tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Du hättest ja auch inhaltlich auf meinen Einwand antworten und so tarvoc praktisch widerlegen können. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Hätte er das? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Naja, "können" kann ja verschiedene Bedeutungen haben: "die Gelegenheit haben" oder "die Fähigkeit haben". |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ob der gemeinte Inhalt des Begriffs eine gute Idee ist, sei mal dahingestellt, aber er verschleiert nichts (oder du müsstest zeigen, was und wie er verschleiert) und ist nicht in sich widersprüchlich. Beides ist bei der sog. "Aktionärsdemokratie" anders: Dieser Begriff ist widersprüchlich, denn das System, das man durch Besitz von Aktien unterschiedliche Beteilgungsrechte erwirbt, ist nun mal nicht demokratisch; und genau diesen Sachverhalt verschleiert diese sinnlose Wortbildung. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ausserdem ist der Begriff nichts weiter als eine vage Idee und keine beobachtbare Realitaet wie die "Aktionaersdemokratie". Letztere kann man naemlich bei jeder Hauptversammlung besichtigen und dabei auch sehen wie unvollkommen sie meist noch ist aber nicht so bleiben muss wie man an wieder anderen Beispielen sehen kann. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Die Kategorie "Unwort des Monats" ist dafür da, die am meisten von Widersprüchen und orwellschem Doppeldenk durchtränkten Begriffe aufzunehmen (daher auch die Anlehnung an Orwell bei der Benennung der Kategorie). Nicht die Worte, die zufälligerweise beachbernie nicht in den ideologischen Kram passen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Welchen "ideologischen Kram" meint der Herr Ideologe |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Na, da fühlt sich aber einer auf den Schwanz getreten. Du hättest ja auch inhaltlich auf meinen Einwand antworten und so tarvoc praktisch widerlegen können. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich habe aber zunaechst mal auf Tarvocs Ferndiagnose geantwortet und nicht auf Dein Posting. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das könnten Befürworter eines Zensuswahlrechts genau so über Arme und Reiche in der Gesellschaft und das damit verbundene Wahlrecht sagen. Und du hast abgelenkt: Vorher ging es nur um die sog. "Aktionärsdemokratie", bei der die AKtionäre aber unterschiedliches Stimmrecht haben. Jetzt sprichst du von Arbeit und Kapüital als zwei Seiten.
Das könnte man genau so über die sog. Aktionärsdemokratie sagen.
Naja, das jetzt leider nicht. ----------------------------------- Sieh mal, du kannst ja ruhig der Meinung sein, dass Demokratie in der Wirtschaft nicht am Platze ist. So ist unser System ja eingerichtet, und die Mehrheit wird wohl deiner Meinung sein. Ein System gut zu finden, in dem die Leute je nach Kapital unterschiedlich viel Entscheidungsbefugnisse haben, macht aus diesem System aber noch keine Demokratie. Das ist dann einfach der falsche Begriff. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Er verschleiert, dass die, die ihn im Mund fuehren, keine Demokratie, sondern die Abschaffung derselben im Sinn haben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ausserdem ist der Begriff nichts weiter als eine vage Idee und keine beobachtbare Realitaet wie die "Aktionaersdemokratie". |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Letztere kann man naemlich bei jeder Hauptversammlung besichtigen und dabei auch sehen wie unvollkommen sie meist noch ist aber nicht so bleiben muss wie man an wieder anderen Beispielen sehen kann. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Das wäre dann bitte inhaltlich zu zeigen und nicht einfach zu behaupten. Das ist allerdings ein bisschen mühsamer als bei der sog. "Aktionärsdemokratie", die schon im Begriff selbst widersprüchlich ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nun, wenn man etwas besser machen möchte, als es ist, ist es irgendwie notwendig von noch nicht beobachtbaren Realitäten zu sprechen, oder? (Wobei es Ansätze demokratischen Wirtschaftens in der Produktion natürlich sehr wohl gibt, zB Genossenschaften. Nur so ein Hinweis an Herrn "Ich weiß über Wirtschaft Bescheid".) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, man kann keine angebliche "Aktionärsdemokratie" sehen, weil das ein inhaltlich unsinniger Begriff ist, der deshalb auch kein Gegenstück in der Realität haben kann. Was man sehen kann, sind nach bestimmten Regeln durchgeführte Eigentümerversammlungen, bei denen a) Stakeholder ohne Eigentum gar nicht und b) die Shareholder in sehr verschiedenem Ausmaß mitbestimmen können, die also zwar irgendwie mit Rederechten und Abstimmungen zu tun haben, aber eindeutig nicht demokratisch sind. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Man kann diese Verfahrensweisen in der Wirtschaft ja sinnvoll finden; ich will gar nicht erst versuchen, dich da vom Gegenteil zu überzeugen. Aber "Demokratie" ist da einfach der falsche Begriff, punktum. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Indem man die sog. "Aktionärsdemokratie" dennoch so nennt, verschleiert man, dass dieser Bereich unserer Gesellschaft einfach nicht demokratisch ist (ganz egal, ob man das gut findet oder nicht), und befördert so die ideologische* Gleichsetzung von Kapitalismus und Demokratie.
