Critic hat folgendes geschrieben: | ||
Ad Beitrag fwo:
.... Womöglich ist aber es eine Lebensaufgabe für Historiker, mal herauszufinden, ob in der Geschichte Kriege verhindert werden konnten, weil die "andere Seite" dann letztlich glaubhaft vermitteln konnte, daß sie dagegen setzen konnte. Oder ob sie zumindest beendet werden konnten, als es noch möglich war, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Oder ob die Menschen dann nicht ganz oft versuchten, ihre Ziele dann doch mit Biegen und Brechen durchzusetzen. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, das ist grundsätzlich nicht leistbar - die Geschichtsschreibung basiert auf dem überprüfbar Faktischen, nicht auf Eventualitäten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn das so ist, warum werden dann zu so manchen historischen Ereignissen ganze Bibliotheken geschichtswissenschaftlicher Werke geschrieben, selbst in Fällen, wo man die bekannten Fakten in einem Wikipedia-Artikel von einem dutzend Seiten unterbekommt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also alle historischen Werke, die nicht nur reine Fakten aufzählen, die dann in die Lehrbücher eingehen, sind nur Müll und Nebel. Also z. B. sämtliche großen und anerkannten Hitler-Biographien. Die tun nämlich alle mehr als nur Fakten aufzuzählen. Kershaw etwa spekuliert durchaus fundiert über Hitlers geistigen Zustand und dessen Entwicklung. Aber auch sämtliche Überlegungen zu den Absichten und Intentionen handelnder Akteure gehören in diese Kategorie. Das sind Dinge, die es nie in ein Lehrbuch schaffen werden, weil sie den Status erwiesener Fakten schlicht nicht erreichen. Trotzdem sind solche Dinge aus der Geschichtswissenschaft schlechthin gar nicht wegzudenken, weil man mit bloßen Faktenlisten überhaupt kein konsistentes Bild von Geschichte bekäme. Kurz gesagt bilden sie den Rahmen, in dem sich geschichtliche Fakten überhaupt erst einordnen lassen - ein Rahmen, der natürlich selbst wieder von diesen Fakten mit geschaffen wird. Die Geschichtswissenschaft ist eben letztlich eine hermeneutische Wissenschaft (nebst dem sprichwörtlichen "Zirkel") und keine empirische. Sie auf das bloße Auflisten erwiesener empirischer Fakten zu reduzieren bedeutet, sie als Disziplin abzuschaffen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...
Nein, das ist grundsätzlich nicht leistbar - die Geschichtsschreibung basiert auf dem überprüfbar Faktischen, nicht auf Eventualitäten..... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Und nein, Du kannst mir nicht erzählen, dass es sich lohnt, all die Hitler-Biographien zu lesen, die da geschrieben wurden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich hab als Beispiel die Biologie mit ihren viel klareren Fragestellungen genommen, weil ich den Salat da kenne. Und mein Urteil dazu schmeiß ich auch nur deshalb so fröhlich auf den Markt, weil ich die Erfahrung gemacht hab, dass dieses Urteil bzw. Beratung von mir durchaus geschätzt wurde, als ich da noch rumlief, obwohl ich nie in einer offiziellen Position war, diese Beratung zu geben; ich wurde von denen, die mich kannten, darum gebeten. Wer da zu mir kam, waren Doktoranden, also Leute, die eigentlich schon ein wissenschaftliches Studium hinter sich hatten.
