AKW weiter betreiben?
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: AKW weiter betreiben? Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 07:40
    —
https://www.focus.de/finanzen/news/neue-berechnungen-zeigen-verlaengerung-von-atomkraftwerken-ersetzt-nur-ein-prozent-des-erdgasbedarfs_id_111595477.html
zentrale Aussagen
(1) die 3 streitgegenständlichen KKW würden nur 1% des Erdgasbedarfes (?) ersetzen
(2) Wenn wir tatsächlich nennenswert Gas einsparen wollen, müssen wir dies im Wärmebereich tun", so das Fazit von Sönke Tangermann.

Hierzu Faktencheck:
zu (1) Die Autoren haben die Leistung der 3 streitgegenständlichen Blöcke mit 8,7 TW/a angesetzt, also rund 1/3 der Nennleistung. (Unter Nennleistung wären 1 Blöcke typierschweise 1 GW ca. 26 TW/a) Aber bleiben wir mal bei dem Ansatz der Autoren: Das sind ca. 1% der gesamten in D in Erdgas umgesetzten und ca. 2% der durch Putins Gasboykott ausfallenden Menge.

zu (2) das wäre ein starkes Argument FÜR den Weiterbetrieb der KKW, denn durch die avisierte flächendeckende Umstellung auf Wärmepumpen würde der Strombedarf erheblich steigen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei einem sachgemäßen Einsatz der Wärmepumpen mit einer JAZ von 2-3 bei Bereitstellung der Energie als Strom um den entsprechenden Faktor mehr Wärmeenergie aus Gas ersetzt werden könnte. Damit wären wir bei 4-6% der durch Putins Gasboykott ausfallenden Menge. Ähnliche Überlegungen gelten bei allen Gaskraftwerken, die NICHT als Blockheizkraftwerk betrieben werden.

ähnlich dämlich der Spiegel:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-gerhard-schroeder-spd-atomkraft-gas-russland-ukraine-flut-ahrtal-euro-inflation-a-3fb1cf80-cbec-43f6-ac89-2e1ed370e496
"Deutschland steht mit Blick auf den Winter und einen möglichen Stopp der Gaslieferungen aus Russland nicht vor einem Strom-, sondern vor einem Gas- und Wärmeproblem. "
was wird wohl der frustrierte Bürger machen, wenn die Gasheizung nicht funzt? Richtig! Das elektrische Heizgebläse einstecken.


Fazit: derart schlechte Argumente befördern natürlich schon den Verdacht einer ideologischen Bias.

#2:  Autor: Flat BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 08:43
    —
jaja, die Ideologie der anderen.

Atomstrom ist wieder okay, Kohle sowieso. Fracking in Deutschland soll auch kommen.

Alles liebe FDP und CDU-Forderungen. Und da darf es auch keine Denkverbote geben bei den bösen GRÜNEN und der SPD


Aber ein generelles Tempolimit von 130 km/h bei Autos, die richtig was bringen würde (600 Mio. Liter Kraftstoff im Jahr; CO² noch gar nicht berücksichtigt), darüber darf man natürlich nicht diskutieren.
https://www.adac.de/verkehr/standpunkte-studien/positionen/tempolimit-autobahn-deutschland/#:~:text=In%20einer%20im%20April%202022,Litern%20pro%20Jahr.

#3:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 10:49
    —
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/


Das ist ein Irrsinn. Und ja, gerne auch 100-km/h-Limit

#4:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 10:57
    —
Anscheint sind sie mit der Kernfusion bald soweit.
Energie ohne ende ohne Umweltbelastung.


(Ich bin ein Optimist; ich weiß).

#5:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 11:03
    —
Die Existenz von Alternativen und möglichen Einsparungen ist leider an dieser Stelle kein Argument, denn um den Ausfall der Putinschen Gaslieferungen so kurzfristig aufzufangen müssen wir ALLE Kräfte bündeln.

#6:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 12:01
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Die Existenz von Alternativen und möglichen Einsparungen ist leider an dieser Stelle kein Argument, denn um den Ausfall der Putinschen Gaslieferungen so kurzfristig aufzufangen müssen wir ALLE Kräfte bündeln.


