tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
"Wokeismus" ist ein reiner, vernebelnder, dumpfbackiger, rechter Kampfbegriff*,... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wer sich für links oder auch nur "mittig demokratisch" hält und dieses Wort verwendet, tut es entweder in diesem Sinn und täuscht sich also schlicht über seine Position.
... |
Zitat: |
In einem Aufruf vom »Arbeitskreis kritischer Jurist*innen an der Humboldt Uni Berlin« hieß es: »Keine Bühne für die Co-Autorin von Statements einer ›biologischen Realität der Zweigeschlechtlichkeit‹«. Via Twitter rief der Kreis zu Protesten während des Vortrags auf: »An unserer Uni gibt es keinen Platz für Queerfeindlichkeit. Wir sehen uns auf der Straße!« |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Oder aber er möchte dieses Wort nur für die Kritik ganz bestimmter Positionen verwenden. Dafür ist es aber in seiner gewollten Unbestimmtheit nicht geeignet, und deswegen ist der Verwender erstens zu faul oder zu dämlich, seine Kritik an diesen ganz bestimmten Positionen statt mit diesem großen Hammer auch so differenziert und konkret zu formulieren, dass sie eben nicht alles minderheitenfreundliche pauschal trifft, und er macht sich zweitens zum nützlichen Idioten der rechten. Mutmaßlich tun diese Leute das dann für den billigen Beifall, den man mit solchen Kampfbegriffen aus der entsprechenden Ecke eben generieren kann. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Selbst wenn die Biologin Blödsinn erzählt - geh in den Diskurs und komm mit Argumenten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Aha. Weißt du, wie ein Gastvortrag an einer Uni normalerweise abläuft, wie wenig Raum dort im Durchschnitt für diskursive Auseinandersetzung eingeplant werden kann, wer dort überhaupt Gelegenheit bekommt, sich zu äußern, und für wie lange? Ist diese Unkenntnis bzw. Fehleinschätzung der Realitäten der akademischen Welt eigentlich Normalzustand unter "Woke-Kritikern" oder erscheint das nur mir so? ![]() |
SPIEGEL hat folgendes geschrieben: |
Den Vorwurf der Zensur wies die Uni von sich: »Wir begrüßen den Austausch bei uns, auch zwischen den unterschiedlichsten Meinungen«, sagte Mangelsdorf. Die Entscheidung sei keine inhaltliche Aussage, sondern diene allein der Sicherheit. Man wolle versuchen, den Vortrag in Zukunft nachzuholen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Das passt nicht so ganz zum offiziellen Grund dieser Ablehnung: |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Ist diese "Erklärung" - (= Einstellung?) nicht etwas kurzsichtig? |
narr hat folgendes geschrieben: |
Die am Anfang der Bewegung verfolgten Ziele - „wachsames“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeit und Rassismus - haben sich inzwischen zu einer Ideologie entwickelt, die das fördert, was sie bekämpfen will. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Da empfehle ich René Pfister "Ein falsches Wort: Wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht" |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Hmmm ![]() |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Wer ist "er"? |
narr hat folgendes geschrieben: |
Mit der Kritik inhaltlich überhaupt beschäftigt? Videos geschaut? Bücher gelesen? Argumente kann ich in deinem Post nicht finden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Was hat es denn damit bitte überhaupt zu tun? narr hat implizit eine Aussage darüber getätigt, wie bei Gastvorträgen der "Diskurs" aussieht (also z. B. dass das Publikum nach einem solchen Vortrag Gelegenheit hätte, "Argumente" vorzutragen und nicht allerhöchstens in knapp bemessener Zeit ebenso knapp zu beantwortende Fragen zu stellen). ... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... |
Zitat: |
...Wokeness geht von folgenden Prämissen aus: Wissen ist nicht das, was wir an Erkenntnissen über die Realität sammeln, indem wir unsere Ideen, Vorstellungen, Hypothesen an ihr testen und dann korrigieren und anpassen. Wissen ist vielmehr ein soziales Konstrukt. Gruppen, die sich durch verschiedene Eigenschaften auszeichnen – etwa die ethnische Herkunft, die Kultur, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung oder Identität – machen ihre eigenen Erfahrungen und verfügen deshalb über ein eigenes spezifisches Wissen. Da andere Gruppen nicht dieselben "gelebten Erfahrungen" machen, können sie dieses Wissen nicht infrage stellen. |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
Ah, ich sehe, alle anderen sind Dumpfbacken, faul und dämlich, haben keine Ahnung von der Realitäten der akademischen Welt nur du hast den Durchblick. Alles klar. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Das sind erst mal Behauptungen: 1. Da hätten sich Ziele zu einer (!) Ideologie entwickelt, und 2. diese Ideologie fördere das, was sie bekämpfen wolle. Für 1. müsste beschrieben werden, was für eine Ideologie das ist. Das tust du nicht, und das werfe ich dir auch nicht wirklich vor, denn ich habe das bisher nirgendwo überzeugend lesen können. Es wäre m.E. auch überhaupt nicht möglich, weil im Hintergrund von all den Dingen, die unter dem Kampfbegriff "Wokeism" angegriffen werden, nun mal eine ganze Reihe, teils völlig unterschiedlicher Vorstellungen und Theorien stehen. |
