Myron hat folgendes geschrieben: | ||
"Während im Deutschen „Geschlecht“ ein sehr umfassender Begriff ist und sich u. a. auf das biologische, das gesellschaftliche oder gar das Adelsgeschlecht beziehen kann, benennt das englische „gender“ präzise die gesellschaftliche, also die soziale Dimension von Geschlecht. Gemeint sind damit die kulturspezifisch wie historisch variablen Rollen, Erwartungen, Werte und Ordnungen, die an das jeweilige bei der Geburt zugewiesene Geschlecht geknüpft sind. Wie sich diese soziale Dimension gestaltet, ist abhängig von der jeweiligen Kultur (wie Geschlecht mit Leben gefüllt wird, wie viele Geschlechter es gibt) und der historischen Entwicklung (z.B. Männlichkeit heute im Vergleich zum Mittelalter)." Quelle: https://www.uni-due.de/genderportal/gender.shtml Die "soziale Dimension von Geschlecht" ist kein zusätzliches, rein soziologisches Geschlecht (Genus sociale), sondern einfach die soziale Dimension des biologischen Geschlechts (Genus naturale = Sexus). Und wenn es ein zusätzliches Genus sociale gäbe, dann wäre es kulturrelativ, was seltsamerweise bedeuten würde, dass das entsprechende Frausein/Mannsein einer Person davon abhängt, in welcher Gesellschaft sie lebt und zu welcher Zeit. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Dir ist klar, an welchen Stellen du der von dir zitierten Darstellung widersprichst? |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube nicht, dass wenn Ganserer sagt, "Ich bin Frau, mit jeder Faser meines Körpers", er damit meint, "Ich bin Hausfrau, mit jeder Faser meines Körpers." |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Es muss schon geklärt werden, ob das sogenannte "soziale Geschlecht" einfach der soziale Aspekt oder die soziale Dimension des natürlichen Geschlechts—d.h. die gesellschaftliche Rolle und Stellung der Frau/des Mannes—ist oder eine eigenständige, rein gesellschaftliche Art von Geschlecht, welche ein rein gesellschaftliches Frausein/Mannsein ermöglicht, das durch eine bestimmte soziale Funktion und Position definiert ist. Eine Frau sein/ein Mann sein hieße demnach als Frau/Mann fungieren. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und an der Stelle bin ich dann auch am wesentlichen Punkt, der die Humanbiologie von der "Veterinärbiologie" unterscheidet. Es ist eine Besonderheit der Art Mensch, mit Sprache Wirklichkeit herstellen zu können. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Warum genau lachst Du im Fall des Künstlers? Welche Kriterien hat er nicht erfüllt? Würdest Du nicht mehr lachen, wenn er 10 Werke verkauft hat? Und wann würdest Du über eine "Frau" nicht mehr lachen - wenn sie einmal geputzt hat? Wenn sie eine Hormontherapie gemacht hat? Oder erst wenn sie ein Kind geboren hat? Schwierig! Zudem sollte man beachten, mit welchen weiteren Konsequenzen, Rechten, Diskriminierungen usw. ein (Identitäts-)Begriff verbunden ist und wie zeitgeistig das Auslachen ist. Wenn z.B. jemand sagt "ich bin schön", diese Person ist jedoch aus Deiner Sicht (oder gar aus mehrheitlicher Sicht) eher häßlich - würdest Du es dann angemessen finden, in herzhaftes Gelächter auszubrechen? Es geht mir hier nicht um bemitleidende Schonung - man muß auch bedenken, daß es Dinge gibt, über die man zu einer Zeit noch lacht (z.B. Schwule, weibliche Abteilungsleiter oder Männer, die keine Soldaten sein wollen - alles definitorische Widersprüche seinerzeit - aber über die man heute nicht mehr lacht, sondern sie in ihrer Rolle - selbstgewählt oder nicht - ernstnimmt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Mit Sprache kann der Mensch Wirklichkeit herstellen? Sprache kann helfen, Wirklichkeit zu erfassen, sie in Begriffen zu fassen, aber herstellen? Wie ist das gemeint? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
Es muss schon geklärt werden, ob das sogenannte "soziale Geschlecht" einfach der soziale Aspekt oder die soziale Dimension des natürlichen Geschlechts—d.h. die gesellschaftliche Rolle und Stellung der Frau/des Mannes—ist oder eine eigenständige, rein gesellschaftliche Art von Geschlecht, welche ein rein gesellschaftliches Frausein/Mannsein ermöglicht, das durch eine bestimmte soziale Funktion und Position definiert ist. Eine Frau sein/ein Mann sein hieße demnach als Frau/Mann fungieren. [...] |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das hatten wir doch schonmal. Du fasst Ganserers Aussage sowohl biologisch als auch wortwörtlich auf, meinst also, Ganserer habe damit sagen wollen, sein ganzer biologischer Körper bestehe aus nichts anderem als aus weiblichen Fasern. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Warum zitierst du meine Frage, wenn du nicht auf sie eingehst? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
Mit geht es weniger um den in der Tat metaphorisch auslegbaren Teil "mit jeder Faser meines Körpers", sondern vielmehr um den Teil "Ich bin Frau". Denn dies ist eine absolute Aussage, die sich nicht relativierend auf einen von mehreren unterschiedlichen Frauenbegriffen bezieht. Und er will sicherlich nicht sagen, dass er nur im metaphorischen Sinn eine Frau ist. Er meint das wörtlich! |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Er meint es wörtlich und bezieht es auf seine Identität. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
... Deshalb ist Dein rein logisches Vorgehen zur Bedeutung von Frau oder Mann nichts, was mit der kommunikativen Realität zu tun hat. Die Frau an sich mag es bei irgendwelchen alten Griechen geben, in unserer Wirklichkeit kommt sie nicht vor. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte das Thema für überbewertet. Aber der medizinische Hintergrund ist mir zu geläufig, als dass ich mir eine biologische Richtigkeit meiner gewohnten Sprachwirklichkeit einreden kann.