Aber wir müssen nicht den Generationen nach uns eine verseuchte Umwelt hinterlassen.

#7:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 12:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Anscheint sind sie mit der Kernfusion bald soweit.
Energie ohne ende ohne Umweltbelastung.


(Ich bin ein Optimist; ich weiß).



Ich glaube das dauert noch ein bisschen.

#8:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 12:21
    —
Für eine kurze Übergangszeit kann man die AKWs bertreiben. Woher soll die Energie kommen, solange man so zögerlich für alternative Energie sorgt. Irgenwann muss man sich mit der Realität auseinandersetzen.

#9:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 13:24
    —
Uran-Herstellerländer 2020:

Kasachstan: 19000 bis 24000 to
Australien: 6200 to
Namibia: 5400 to
Kanada: 3900 to

Zitat:
Weltweit benötigen die laufenden Reaktoren etwa 64.000 Tonnen Uran pro Jahr (Stand: 2019). Gefördert wurden 2020 jedoch nur 47.731 Tonnen. Die weltweit meisten Atomkraftwerke betreiben die USA mit 95 Stück, das Uran dafür wird zu 99 Prozent importiert, vor allem aus Russland, Kasachstan und Usbekistan.


Code:
https://www.technik-einkauf.de/rohstoffe/kritische-rohstoffe/diese-unternehmen-produzieren-das-meiste-uran-287.html


Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 14.07.2022, 13:30, insgesamt einmal bearbeitet

#10:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 13:30
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Anscheint sind sie mit der Kernfusion bald soweit.
Energie ohne ende ohne Umweltbelastung.

(Ich bin ein Optimist; ich weiß).


Ich glaube das dauert noch ein bisschen.

Ach was!
Die sind schon seit 40 Jahren bald soweit.
Lange kann es also wirklich nicht mehr dauern.

#11:  Autor: Flat BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 14:22
    —
Meines Wissens werden Uranstäbe speziell für jedes Kraftwerk hergestellt.

Fraglich, ob wir das überhaupt bis zum Winter bekommen würden.

#12:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 14:37
    —
zelig hat folgendes geschrieben:

Aber wir müssen nicht den Generationen nach uns eine verseuchte Umwelt hinterlassen.

Daher spreche ich auch keinen Kraftwerksneubauten das Wort.

#13:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 14:40
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Für eine kurze Übergangszeit kann man die AKWs bertreiben. Woher soll die Energie kommen, solange man so zögerlich für alternative Energie sorgt. Irgenwann muss man sich mit der Realität auseinandersetzen.

Private Investoren wären derzeit sofort bereit ein paar GW in PV auf ihre Dächer draufzupacken. Der Bottleneck ist derzeit die Verfügbarkeit. Staatliche Anreize die bei den Investoren ansetzen laufen also derzeit ins Leere.

#14: Re: AKW weiter betreiben? Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 14.07.2022, 15:13
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
https://www.focus.de/finanzen/news/neue-berechnungen-zeigen-verlaengerung-von-atomkraftwerken-ersetzt-nur-ein-prozent-des-erdgasbedarfs_id_111595477.html
zentrale Aussagen
(1) die 3 streitgegenständlichen KKW würden nur 1% des Erdgasbedarfes (?) ersetzen
(2) Wenn wir tatsächlich nennenswert Gas einsparen wollen, müssen wir dies im Wärmebereich tun", so das Fazit von Sönke Tangermann.

Hierzu Faktencheck:
zu (1) Die Autoren haben die Leistung der 3 streitgegenständlichen Blöcke mit 8,7 TW/a angesetzt, also rund 1/3 der Nennleistung. (Unter Nennleistung wären 1 Blöcke typierschweise 1 GW ca. 26 TW/a) Aber bleiben wir mal bei dem Ansatz der Autoren: Das sind ca. 1% der gesamten in D in Erdgas umgesetzten und ca. 2% der durch Putins Gasboykott ausfallenden Menge.


Die Differenz zwischen Nennwert und eingesparter Leistung wird im Artikel angedeutete. Laut Studie sind die meisten Gaskraftwerke KWK-Anlagen der Industrie, wo der Strom eigentlich nur Abfallprodukt ist. Diese laufen weiter unabhängig vom Strommarkt, weil sie eben nicht zur Stromerzeugung, sondern für den eigentlichen industriellen Hauptzweck betrieben werden.
Der Strom ist nur nützlicher und geldwerter Abfall. Sie sind also weitestgehend unabhängig von dem Betrieb von AKW.

