Georg Elser?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Georg Elser? Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 29.06.2004, 19:46
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Georg Elser versuchte 1939 Hitler im Hofbräukeller, mit einer selbstgebauten Bombe zu beseitigen.
Das Attentat mißglückte da Hitler früher als erwartet die Versammlung verließ.

Wie ist die Tat Elsers zu bewerten, da er (im gegensatz zu Staufenberg) auch den Tod unschuldiger (es traf auch eine Kellnerin*) in kauf nahm um den Diktator zu beseitigen?

*Es traf auch ein halbes dutzend alter Kämpfer, aber die waren ja ebenfalls als Ziel zu sehen.

http://www.shoa.de/p_georg_elser.html

#2: Re: Georg Elser? Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 29.06.2004, 20:30
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Nergal hat folgendes geschrieben:
Georg Elser versuchte 1939 Hitler im Hofbräukeller, mit einer selbstgebauten Bombe zu beseitigen.
Das Attentat mißglückte da Hitler früher als erwartet die Versammlung verließ.

Wie ist die Tat Elsers zu bewerten, da er (im gegensatz zu Staufenberg) auch den Tod unschuldiger (es traf auch eine Kellnerin*) in kauf nahm um den Diktator zu beseitigen?


Ich denke, das ist eine sehr schwierige Frage. Auf der einen Seite der "Widerstandskämpfer" Georg Elser, dessen Anliegen, den Führer zu beseitigen, ich in diesem Fall hundertprozentig unterstützt hätte - wenn ich zu der Zeit gelebt hätte; auf der anderen Seite die Tatsache, dass bei diesem Attentat auch Zivilpersonen zu Tode gekommen wären.

Ich denke in Abwägung dieser beiden Faktoren muss ich sagen, dass es sicher geeignetere Orte gegeben hätte (eben im Führer-Bunker z. B.) um ein solches Attentat durchzuführen.

Nergal hat folgendes geschrieben:

*Es traf auch ein halbes dutzend alter Kämpfer, aber die waren ja ebenfalls als Ziel zu sehen.


Allerdings.

#3:  Autor: Hatuey BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 10:28
    —
Das beim Attentat auch unschuldige getoettet wurde, war von George Elser nicht beasichtigt. Seine Bombe sollte explodieren, waehrend Hitler seine Rede halten sollte. Waehrend seinen Reden wurde in Regel nicht serviert, das Bedienungspersonal sollte abseits stehen, aber es kam voellig anders. Hitler verliess den Saal vorzeitig.

Ich glaube, selbst wenn die Bombe auch Hitler getoettet haette, waere die Weltgeschichte nicht anders gelaufen, das 3 Reich bestand nicht nur aus den fanatischen Hitler. Es gab eine Reihe hochrangiger Nazis, die den zweiten Weltkrieg, samt der Judenvernichtung und den brutalen Eroberungen im Osten und im Westen durchgefuehrten haetten.

#4:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 10:31
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Ohne Hitler hätten die Nazis aber keinen so leistungsfähigen Ideologen UND Demagogen in Personalunion gehabt. Die wären immer eine Politsekte geblieben. Schulterzucken

#5: Zeitreise Autor: Fragensteller BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:05
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Ist nie eine gute Idee, weil es besteht extreme Märtyrergefahr.
Nehmen wir meine Idee: http://www.freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=4327

Es ist eine Ideologie, welche auf etwas basiert, das technologisch möglich wäre und fast jeder, wenn er länger darüber nachdenkt und nicht wie ein „Antwortautomat plappert, nur weil ihn meine Nase nicht passt oder er [zu spät Gekommener ist]“, will.

Leider haben Krebskranke keinen „Judenstern“ (sorry an die Juden, das kennt halt jeder), sind somit nicht sichtbar als „Zeigefinger, was wirklich los ist“, nämlich wir haben kein Gesundheits- sondern ein Krankheitsystem.
Oder anders gesagt ein Therapie- aber kein "Präventiv-System" ... Bush sei dank, für die Erkenntnis.

Gruss „z.Bsp.-krebskranke-Kenner-und-Seher“


Zuletzt bearbeitet von Fragensteller am 30.06.2004, 14:07, insgesamt einmal bearbeitet

#6:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:08
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Ohne nen größenwahnsinnigen Hitler wäre der 2. Weltkrieg vielleicht sogar erfolgreich für Deutschland verlaufen.

