im Religionsunterricht sitzen muss und dort dann "Ersatzaufgaben" machen muss?

Das würde ich weder für sinnvoll erachten noch für zulässig halten.

Weiter würde ich sogar behaupten, dass sich diese Ersatzaufgaben auf den Ethik-Unterricht beziehen müssen.


Stimme dir zu.
Dieses Schreiben ist absolut unterirdisch!


Sehe ich auch so.


Same here.

Die zusätzlich geforderte Begründung ist absolut unnötig.
Wenn das Kind bisher in Ethik statt Reli war, sollte dies Begündung genug sein.

#8:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 16:11
    —
und warum machen die dann nicht für alle Ethikunterricht? Ich versteh dieses Ansinnen schon mal nicht und dann so einen Text? Am Kopf kratzen

#9:  Autor: neune BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 17:28
    —
@vrolijke Nach dem Lesen des Schreibens war meine erste Reaktion: "Schüler die weltanschaulich neutralen Unterricht wahrnehmen möchten sind potentielle Störer." - dazu gehört auch diese tendenziös formulierte Zustimmungsabfrage am Ende des Schreibens. Insofern wollte ich euch das Ganze als "Gesamtkunstwerk" zur Verfügung stellen.

Danke für eure Rückmeldung. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich da vielleicht nur überempfindlich bin. Ich suche mal das Gespräch mit der Schulleitung. Der latent aggressive Duktus des Schreibens sagt mir eigentlich schon, dass sie wissen, dass das nicht ganz sauber ist.

#10:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 17:36
    —
neune hat folgendes geschrieben:
@vrolijke Nach dem Lesen des Schreibens war meine erste Reaktion: "Schüler die weltanschaulich neutralen Unterricht wahrnehmen möchten sind potentielle Störer." - dazu gehört auch diese tendenziös formulierte Zustimmungsabfrage am Ende des Schreibens. Insofern wollte ich euch das Ganze als "Gesamtkunstwerk" zur Verfügung stellen.

Danke für eure Rückmeldung. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich da vielleicht nur überempfindlich bin. Ich suche mal das Gespräch mit der Schulleitung. Der latent aggressive Duktus des Schreibens sagt mir eigentlich schon, dass sie wissen, dass das nicht ganz sauber ist.


Ich denke, hier bekommst du allgemeine Rückendeckung.

#11:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 18:32
    —
Normalerweise ist das rechtlich keinesfalls zulässig. Dafür, nicht am Religionsunterricht teilzunehmen, braucht man keine Begründung zu liefern, schon gar keine "schwerwiegende". "Sonderaufgaben" anfertigen zu lassen ist ebenfalls nicht legal - allenfalls könnte der Ethiklehrer den Schülern Aufgaben zum Fach geben.
Der Duktus und die Begründungsabfrage empfinde ich ebenfalls als latent aggressiv.

Verständlich ist das Vorgehen natürlich insofern, als aller Unterricht, bei dem die Klassenverbände aufgelöst werden, derzeit wegen Covid problematisch sein dürfte. (Aber: Gilt das auch für andere Fälle wie die Wahlpflichtfächer in höheren Jahrgangsstufen?) Und da sind die Kirchen, die ja sonst auch sehr auf ihrem eigenen Reliunterricht bestehen, nun gewissermaßen in Vorleistung getreten. Allerdings kann man die anderen Kindern nun nicht einfach mit in einen gemeinsamen Unterricht drängen, sondern muss diesen so gestalten, dass er für alle akzeptabel wird.
Das würde ich für möglich halten, indem der Unterricht sich für diese Zeit z.B. mit religionskundlichen oder ethischen Fragen beschäftigt, die in allen Lehrplänen vorkommen und evtl aus verschiedener Perspektive oder dialogisch betrachtet werden können.

Die Schule hätte also erstens den Unterricht bewusst entsprechend umgestalten müssen, dann ein einladendes, um Verständnis werbendes Schreiben verfassen müssen und schließlich dennoch eine Nichtteilnahme ohne "Sonderaufgaben" nicht ausschließen und dafür auch keine Begründung verlangen dürfen.

Unter solchen Umständen wäre ein gemeinsamer Unterricht OK - und dann sollte man der Schule auch nicht mehr Ärger machen, als sie wegen Covid eh schon hat. Aber der hier gezeigten Form geht das nicht.