Die Einsparung kann man also laut Studie nur sinnvoll bei den anderen Gaskraftwerken erreichen, aber diese sind fast ausschließlich Spitzenlastkraftwerke, die nur zum Einsatz kommen, wenn die Normallastwerke nicht ausreichen. Das bedeutet laut Studie, dass der Großteil der Atomenergie bezüglich der Gasbefeuerung wirkungslos verpufft.
Praktisch nur die Atomenergie, welche Zeiten abdecken, wo normalerweise die Spitzenlastgaskraftwerke zugeschaltet werden, kann den Gasverbrauch wirksam senken.

Es gibt laut Studie noch weiter Probleme, wie z.B. Netzstandort.


Dies erklärt, warum die genannte Leistung im Artikel nur einen Bruchteil der Nennleistung an Einsparpotential beziffert.



Notiz: ich hab die Studie jetzt nur kurz überflogen. Kann sein das ich da Missverstanden oder falsch wieder gegeben habe. Wer selber liest, weiß mehr:

https://www.energybrainpool.com/fileadmin/download/Studien/Studie_2022-05-21_GPE_Kohlestudie_EnergyBrainpool.pdf

#15: Re: AKW weiter betreiben? Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 15.07.2022, 11:11
    —
Deine Wiedergabe der Studie entspricht etwa auch der im Focus, bzw. dem was ich selbst rauslesen kann:

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Die Differenz zwischen Nennwert und eingesparter Leistung wird im Artikel angedeutete. Laut Studie sind die meisten Gaskraftwerke KWK-Anlagen der Industrie, wo der Strom eigentlich nur Abfallprodukt ist. Diese laufen weiter unabhängig vom Strommarkt, weil sie eben nicht zur Stromerzeugung, sondern für den eigentlichen industriellen Hauptzweck betrieben werden.
Der Strom ist nur nützlicher und geldwerter Abfall. Sie sind also weitestgehend unabhängig von dem Betrieb von AKW.

Die Einsparung kann man also laut Studie nur sinnvoll bei den anderen Gaskraftwerken erreichen, aber diese sind fast ausschließlich Spitzenlastkraftwerke, die nur zum Einsatz kommen, wenn die Normallastwerke nicht ausreichen. Das bedeutet laut Studie, dass der Großteil der Atomenergie bezüglich der Gasbefeuerung wirkungslos verpufft.
Praktisch nur die Atomenergie, welche Zeiten abdecken, wo normalerweise die Spitzenlastgaskraftwerke zugeschaltet werden, kann den Gasverbrauch wirksam senken.

Es gibt laut Studie noch weiter Probleme, wie z.B. Netzstandort.


Damit bleibt es bei meiner Kritik dieser Analyse: es wird nur dort Einsparungspotential betrachtet, wo bereits heute Gas zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Unberücksichtigt bleibt leider die geplante zunehmende Elektrifizierung, die sich im kommenden Winter infolge von Preiserhöhung/Rationierung/Abschaltung im Gassektor nochmal deutlich verschärfen wird. Dazu gehört sachgemäßer Einsatz von Strom im Wärmebereich (Wärmepumpen) wie auch unsachgemäßer (reine Elektroheizung). Vom geplanten Ausbau der E Mobilität sehen wir hier mal ab. Keine dieser Anwendungen ist an Zeiten der Spitzenbelastung gebunden.

Noch deutlicher: gerade in der privaten Heizung sind Strom und Gas "kommunizierende Röhren" und Preiserhöhung/Rationierung/Abschaltung im einen Netz wird sofort auf das andere durchschlagen

#16:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 15.07.2022, 19:59
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Anscheint sind sie mit der Kernfusion bald soweit.
Energie ohne ende ohne Umweltbelastung.

(Ich bin ein Optimist; ich weiß).


Ich glaube das dauert noch ein bisschen.

Ach was!
Die sind schon seit 40 Jahren bald soweit.
Lange kann es also wirklich nicht mehr dauern.