Zitat: |
"The diversity of sources and forms of resistance complicates attempts to identify shared features of the various currents, but among those most commonly cited are a libertarian and democratic impulse, an emphasis on cultural as well as political transformation, an extension of the traditional left’s focus on class struggle to acknowledge multiple forms and bases of oppression, including race and gender, and a rejection of bureaucracy and traditional forms of political organization in favour of direct action and participatory democracy. In theoretical terms, the New Left’s major contribution was to a process of revision and diversification within Marxism and related doctrines, especially with regard to concepts of class, agency, ideology, and culture.
… The New Left produced no unified body of political theory. In many countries, including the United States, it was primarily an activist force, although in France, West Germany, and Britain theoretical production was also an important concern. The range of theoretical influences on which New Left currents drew was extremely diverse…" Quelle: https://www.britannica.com/topic/New-Left |
Zitat: |
"The left-wing position was already clearly defined at the time when the distinction between left and right was invented. Leftists believe, with the Jacobins of the French Revolution, that the goods of this world are unjustly distributed, and that the fault lies not in human nature but in usurpations practised by a dominant class. They define themselves in opposition to established power, the champions of a new order that will rectify the ancient grievance of the oppressed.
Two attributes of the new order justify the pursuit of it: liberation and ‘social justice’. These correspond roughly to the liberty and equality advocated at the French Revolution, but only roughly. The liberation advocated by left-wing movements today does not mean simply freedom from political oppression or the right to go about one’s business undisturbed. It means emancipation from the ‘structures’: from the institutions, customs and conventions that shaped the ‘bourgeois’ order, and which established a shared system of norms and values at the heart of Western society. Even those left-wingers who eschew the libertarianism of the 1960s regard liberty as a form of release from social constraints. Much of their literature is devoted to deconstructing such institutions as the family, the school, the law and the nation state through which the inheritance of Western civilization has been passed down to us. This literature, seen at its most fertile in the writings of Foucault, represents as ‘structures of domination’ what others see merely as the instruments of civil order. Liberation of the victim is a restless cause, since new victims always appear over the horizon as the last ones escape into the void. The liberation of women from male oppression, of animals from human abuse, of homosexuals and transsexuals from ‘homophobia’, even of Muslims from ‘Islamophobia’ – all these have been absorbed into the more recent leftist agendas, to be enshrined in laws and committees overseen by a censorious officialdom. Gradually the old norms of social order have been marginalized, or even penalized as violations of ‘human rights’. Indeed, the cause of ‘liberation’ has seen the proliferation of more laws than were ever invented to suppress it – just think of what is now ordained in the cause of ‘non-discrimination’. Likewise the goal of ‘social justice’ is no longer equality before the law, or the equal claim to the rights of citizenship, as these were advocated at the Enlightenment. The goal is a comprehensive rearrangement of society, so that privileges, hierarchies, and even the unequal distribution of goods are either overcome or challenged. The more radical egalitarianism of the nineteenth-century Marxists and anarchists, who sought for the abolition of private property, perhaps no longer has widespread appeal. But behind the goal of ‘social justice’ there marches another and more dogged egalitarian mentality, which believes that inequality in whatever sphere – property, leisure, legal privilege, social rank, educational opportunities, or whatever else we might wish for ourselves and our children – is unjust until proven otherwise. In every sphere in which the social position of individuals might be compared, equality is the default position.'" (Scruton, Roger. Fools, Frauds and Firebrands: Thinkers of the New Left. London: Bloomsbury, 2015. pp. 3-4) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
.... Damit ist von meiner Seite aus weder irgendwas über die tatsächlichen Gründe der Absage dieses Gastvortrags gesagt noch über die Legitimität dieser Absage. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
... Du hast insofern recht, als es so etwas wie den einen offiziellen Katechismus der Wachen Linken (der Neuen Neuen Linken) nicht gibt. ... |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Ach soooo, Du wolltest eigentlich zum Thema garnichts sagen. Dann stellt sich natürlich die Frage, wieso Du nicht einfach die Klappe gehalten hast. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
....
