Kirchenaustritt
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Kirchenaustritt Autor: DrowWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 08:55
    —
Meine Freundin ist vor kurzem aus der Kirche ausgetreten. Gestern abend hatten wir ein nettes Schreiben im Briefkasten Smilie

Zitat:
Sehr geehrte Frau ...,

vom Einwohneramt der Stadt Bochum erhielt ich die Mitteilung über Ihren Kirchenaustritt. Für diesen Schritt werden Sie Ihre persönlichen Gründe haben. Wie immer sie auch lauten, ich respektiere sie.

Trotzdem möchte ich Sie bitten, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Der Austritt aus der Kirche ist im Leben eines Christen ein tiefer Einschnitt. Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.

Die Geistlichen unserer Gemeinde, Kaplan ..., Pfarrer i. R. ... und ich, stehen Ihnen gerne zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Wir würden uns über eine Nachricht von Ihnen - auch telefonisch - sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
...


Ein schöner "biddebiddekommdochzurück"-Brief Lachen

Habt ihr einen ähnlichen (oder vielleicht sogar denselben) Schrieb bekommen, als ihr ausgetreten seid?

#2:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:00
    —
@Drow: war Deine Freundin katholisch oder evangelisch?

Als ich aus der kath. Kirche austrat, kam ein ähnlicher Brief. Allerdings wurde das mit der Taufe nicht erwähnt. Statt dessen wies der Pfarrer darauf hin, über diesen Schritt doch bitte die Angehörigen zu informieren, da "immer wieder Angehörige auf uns zukommen, und um Dienstleistungen bitten, gegen die sich das ehemalige Mitglied freiwillig entschieden hat". Damit wird wohl die Beerdigung gemeint sein.

Meine Frau ist aus der ev. Kirche ausgetreten und hat gar keinen Brief bekommen!


Zuletzt bearbeitet von Peter am 21.08.2003, 09:01, insgesamt einmal bearbeitet

#3:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:00
    —
Als meine Mutter ausgetreten ist (kath. Kirche), bekam sie vom Pfarrer der nächsten Kirche einen ähnlichen Brief mit der Bitte, ob sie nicht ihm den Kirchenbeitrag weiter zahlen möchte! Es ist kaum zu glauben, aber wirklich passiert. Leider hat sie den Brief weggeworfen.

#4:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:01
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
Als meine Mutter ausgetreten ist (kath. Kirche), bekam sie vom Pfarrer der nächsten Kirche einen ähnlichen Brief mit der Bitte, ob sie nicht ihm den Kirchenbeitrag weiter zahlen möchte! Es ist kaum zu glauben, aber wirklich passiert. Leider hat sie den Brief weggeworfen.


Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

#5:  Autor: DrowWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:03
    —
Meine Freundin war katholisch.

Ich selbst war evangelisch. Wenn die evangelische Kirche keine derartigen Briefe verschickt, könnte dies erklären, warum ich seinerzeit keinen bekommen hab.

Schade eigentlich zwinkern

Ich werde jedenfalls mal schauen, ob ich irgendwo einen günstigen Bilderrahmen für den Brief auftreiben kann Lachen

#6:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:08
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Ich selbst war evangelisch. Wenn die evangelische Kirche keine derartigen Briefe verschickt, könnte dies erklären, warum ich seinerzeit keinen bekommen hab.


Die werden erkannt haben dass es eh nichts bringt und sparen sich das Porto. Sehr glücklich

#7:  Autor: DrowWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:12
    —
Mal schauen, wie's weitergeht. Ich glaube nicht, dass die Pfaffen so schnell lockerlassen.

Ich rechne mit Anrufen und Hausbesuchen zwinkern

#8:  Autor: jayWohnort: Bayern BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:23
    —
Als mein Dad aus der Kirche (katholisch) ausgetreten ist, kam keine 2 Tage später ein Anruf vom Pfarrer persönlich und ein Besuch lies auch nicht lange auf sich warten. Geschockt
Als ich und meine Schwester dann folgten, haben sie es aufgegeben. Sehr glücklich

#9:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:26
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Wenn die evangelische Kirche keine derartigen Briefe verschickt, könnte dies erklären, warum ich seinerzeit keinen bekommen hab.


Auch evangelische Gemeinden verschicken solche Schreiben. Ich habe seinerzeit auch ein solches bekommen mit der Bitte, die Gründe für den Austritt zu nennen. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben mit der mehrseitigen Antwort. Leider kam keine Reaktion. zynisches Grinsen

#10: Re: Kirchenaustritt Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:27
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.


Mit anderen Worten:
Der Kirchenaustritt befreit nur von der staatlichen Kirchensteuerpflicht, theologisch betrachtet wird mit der Taufe ein "unausloeschliches Sigel" aufgepraegt und auf dieser metaphysischen Ebene bleibt auch der Ausgetretene ein Kirchenmitglied - allerdings ist er automatisch exkommuniziert, also vom fuer Glaeubige so unverzichtbaren Empfang der "heiligen Sakramente" ausgeschlossen. Die Mitteilung dessen ist also eine versteckte religioese Drohung an noch Glaeubige Ausgetretene.

#11: Re: Kirchenaustritt Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:33
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Drow hat folgendes geschrieben:
Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.