Ich habe auf der anderen Seite auch eine Disputation als Zuhörer mitgemacht, in der die Dissertation nicht überlebt hätte, wenn ich frageberechtigt gewesen wäre, sowie eine Dissertation, die der Dr.-Vater nach den Auftauchen methodischer Probleme als gescheitert bezeichnete, und die er, nachdem der Doktorand danach meiner Beratung gefolgt war, abschließend mit Summa cum laude bewertet hat (btw: das war in diesem Fall kein Biologe, sondern ein Mediziner). Damit mache ich eine Aussage zur wissenschaftlichen Qualität von Abgängern wie von Lehrenden meines Faches. Du kannst mir jetzt natürlich erzählen, dass die Leute, die sich in den Geisteswissenschaften herumtreiben, durchweg viel schlauer sind als Naturwissenschaftler - ich würde das aus der Erfahrung mit den Leuten, die ich aus den unterschiedlichen Fakultäten kenne, aber nicht unbedingt glauben. Das erinnert mich höchstens daran, dass sich zwei Historiker in ihrem gemeinsamen Gutachten zu den "Hitlertagebüchern" lächelnd über die "Minderheitenmeinung" des Chemikers hinweg gesetzt hatten, dass der Leim des Papiers, auf dem diese Bücher geschrieben waren, erst nach dem zweiten Weltkrieg in der Papierindustrie zur Verfügung stand. btw: Ich habe die Mathematiker immer wegen der "natürlichen Auslese" ihrer Studenten beneidet. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Mit Verlaub: Ja, das Gefühl habe ich auch, dass du gerade gleich auf mehreren Ebenen überfordert bist. Dass Wilson meint, die NATO oder die Ukraine sei genauso schlimm wie Russland, kann ja sehr gut sein, und es sei dir unbenommen, das zu kritisieren. Wie du diese Aussage (bzw. überhaupt irgendeine Aussage zu Russland und der NATO) aber einer Karikatur von 1866 (!!!) herausliest, in der die Rüstungsindustrie und Waffenentwicklung als solche kritisiert wird, musst du mir erstmal erklären. Um so mehr, was das mit meiner Bemerkung zu dieser Karikatur zu tun haben soll. Diese aggressive Kriegsbegeisterung geht mir langsam aber sicher auf den Zeiger. Jetzt ist man also anscheinend schon Putin-Verteidiger wenn man die Trivialität ausspricht, dass Krieg allgemein etwas Schlechtes und ohne Opfer auch in der Zivilbevölkerung nicht wirklich zu haben ist. Und währenddessen holen die wirklichen Putin-Fans 20% in den deutschen Wahlumfragen. Da fragt man sich doch, wann du anfängst, endlich etwas zu merken, statt blindwütig auf alles zu feuern, von dem du dich in deiner Position schief angeschaut fühlst. |
Zitat: |
Angriffe auf das Asow-Stahlwerk
Hat Russland wirklich Phosphorbomben eingesetzt? Videos in den sozialen Netzwerken sollen den Beschuss des Asow-Stahlwerks in Mariupol mit Phosphorbomben zeigen. Doch Experten melden Zweifel an. Von Hilmar Schmundt 16.05.2022, 21.44 Uhr |
Zitat: |
The Russian army confirmed for the first time that it attacked the Azov steel plant with 9M22S incendiary bombs
https://inf.news/en/military/1a00450ad5594e2317714539dd80c398.html |
Zitat: |
NPO Splav is one of the leading global developers and manufacturers of multiple rocket launcher systems (MLRS), and one of the key companies providing Russian arms for the global market in the segment. It is the only company in Russia which designs and develops multiple launch rocket systems (MLRS) and cartridges.[1]
https://en.wikipedia.org/wiki/NPO_Splav |
Zitat: |
Am 23. November 2007 unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin ein Bundesgesetz,[6][7][8] welches Rostekhnologi als Staatsgesellschaft gründete und von der Staatsduma am 9. November verabschiedet wurde.[9][10] Eine „Staatsgesellschaft“ ist eine ganz besondere Art juristischer Person in Russland. Die Gesellschaft wurde durch eine Eigenkapitaleinlage der Russischen Föderation gegründet.[11] Der Staat stellte 443 Unternehmen zur Verfügung, die in die Staatsgesellschaft einflossen.[12] Der Gesamtverlust aller Beteiligten belief sich auf eine Summe von 630 Milliarden Rubel; mehr als 30 % dieser Unternehmen befanden sich in einer Krise oder in einem vorkrisenhaften Zustand. 17 Unternehmen führten keine Geschäftstätigkeit mehr aus, 27 hatten einen Teil ihrer Aktiva verloren oder standen vor dem materiellen Risiko solch eines Verlusts. Führungskräfte einiger dieser Unternehmen, die nun Teil von Rostec waren, hatten Konflikte miteinander. Als Rosoboronprom, ein Unternehmen, das schließlich mit Rostechnologii fusionierte, 2006 die Mehrheitsbeteiligung an VSMPO-AVISMA erwarb, entwickelte sich der andauernde Konflikt zwischen den Aktionären zu einer Krise. Im Oktober 2005 schloss die Staatliche Finanzmarktaufsicht (FFMS) den Handel von Stammaktien an den Börsen RTS Exchange und MICEX aus. Mehr als die Hälfte der russischen Wirtschaft war schon 2009 unter staatlicher Kontrolle.[13]
https://de.wikipedia.org/wiki/Rostec |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||||
Der Herteller:
Dessen Muttergesellschaft:
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Zitat: |
Irak
USA haben Phosphor als Brandwaffe benutzt Die Regierungen der USA und Großbritanniens haben zugegeben, weißen Phosphor bei Kämpfen im Irak eingesetzt zu haben - und zwar nicht wie üblich in Rauchmunition, sondern als Brandwaffe für den direkten Beschuss von Menschen. 16.11.2005, |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
aber schwamm drüber, hier noch ein kleines betthupferl für dich, ein sog. Whataboutism: |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ja alles wahnsinnig spannend, aber was hat das bitte mit meinem Beitrag zu tun??? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
...
