narr hat folgendes geschrieben: |
.... Außerdem würden nur Beweise "erstellt", wenn sicher wäre, dass jemand oder eine Gruppe tatsächlich schuldig wäre.
Wäre so eine Argumentation moralisch zu verteidigen? |
narr hat folgendes geschrieben: |
Außerdem würden nur Beweise "erstellt", wenn sicher wäre, dass jemand oder eine Gruppe tatsächlich schuldig wäre. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Richtig beschissene Idee. Wenn sich "Beweise" auf solche Art unnachweisbar fälschen lassen und Staaten da auch noch mitmachen, dann werden Dinge wie Überwachungskameras als Beweismittel in einem Rechtsstaat grundsätzlich fragwürdig. Der Staat wird sich aber vermutlich nicht dieses Mittel der Beweisführung aus der Hand nehmen lassen, sondern stattdessen eher seine rechtsstaatlichen Prinzipien aufweichen - schon weil seine eigenen Geheimdienste diese Entwicklung überhaupt erst betrieben haben. Den Leuten scheint gar nicht klar zu sein, wie dystopisch diese Aussicht ist. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Man kann den Gedanken zur anderen Seite auch noch weiterspinnen: Derartige Videos werden in einem Rechtsstaat mit der zunehmenden Möglichkeit der Verfälschung in Zukunft nur noch dann Beweiskraft haben, wenn sichergestellt werden kann, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Um ein Beispiel zu nennen: Auch öffentliche Überwachungsaufnahmen könnten dann nur noch benutzt werden, wenn sie gleichzeitig zu ihrer normalen Speicherung noch an einem weiteren Ort gespeichert würden, auf den normalerweise jeder Zugang gesperrt ist - auch der der Geheimdienste. Als Beweismittel dürften dann nur Aufnahmen von diesem zweiten Speicher benutzt werden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Nun sind ja bekanntlich Geheimdienste nicht allzu bekannt dafür, sich immer an Gesetze zu halten. Dein zweiter Speicherort wäre m. E. noch nicht mal ausreichend, weil (bzw. wenn) nicht garantiert werden kann, dass sich die Geheimdienste oder sonstwer nicht eben doch auf die eine oder andere Weise widerrechtlich Zugang verschaffen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß, ich mach mich hiermit keine Freunde.
Da es theoretisch möglich ist, ein Video zu fälschen muss ab sofort jeden freigesprochen werden, der durch ein Video überführt wurde. Ich werde den Eindruck nicht los, dass Täter besser geschützt werden sollten als die Opfer. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...nur noch dann Beweiskraft haben, wenn sichergestellt werden kann, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. ... |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Das wird schwierig werden. Wenn die Aufnahmen z.B. gar nicht hinterher gefälscht werden, sondern entsprechende Aufnahmen schon gefälscht ins Netz als "echt" eingespeist werden, also schon die Kamera bzw die Kameras gehackt werden und dann die Beobachter des Geschehens was vollkommen anders sehen als passiert. Die Frage ist also - wer oder wen muss, soll, kann die Überwacher überwachen? Ich befürchte es wird darauf hinauslaufen, dass Video kein Beweismittel mehr sein kann. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...
Aber irgendwie gehst Du doch vom Erhalt des Rechtsstaates aus, wenn Du meinst, dass Videos keine Beweismittel mehr sein können. Zu diesem Rechtsstaat BRD gehört aber eine lautstarke Opposition, Rechnungshöfe, ein Verfassungsgericht, eine freie Presse usw.... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...Dass man einzelne technische Zeugnisse schon ganz lange fälschen kann, darauf hab ich bereits hingewiesen. Jetzt fantasierst Du aber von grundsätzlichen Fakes auf allen Überwachungskameras. Wie sieht das dann in der Mehrzahl der Fälle aus, in denen auch der Staat am echten Zeugnis interessiert ist? Wie unterscheidet dieses System denn, ob es gerade die echte Beobachtung wegspeichern soll, oder ein Fake? Hast Du eine Ahnung von dem Aufwand, den Du da annimmst? Deshalb hatte ich auf die Rechnungshöfe hingewiesen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wovon Du hier ausgehst, das ist eine Räuberpistole die erheblich schlimmer, d.h. aufwändiger wäre, als die Verschwörung, mit der die USA die Twintowers zum Einbruch gebracht haben sollen. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...Gleichzeitig können wir sehen, dass nicht einmal Putin in Russland die einfachen, gefakten terroristischen Angriffe hinbekommen hat, mit denen er den Tschetschenienkrieg begründet hat, ohne dass die Sache bekannt geworden ist. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
....
Ja, bis jetzt ist es ein immenser Aufwand gewesen um z.B. Zeugnis zu fälschen. Allerdings ist der technische Fortschritt da immens. ..... Sicher, alles war auch - mit entsprechendem Aufwand - schon vorher moeglich und wurde auch mit unterschiedlichem Erfolg gemacht. Wie mit den meisten Erfindungen ist es hier aber das gleiche. Schon vor dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug konnten Menschen von A nach B kommen. Eben nur mit wesentlich mehr Zeit und Mühe. Kriege gab es auch schon immer. Moderne Waffen haben's "nur" effizienter gemacht. Und was heißt "Räuberpistole". Ich bekomme den Eindruck, du hälst dich an Sicherheiten fest die es schon jetzt nicht mehr gibt, nach dem Motto "Was nicht sein darf, nicht sein kann" .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe gar keine Sicherheiten. Meine Skepsis bei Deiner Dystopie basiert darauf, dass ich eine Ahnung von dem Aufwand habe, der für Dein Szenario nötig wäre. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
.... ist auch der böse Staat ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... gewaltiges Softwareprojekt. Außerdem erfordert das System einen komplexere Archivierung, mit zusätzlichen Komponenten, die die Manipulationen des Geheimdienstes ermöglichen sollen. Und das alles bei großen Datenbanken, die jeden Eingriff in allen Ebenen dokumentieren usw. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Dein Szenario, in dem der Fake durch den Staat der Normalfall ist, bei gleichzeitiger Täuschung der Öffentlichkeit ist aber in meinen Augen witzlos.... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Ein Staat, der sich das leisten kann, ohne, dass es auffällt, müsste auch gleichzeitig das immense Budget dafür geheimhalten. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Angst vor dem Fake-produzierenden und davon auch gesteuerten Staat halte ich für berechtigt, aber der Weg dahin geht anders. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||||
hmm, was wäre denn "mein Szenario" und wie sieht deine "Ahnung" aus? ...
Du unterstellst mir hier schon wieder was, das ich so nie geschrieben hab. Nein, Fake durch westeuropäische Regierungen ist kein "Normalfall". Und es ist wichtig, alles zu tun, dass es dabei bleibt. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Das wird schwierig werden. Wenn die Aufnahmen z.B. gar nicht hinterher gefälscht werden, sondern entsprechende Aufnahmen schon gefälscht ins Netz als "echt" eingespeist werden, also schon die Kamera bzw die Kameras gehackt werden und dann die Beobachter des Geschehens was vollkommen anders sehen als passiert. Die Frage ist also - wer oder wen muss, soll, kann die Überwacher überwachen? Ich befürchte es wird darauf hinauslaufen, dass Video kein Beweismittel mehr sein kann. |
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