EDIT Ich habe das obige auf Grund der rechtlichen Grundlage geschrieben, wie ich sie aus NRW kenne. Da aber alle Schulgesetze mit den Aussagen des GG zum Religionsunterricht kompatibel sein müssen, dürfte das in Bayern eigentlich nicht viel anders sein.


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 14.11.2020, 21:00, insgesamt einmal bearbeitet

#12:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 19:24
    —
Die Schüler könnten ja eine Sonderarbeit in Form eines Aufsatzes bekommen mit dem Titel:

"Wie ist das vorliegende Schreiben der Schulleitung bezüglich des Religions- und Ethikunterrichts unter ethischen Erwägungen zu beurteilen?"

#13:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 19:34
    —
Ich halte das fuer den durchsichtigen Versuch die Covid-Pandemie dazu zu benutzen einen allgemein verpflichtenden konfessionellen Religionsunterricht ueber die Hintertür wieder einzuführen.

Ich denke das Recht sich nicht per Schulpflicht religiös indoktrinieren lassen zu muessen wurde zu hart erkämpft als dass man sowas durchgehen lassen sollte.


Tillichs Kompromissvorschlag ist zwar zumindest etwas akzeptabler aber selbst das wuerde mir schon zu weit gehen. Wenn kein Ethikunterricht aus den genannten Gründen stattfinden kann, dann haben die betreffenden Schüler halt frei und nur wer dies ausdrücklich selbst wünscht sollte in diesen Stunden ersatzweise am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen koennen.

#14:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 14.11.2020, 21:04
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tillichs Kompromissvorschlag ist zwar zumindest etwas akzeptabler aber selbst das wuerde mir schon zu weit gehen. Wenn kein Ethikunterricht aus den genannten Gründen stattfinden kann, dann haben die betreffenden Schüler halt frei und nur wer dies ausdrücklich selbst wünscht sollte in diesen Stunden ersatzweise am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen koennen.

Mein Vorschlag wäre ja eigentlich kein konfessioneller RU mehr. Die Inhalte, die in dieser Zeit behandelt werden, könnten ja auch Religions- und Ethiklehrer gemeinsam erarbeiten, indem sie Überschneidungen der Lehrpläne heraussuchen.

#15:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 28.11.2020, 15:17
    —
Ein zwangsweise gemeinsamer Unterricht könnte tatsächlich legitim sein, aber mE darf es dann eben kein Religionsunterricht sein, sondern für die Dauer der Maßnahme müßte in dem gemeinsamen Unterricht dann etwas Allgemeinverträgliches gelehrt werden, zum Beispiel weltanschaulich übergreifende Inhalte (Ethik, Philosophie, Religionskundliches ...).

#16:  Autor: neune BeitragVerfasst am: 26.01.2021, 13:32
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ein zwangsweise gemeinsamer Unterricht könnte tatsächlich legitim sein, aber mE darf es dann eben kein Religionsunterricht sein, sondern für die Dauer der Maßnahme müßte in dem gemeinsamen Unterricht dann etwas Allgemeinverträgliches gelehrt werden, zum Beispiel weltanschaulich übergreifende Inhalte (Ethik, Philosophie, Religionskundliches ...).


Um mal ein abschließendes Update zu geben: Mit einer Vergleichbaren zu der obigen Argumentation habe ich mich damals an die Schulleitung gewendet. Ich habe trotz mehrfacher Nachfrage darauf nie eine Reaktion erhalten, allerdings wurde diese Unterrichtszusammenführung auch nicht umgesetzt.

#17:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 28.01.2021, 09:47
    —
Der Zettel ist Unsinn. Wenn das Kind nicht positiv beim Religionsunterricht angemeldet wird oder sich selbst anmeldet (im Alter der Regligionsmündigkeit), dann kann es auch nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Der Staat kann nicht zwangsmissionieren, Punkt, aus, schluss.