("Ideologisch" im Sinne eines falschen, d.h. nicht mit der Realität übereinstimmenden Bewusstseins.) |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Man muss zwischen gesamtgesellschaftlicher Demokratie auf der politischen Ebene und einer partikularen Demokratie innerhalb einzelner Gruppen, z.B. auf wirtschaftlicher Ebene unterscheiden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wenn in einer Eigentümergemeinschaft das Stimmrecht je nach Anteil am Eigentum gewichtet ist, dann ist dies sehr wohl demokratisch, weil der, der am Meisten zu verlieren hat, dann auch mehr zu sagen hat.
Wie sollte man es denn sonst halten? Soll man demjenigen, der nur mit 5 Euro an einem Unternehmen beteiligt ist, dasselbe Mitspracherecht einräumen wie jemandem, dessen gesamte Lebensersparnisse da drin stecken? Das waere sehr viel undemokratischer. Natuerlich gibt es auch Unternehmen, in denen jeder Teilhaber gleiches Stimmrecht hat, z.B. Kooperativen. Bei diesen ist es allerdings zumeist auch so, dass jeder die gleiche Summe zum Unternehmenskapital beisteuert um so sicherzustellen, dass keine Interessenmäßige Schräglage entsteht. Oder mal anhand der Praxis erklaert. Es gibt nicht wenige eigentümergeführte Unternehmen (an solchen bin ich auch beteiligt), die von einem Unternehmer gegründet wurden und deren Wachstum irgendwann mehr Kapital erforderlich machte als der Gründer selbst aufzubringen vermochte. Deshalb wurde es "an die Börse gebracht" und Aktien ausgegeben, die an Anleger wie mich verkauft wurden. Dabei behält der Unternehmensgründer oft eine Mehrheit am Aktienkapital um weiter selbst die Unternehmenspolitik bestimmen zu koennen. Wenn ich mir als Kleinaktionär jetzt auch 10 dieser Aktien ins Depot lege, waere es dann wirklich 'demokratisch", wenn ich genausoviel zu sagen haette wie der Unternehmensgründer und Hauptaktionär? Wir beide sind naemlich in einer extrem unterschiedlichen Position. Wenn das Unternehmen pleite geht, dann habe ich ein paar Euro weniger auf dem Konto, der Unternehmensgründer jedoch sieht dabei vielleicht sein gesamtes Lebenswerk, einschliesslich seiner Altersversorgung, zerstört. Diese ungleiche Betroffenheit von den Unterenehmensentscheidungen soll sich selbstverstaendlich auch im Gewicht der Stimmrechte auswirken. Alles andere waere ungerecht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Man muss zwischen gesamtgesellschaftlicher Demokratie auf der politischen Ebene und einer partikularen Demokratie innerhalb einzelner Gruppen, z.B. auf wirtschaftlicher Ebene unterscheiden. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Du beharrst aber darauf, etwas eine "Demokratie" zu nennen, was diesem Grundprinzip schon im Ansatz widerspricht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Du vermischst hier penetrant verschiedene Fragen, die unterschiedliche Begriffe erfordern (und das alleine ist schon ein guter Indikator dafür, dass jemand ideologisch argumentiert). Du vermengst hier die Fragen, ob die Organisationsform von Aktiengesellschaften ... 1) für den einzelnen Betrieb und/oder seine Eigentümer und/oder andere Beteiligte und/oder die Volkswirtschaft und/oder die Gesellschaft zu den günstigsten Ergebnissen führt, für diese also effizient ist; 2) dafür sorgt, dass die am Unternehmen in irgendeiner Form Beteiligten (wofür als Kriterien Kapital, Arbeit, Konsum oder anderweitige Betroffenheit in Frage kommen) an den Entscheidungsstrukturen angemessen beteilgt werden, also gerecht ist; 3) diesen Beteiligten größtmögliche freie und gleiche Beteiligung ermöglicht, also demokratisch ist. Du setzt 1) voraus; 2) bejahst du, betrachtest dabei aber ausschließlich die Summe des eingesetzten Kapitals und unterlässt eine Begründung für diese