#7: Zeitreise Autor: Fragensteller BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:09
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Nav hat folgendes geschrieben:
Ohne Hitler hätten die Nazis aber keinen so leistungsfähigen Ideologen UND Demagogen in Personalunion gehabt. Die wären immer eine Politsekte geblieben. Schulterzucken


Ich bin kein Demagoge, um mal bei mir zu bleiben ... deshalb werden die Volkparteien zittern.

Gruss "Realist"

#8: Zeitreise Autor: Fragensteller BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:10
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narziss hat folgendes geschrieben:
Ohne nen größenwahnsinnigen Hitler wäre der 2. Weltkrieg vielleicht sogar erfolgreich für Deutschland verlaufen.


Bingo ...
Leider sind Generäle Befehlsempfänger oder auch mal zu feige geschlossen nein zu sagen.

Gruss "Hey-hier-geht-volle-Leistung-ab"

#9: Zeitreise Autor: Fragensteller BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:17
    —
Um meinen Erkenntnissen noch die "Krone aufzusetzen", wir haben sogar ein "Wegwerfsystem", was sich Bestattung nennt, nur weil man es so gewohnt ist.
Ist der Mensch ein bisschen bluna http://www.bluna.de/

Gruss "Unfeiger"


Zuletzt bearbeitet von Fragensteller am 30.06.2004, 11:28, insgesamt einmal bearbeitet

#10: Zeitreise Autor: Fragensteller BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:26
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narziss hat folgendes geschrieben:
Ohne nen größenwahnsinnigen Hitler wäre der 2. Weltkrieg vielleicht sogar erfolgreich für Deutschland verlaufen.


Wir brauchen kein Krieg um Land, Europa ist schon da, sondern eine
polit. Richtung, welche auf christliche Werte basiert, aber nicht die Augen vor möglichen biologischen Technologien verschließt.

Das alles muß von einem "aufgeschlossenen" Militär an den Außengrenzen
verteidigt werden, die Amerikaner machen die "schnelle Eingreiftruppe"
als Dienstleistung und innen gibt es weiterhin die Polizei, aber zentral.
Wenn das alles fertig ist, wird Europa erweitert ...
O.k. ich mach ne Pause ... bin müde und muß noch was schaffen.


Gruss "Auch-ich-muss-Geld-verdienen"

#11:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:36
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milhous hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, selbst wenn die Bombe auch Hitler getoettet haette, waere die Weltgeschichte nicht anders gelaufen, das 3 Reich bestand nicht nur aus den fanatischen Hitler. Es gab eine Reihe hochrangiger Nazis, die den zweiten Weltkrieg, samt der Judenvernichtung und den brutalen Eroberungen im Osten und im Westen durchgefuehrten haetten.

Da bin ich ganz anderer Ansicht. Das ganze Staatsgebilde im Dritten reich war ein höchst fragiles Chaos ohne feste Befugnisse und Zuständigkeiten, das allein von der Person Hitler zusammengehalten wurde. Ohne Hitler hätte sich die ganze Naziclique sofort in Macht- und Nachfolgekämpfe verstrickt.

Es gab auch schon 1939 Überlegungen hochrangiger Wehrmachtsoffiziere, Hitler zu beseitigen, falls er den Kreig beginnen sollte, weil sie überzeugt waren, daß das deutsche Reich dafür unzureichend vorbereitet ist. Allerdings hatten die dann nicht den Mut dazu, weil ihnen ihr alberner Eid, den sie dem Gröfaz geschworen hatten, wichtiger war. Als die Deutschen dann erstmal siegreich waren, war auch die Wehrmacht mit Begeisterung dabei, auch Staufenberg. Nicht, daß Hitler den Krieg angezettelt hatte, war für sie das Problem, sondern, daß er ihn nicht gewinnen konnte.

Georg Elsers Tat ist von daher aller Ehren wert, weil sie aus schlichtem, ohne ideologische Hintergründe beeinflußten gesunden Menschenverstand begangen wurde, während andere, die eigentlich Mittel und Gelegenheit dazu hatten, gekniffen haben.

#12:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:42
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Ohne nen größenwahnsinnigen Hitler wäre der 2. Weltkrieg vielleicht sogar erfolgreich für Deutschland verlaufen.

Der 2. Weltkrieg wäre mit Sicherheit nicht in der gehabten Form verlaufen. Wahrscheinlich ist, daß es einen Revanche-Krieg gegen Frankreich gegeben hätte, nicht aber einen Eroberungskrieg gegen die Sowjetunion, denn der entsprang Hitlers Gedankenwelt.

