Zitat: |
Zur Symmetrie der beiden Richtungen der Zeit
Fällt eine Keramiktasse zu Boden, so zerbricht sie in Scherben. Dass sich umgekehrt diese Scherben von selbst wieder zu einer intakten Tasse zusammenfügen, ist dagegen noch nie beobachtet worden. Ein solcher Vorgang stünde jedoch nicht prinzipiell im Widerspruch zu den Naturgesetzen. Er ist lediglich extrem unwahrscheinlich. Der Hintergrund dieses Umstandes ist eine Wahrscheinlichkeitsüberlegung, die im zweiten Hauptsatz der Thermodynamik formuliert wird. Danach kann in einem abgeschlossenen System vieler Teilchen die Entropie, welche das Maß der Unordnung angibt, praktisch nur zunehmen und damit seine Ordnung abnehmen. Das Gegenteil, eine spontane Zunahme der Ordnung, ist prinzipiell nicht ausgeschlossen, aber umso weniger wahrscheinlich, je größer die Zunahme und je größer die Zahl der beteiligten Teilchen ist. Um z. B. die spontane Wiedervereinigung von Scherben zu einer Tasse erleben zu können, müsste man eine mehr als astronomische Zahl von Scherbenhaufen anlegen und beobachten. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik – und auch die damit zusammenhängenden Reibungsphänomene – verletzen also die Symmetrie bezüglich der beiden Richtungen der Zeit. Der Satz lässt sich daher auch nicht aus den Grundgesetzen der Physik herleiten, sondern hat die Eigenschaft eines Postulats. Die beiden Richtungen der Zeit verlieren damit ihre Gleichwertigkeit und man spricht vom thermodynamischen Zeitpfeil. Er wird als potenzielle Basis für das Fließen der Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft angesehen, so wie wir es in unserer Alltagswelt erfahren. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Oft ist in diesem Zusammenhang von einer Umkehrbarkeit oder Unumkehrbarkeit der Zeit die Rede. Dabei handelt es sich jedoch um eine sprachliche und logische Ungenauigkeit. Könnte jemand die Zeit umkehren, dann sähe er sämtliche Vorgänge nur dann rückwärts ablaufen, wenn sein eigenes, subjektives Zeitempfinden von der Umkehrung ausgenommen würde. Der umgekehrte Lauf der Zeit wäre also nur aus der Sicht eines Beobachters erkennbar, der einer Art persönlicher Zeit unterworfen ist, die weiterhin unverändert vorwärts läuft. Eine solche Spaltung der Zeit in zwei – eine, die im Gedankenexperiment umgekehrt wird, und eine zweite unveränderte – hat jedoch keinen Sinn. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...
Klar könnte man das erkennen, falls mein Ansatz stimmt. Wenn ein Ball eine Schräge hinunterrollt, läuft die Zeit in die eine, uns bekannte Richtung. Wenn der Ball die Schräge hinaufrollt, läuft sie in die andere Richtung. Hab' ich einen Denkfehler? Oder ist die übliche Begründung des Zeitpfeiles zumindest nicht alternativlos? |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Der Ball - falls reibungsfrei - wäre Umwandlung von potentieller in kinetische Energie. Das geht aber in beide Richtungen und zwar ganz von selbst. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Ein Körper in einer stabilen elliptischen Umlaufbahn um eine Zentralmasse schiebt die Energie ständig zwischen potentiell und kinetisch hin und her. Erst reibungsbehaftet kann ich sowas wie einen Zeitpfeil erkennen. |
wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik – und auch die damit zusammenhängenden Reibungsphänomene – verletzen also die Symmetrie bezüglich der beiden Richtungen der Zeit. Der Satz lässt sich daher auch nicht aus den Grundgesetzen der Physik herleiten, sondern hat die Eigenschaft eines Postulats. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Mir ist gerade etwas eingefallen, bin mir noch nicht sicher, ob es stimmt.