Beschränkung; und ziehst daraus die Folgerung, dass 3) gegeben sei. Das ist aber eine heillose, unlogische Begriffsverwirrung, die ausschließlich die positiven Konnotationen des Begriffs "Demokratie" (denn Demokratie ist ja irgendwie immer gut) auf die Organisationsform "Aktiengesellschaft" überträgt, ohne irgendwie aufzuzeigen, ob das, was "Demokratie" inhaltlich bedeutet, überhaupt erfüllt ist. Eine solche inhaltlich falsche Übertragung zwecks positiver Bewertung ist dann ziemlich klar ideologisch. ---------------------------------------- Da du dich im Wesentlichen mit Frage 2) (also der nach Gerechtigkeit, nicht nach Demokratie) beschäftigst, möchte ich diese Argumentation noch mal genauer betrachten. Deine Position ist, dass es gerecht ist, wenn die Mitbestimmungsmöglichkeiten sich nach der Höhe des eingesetzten Kapitals richten. Das ist dir anscheinend aber selbst ein bisschen dünn, denn du unterfütterst es mit Zusatzargumenten: a) Wenn die Höhe des eingesetzten Kapitals bestimmend sei, habe "der, der am Meisten zu verlieren hat, dann auch mehr zu sagen". Das scheint erst mal einleuchtend; aber schon im nächsten Absatz argumentierst du nicht mehr nur mit der absoluten Höhe des eingesetzten Kapitals, sondern gleichzeitig mit der Bedeutung, die dieses Kapital für dessen Eigentümer hat, indem du 5 Euro mit den "gesamte[n] Lebensersparnisse[n]" vergleichst. Das passt ja auch zu der Redewendung "etwas zu verlieren haben", denn die kann sich ja genauso doppeldeutig auf eine absolute Höhe wie auf einen Bezug zur Situation des Betroffenen beziehen. Konkreter: Was ist denn, wenn die eingesetzten "gesamte[n] Lebensersparnisse" des einen Aktionärs 20.000 Euro sind, während ein anderer Aktionär Multimillionär ist und Aktien für 200.000 Euro besitzt, deren Verlust sich aber nicht einmal in seinem Lebensstil bemerkbar machen würde? Hätte ersterer nicht viel "mehr zu verlieren" als letzterer, und zwar gemäß deinem eigenen Bezug auf die "Lebensersparnisse"? Und hätte ein Angestellter des Unternehmens in diesem Sinne nicht auch sehr viel zu verlieren, nämlich seinen Job, von dem seine finanzielle Sicherheit abhängt, und für den er vielleicht auch viel eingesetzt hat, etwa Ausbildung/Ausbildungskosten, seine Arbeit und seine Kenntnisse? b) An anderer Stelle argumentierst du mit der Altersversorgung, für die genau das gleiche gilt. c) Als Argument ziehst du außerdem heran, dass das Unternehmen das "Lebenswerk" des Hauptaktionärs sein könne, wenn er zB der Gründer sei. Aber das muss ja keineswegs der Fall sein. Vielleicht musste der Gründer in viel größerem Ausmaß anderes Kapital hereinholen, auch wenn er die Firma weiter führt, und könnte jederzeit abgelöst werden. Vielleicht können auch gänzlich andere Leute ihr Lebenswerk in der Firma sehen, etwa eine Ingeneurin, die regelmäßig an den Hauptprodukten der Firma mitgearbeitet hat. Diese Dinge fasst du mit der "Betroffenheit von den Unterenehmensentscheidungen" zusammen, die nicht zu berücksichtigen "ungerecht" wäre, und benutzt das als Argument dafür, dass die Höhe der finanziellen Unternehmensbeteiligung für die Stimmrechte entscheidend sein müsse. Bei jedem einzelnen deiner Beispiele ist aber zu sehen, dass eine solche "Betroffenheit" und die finanzielle Beteligung bestenfalls begrenzt, wenn überhaupt, zusammenhängen. --------------------------------------------- Um das alles zusammenzufassen: a) Du postulierst, dass Betroffenheit von Unternehmensentscheidungen sich um der Gerechtigkeit willen im Stimmrecht spiegeln müsse. b) Diese Betroffenheit setzt du mit der Summe des eingesetzten Kapitals (bzw. der Unternehmensanteile) gleich, die ja tatsächlich das Stimmrecht bestimmt; dadurch sei dieses tatsächliche Stimmrecht dann