#13:  Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:46
    —
milhous hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, selbst wenn die Bombe auch Hitler getoettet haette, waere die Weltgeschichte nicht anders gelaufen, das 3 Reich bestand nicht nur aus den fanatischen Hitler. Es gab eine Reihe hochrangiger Nazis, die den zweiten Weltkrieg, samt der Judenvernichtung und den brutalen Eroberungen im Osten und im Westen durchgefuehrten haetten.


Das glaube ich nicht. Denn obwohl es auch viele "hochrangige Stalinisten" gab, hat sich die Politik der Sowjetunion nach Stalins Tod gravierend verändert.
Kein Nazifunktionär hatte das Charisma Hitlers. Goebbels hätte politisch viel vorsichtiger agiert, Göring war ein Drogenwrack, Himmler ein hirnloser Spießbürger. Hitler war der machtbewusste Psychopath. Aus den Nazis wären nach Hitlers Tod sicher keine Menschenfreunde geworden, aber die Geschichte wäre ganz sicher anders verlaufen.
Vielleicht auch mit dem Ausgang, dass wir heute immer noch mit den braunen Polit-Proleten leben müssten. Wer kann das schon sagen? Das "Was-wäre-gewesen-wenn-Spiel" ist halt müßig.

#14:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 11:54
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Schalker hat folgendes geschrieben:
Das "Was-wäre-gewesen-wenn-Spiel" ist halt müßig.

Ja, aber es ist ganz nützlich, um sich klarzumachen, in welchen Wegen die Geschichte manchmal verläuft. Sebastian Haffner hat dieses Spiel immer gehr geschickt betrieben -- er nannte das eine rückwärtsgewandte Utopie. Auf diese Weise läßt sich sehr gut aufzeigen, welche Alternativen bestanden und daß der tatsächliche Verlauf der Geschichte häufig auf dummen Zufällen beruht. Wäre z.B. am 9. November 1939 in Berlin kein Nebel gewesen, wäre Hitler nicht früher aufgebrochen, und Elsers Bombe hätte ihn wohl erwischt.

#15:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 12:03
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:


Es gab auch schon 1939 Überlegungen hochrangiger Wehrmachtsoffiziere, Hitler zu beseitigen, falls er den Kreig beginnen sollte, weil sie überzeugt waren, daß das deutsche Reich dafür unzureichend vorbereitet ist.


Aus Erinnerung meine ich, das war sogar schon 1938, als Beck zurückgetreten ist. Abgesehen von diesem Detail hast Du vollkommen recht.

Es ist schon bemerkenswert, dass die BRD die Attentäter vom 20. Juli als Legitimation ihres Bestehens feiert, aber andere, "echtere" Widerstandskämpfer ignoriert oder gar diskriminiert.

#16:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 12:09
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Noseman hat folgendes geschrieben:
Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:


Es gab auch schon 1939 Überlegungen hochrangiger Wehrmachtsoffiziere, Hitler zu beseitigen, falls er den Kreig beginnen sollte, weil sie überzeugt waren, daß das deutsche Reich dafür unzureichend vorbereitet ist.


Aus Erinnerung meine ich, das war sogar schon 1938, als Beck zurückgetreten ist.

Ja, ich glaube, das stimmt.

#17:  Autor: joseph.sebaldus BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 20:28
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Es gab vor einigen Jahren eine idiotische Debatte, als irgend ein Historiker (ich weiss den Namen nicht mehr), argumentierte, Elsers Attentat sei ethisch nicht gerechtfertigt gewesen, weil Elser als Nicht-Intelllektueller nicht imstande gewesen sei, seine Handlung ausreichend zu begründen, und er nicht imstande gewesen wäre, sich eine kompetente Meinung über den Nationalsozialismus zu bllden.
Ich halte diese Argumentation gelinde gesagt für grossen Scheissdreck, und über den Urheber, (dessen Namen mir entfallen ist), sage ich mal gar nichts.

Ein allerdings hinterfragenswerter Punkt ist die Gefährdung von Unbeteiligten. In Anbetracht der vorliegenden Situation (Kriegsgefahr, Judenverfolgung, politische Verfolgung, alles im grössten Ausmass), halte ich eine solche Gefährdung prinzipiell für zu rechtfertigen. Vorausgesetzt, dass diese Gefährdung nicht absehbar war, oder dass es Elser nicht anders durchführbar erschien, obwohl er sich ernsthaft um andere Methoden bemüht hatte. Ob das der Fall war, weiss ich nicht.