Natürlich kann das Kind für den Religionsunterricht angemeldet werden, Corona hin oder her. Es scheint in diesem Fall so zu sein, dass die katholische Kirche insofern auch Atheisen im Religionsunterricht akzeptieren würde: Das wäre ein schöner Ansatz, denen die erkenntnistheoretischen Grundlagen zur Welterkenntnis zu vermitteln (der Wahnsinn einer Religion oder Weltanschauung zeigt sich in ihrer Erkenntnismethode). Davor wäre allerdings zu warnen: Wer sein Kind zum Relkigionsunterricht schickt, muss auch mit Noten im Religionsunterricht rechnen!!!

Und warum überhaupt gerade zum katholischen Religionsunterricht?
Wenn der Ethikunterricht nicht stattfindet, gibt es eine Freistunde. Wenn die Sonderbeaufsichtigung wegen Corona nicht gewährleistet ist, müssen eben alle eine Freistunde haben - kein Problem. Vermutlich pochen hier die Katholen darauf, dass die Schule ausfallen kann, nur dass eben der Religionsunterricht stattfinden muss (er ist ja einziges verfassungsrechtlich garantiertes Pflichtfach…).

„Ersatzaufgabe“ und Heidenhüten sind unzulässig.

Den Vorgang sollte jemand an den Bund für Geistesfreiheit weiterleiten, damit er sich an das Staatsministerium für Unterricht und Kultus wenden kann.
Schöner Name eigentlich, Kultus, nicht Kultur, sondern auch Kult…?

#18:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 31.01.2021, 12:27
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ein zwangsweise gemeinsamer Unterricht könnte tatsächlich legitim sein, aber mE darf es dann eben kein Religionsunterricht sein, sondern für die Dauer der Maßnahme müßte in dem gemeinsamen Unterricht dann etwas Allgemeinverträgliches gelehrt werden, zum Beispiel weltanschaulich übergreifende Inhalte (Ethik, Philosophie, Religionskundliches ...).

Eben!
Nachdem Islam, Buddhismus, Marx, Kant & Co. ohnehin Standardthemen im Religionsunterricht der Oberstufe sind, wären die personellen Engpässe damit auch leicht zu beheben. So wie das der zitierte Brief rüberbringt, haben die Kirchen hier möglicherweise wieder mal ihre Vernetzung in der Politik genutzt um die Gunst der Stunde zu nutzen und einen fuß in die tür zu bekommen.

#19:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 31.01.2021, 12:33
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
... Heidenhüten sind unzulässig.

"Heiden" ist sowieso ein blödes Wort, aber hier off-topic. Sollte wir wohl mal nen Thread dazu aufmachen

#20:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 31.01.2021, 14:38
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Nachdem Islam, Buddhismus, Marx, Kant & Co. ohnehin Standardthemen im Religionsunterricht der Oberstufe sind, wären die personellen Engpässe damit auch leicht zu beheben.

Ihr habt im Religionsunterricht Kant und Marx behandelt? Am Kopf kratzen Also wir hatten das allenfalls in Philosophie.

#21:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 31.01.2021, 17:54
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Nachdem Islam, Buddhismus, Marx, Kant & Co. ohnehin Standardthemen im Religionsunterricht der Oberstufe sind, wären die personellen Engpässe damit auch leicht zu beheben.

Ihr habt im Religionsunterricht Kant und Marx behandelt? Am Kopf kratzen Also wir hatten das allenfalls in Philosophie.

Marx macht man zB typischerweise in einer Reihe über Gottesbilder, darin auch Religionskritik, dann oft zusammen mit Feuerbach oder Freud. Kant würde bei Ethik gut passen.

#22:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 14:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Nachdem Islam, Buddhismus, Marx, Kant & Co. ohnehin Standardthemen im Religionsunterricht der Oberstufe sind, wären die personellen Engpässe damit auch leicht zu beheben.

Ihr habt im Religionsunterricht Kant und Marx behandelt? Am Kopf kratzen Also wir hatten das allenfalls in Philosophie.

Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach. Allerdings kann Philosophie auch noch durch verschiedene Sprachunterrichte abgedeckt werden. Wenn ein speziell interessierter Lehrer ne Philosophie AG aufmacht ist das natürlich was anderes.

#23:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 14:58
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kant würde bei Ethik gut passen.

In der Tat. Allerdings wird sein Imperativ auch ziemlich hochgejubelt.
In Physik passt er mit seinen Ausführungen zur Raum/Zeit übrigens auch gut rein.