Womöglich ist aber es eine Lebensaufgabe für Historiker, mal herauszufinden, ob in der Geschichte Kriege verhindert werden konnten, weil die "andere Seite" dann letztlich glaubhaft vermitteln konnte, daß sie dagegen setzen konnte. Oder ob sie zumindest beendet werden konnten, als es noch möglich war, sich irgendwie aus der Affäre zu ziehen. Oder ob die Menschen dann nicht ganz oft versuchten, ihre Ziele dann doch mit Biegen und Brechen durchzusetzen. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Du hast dafür ca eine Woche Zeit für die Antwort |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
So weit kommt's noch, dass ich mir in meinem Urlaub mit sowas um die Ohren haue. Um es mal noch anders aufzuziehen: Schon die ursprüngliche, von Critic kritisierte Behauptung, dass Rüstung und Wehrhaftigkeit Kriege verhindern können, macht (mindestens implizit) Aussagen über Kriege, die es nicht gab. Wenn Critics Forschungsprojekt nicht möglich ist, dann ist es aus genau den selben Gründen auch nicht möglich, diese Ursprungsbehauptung historisch zu belegen. So wie ich das sehe, ist die Unmöglichkeit eines Forschungsprogramms wie des von Critic Vorgeschlagenen gerade Wasser auf die Mühlen seiner Kritik. Zwar nicht insofern, als es die kritisierte Behauptung widerlegen würde, aber insofern, als es ihr jede mögliche epistemische und wissenschaftliche Grundlage entzieht. |
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben: | ||||
Heute auf t-online:
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Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Aktuell laufen Meldungen durch den Äther, dass Prigoschin bei einem „Flugzeugabsturz“ auf der Passagierliste war. So schnell kann es gehen |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Beleg? |
Zitat: |
Im Streit um russische Gaslieferungen glauben viele nach dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline an den Kreml als Drahtzieher. Mehrere Geheimdienste ermitteln in dem Fall. Nun können Ermittler eine russische Beteiligung weitestgehend ausschließen.
Überhaupt überwiegt unter Ermittlern und Agenten mittlerweile der Verdacht, dass ein ukrainisches Kommando für den beispiellosen Angriff auf die deutsche Energieinfrastruktur verantwortlich war. Man wisse weit mehr, als öffentlich bekannt sei, sagt ein Spitzenbeamter dem Magazin. Auf eine "False Flag"-Operation Moskaus, bei der die Russen die Explosionen ausgelöst und bewusst eine falsche Fährte in die Ukraine gelegt hätten, gebe es keine Hinweise, heißt es. |
Zitat: |
Der niederländische Militärgeheimdienst und die CIA hatten bereits Monate vor der Attacke vor einem ukrainischen Sabotage-Kommando und genau dem Szenario gewarnt. In Berlin waren die Warnungen als nicht relevant eingeschätzt worden, nachdem der ursprünglich vermutete Zeitpunkt für einen Anschlag verstrichen war. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||
so, man ist sich sicher, |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Der Kriegsverbrecher und Söldner-Führer Prigoschin ist jetzt in die russische Ikonografie für die Heiligen-Verehrung eingegangen.