So ist es. ; )

#17: Re: AKW weiter betreiben? Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 20.07.2022, 13:53
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:


Damit bleibt es bei meiner Kritik dieser Analyse: es wird nur dort Einsparungspotential betrachtet, wo bereits heute Gas zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Unberücksichtigt bleibt leider die geplante zunehmende Elektrifizierung, die sich im kommenden Winter infolge von Preiserhöhung/Rationierung/Abschaltung im Gassektor nochmal deutlich verschärfen wird. Dazu gehört sachgemäßer Einsatz von Strom im Wärmebereich (Wärmepumpen) wie auch unsachgemäßer (reine Elektroheizung). Vom geplanten Ausbau der E Mobilität sehen wir hier mal ab. Keine dieser Anwendungen ist an Zeiten der Spitzenbelastung gebunden.

Noch deutlicher: gerade in der privaten Heizung sind Strom und Gas "kommunizierende Röhren" und Preiserhöhung/Rationierung/Abschaltung im einen Netz wird sofort auf das andere durchschlagen


Bist du sicher das die Studie, die potenzielle Mehrlast nicht berücksichtigt? Ich halte sowohl die Berücksichtigung als auch die nicht Berücksichtigung der kommenden Mehrlast für gut möglich, die nicht Berücksichtigung nur etwas wahrscheinlicher.
Ohne tatsächlich tiefer in der Studie einzusteigen, kann ich nicht sagen, ob die Mehrlast berücksichtigt wurde.

Im Fall von Mehrlast ändert sich ja der Grundsatz nicht, dass es nur Einsparungen nur geben, wenn die andren Energieträger überlastet sind. Nur würden sich diese Überlastzeiten* und die
die negative Differenz zwischen Verbrauch und das, was ohne zuschaltbare Gaskraftwerke an Strom produziert wird, ausweiten. An dem Untersuchungsgegenstand ändert sich also lediglich die Dimension durch veränderte Prognose des Stromverbrauchs.

Ob diese Veränderung berücksichtigt wurde, kann ich aus dem Artikel heraus nicht beurteilen. Hab gerade 10 Minuten in das Studium der Studie selbst investiert und kann es immer noch nicht sagen. Werde mir die Tage mal die Zeit nehmen, die Studie anständig zu lesen.



*Spitzenlast ist/war wohl die falsche Beschreibung, da zu eigentlichen Spitzen bzw. Hochlast Zeiten in der Regel alternative Energien, wie Wind und insbesondere Solar sehr viel mehr Energie produzieren.

#18: Re: AKW weiter betreiben? Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 25.07.2022, 09:40
    —
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Bist du sicher das die Studie, die potenzielle Mehrlast nicht berücksichtigt?

Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass ich irgendwo einen Satz mit einer flachen Hypothese zur Abschätzung der Mehrlast übersehen habe.
Allerdings halte ich es für einen erheblichen Aufwand auch nur halbwegs fundiert abzuschätzen, welche Mehrlast die Stromerzeuger im kommenden Winter überhaupt zu erbringen haben. Der wurde in der Studie mit Sicherzeit nicht erbracht.
Erschwerend kommt hinzu, dass wir noch nicht mal wissen wieviel Gas uns überhaupt zur Verfügung stehen wird.




AlexJ hat folgendes geschrieben:
Im Fall von Mehrlast ändert sich ja der Grundsatz nicht, dass es nur Einsparungen nur geben, wenn die andren Energieträger überlastet sind. Nur würden sich diese Überlastzeiten* und die
die negative Differenz zwischen Verbrauch und das, was ohne zuschaltbare Gaskraftwerke an Strom produziert wird, ausweiten.

Glücklicherweise lässt sich gerade Heizleistung problemlos aus den Verbrauchs Spitzenzeiten (immer gerne auch spitzen der Differenz Verbrauch-Regen.) heraus verschieben dank der Trägheit der Gebäudesubstanz.

#19:  Autor: HarrassWohnort: Duisburg BeitragVerfasst am: 13.08.2022, 15:05
    —
Flat hat folgendes geschrieben:
Meines Wissens werden Uranstäbe speziell für jedes Kraftwerk hergestellt.