#24:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 14:59
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

#25:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 15:48
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

In NRW war Philosophie in der gymnasialen Oberstufe zu meiner Zeit sowohl eigenständiges Fach im Bereich Gesellschaftswissenschaften als auch möglicher Ersatz für Religion.

Religion war Pflichtfach, ersatzweise Philosophie; man konnte Philosophie aber auch als das Wahlpflichtfach für Gesellschaftswissenschaften nehmen. Religion und Philosophie zusammen war also möglich. Philosophie konnte nur nicht beides abdecken, d.h. wenn man Philosophie statt Religion nahm, musste man zusätzlich ein weiteres Fach aus GW nehmen, etwa Geschichte o.Ä.

Und man konnte natürlich sowieso Philosophie als Wahlfach nehmen, wenn man schon alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer abgedeckt hatte und noch ein weiteres Fach nehmen musste/wollte.

Das ist auch immer noch so, nur dass man Religion (bzw. Philo als Ersatz) nicht mehr durchgehend bis zum Abitur nehmen muss, sondern nur in der EInführungsphase und 2 Halbjahren in der Qualifikationsphase.

#26:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 15:56
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

In NRW war Philosophie in der gymnasialen Oberstufe zu meiner Zeit sowohl eigenständiges Fach im Bereich Gesellschaftswissenschaften als auch möglicher Ersatz für Religion.

Religion war Pflichtfach, ersatzweise Philosophie; man konnte Philosophie aber auch als das Wahlpflichtfach für Gesellschaftswissenschaften nehmen. Religion und Philosophie zusammen war also möglich. Philosophie konnte nur nicht beides abdecken, d.h. wenn man Philosophie statt Religion nahm, musste man zusätzlich ein weiteres Fach aus GW nehmen, etwa Geschichte o.Ä.

Und man konnte natürlich sowieso Philosophie als Wahlfach nehmen, wenn man schon alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer abgedeckt hatte und noch ein weiteres Fach nehmen musste/wollte.

Das ist auch immer noch so, nur dass man Religion (bzw. Philo als Ersatz) nicht mehr durchgehend bis zum Abitur nehmen muss, sondern nur in der EInführungsphase und 2 Halbjahren in der Qualifikationsphase.


Soviel zu dem Thema, wie die Kirchen in Deutschland gebauchpinselt werden.

#27:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 16:23
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

In NRW war Philosophie in der gymnasialen Oberstufe zu meiner Zeit sowohl eigenständiges Fach im Bereich Gesellschaftswissenschaften als auch möglicher Ersatz für Religion.

Religion war Pflichtfach, ersatzweise Philosophie; man konnte Philosophie aber auch als das Wahlpflichtfach für Gesellschaftswissenschaften nehmen. Religion und Philosophie zusammen war also möglich. Philosophie konnte nur nicht beides abdecken, d.h. wenn man Philosophie statt Religion nahm, musste man zusätzlich ein weiteres Fach aus GW nehmen, etwa Geschichte o.Ä.

Und man konnte natürlich sowieso Philosophie als Wahlfach nehmen, wenn man schon alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer abgedeckt hatte und noch ein weiteres Fach nehmen musste/wollte.

Das ist auch immer noch so, nur dass man Religion (bzw. Philo als Ersatz) nicht mehr durchgehend bis zum Abitur nehmen muss, sondern nur in der EInführungsphase und 2 Halbjahren in der Qualifikationsphase.


Soviel zu dem Thema, wie die Kirchen in Deutschland gebauchpinselt werden.

Dass Religion in Deutschland ein Schulfach ist, ist dir aber nicht neu, oder?
Welchen Erkenntnisgewinn in der von dir genannten Richtung bringt jetzt meine Erklärung der Belegungsregeln?

#28:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 17:23
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

In NRW war Philosophie in der gymnasialen Oberstufe zu meiner Zeit sowohl eigenständiges Fach im Bereich Gesellschaftswissenschaften als auch möglicher Ersatz für Religion.

Religion war Pflichtfach, ersatzweise Philosophie; man konnte Philosophie aber auch als das Wahlpflichtfach für Gesellschaftswissenschaften nehmen. Religion und Philosophie zusammen war also möglich. Philosophie konnte nur nicht beides abdecken, d.h. wenn man Philosophie statt Religion nahm, musste man zusätzlich ein weiteres Fach aus GW nehmen, etwa Geschichte o.Ä.