gerecht. c) Dann setzt du die Beurteilung, dieses Stimmrecht sei gerecht, damit gleich, dass es auch demokratisch sei, was aber eine ganz andere Kategorie ist. Das ist keine Argumentationskette, es sind nebeneinandergelegte Ringe ohne tatsächlichen logischen Zusammenhang. Aber du sammelst damit einerseits die positiven Konnotationen des Worts "Demokratie", andererseits die auf der "Betroffenheit" beruhende Bewertung als "gerecht" für das tatsächliche Stimmrecht ein, das nur auf der finanziellen Beteiligung beruht und mit diesen beiden anderen Dingen wenig oder nichts zu tun hat. Diese Scheinargumentation, lieber BB, ist pure Ideologie. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, insofern, als sich die Demokratie dann auf andere Entscheidungsbereiche bezieht. Das ist aber völlig banal. Nein, insofern, als Demokratie dann auf einmal etwas völlig anderes bedeuten könnte. Eines der Grundprinzipien einer Demokratie ist, dass Abstimmungen und Wahlen gleich sind, d.h. jede Person (!) das gleiche Stimmrecht hat. (Das kann schon mal durch andere Faktoren, etwa einen Schutz kleinerer Entitäten im Föderalismus, relativiert werden, aber mehr auch nicht.) Du beharrst aber darauf, etwas eine "Demokratie" zu nennen, was diesem Grundprinzip schon im Ansatz widerspricht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Fuer mich ist Demokratie ein Verfahren die Entscheidungsgewalt innerhalb einer Gruppe moeglichst fair auf alle Gruppenmitglieder zu verteilen. Die konkrete Ausgestaltung kann sich dabei durchaus an die konkreten Umstände angepasst von Fall zu Fall unterscheiden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Eine konkrete Beschreibung eines funktionsfähigen Systems, das in der Lage waere das gegenwärtige adaequet zu ersetzen, habe ich bisher von Dir auch noch nicht gehoert, [...] |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
b) Wir sind dabei wieder beim Vergleich mit dem Dreiklassenwahlrecht, denn dessen Befürworter haben es bestimmt auch nur als "fair" empfunden, dass die Entscheidungsgewalt über den Staat in Form des Stimmrechts danach auf die Teilnehmer verteilt wird, wie hohe Beiträge an den Staat jemand in Form von Steuern leistet. Wenn es nur danach geht, dass irgendjemand das mit irgendwelchen Gründen als "fair" bezeichnet, hast du schlicht kein Unterscheidungskriterium, warum das nicht demokratisch sein soll, das Entscheidungssystem in Aktiengesellschaften aber schon. Um genau zu sein, kann mit der Begründung praktisch jedes Entscheidungssystem, das nur irgendwie mit Abstimmungen und Wahlen operiert, als "demokratisch" bezeichnet werden, denn irgendjemand findet bestimmt für alles Gründe, warum es "fair" ist. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ob Du es, aufgrund Deiner ideologischen Vorbildung, fuer insgesamt demokratischer erachtest, wenn alle irgendwie von einer Entscheidung Betroffenen exakt das gleiche Mitspracherecht haben, werde ich Dir nicht ausreden koennen. Ich sehe dies allerdings anders. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Naja ... dabei, was eine Sache "für dich" ist, kann ich dir natürlich schlecht dreinreden. Nur kommst du dabei um ein paar Sachen nicht herum: a) Du verwendest damit das Wort "Demokratie" in einer extrem ungewöhnlichen Weise, denn das Prinzip "one man - one vote" gehört - außerhalb einer wirtschafts-"liberalen" Kapitalismus-Schönredner-Blase, in der ein Unsinnswort wie Aktionärsdemokratie entstehen konnte - zum Demokratiebegriff einfach dazu. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