Fraglich, ob wir das überhaupt bis zum Winter bekommen würden.


Westinghouse hatte anfang des Jahres schon gesagt die liefern im Herbst, aber das wollte keiner hören.
Das will immer noch keiner hören. Jedenfalls nicht Habeck

https://scontent-ham3-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/277751746_3160837497529270_2726463646544061335_n.jpg?_nc_cat=109&ccb=1-7&_nc_sid=730e14&_nc_ohc=Cz-dc47nj9UAX-B9N0d&_nc_ht=scontent-ham3-1.xx&oh=00_AT_iKT9nROw_4i8BgmfAFBYYvldlazxJ5D2QZWbPNrf6OQ&oe=62FC2024

#20:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 13.08.2022, 19:11
    —
Harrass hat folgendes geschrieben:
Flat hat folgendes geschrieben:
Meines Wissens werden Uranstäbe speziell für jedes Kraftwerk hergestellt.

Fraglich, ob wir das überhaupt bis zum Winter bekommen würden.


Westinghouse hatte anfang des Jahres schon gesagt die liefern im Herbst, aber das wollte keiner hören.


https://www.zdf.de/nachrichten/politik/atomkraftwerke-weiterbetrieb-laufzeiten-brennstaebe-brennelemente-100.html

Laut dem verlinkten Beitrag dauert die Lieferung wohl normal 12-18 Monate.

"Bei entsprechender Priorisierung (ist) eine Neubelieferung innerhalb von 12 Monaten ab Bestellung möglich (…), aber nicht schneller. "

Mitteilung Branchenverband Kerntechnik (KernD)

Laut dem verlinkten Beitrag gibt es noch weitere Probleme wie qualifiziertes Personal, notwendige TÜV Prüfung und die Änderung von Gesetzen, um den weiten Betrieb zu erlauben.

Das Beschaffen von qualifiziertem Personal ist wahrscheinlich das einfachste Problem, dass sich mit Geld lösen ließe. Die Frage bei jeder Geldlösung ist natürlich wer bezahlt, wirkt sich das auf den Strompreis aus oder zahlt der Steuerzahler allgemein per Schuldenaufnahme?
Bei den Gesetzen und TÜV-Prüfung sieht es nicht gut aus. Hier ist zu erwarten, dass jegliche politischen Tricks zur Lösung vor Gericht landen werden.

#21:  Autor: HarrassWohnort: Duisburg BeitragVerfasst am: 13.08.2022, 19:21
    —
Also am einfachsten lässt sich das Gesetz abschaffen, das ist eine Abstimmung im Bundestag. Und das hätte man ohne Probleme schon anfang des jahres tun können, wollte bloss keiner.
Völlig Ideologiefrei, natürlich

Das Personal zu halten wird natürlich immer schwieriger, je mehr Zeit man vertrödelt und die Brennstäbe die es anfang des jahres noch gab, sind wohl auch weg.

Habeck und Co. wollen sich über die Zeit retten ohne das man ihnen bei Schwierigkeiten vorwirft, das sie daran schuld sind.
Schliesslich wurde ja die ganze zeit "völlig Ideologiefrei" geprüft

#22:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 10.09.2022, 18:37
    —
was bis jetzt passiert ist, lässt nichts gutes vermuten. Anscheinend wollen die Herrschaften D sehenden Auges an die Wand fahren.

#23:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.09.2022, 19:23
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
was bis jetzt passiert ist, lässt nichts gutes vermuten. Anscheinend wollen die Herrschaften D sehenden Auges an die Wand fahren.


Ich denke mal scheinbar wäre hier das richtige Wort gewesen und nicht anscheinend

#24:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 10.09.2022, 21:51
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
was bis jetzt passiert ist, lässt nichts gutes vermuten. Anscheinend wollen die Herrschaften D sehenden Auges an die Wand fahren.