Und man konnte natürlich sowieso Philosophie als Wahlfach nehmen, wenn man schon alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer abgedeckt hatte und noch ein weiteres Fach nehmen musste/wollte.

Das ist auch immer noch so, nur dass man Religion (bzw. Philo als Ersatz) nicht mehr durchgehend bis zum Abitur nehmen muss, sondern nur in der EInführungsphase und 2 Halbjahren in der Qualifikationsphase.


Soviel zu dem Thema, wie die Kirchen in Deutschland gebauchpinselt werden.

Keine Ahnung um was für seltsame Schulen es hier geht,
bei meiner (staatl. Gymn.) konnte man mit 14 raus aus Reli und gut war's.
Und das ist schon länger her.
Also mal wieder ein Aufreger um nichts.
Hebt euch das Empörolin besser dafür auf, dass DITIB endlich zugesperrt wird.

#29:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 18:00
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Philosophie ZUSÄTZLICH zu Religion/Ethik kenne ich garnicht als eigenständiges Abiturfach.

Gibt's auf öffentlichen Gymnasien glaube ich seltener. Ich war auf einer Privatschule.

In NRW war Philosophie in der gymnasialen Oberstufe zu meiner Zeit sowohl eigenständiges Fach im Bereich Gesellschaftswissenschaften als auch möglicher Ersatz für Religion.

Religion war Pflichtfach, ersatzweise Philosophie; man konnte Philosophie aber auch als das Wahlpflichtfach für Gesellschaftswissenschaften nehmen. Religion und Philosophie zusammen war also möglich. Philosophie konnte nur nicht beides abdecken, d.h. wenn man Philosophie statt Religion nahm, musste man zusätzlich ein weiteres Fach aus GW nehmen, etwa Geschichte o.Ä.

Und man konnte natürlich sowieso Philosophie als Wahlfach nehmen, wenn man schon alle Pflicht- und Wahlpflichtfächer abgedeckt hatte und noch ein weiteres Fach nehmen musste/wollte.

Das ist auch immer noch so, nur dass man Religion (bzw. Philo als Ersatz) nicht mehr durchgehend bis zum Abitur nehmen muss, sondern nur in der EInführungsphase und 2 Halbjahren in der Qualifikationsphase.


Soviel zu dem Thema, wie die Kirchen in Deutschland gebauchpinselt werden.

Keine Ahnung um was für seltsame Schulen es hier geht,
bei meiner (staatl. Gymn.) konnte man mit 14 raus aus Reli und gut war's.
Und das ist schon länger her.
Also mal wieder ein Aufreger um nichts.
Hebt euch das Empörolin besser dafür auf, dass DITIB endlich zugesperrt wird.

Ach; mit 14.

#30:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.02.2021, 18:59
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Keine Ahnung um was für seltsame Schulen es hier geht,
bei meiner (staatl. Gymn.) konnte man mit 14 raus aus Reli und gut war's.
Und das ist schon länger her.

Das, was ich dargestellt habe, ist die ganz normale gymnasiale Oberstufe (Jahrgänge EF, Q1, Q2, früher 11, 12, 13), egal ob an Gymnasien oder Gesamtschulen. Und da hat man eben entweder Religion oder nimmt Philosophie als Ersatz (jedenfalls in NRW), auch schon in den 80ern. Heutzutage hat man (anders anscheinend als zu deiner Zeit) auch in der Sekundarstufe I ein Ersatzfach, wenn man nicht zum Religionsunterricht geht; in NRW heißt das heute Praktische Philosophie.

Übrigens kann (und konnte) man den Religionsunterricht in jedem Alter verlassen. 14 Jahre ist nur die Religionsmündigkeit, ab der man das selbst entscheidet, während vorher die Eltern bestimmen (zwischen 12 und 14 Veränderungen nur mit Zustimmung des Kindes).

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Hebt euch das Empörolin besser dafür auf, dass DITIB endlich zugesperrt wird.

Jaja, einen kleinen Vorstoß gegen die Religionsfreiheit in der beliebten islamfeindlichen kann man immer einbringen, egal wie entfernt vom Thema.



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