Dass ich mich inhaltlich mit diversen von den einzelnen Themen, die du aufzählst, beschäftigt habe, könntest du übrigens auch aus diesem Forum wissen. Denn z.B. die Causa Vollbrecht, Wörter wie "Mohrenkopf", kulturelle Aneignung u.a. waren ja hier alle schon mal Thema. Nur eben als einzelne Themen, sodass man sich mit ihnen auch konkret und differenziert auseinandersetzen konnte, und nicht unter einem sinnlosen Kampfbegriff zusammengemanscht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Warum fasst Du es nicht selbst zusammen? Es ist eigentlich ganz einfach: Es geht darum, dass sehr lautstarke Gruppen unbekannter Stärke unter dem Vorwand des Schutzes von Minderheiten, denen sie auch in dieser relativ freien Gesellschaft regelmäßig die Fähigkeit absprechen, selbst für sich einzutreten, bestimmen, wer und was diskussions- oder autrittsfähig ist und wer und was nicht. Und das setzen sie im Zweifelsfall auch unter Androhung körperlicher Gewalt durch. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Es kristallisiert sich schon ein relativ konkreter Satz von Sprachregelungen für "gerechte" Sprache heraus, der religiöse Merkmale besitzt. Ob es Sinn macht die Vertreter sesselben als "wache Linke" zusammenzufassen ist eine andere Frage. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Auch du bestätigst also wieder, was ich zum Wokeismus-Begriff sinngemäß schrieb: Es geht nicht um eine real vorhandene, durch tatsächliche gemeinsame Merkmale verbundene "Bewegung" oder "Ideologie", sondern der Begriff dient dazu, als Kampfbegriff in diffamierender Absicht sehr unterschiedliche Dinge zusammenzufassen, um sie gerade nicht inhaltlich zu diskutieren, sondern gemeinsam auf sie einzuprügeln. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Erstens wegen der Inhalte: Die Themen, die ich - narr folgend - aufgezählt habe, sind ja inhaltlich völlig unterschiedlich. .... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... - man sollte bei jedem Protest auch über den Inhalt sprechen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... kurz um völlig verschiedene Kontexte, bei denen dementsprechend auch unterschiedlich zu diskutieren wäre, wer was wann wie an welchem Ort sagen darf und wer nicht und wer das dann wiederum wann wie an welchem Ort kriisieren darf.
(Dass es in den verschiedenen Kontexten jeweils unterschiedliche Normen darüber gibt, wer wann wie auftrittsfähig ist, ist übrigens völlig normal und keineswegs skandalös.) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
...bei dem neuseeländischen Thema geht es ja gerade darum, dass einer Sicht Auftrittsfähigkeit verschafft werden soll, wogegen dann andere protestieren. Usw. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... jeweiligen Gegner zu diffamieren: .... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
... Es geht nicht um eine real vorhandene, durch tatsächliche gemeinsame Merkmale verbundene "Bewegung" oder "Ideologie", ... |
Myron hat folgendes geschrieben: |
..., welche aufgrund ihres Anspruchs auf Allgemeingültigkeit als imperialistisch-kolonialistische Machtfaktoren betrachtet werden, die es zu beseitigen gilt. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
…Gleiches gilt für die gegenwärtige Neue Neue/Wache Linke: Es herrscht darin theoretische Vielfalt durch die unterschiedlichen Einflüsse und die verschiedenen Formen "kritischer Studien/Theorien"… |
Zitat: |
"[Die kritische Theorie] ist nicht irgendeine Forschungshypothese, die im herrschenden Betrieb ihren Nutzen erweist, sondern ein unablösbares Moment der historischen Anstrengung, eine Welt zu erschaffen, die den Bedürfnissen und Kräften der Menschen genügt. Bei aller Wechselwirkung zwischen der kritischen Theorie und den Fachwissenschaften, an deren Fortschritt sie sich ständig zu orientieren hat und auf die sie seit Jahrzehnten einen befreienden und anspornenden Einfluss ausübt, zielt sie nirgends bloß auf Vermehrung des Wissens als solchen ab, sondern auf die Emanzipation des Menschen aus versklavenden Verhältnissen."