Ob Hitlers Tod an den Verhältnissen was geändert hätte, liess sich wohl weder damals noch heute prognostizieren. In Anbetracht der Gefahr und des Unrechtes denke ich aber, dass der Versuch auf jeden Fall unternommen werden musste, auch wenn das Ergebnis ungewiss gewesen wäre.

#18:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 20:43
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Nav hat folgendes geschrieben:
Ohne Hitler hätten die Nazis aber keinen so leistungsfähigen Ideologen UND Demagogen in Personalunion gehabt. Die wären immer eine Politsekte geblieben. Schulterzucken


Ich glaube schon, dass die Nazis auch ohne Hitler irgendwann an die Macht gekommen wären. Denn die politische Lage hätte ihnen in die Hand gespielt. Hitler war ein Gallionsfigur, die das erlangen dieses Ziels zweifellos leider sehr beschleunigt hat.

#19:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 20:44
    —
Zitat:
idiotische Debatte, als irgend ein Historiker (ich weiss den Namen nicht mehr), argumentierte, Elsers Attentat sei ethisch nicht gerechtfertigt gewesen,


Der Mensch heisst Lothar Fritze. Dozent an der Uni Chemnitz und Mitarbeiter beim Dresdener Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung. War vor etwa 5 Jahren.

#20:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 20:50
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Ohne Hitler hätten die Nazis aber keinen so leistungsfähigen Ideologen UND Demagogen in Personalunion gehabt. Die wären immer eine Politsekte geblieben. Schulterzucken


Ich glaube schon, dass die Nazis auch ohne Hitler irgendwann an die Macht gekommen wären. Denn die politische Lage hätte ihnen in die Hand gespielt. Hitler war ein Gallionsfigur, die das erlangen dieses Ziels zweifellos leider sehr beschleunigt hat.


"Die" Nazis hätte es ohne Hitler nicht gegeben. Schau Dir mal an, welche Kämpfe er innerparteilich hatte, was für eine Politik seinen Gegner vorschwebte (Von den Strassers bis Röhm). Auch bezweifele ich, dass andere die wirtschaftliche und sonstige Hilfe, die zur Machtübernahme nötig waren, bekommen hätten im entscheidenden Moment.

Die Politk wäre bestimmt abgedriftet, aber ganz anders verlaufen. Wie , darüber kann man nur spekulieren.

#21:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 21:49
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Ohne Hitler hätten die Nazis aber keinen so leistungsfähigen Ideologen UND Demagogen in Personalunion gehabt. Die wären immer eine Politsekte geblieben. Schulterzucken


Ich glaube schon, dass die Nazis auch ohne Hitler irgendwann an die Macht gekommen wären. Denn die politische Lage hätte ihnen in die Hand gespielt. Hitler war ein Gallionsfigur, die das erlangen dieses Ziels zweifellos leider sehr beschleunigt hat.

Ja, womöglich. Hitler hat diese Bewegung aber entscheidend geprägt. Ein Nationalsozialismus unter der Führung Strassers hätte deutlich anders ausgesehen.
Außerdem bin ich der Meinung, daß der Erfolg Hitlers sehr viel damit zu tun hat, daß in dieser Person sich in einzigartiger Weise außergewöhnliche Mängel mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gepaart haben. Mir fällt keine andere Führerfigur der nationalsozialistischen Bewegung ein, auf die das ebenso zugetroffen hätte. Heß, Goebbels, Rosenberg, Himmler, Göring, Ribbentrop usw., was wären die schon ohne Hitler gewesen?

#22:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 21:52
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joseph.sebaldus hat folgendes geschrieben:
Es gab vor einigen Jahren eine idiotische Debatte, als irgend ein Historiker (ich weiss den Namen nicht mehr), argumentierte, Elsers Attentat sei ethisch nicht gerechtfertigt gewesen, weil Elser als Nicht-Intelllektueller nicht imstande gewesen sei, seine Handlung ausreichend zu begründen, und er nicht imstande gewesen wäre, sich eine kompetente Meinung über den Nationalsozialismus zu bllden.
Ich halte diese Argumentation gelinde gesagt für grossen Scheissdreck, und über den Urheber, (dessen Namen mir entfallen ist), sage ich mal gar nichts.

Das ist in der Tat Quatsch, und ein sehr dünkelhafter dazu. Der Urheber scheint sich nicht vorstellen zu können, daß einer das Wesen des Faschismus durchschauen konnte, der nicht der Super-Akademiker gewesen ist.