b) Wir sind dabei wieder beim Vergleich mit dem Dreiklassenwahlrecht, denn dessen Befürworter haben es bestimmt auch nur als "fair" empfunden, dass die Entscheidungsgewalt über den Staat in Form des Stimmrechts danach auf die Teilnehmer verteilt wird, wie hohe Beiträge an den Staat jemand in Form von Steuern leistet. Wenn es nur danach geht, dass irgendjemand das mit irgendwelchen Gründen als "fair" bezeichnet, hast du schlicht kein Unterscheidungskriterium, warum das nicht demokratisch sein soll, das Entscheidungssystem in Aktiengesellschaften aber schon.
Um genau zu sein, kann mit der Begründung praktisch jedes Entscheidungssystem, das nur irgendwie mit Abstimmungen und Wahlen operiert, als "demokratisch" bezeichnet werden, denn irgendjemand findet bestimmt für alles Gründe, warum es "fair" ist. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
c) Du brauchst das Wort ja eigentlich gar nicht, um für das Aktionärssystem zu argumentieren. Wenn du argumentieren willst, dass dies das am besten funktionierende System sei, um große Firmen zu organisieren, und dass das auch "fair" sei, ist es ja gar nicht notwendig, das auch "demokratisch" zu nennen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wenn du nun aber einen sachlich im sonstigen Sprachgebrauch ganz anders verwendeten Begriff benutzt, ohne dass das sachlich überhaupt notwendig ist, ist der Verdacht nun mal mehr als naheliegend, dass es dir bei dieser Verwendung nicht um eine sachliche Diskussion geht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Ich muss keine komplette Systemalternative anbieten können, um deine Argumente kritisch zu untersuchen. Und dabei haben sich deine eigenen stützenden Argumente, warum es fair sei, dass das Stimmrecht ausschließlich nach Kapital bestimmt wird (nämlich: Lebensersparnisse, viel zu verlieren haben, soziale Absicherung, Firma als Lebenswerk) als ein Kartenhaus erwiesen, dass schon beim leichtesten Anpusten zusammenfällt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Du kannst natürlich immer noch der Meinung sein, dass das das sinnvollste System sei, aber deine Hilsargumente dafür taugen nichts. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das ist Deine Meinung, mehr nicht.
Der bin ich. Mit der Einschraenkung "das sinnvollste mir bekannte". |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Da die Beteiligung an Aktiengesellschaften eine freie Wahl ist, muss die sogenannte Aktionärsdemokratie nicht gewöhnlichen demokratischen Prinzipien entsprechen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, gehoert es nicht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Sogar eine Gewichtung der Stimmen, je nach Intelligenzquotient des Wählers waere grundsaetzlich legitim und eine Gesellschaft, die sowas praktizierte, waere grundsaetzlich noch eine Demokratie. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
(Dass ausgerechnet Du, der Du ja auch das generische Maskulinum ablehnst, das Wahlrecht vor der Einführung des Frauenwahlrechts als einzig verbindliches Demokratiemodell ansiehst, erstaunt mich nun denn doch nicht wenig! ) |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Ein solches "Klassenwahlrecht" kann man letztlich auch als eine Form von Demokratie ansehen, wenn auch eine eher schlechte, die willkuerlich Wählerstimmen gewichtet, letztlich in vielen Fällen per Geburt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Falls Du mit umgangssprachlich tatsaechlich meinst, dass grundsaetzlich nur politische Körperschaften Demokratien und demokratisch sein koennen und keine Unternehmen, Vereine und sonstige Vereinigungen von Menschen, dann erübrigt sich jede weitere diebezuegliche Diskussion, weil da verwenden wir den Begriff einfach verschieden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich erachte es als echten Fortschritt, dass wir dieses Prinzip mittlerweile durch "one adult - one vote" ersetzt haben. [...]