Der Zeitpfeil wird üblicherweise mit der Entropie erklärt und dem zweiten Satz der Thermodynamik. Die Entropie nimmt nie ab. delta E >= 0 Wikipedia stellt die Sache so dar:
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Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Stelle Dir einen Eiswürfel in einem heißen Getränk vor. Dieser schmilzt unweigerlich. Der Übergang von einem hochgeordneten Zustand (Eis) zu einem ungeordneten Zustand (Wasser) ist als Entropie ein fundamentales Prinzip des Universums und erklärt, warum die Zeit immer vorwärts fließt. Der Vorgang wird von der Thermodynamik irreversibler Prozesse beschrieben: Du wirst niemals einen Eiswürfel finden, der sich spontan in einem Heißgetränk bildet. |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Auf mikrophysikalischer Ebene findet sich jedoch sehr wohl Zeitsymmetrie. |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Ein schönes Gedankenexperiment gelingt mit dem Maxwellschen Dämon, der die Entropie vor informationstheoretische Herausforderungen stellt. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Entropie - ist keine spukhafte Fernwirkung Entropie ist ein Maß für Zustände in einem Ensemble. Nun weiß ein Molekül in einem Gas oder einem Heißgetränk aber nicht, was die anderen Teilchen gerade machen. Deshalb kann es nicht sagen: "Oh, ich muß jetzt diese Bahn nehmen, damit die Entropie zunimmt." Stattdessen ergibt sich Entropie zwanglos (ahmm, zwangsläufig?) aus den Gesetzen der Physik und den Gesetzen der großen Zahl. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Reibung gibt es bei Objekten in unserer Größenordnung, aber weder im Atomaren noch im Stellaren. |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Der 2. HS ist statistisch definiert: Ein Mikrozustand ist gegeben durch einen Vektor im Hilbertraum und die Mikrozustände folgen einer Verteilungsfunktion. Die Entropie ergibt sich dann über die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Mikrozustände im Makrozustand. |
Clausius hat folgendes geschrieben: |
Es kann nie Warme aus einem kälteren Körper [in einen wärmeren] übergehen, wenn nicht gleichzeitig eine andere damit zusammenhangende Aenderung eintritt.’ |
Kelvin hat folgendes geschrieben: |
It is impossible, by means of inanimate material agency, to derive mechanical effect from any portion of matter by cooling it below the temperature of the coldest of the surrounding objects |
Maxwell hat folgendes geschrieben: |
[The second law is a] statistical not a mathematical truth for it depends on the fact that the bodies we deal with consists of millions of molecules and we can never get hold of single molecules |
Maxwell hat folgendes geschrieben: |
the second law of thermodynamics has the same degree of truth as the statement that if you throw a cup of water into the sea you cannot get the same cup of water out again. |
Boltzmann hat folgendes geschrieben: |
in the game of lotto any individual set of five numbers is just as improbably as a set {1, 2, 3, 4, 5} ... only because there are many more uniform distributions than non-uniform ones that the distribution of states will become uniform in the course of time. |
Zitat: |
If E is considered to be a continuously divisible quantity, this distribution is possible in infinitely many ways. We consider, however—this is the most essential point of the whole calculation—E to be composed of a well-defined number of equal parts and use thereto the constant of nature h = 6.55x10E-27 erg sec.
Link |
Lamarck hat folgendes geschrieben: |
Aufgefasst als Informationsentropie ist dies ein Maß für die Information, die einem durch Kenntnis des Makrozustands zum Mikrozustand fehlt. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...Planck hatte bei der Herleitung des Schwarzkörperspektrums das selbe Problem kontinuierlicher Größen. Was hat er gemacht? Er hat sie quantisiert.
... |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
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Zitat: |
Loschmidt's paradox
In physics, Loschmidt's paradox (named for J.J. Loschmidt), also known as the reversibility paradox, irreversibility paradox, or Umkehreinwand (from German 'reversal objection'), is the objection that it should not be possible to deduce an irreversible process from time-symmetric dynamics. This puts the time reversal symmetry of (almost) all known low-level fundamental physical processes at odds with any attempt to infer from them the second law of thermodynamics which describes the behaviour of macroscopic systems. Both of these are well-accepted principles in physics, with sound observational and theoretical support, yet they seem to be in conflict, hence the paradox. https://en.wikipedia.org/wiki/Loschmidt%27s_paradox |
step hat folgendes geschrieben: |
2) Planck kannte die Vorgehensweise von Boltzmann, der schon früher die Energie in winzige, diskrete Portionen teilen mußte, damit er statistische Physik betreiben konnte. |
Stephen Wolfram hat folgendes geschrieben: |
But first he’s going to take a break and show that his derivation doesn’t need to assume continuity. In a pre-quantum-mechanics pre-cellular-automaton-fluid kind of way he replaces all the integrals by limits of sums of discrete quantities (i.e. he’s quantizing kinetic energy, etc.): [...]
He says that this discrete approach makes everything clearer, and quotes Lagrange’s derivation of vibrations of a string as an example of where this has happened before. But then he argues that everything works out fine with the discrete approach, and that H still decreases, with the Maxwell distribution as the only possible end point. And this is where he “goes discrete” again—allowing (“cellular-automaton-style”) only discrete possible velocities for each molecule:
He says that upon colliding, two molecules can exchange these discrete velocities, but nothing more. |
Stephen Wolfram hat folgendes geschrieben: |
[Boltzmann:] Of course, we cannot expect natural science to answer the question as to why the bodies surrounding us currently exist in a highly improbable state, just as we cannot expect it to answer the question as to why there are any phenomena at all and why they adhere to certain given principles. |
Stephen Wolfram hat folgendes geschrieben: |
in 1871 Boltzmann ... published another paper entitled simply “On the Priority of Finding the Relationship between the Second Law of Thermodynamics and the Principle of Least Action” |
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