(Horkheimer, Max. "Nachtrag zu 'Traditionelle und kritische Theorie'." 1937. In Max Horkheimer, Traditionelle und kritische Theorie: Vier Aufsätze, 57-64. Frankfurt: Fischer, 1970. S. 58 ) |
Zitat: |
"Postmodern politics, then, can be described – at the same time – as a ‘politics of identity’, as a ‘politics of difference’, and as a ‘politics of recognition’:
A. As a politics of identity, it defends the right to individual and collective forms of performative expressivity as long as this does not involve the discrimination of other members of society. B. As a politics of difference, it advocates the right to individual and collective forms of sociocultural idiosyncrasy, irrespective of whether people belong, or think they belong, to group-specific minorities or majorities. C. As a politics of recognition, it endorses the right to individual and collective forms of public visibility, sustained through both the quotidian and the institutional acknowledgement of relationally constituted identities constructed, and constantly reconstructed, within spatiotemporally situated communities. Arguably, ‘[t]he “struggle for recognition” is fast becoming the paradigmatic form of political conflict in the late twentieth century’ and, most likely, will continue to be of great significance throughout the twenty-first century. The ‘recognition of “different voices”’, different identities, different belief systems, different social practices, and different life forms is central to demonstrating that – to recall an influential aphorism of second-wave feminism – ‘the personal is political’. In other words, the seemingly most private aspects of human existence are profoundly public, in the sense that the struggle for recognition of one’s identity cannot be reduced to the realm of subjectivity but takes place within the wider context of society, which is pervaded by – relatively arbitrary – symbolic and material hierarchies of legitimacy. ‘Postmodernist thought, in attacking the idea of a notional centre or dominant ideology, facilitated the promotion of a politics of difference’, thereby drawing attention to the dangers arising from marginalizing processes by means of which members of discriminated or disempowered groups are ‘defined or “othered” as inferior with respect to’ members of dominant and empowered sections of society. To be sure, both legitimization and delegitimization mechanisms can be realized on multiple levels – in particular, on economic, political, ideological, cultural, ethnic, sexual, gender-specific, generational, and physical grounds. It is open to question whether or not power is – or, at least, can be – ‘used in all societies to marginalize subordinate groups’. Yet, regardless of whether one considers social marginalization processes to be a historical contingency or an anthropological invariant, the detrimental – and, possibly, pathological – consequences of power dynamics can be sought to be minimized by virtue of an inclusive ‘politics of identity, difference, and recognition’. What much of anti-classist, anti-elitist, anti-racist, anti-sexist, anti-ageist, and anti-ableist projects have in common with postmodernism is that they condemn ‘the legitimating metadiscourse’ put in place to ensure that those who, in a particular realm of social life, have the upper hand in the present continue to do so in the future. The ambition to seek both individual and collective forms of empowerment able to oppose this is vital to the idea of a postmodern politics. Rather than conceiving of the self as ‘autonomous, rational, and centred, and somehow free of any particular cultural, ethnic, or gendered characteristics’, we need to acknowledge that an actor’s numerous dispositions internalized in relation to other members of society, as well as an actor’s manifold positions occupied within different spheres of an asymmetrically structured reality, need to be taken into account in order to generate an empowering ‘politics of difference’. Hence, we are confronted with ‘a new kind of emancipation, one of a liberation of difference’: — Emancipation, here, consists in disorientation, which is at the same time also the liberation of differences, of local elements, of what could generally be called dialect. With the demise of the idea of a central rationality of history, the world of generalized communication explodes like a multiplicity of ‘local’ rationalities – ethnic, sexual, religious, cultural or aesthetic minorities – that finally speak up for themselves. — In other words, the struggle for the recognition of differences, expressed in the multiplicity of spatiotemporally constituted particularities, lies at the heart of postmodern politics. Accordingly, postmodern politics can be characterized by reference to various significant normative features: a. its ‘deliberate open-endedness’ (anti-dogmatism); b. its ‘infinitely skeptical and subversive attitude toward normative claims, institutional