#23:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 21:58
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:

Außerdem bin ich der Meinung, daß der Erfolg Hitlers sehr viel damit zu tun hat, daß in dieser Person sich in einzigartiger Weise außergewöhnliche Mängel mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gepaart haben.



Ja. Das sehe ich auch so.

PeterRaulfs hat folgendes geschrieben:

Mir fällt keine andere Führerfigur der nationalsozialistischen Bewegung ein, auf die das ebenso zugetroffen hätte. Heß, Goebbels, Rosenberg, Himmler, Göring, Ribbentrop usw., was wären die schon ohne Hitler gewesen?


Viel weniger, als sie so gewesen sind.

#24:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:09
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Noseman hat folgendes geschrieben:
Zitat:
idiotische Debatte, als irgend ein Historiker (ich weiss den Namen nicht mehr), argumentierte, Elsers Attentat sei ethisch nicht gerechtfertigt gewesen,


Der Mensch heisst Lothar Fritze. Dozent an der Uni Chemnitz und Mitarbeiter beim Dresdener Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung. War vor etwa 5 Jahren.

Soso. Der Herr Uni-Dozent kann sich wohl nicht vorstellen, daß auch ein einfacher Tischler begreifen konnte, was ein Krieg bedeutet.

Solche "Intellektuellen" braucht kein Mensch.

#25:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:11
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Ich hoffe und denke auch mal (hab`s nicht mehr verfolgt), dass er bei beiden Jobs mittlerweile draussen ist. Seine Thesen wurden jedenfalls schön auseinandergepflückt von irgendeinem Autorenteam :Alzheimer: .

#26:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:12
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
PeterRaulfs hat folgendes geschrieben:

Mir fällt keine andere Führerfigur der nationalsozialistischen Bewegung ein, auf die das ebenso zugetroffen hätte. Heß, Goebbels, Rosenberg, Himmler, Göring, Ribbentrop usw., was wären die schon ohne Hitler gewesen?


Viel weniger, als sie so gewesen sind.

Ja, man kann wohl getrost davon ausgehen, daß ein Heinrich Himmler ein esoterisch verschrobener Hühnerzüchter geblieben wäre und ein Joachim von Ribbentrop bis zur Rente Wein und Sekt verkauft hätte. Und ein Rudolf Heß wäre ein verbummelter Student gblieben.
Es ist schon auffällig, daß die Nazi-Führungsriege sich vorzugsweise aus verkrachten Existenzen rekrutierte.

#27:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:17
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
und ein Joachim von Ribbentrop bis zur Rente Wein und Sekt verkauft hätte.
Es ist schon auffällig, daß die Nazi-Führungsriege sich vorzugsweise aus verkrachten Existenzen rekrutierte.

Hier muß ich mich selbst korrigieren. Weinhändler ist selbstverständlich ein nützlicher Beruf. Herr Ribbentrop wäre besser das geblieben.


Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 30.06.2004, 22:18, insgesamt einmal bearbeitet

#28:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:18
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
PeterRaulfs hat folgendes geschrieben:

Mir fällt keine andere Führerfigur der nationalsozialistischen Bewegung ein, auf die das ebenso zugetroffen hätte. Heß, Goebbels, Rosenberg, Himmler, Göring, Ribbentrop usw., was wären die schon ohne Hitler gewesen?


Viel weniger, als sie so gewesen sind.

Ja, man kann wohl getrost davon ausgehen, daß ein Heinrich Himmler ein esoterisch verschrobener Hühnerzüchter geblieben wäre und ein Joachim von Ribbentrop bis zur Rente Wein und Sekt verkauft hätte. Und ein Rudolf Heß wäre ein verbummelter Student gblieben.
Es ist schon auffällig, daß die Nazi-Führungsriege sich vorzugsweise aus verkrachten Existenzen rekrutierte.


Und Göring wäre nicht dick und reich geworden, sondern hätte Rammstein vorweggenommen....

#29:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:21
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Es ist schon auffällig, daß die Nazi-Führungsriege sich vorzugsweise aus verkrachten Existenzen rekrutierte.


Das erinnert mich an die heutige Bundesregierung. Die Regierungen davor waren imerhin professionelle Dilletanten.

#30:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 30.06.2004, 22:21
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Und Göring wäre nicht dick und reich geworden, sondern hätte Rammstein vorweggenommen....

Ich fürchte, das verstehe ich jetzt nicht... Am Kopf kratzen



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