Ich denke mal scheinbar wäre hier das richtige Wort gewesen und nicht anscheinend


Egal ob anscheinend oder scheinbar, was passieren kann ist ein Blackout des Stromnetzes über mehrere Tage. Deshalb ein Rat:

Einen alten mittelgroßen Akku gibt es für 10-15 € vom Auto-Schrotthändler, 2 LED-Lämpchen 12V 5W hab ich von Amazon für 11 € und ein Ladegerät hab ich seit Jahren rumstehen. Bei Blackout hat man zumindest Licht in einem Zimmer, vorwiegend in der Küche. Und einen Propangasbehälter 5,7 ltr mit einem billigen Kocher gibt es zusammen für 70 €, damit kann man sich 2 Wochen Essen und Kaffee kochen.

Also für (Neubau)Wohnungsbewohner, die bei Blackout weder heizen (Pumpen fallen aus) noch kochen können, lohnt sich eine Vorsorgeinvestition von etwa 70 - 100 €. Einen Akku kann man notwendigerweise auch aus dem eigenen Pkw ausbauen, nur ist der meist recht klein.

Wird es dunkel bekommt man zumindest was heißes zu trinken und auch was warmes zu essen. Das hab ich als Kind nach dem Krieg mehrfach mehrere Tage gehabt, nur konnten wir auch heizen, weil es einen Gußofen gab, den man mit Holz oder Kohle heizen konnte, in einer Neubauwohnung hingegen braucht man Decken, da gibt es keinen Schornstein mehr.

Eine Woche ohne Licht, da wird der modernste smartphone-junkie einen Psychiater brauchen, da sein Hauptspielzeug auch seinen Geist aufgibt, weil auch das Internet streikt. Hunger, Durst und ohne Glotze, das ist das moderne Guantanamo für die neue Generation.

Mal sehn, wie kalt der Winter wird.

#25:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 11.09.2022, 11:02
    —
uwebus hat folgendes geschrieben:
Mal sehn, wie kalt der Winter wird.

Für diejenigen, die schon seit Jahren sparen müssen, weil das Geld sonst nicht ausreicht oder die auf der Straße leben, nicht kälter als sonst. Schulterzucken

#26:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 11.09.2022, 11:11
    —
Also ich wäre dafür. Muss ich auf meine alten Tage jetzt CDU/FDP-Wähler werden? Deprimiert Aber bisher sind selbst die nur eingeschränkt für die Atomkraft. Ich bin inzwischen uneingeschränkt dafür. Smilie

#27:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 11.09.2022, 12:56
    —
Ich bin kein Fachmann, was Kernkraft angeht aber was wir zur Zeit brauchen, ist eher Pragmatismus als Ideologie. Ersten wird der russische Krieg nicht 10 Jahre dauern und zweitens bevor alternative Energieformen ausreichend vorhanden sind, braucht man einen (hoffentlich kurzen) Übergang.

#28:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 11.09.2022, 16:48
    —
Harrass hat folgendes geschrieben:
Also am einfachsten lässt sich das Gesetz abschaffen, das ist eine Abstimmung im Bundestag. Und das hätte man ohne Probleme schon anfang des jahres tun können, wollte bloss keiner.
Völlig Ideologiefrei, natürlich


Es ist nicht nur ein Gesetz und die Gesetze sind oft verwoben mit anderen, sodass man da nicht einfach abschaffen kann. Hinzu kommt, dass Gesetzesänderungen angefochten werden können. In diesem Fall wäre das sicherlich der Fall.

Harrass hat folgendes geschrieben:

Das Personal zu halten wird natürlich immer schwieriger, je mehr Zeit man vertrödelt und die Brennstäbe die es anfang des jahres noch gab, sind wohl auch weg.

Habeck und Co. wollen sich über die Zeit retten ohne das man ihnen bei Schwierigkeiten vorwirft, das sie daran schuld sind.
Schliesslich wurde ja die ganze zeit "völlig Ideologiefrei" geprüft


Seltsam, dass die Betreiber der Atomkraftwerke gar keinen Druck machen und sogar abwinken bei dem Gedanken des Weiterbetriebes. Auch die CDU scheint eher auf Stimmenfang für die nächste Wahl zu sein, als ernsthaft eine Auseinandersetzung zu suchen oder Pläne zu schmieden. Es geht wohl insbesondere in Bayern, wo man die Energiewende verhindert hat, darum eine Erklärung zu haben, warum die jetzige Regierung und nicht die CDU, welche 16 Jahre zuvor an der Macht war, für das Problem der Energieabhängigkeit von Russland verantwortlich ist.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass ein Weiterbetrieb der Atommeiler das Problem weder lösen kann noch wesentlich abmildern kann. Zu einem sind es nur noch drei AKWs, zum anderen deckt der Energiemix Deutschlands den Tag und die Nacht gut ab. Schwierigkeiten dürfte es wohl in den Morgen- und Abendstunden geben, wo die Menschen schon oder noch sehr aktiv sind, die Sonne aber nicht. Die AKW´s können also nur mit einem Bruchteil ihre Leistung zur Problemlösung beitragen.