justice and political struggles’ (anti-conventionalism); c. its advocacy of ‘trans-social networks of mutual recognition and arrangement’ (anti-parochialism); d. its preparedness not only to appreciate but also to ‘celebrate diversity’, along with its conviction that ‘plurality is preferable to singularity, difference to identity, otherness to sameness’ (anti-universalism); e. its critical engagement with the emergence of ‘a multi-cultural and fragmented civil society’ (anti-monoculturalism); f. its willingness to challenge traditional ‘ideas of national commonality’ insensitive to ‘the multiple parts of the marginalized’ and voiceless (anti-nationalism); g. its ability to destabilize ‘the configuration and perceived transmission’ of dominant cultural identities reproduced on the basis of ‘hegemonic memory politics’ (anti-hegemonism); h. its attack on mechanisms of ‘social exclusion, domination and subjugation’ (anti-exclusionism); i. its insistence upon the fact that complex societies require post-traditional models of citizenship capable of ‘incorporating a sensitivity to “difference”’ (anti-monism); and j. its open-minded readiness to experiment with ‘multiple projects’ embedded in constantly shifting structures of ‘intersectionality’ (anti-traditionalism). In short, postmodern approaches to politics are committed to acknowledging the distinctive normative weight, and power-laden implications, of social differences." (Susen, Simon. The ‘Postmodern Turn’ in the Social Sciences. Basingstoke: Palgrave Macmillan, 2015. pp. 182-4) "Somewhat schematically, it is possible to distinguish two main types of justice claims, both of which have had, and continue to have, a significant influence on contemporary conceptions of social struggle. A. There are ‘redistributive claims, which seek a more just distribution of resources and wealth’ – for instance, a fairer ‘redistribution from the North to the South, from the rich to the poor, and (not so long ago) from the owners to the workers’. Owing to the rise of neoliberalism and the corresponding revival of free-market policies in large parts of the world, advocates of redistributive models of justice have been ‘on the defensive’, finding themselves in an increasingly weak position in recent decades. B. There are recognitive claims, which aim for a more just recognition of identities and differences, especially of those of relatively marginalized and disempowered members of society, who may suffer the consequences of domination based on class, ‘race’, ethnicity, culture, ideology, religion, gender, age, or ability – or on other sociologically relevant variables. Given the growing impact of multiculturalism and the parallel resurgence of inclusivist policies in numerous societies around the world, proponents of recognitive models of justice have been on the offensive, benefiting from a gradually more influential position in the contemporary era. In short, whereas the former model endorses social-democratic politics oriented towards the redistribution of income and wealth, the latter model advocates multicultural politics oriented towards the recognition of group-specific identities and differences. Surely, it may be legitimately objected that this twofold categorization is founded on a false opposition and that, more importantly, ‘justice today requires both redistribution and recognition’. In other words, if it is the case that ‘neither redistribution alone nor recognition alone can suffice to overcome injustice today’, then it is also true that ‘they need somehow to be reconciled and combined’, rather than being considered and treated as mutually exclusive. The shift from modern to postmodern conceptions of politics is reflected in the transition from the ‘paradigm of redistribution’ to the ‘paradigm of recognition’ and, hence, from the universalist concern with ‘equality’ to the particularist engagement with ‘difference’." (Susen, Simon. The ‘Postmodern Turn’ in the Social Sciences. Basingstoke: Palgrave Macmillan, 2015. pp. 185-6) |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Vergebt mir, hier kommt schon wieder ein englischsprachiges Zitat!
Darin geht es um postmoderne Politik, wie sie von der Wachen Linken praktiziert wird. Ein zentraler Aspekt ist, dass deren Egalitarismus mehr beinhaltet als die klassisch linke Politik der Vermögensumverteilung. Denn es geht ihr vor allem um eine weniger ökonomische denn symbolische "Politik der Anerkennung"… |
narr hat folgendes geschrieben: | ||
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narr hat folgendes geschrieben: |
ist mir aufgefallen. Läuft immer auf Macht raus. Dass es bei menschlichen Beweggründen vielleicht auch noch andere gibt wird verneint.… |
Zitat: |
"[Foucault] widmete sein Werk der Enthüllung der Bourgeoisie und wollte zeigen, dass alle bestehenden Wege der Gestaltung der bürgerlichen Gesellschaft letztendlich auf Formen der Herrschaft reduziert werden können.