Und an der Stelle bin ich dann auch am wesentlichen Punkt, der die Humanbiologie von der "Veterinärbiologie" unterscheidet. Es ist eine Besonderheit der Art Mensch, mit Sprache Wirklichkeit herstellen zu können. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Das ist je gerade Myrons Argument:
Wenn es die Frau an sich nicht mehr gibt, dann hängt die Aussage "Ich bin eine Frau" in der Luft. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Mir ist nicht klar, worauf du damit hinauswillst. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Genauer:
Du hast den Text von der Uni Duisburg-Essen zitiert und dann etwas geschrieben. Du hast aber nicht verdeutlicht, in welchem Zusammenhang das Zitat und deine Sätze stehen sollen: Soll das Zitat deine Aussage stützen? Willst du dem Zitat widersprechen? Willst du die AUssage des Zitats weiterführen? Soll es etwas illustrieren? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
In der Tat! Denn wenn es mehrere Frauenbegriffe und entsprechend mehrere Frauenarten gibt, dann ist unklar, was diese absolute Aussage bedeutet. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Meine Sätze sind ein kritischer Kommentar zum Zitierten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Was in der Welt des menschichen Zusammenlebens außerhalb wissenschaftlicher Aufsätze recht häufig vorkommt und zum größten Teil unproblematisch ist. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das ist je gerade Myrons Argument: Wenn es die Frau an sich nicht mehr gibt, dann hängt die Aussage "Ich bin eine Frau" in der Luft.
Dein Argument von vor etlichen Seiten zusammengefasst.
- Die weitere Entwicklung des Fötus hängt von Hormonkonzentrationen im Mutterleib ab. Eine Neigung zu Homosexualität oder Transsexualität vermutest du in dieser Phase. - Schließlich gibt es noch eine kulturelle Formung der Geschlechterrollen. Soweit richtig dargestellt? Was machst du jetzt mit Ländern wie dem Iran oder Thailand, in denen es außergewöhnlich viele Transsexuelle gibt? Sagst du:
- die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesen Ländern führen zu abweichenden Hormonkonzentrationen? - die außergewöhnlich vielen Transsexuellen in diesen Ländern sind von den dortigen kulturellen Verhältnissen in Kindheit und Jugend bestimmt? Hier einfach "Sprachwirklichkeit" anzuführen, ist eine Schein-Erklärung. Myrons Unbehagen an Sprachregelungen hingegen führt zu interessanten Fragen. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie lautet deine identitätsbezogene psychologische Übersetzung von Ganserers Aussage "Ich bin [eine] Frau"? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
Was im Kontext der Frage, ob Transfrauen Frauen sind, höchst problematisch ist! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Du meinst im Kontext der Frage, ob Transfrauen "wirklich", nämlich "ontisch" Frauen sind! |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ganserer fühlt sich uneingeschränkt als Frau. Die Einschränkungen, die Du siehst, sind für ihn einfach uninteressant. Mit so einer Aussage ist grundsätzlich auch eine subjektive Bewertung der unterschiedlichen Ebenen des Geschlechtes verbunden. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Welche realen Emotionen sich auch immer hinter Ganserers "gefühltem Frausein" verbergen mögen, Frausein ist jedenfalls kein Gefühls- oder Gemütszustand. Wenn er also auf die Frage, was ihn zur Frau macht, antworten würde, dass es sein Sich-als-Frau-fühlen sei, dann würde ich ihm widersprechen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Ich bestreite, dass es ein solch allgemeines Geschlechtsgefühl oder eine solch allgemeine Geschlechtsempfindung gibt, |
Myron hat folgendes geschrieben: |
....
Ich bestreite, dass es ein solch allgemeines Geschlechtsgefühl oder eine solch allgemeine Geschlechtsempfindung gibt, das/die vom körperlichen Geschlecht unabhängig ist. Was es zweifellos gibt, sind bestimmte geschlechtsspezifische Körpergefühle oder Körperempfindungen (z.B. wie es sich für einen Mann anfühlt, eine Erektion zu haben). Weibliche Körpergefühle/-empfindungen kann man aber nur dann haben, wenn man einen weiblichen Körper hat – der Ganserer fehlt. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Nein. Myron ist da höchst feministisch bewegt und sorgt sich wegen der Möglichkeiten, die sich bei den Frauenquoten in Politik und Wirtschaft auftun: Wie kann man sicherstellen, dass es sich bei den Frauen nicht um Fake-Frauen handelt? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
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