Die Lücke versucht die Bundesregierung mit der Bereitstellung von Kohle- und Öl-Kraftwerken zu lösen. Auf der Seite der Versorgung ist man also nicht ganz tatenlos.

#29:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 11.09.2022, 23:34
    —
Wie ich schon schrieb: Die Existenz von Alternativen (Öl, Kohle, Einsparungen im Verkehr etc.) ist dann kein Argument, wenn nicht sicher ist, ob man damit hinkommt. In diesem Fall sind ALLE verfügbaren Kräfte zu bündeln und da wäre es dumm, auf einen möglichen Beitrag von 2-6% zu verzichten.

#30:  Autor: AlexJWohnort: Köln BeitragVerfasst am: 12.09.2022, 12:18
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Wie ich schon schrieb: Die Existenz von Alternativen (Öl, Kohle, Einsparungen im Verkehr etc.) ist dann kein Argument, wenn nicht sicher ist, ob man damit hinkommt. In diesem Fall sind ALLE verfügbaren Kräfte zu bündeln und da wäre es dumm, auf einen möglichen Beitrag von 2-6% zu verzichten.


Atomstrom bringt aber keine 2-6 %, selbst die 1 % der Studie von Brainpool bezieht sich nur auf den Gasverbrauch im Stromerzeugungssektor und nur dann, wenn dort nicht gleichzeitig auf die Alternativen Öl und Kohl zurückgegriffen wird und nur aufs Jahr gerechnet.
Der Grund hierfür liegt daran, dass Elektrizität aus Gaskraftwerken zu 80 % Teil-, Neben- oder Abfallprodukt ist. Das Hauptprodukt ist Wärme zum Heißen oder für die Industrie. Kohle, Öl und Atomenergie können zwar die Elektrizität ersetzen, aber eben nicht die Heizkraft. Es macht wenig Sinn, solche Gaskraftwerke abzuschalten. Wegen des hohen Gaspreises schon vor dem Krieg im Vergleich zu Öl und Kohle, sind die restlichen 20 % Spitzenlastkraftwerke, die nur dann laufen, wenn der Strompreis hoch genug ist, also andere Kraftwerke ausgelastet sind.
Bei diesen 20 % macht es eben Sinn sie zu ersetzen oder den Stromverbrauch zu Spitzenlast Zeiten zu verringern und so deren Einsatz unnötig zu machen.
Die Regierung hat bereits ein Plan erstellt, der viel mehr Leistung aus Kohle- und Ölkraftwerke bereitstellt als in der Studie von Brainpool angenommen. Das bedeute, dass die 5 % des Deutschen Gasverbrauchs, das sich sinnvoll im Stromsektor einsparen lässt, ist rein rechnerisch schon abgedeckt, praktisch leider nicht ganz, weil sich Strom nicht unbegrenzt, nach Belieben im Stromnetz verschieben lässt. Hier dürften die Atomkraftwerke kaum helfen.

Fakt ist, dass ich schon sehr überrascht wäre, wenn es außer zu Spitzlastzeiten überhaupt Probleme mit der Stomaversorgung gibt. Gas macht nur 15 % Prozent der Stromerzeugung aus, davon kann ein Teil durch Kohle und Öl abgedeckt werden, beim anderen Teil macht es wenig Sinn diese abzuschalten, da Strom nur Nebenprodukt ist. Zur Verständnis der Stromerzeugungssektor macht nur 25 % des Gasverbrauches aus. Der Industriesektor ohne Stromerzeugung 32 %. Hier im Industriesektor wird dann das Notfallmäßig eingespart werden, was Fehlt.



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