… Die einheitliche Linie in Foucaults frühen und einflussreichsten Werken bildet die Suche nach den geheimen Strukturen der Macht. Hinter jeder Tätigkeit, jeder Institution und hinter der Sprache selbst liegt Macht, und Foucaults Ziel ist es, diese Macht zu enthüllen und so seine Opfer zu befreien." (Scruton, Roger. Narren, Schwindler, Unruhestifter: Linke Denker des 20. Jahrhunderts. Übers. v. Krisztina Koenen. München: FinanzBuch Verlag (FBV), 2021. S. 152) "In zwei Vorlesungen, die Foucault 1976 gehalten hat, reflektiert er darüber, was er unter »Macht« versteht, und unterscheidet dabei zwei mögliche Annäherungsweisen. Die eine bezeichnet Foucault als die Wilhelm Reich’sche, nach der die »Mechanismen der Macht die der Repression sind«, die andere geht davon aus, dass »die Basis der Machtbeziehungen das feindliche Gegenüberstehen der Kräfte« sei, diese nennt er die Nietzscheanische Betrachtungsweise. In einer verworrenen Darstellung dieser Unterscheidung entscheidet er sich für den zweiten Ansatz und versucht dann aufzuzeigen (in Sexualität und Wahrheit, 1. Band, 1976, auf Deutsch 1983), wie uns dieses Konzept der Macht ermöglicht, zu erkennen, dass selbst sexuelle Beziehungen Beispiele für »feindliche Mächte« sind. Doch er bietet keine echte Erklärung, was er unter »Macht« versteht. Die Reich’sche und die Nietzscheanische Interpretation sind untereinander kompatibel, und beide werden mit den Termini »Unterdrückung« und »Gewalt« erklärt, die mindestens so verworren sind wie die »Macht«, die sie eigentlich beleuchten sollten. In dieser Etappe seines Lebens hatte Foucault wiederholt betont, dass ihm die »kapillare« Form der Macht, eine Macht, die bis in die Zellen der Individuen hineinreicht, große Sorge bereite. Doch er hat nicht erklärt, wer oder was als diese »Macht« aktiv sei, beziehungsweise er hat es erklärt, aber mit wenig überzeugenden Argumenten. In einem Interview gab er zu, dass für ihn die Macht mit dem Gesellschaftskörper koexistiert. Und natürlich verkörpert jede gesellschaftliche Ordnung Macht. Eine Gesellschaft kann sich ebenso wie jeder Organismus nur aufrechterhalten, indem ihre Teile in permanenter Interaktion mit jedem anderen Teil stehen. Und jede Interaktion ist Machtausübung: Macht aus einem Anlass, um eine Wirkung zu erzielen. Doch das ist nur trivial. Was nicht trivial ist, ist die vollkommen unbewiesene und ideologisch inspirierte Idee der Herrschaft, mit der Foucault seine Schlussfolgerungen aufpoliert. Auf einmal nimmt er an, dass, wenn es Macht gibt, sie auch im Interesse von irgendeinem herrschenden Akteur ausgeübt werde. Mit diesem Trick kann er beliebige Merkmale der Gesellschaftsordnung – selbst die Bemühung um die Heilung der Kranken – als verdeckte Machtausübung darstellen, die den Interessen jener dient, die an der Macht sind. Er schreibt: »Ich glaube daran, dass alles von dem allgemeinen Phänomen, der Herrschaft der Bourgeoisie, abgeleitet werden kann.« Es wäre ehrlicher gewesen zu sagen, er glaube daran, dass die allgemeine Theorie über die Herrschaft der Bourgeoisie von allem abgeleitet werden könne. Denn indem er ganz wie das Kommunistische Manifest entschieden hat, dass die Bourgeoisie seit dem Sommer 1789 an der Macht sei, schlussfolgert er folgerichtig, dass jede von der Gesellschaftsordnung verkörperte Macht durch diese Klasse im eigenen Interesse ausgeübt werde. Deshalb trage jedwede gesellschaftliche Gegebenheit notwendigerweise den Fingerabdruck der bourgeoisen Herrschaft. Die Trivialität dieser These braucht nicht weiter erläutert zu werden; verblüffend ist nur die ihr unterliegende philosophische Naivität." (Scruton, Roger. Narren, Schwindler, Unruhestifter: Linke Denker des 20. Jahrhunderts. Übers. v. Krisztina Koenen. München: FinanzBuch Verlag (FBV), 2021. S. 165-6) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Aha, also The Babylon Bee ist jetzt also eine zitierfähige Quelle. Na Prost Mahlzeit. ![]() Du bist dir inzwischen auch wirklich für gar nichts mehr zu schade, oder? Im selben Atemzug die Programme der Integration von Maori-Kultur in den Wissenschaftsbetrieb als unwissenschaftlich kritisieren und ein Propagandamagazin evangelikaler Kreationisten wie eine seriöse Quelle behandeln: Das muss man sich auch erstmal trauen. ![]() |
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