Siehe: https://t.me/chat_k2/66301 |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
so, man ist sich sicher, Genauer, topaktuell: Bericht: Nord-Stream-Saboteure flohen in die Ukraine 25.08.2023
Wie enttäuschend?
Hier der ganze Artikel: https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Nord-Stream-Saboteure-flohen-in-die-Ukraine-article24350729.html Oder wollte jemand anders, diese, in Sachen Aufklärung, erfreuliche Meldung posten? Pardon. |
Zitat: |
Die deutschen Ermittler von Bundeskriminalamt und Bundespolizei kämen zu dem Schluss, dass sich die Verdächtigen vor und nach dem Sabotageakt in der Ukraine aufhielten und von dort aus kommunizierten, heißt es in einem Vorabbericht des Spiegels. Mittlerweile überwiegt den Informationen des Magazins zufolge unter Ermittlern und Agenten der Verdacht, dass ein ukrainisches Kommando für den Angriff auf die deutsche Energieinfrastruktur verantwortlich ist. ....
Bereits seit Monaten verdichten sich die Hinweise darauf, dass die Ukraine hinter den Detonationen stehen könnte. Im Juni 2023 veröffentlichte die Washington Post einen brisanten Bericht. Dem zufolge hat der US-Auslandsgeheimdienst CIA im Sommer 2022 von einem ukrainischen Plan für einen solchen Anschlag erfahren – rund drei Monate vor den Explosionen. Demnach wurde die CIA von einem europäischen Geheimdienst darüber informiert, dass ein Team von sechs ukrainischen Elite-Soldaten die Erdgas-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen wollten. Dem Bericht der Zeitung zufolge unterstand das Team direkt der ukrainischen Armeeführung (fr.de, 25.08.2023, 20:01) |
fcku hat folgendes geschrieben: |
....
wäre das eigentlich ein kriegerischer akt der ukraine gegen deutschland? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Da hat also jemand in einem internationalen Gewässer russische Pipelines zerstört. |
Zitat: |
Anschläge auf Pipelines : Fall Nord Stream: Faeser hofft auf Anklage Datum: 25.08.2023 18:37 Uhr Hinter der Nord-Stream-Sabotage könnten Ukrainer stecken, glauben deutsche Ermittler laut Recherchen von ZDF frontal und "Spiegel". Innenministerin Faeser hofft auf eine Anklage. .............. Deutsche Ermittler verfolgen Spuren in die Ukraine Seit fast einem Jahr ermitteln deutsche Behörden gegen Unbekannt - wegen des "Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindlicher Sabotage". Laut gemeinsamen Recherchen von ZDF frontal und "Spiegel" halten deutsche Ermittler vor allem Spuren in die Ukraine für überzeugend. Zu Tatverdächtigen aus Russland gebe es keine belastbaren Belege, heißt es. ... Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verspricht in der Causa Nord Stream immer wieder Transparenz und Aufklärung. Noch Mitte August hatte er gesagt: "Wir versuchen, derjenigen, die das gemacht haben, habhaft zu werden und sie auch in Deutschland vor Gericht zu stellen." Bundeskanzler Olaf Scholz im August 2023 (zdf.de, 25.08.2023 18:37 Uhr) |
Zitat: |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) setzt sich im Fall der Anschläge auf die Nord-Stream-Gaspipelines für einen Gerichtsprozess in Deutschland ein. „Wir werden herausfinden, wer es war, soweit wir das können“, sagte Scholz am Abend bei einem Bürgerdialog in Potsdam. „Und wir werden nicht, weil uns Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen, betonte er.“ (welt.de, Veröffentlicht am 14.08.2023) |
fcku hat folgendes geschrieben: | ||
erstaunlich, dass scholz und faeser so viel wert darauf legen, die zerstörung dieser russischen pipelines aufzuklären und in deutschland zur verhandlung zu bringen. .... |
fcku hat folgendes geschrieben: |
wie gut, dass du als erklärer hier bist, fwo! dann war das also in wahrheit gar kein angriff auf die deutsche energieinfrastruktur und gar keine verfassungsfeindliche sabotage, wie deutsche behörden behaupten? |
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