Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Man musste nicht hellseherisch begabt sein um bereits 1935 zu erkennen wohin in Nazideutschland die Reise geht. Es reichte ein nüchterner, umvernebelter Blick. Andere erkannten das schliesslich auch und waren bereits aus Deutschland emigriert. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Weltfremd ist eher sein Leben für so etwas wie eine Nation zu opfern oder das Leben anderer deswegen zu nehmen. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Das NS-Regime hat ja auch nicht gegen jeden und jederzeit lebensbeschränkende Repression ausgeübt. Die meisten gingen womöglich davon aus, daß sie selbst nicht betroffen wären, und in den ersten Jahren hat das Regime über die "Volksgenossen" durchaus "Wohltaten" ausgeschüttet: der "Trick" war z.B., daß die Menschen wieder Arbeit hatten, man hat ihnen den vielleicht ersten Urlaub ihres Lebens ermöglicht, man hat ihnen ein eigenes Auto versprochen etc. - wobei die meisten ja keinen Einblick hatten, womit das erkauft und mit welchen Zielen das verbunden war -, zumindest gefühlt ging es vielen erst einmal besser, und es hat ja auch das Selbstbewußtsein angesprochen, daß man "wieder wer war", nicht mehr länger einer "gedemütigten Nation" angehörte. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
So isses. Man bewege mal seinen Brsch aus dem moralisch bequemen TV-Sessel des Jahres 2018 und begebe sich nach 1935 - ohne Kenntnis der Zukunft. Hitler hat den Leuten ja nicht versprochen, dass er einen weiteren Weltkrieg anzuzetteln gedenkt und diesen am Ende auch noch verlieren würde. Ein durchschnittlicher Deutschen oder Saarländer hatte vom NS-Regime erstmal wenig zu befürchten, ausser er war Jude, Kommunist und sonstwie aufmüpfig. Im Gegenteil, die Arbeitslosigkeit sank, das Parteiengezänk war weg, und Hitler räumte scheinbar souverän das Versailler Dingsda Stück für Stück weg (was übrigens auch das Ziel demokratischer Politiker der Weimarer Republik war, zB Stresemanns). Für die Saarländer war die schwarze Schmach eben schlimmer als die braune. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Das stand 1935 aber gar nicht zur Abstimmung. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Die ersten beiden populistisch (mit)regierten Laender scheinen sich bereits in die Wolle zu kriegen:
https://derstandard.at/2000086950949/Paesse-fuer-Suedtiroler-Italien-sauer-auf-Oesterreich Die Reaktion Italiens auf das Vorhaben der österreichischen Regierung kann eigentlich nicht verwundern, kann man doch das Angebot an "deutschstaemmige" Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft als Zweitstaatsbuergerschaft zu bekommen durchaus als Vorstufe zu Gebietsansprüchen gegenueber Italien interpretieren. Sollte die europäische Gemeinschaft tatsaechlich, wie offen von populistischen Kreisen betrieben, in eine lose Ansammlung souveräner Vaterlaendlein zerfallen, dann waere hier schon ein erster Konflikt vorgezeichnet, dem sicher bald weitere folgen wuerden. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Sehe ich auch so. Ich stelle mir vor, Deutschland würde deutschsprachige Belgier (davon gibt es ca 75.000) die deutsche Staatsbürgerschaft anbieten, die Schweden die schwedischsprachige Finnen (ca 250.000), die Schwedische, usw usw. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Sehe ich auch so. Ich stelle mir vor, Deutschland würde deutschsprachige Belgier (davon gibt es ca 75.000) die deutsche Staatsbürgerschaft anbieten, die Schweden die schwedischsprachige Finnen (ca 250.000), die Schwedische, usw usw. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Hier mal eine ganz andere Stimme zum Thema 1.Weltkrieg, an der sich exemplarisch zeigen laesst, dass es sich beim sogenannten "Patriotismus" um ein klinisches Krankheitsbild, eine Wahrnehmungsstörung handelt, die die davon Betroffenen die Realität nur grotesk verzerrt wahrnehmen laesst:
https://www.youtube.com/watch?v=sG-dL-qYu1I Nigel Farage, fraglos ein britischer Patriot, eignet sich auch deshalb so gut als Beispiel, weil er nach meiner Erfahrung unter Deutschen, die sich selbst als deutsche Patrioten identifizieren, ein eher gutes Ansehen geniesst. Da verwundert es doch sehr, dass sich sein Bild vom 1.Weltkrieg und den Rollen, die Deutsche und Briten dabei spielten, sehr stark von dem seiner deutschen Leidensgenossen unterscheidet. Hier nur kurz zwei wesentliche Punkte, in denen sich die Wahrnehmungsstörung "Patriotismus" bei Nigel Farage erkennen laesst: 1. Laut Farage war es hauptsächlich den Briten zu verdanken, dass der deutsche Kaiser und die Deutschen bei ihrem Vorhaben ganz Europa zu versklaven scheiterten. 2. Farage nimmt natuerlich nicht wahr, dass zum damaligen Zeitpunkt eher Anlass bestand zu konstatieren, dass Grossbritanien die halbe Welt "versklavt" hatte, sondern er lügt die Rolle des britischen Imperialismus auf geradezu rührend naive Weise schoen. Was 1914 und schon davor so entsetzlich schiefgelaufen ist, war dass es in allen an diesem Wahnsinn beteiligten Laendern viel zuviele Farages, zuviele "Patri(di)oten" gab, die ihre Umgebung ausschliesslich ueber eine in den jeweiligen Landesfarben gefärbte Brille wahrnahmen und zuwenig vernuenftige Menschen, die in der Lage waren mit klarem Blick rational internationale Politik zu machen. Dies auch als Warnung fuer die Zukunft. Sollten die Patrioten tatsaechlich in die europäische Politik zurückkehren, dann werden die auch ihre alten Gespenster mitbringen und dann geht's wieder los.... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es geht bei dem Beispiel von beachbernie aber vor allem um das Gebiet Südtirol und nicht nur um deutschsprachige Italiener. Das ist doch genau der Grund, weshalb Italien Gebietsansprüche seitens Österreichs auf Südtirol befürchtet. |
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