(Dass ausgerechnet Du, der Du ja auch das generische Maskulinum ablehnst, das Wahlrecht vor der Einführung des Frauenwahlrechts als einzig verbindliches Demokratiemodell ansiehst, erstaunt mich nun denn doch nicht wenig! ) |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Und jetzt die entscheidende Frage: Wie definierst Du den Begriff "Demokratie", so wie Du ihn verwendest oder wie Du glaubst, dass er "umgangssprachlich" verwandt wird? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Meine Definition habe ich bereits gegeben. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Falls Du mit umgangssprachlich tatsaechlich meinst, dass grundsaetzlich nur politische Körperschaften Demokratien und demokratisch sein koennen und keine Unternehmen, Vereine und sonstige Vereinigungen von Menschen, dann erübrigt sich jede weitere diebezuegliche Diskussion, weil da verwenden wir den Begriff einfach verschieden. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Darauf, dass Staaten was grundsaetzlich anderes sind als Unternehmen und deshalb auch andere Organisationsformen sinnvoller sein koennen, moechte ich nicht noch mal getrennt eingehen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Eine solche waere auch aufgrund des Alters der Buerger grundsaetzlich vorstellbar und mit vernünftigen Gründen begründbar. All dies sind unterschiedliche Ausgestaltungsmoeglichkeiten von Demokratie, sogar legitime, da sie vernünftig begruendbar sind. Sogar eine Gewichtung der Stimmen, je nach Intelligenzquotient des Wählers waere grundsaetzlich legitim und eine Gesellschaft, die sowas praktizierte, waere grundsaetzlich noch eine Demokratie. Das scheitert aber schon alleine daran, dass sich der IQ eines Menschen nicht nach objektiven, allgemein anerkannten Kriterien exakt bestimmen laesst, was eine Grundvoraussetzung waere. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ein solches "Klassenwahlrecht" kann man letztlich auch als eine Form von Demokratie ansehen, wenn auch eine eher schlechte, die willkuerlich Wählerstimmen gewichtet, letztlich in vielen Fällen per Geburt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Mit dem Aktionärswahlrecht ist das insofern nicht vergleichbar, dass die Gewichtung der Stimmen dort vernünftig begründbar, anhand von eindeutig feststellbaren Kriterien erfolgt. Diese Gewichtung ist auch nicht in Stein gemeißelt, sondern sehr leicht veränderbar. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Da die Beteiligung an Aktiengesellschaften eine freie Wahl ist, muss die sogenannte Aktionärsdemokratie nicht gewöhnlichen demokratischen Prinzipien entsprechen. In diesem Sinne ist der Begriff auch falsch. Ich finde es durchaus gerecht, wenn die Mehrheitsbesitzer über das Unternehmen entscheiden. Das ist ihr gutes Recht. So steht es geschrieben. Etwas anderes ist natürlich ob renditeorientierte Aktiengesellschaften an sich für die Mitarbeiter, die Ökonomie oder die Gesellschaft von Vorteil sind, denn innerhalb von Unternehmen gibt es bekanntlich keine Demokratie, das sind absolutistische, bürokratische oder feudale Herrschaftsstrukturen. Mit Bernie kann man denken: Da Aktiengesellschaften auch weiterhin existieren werden, egal ob es uns passt oder nicht, muss man alles tun, was möglich ist, um ihren negativen Einfluss zu minimieren. |
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