Mit anderen Worten:
Der Kirchenaustritt befreit nur von der staatlichen Kirchensteuerpflicht, theologisch betrachtet wird mit der Taufe ein "unausloeschliches Sigel" aufgepraegt und auf dieser metaphysischen Ebene bleibt auch der Ausgetretene ein Kirchenmitglied - allerdings ist er automatisch exkommuniziert, also vom fuer Glaeubige so unverzichtbaren Empfang der "heiligen Sakramente" ausgeschlossen. Die Mitteilung dessen ist also eine versteckte religioese Drohung an noch Glaeubige Ausgetretene.


Ähm, das versteh ich jetzt nicht so ganz. Wer exkommuniziert wird, ist doch gerade KEIN Kirchenmitglied mehr, oder? Wird bei einer Exkommunizierung nicht die Taufe quasi "rückgängig" gemacht? Ich meine natürlich aus kirchlicher Sicht, für uns ist das eh nur alles Humbug.


Zuletzt bearbeitet von Peter am 21.08.2003, 09:33, insgesamt einmal bearbeitet

#12:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:33
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Ich hab' die Idioten von der KK schon ein paar mal vorher telefonisch "zur Sau gemacht", bevor ich am 5. April 2001 endgültig ausgetreten bin - darum ist mir ein Brief erspart geblieben.

Bis vor ein paar Monanten war ich noch mit "Spezialvermerk" in deren Datenbank, ich war dann am Kirchensteueramt in Bruck an der Mur, habe mit Anwalt und Gegenklage gedroht, wenn die den Vermerk nicht rausnehmen und falls sie mir noch einmal eine Zahlungsaufforderung über die noch offenen EUR 221,- schicken sollten (in Ö ist die Deppensteuer selbst zu bezahlen).

Seither ist Ruhe.

#13: Re: Kirchenaustritt Autor: Nav BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:34
    —
Peter hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Drow hat folgendes geschrieben:
Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.


Mit anderen Worten:
Der Kirchenaustritt befreit nur von der staatlichen Kirchensteuerpflicht, theologisch betrachtet wird mit der Taufe ein "unausloeschliches Sigel" aufgepraegt und auf dieser metaphysischen Ebene bleibt auch der Ausgetretene ein Kirchenmitglied - allerdings ist er automatisch exkommuniziert, also vom fuer Glaeubige so unverzichtbaren Empfang der "heiligen Sakramente" ausgeschlossen. Die Mitteilung dessen ist also eine versteckte religioese Drohung an noch Glaeubige Ausgetretene.


Ähm, das versteh ich jetzt nicht so ganz. Wer exkommuniziert wird, ist doch gerade KEIN Kirchenmitglied mehr, oder? Wird bei einer Exkommunizierung die Taufe quasi "rückgängig" gemacht? Ich meine natürlich aus kirchlicher Sicht, für uns ist das eh nur alles Humbug.


Exkommunikation ist eine Kirchenstrafe, die zwar nicht die Taufe rückgängig macht, aber vom Empfang der Sakramente ausschließt. Also ist das so, als würde man abends zur Strafe, weil man z.B. die teure Vase zerbrochen hat, keine Gutenachtgeschichte vorgelesen bekommen. Sehr glücklich

#14:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:35
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Bis vor ein paar Monanten war ich noch mit "Spezialvermerk" in deren Datenbank, ...


Was für ein Vermerk? "Vorsicht, dieser Mann ist bewaffnet?" zynisches Grinsen

#15:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:35
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Drow hat folgendes geschrieben:
Wenn die evangelische Kirche keine derartigen Briefe verschickt, könnte dies erklären, warum ich seinerzeit keinen bekommen hab.


Auch evangelische Gemeinden verschicken solche Schreiben. Ich habe seinerzeit auch ein solches bekommen mit der Bitte, die Gründe für den Austritt zu nennen. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben mit der mehrseitigen Antwort. Leider kam keine Reaktion. zynisches Grinsen


Es gibt Vereine, die senden Ex-Mitgliedern anonymisierte Frageboegen mit frankiertem Rueckumschlag zu, um inhaltlich eine Rueckmeldung ueber Austrittsmotive zu erhalten. Die Auswertung dessen soll in die Verbesserung der Vereinsarbeit eingehen. Solch ein Vorgehen ist - wenn der Datenschutz gewahrt ist - nicht nur voellig legitim, sondern sogar begrueszenswert.

Der Kirche geht es jedoch hier primaer um etwas ganz anderes. Sie moechte ganz simpel Ausgetretene bewegen, diese Entscheidung rueckgaengig zu machen. Solche Ausgetretene, die zu erkennen geben, dasz derlei Bemuehung aussichtlos ist, interessieren dabei natuerlich auch nicht mehr laenger.

#16: Re: Kirchenaustritt Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:36
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Nav hat folgendes geschrieben:
Exkommunikation ist eine Kirchenstrafe, die zwar nicht die Taufe rückgängig macht, aber vom Empfang der Sakramente ausschließt. Also ist das so, als würde man abends zur Strafe, weil man z.B. die teure Vase zerbrochen hat, keine Gutenachtgeschichte vorgelesen bekommen. Sehr glücklich


Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

#17:  Autor: DrowWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:37
    —
Wie soll eigentlich eine solche Entscheidung rückgängig gemacht werden?

Reicht es der Kirche, wenn man seine Austrittserklärung beim Amtsgericht oder Standesamt widerruft oder muss man sich neu taufen lassen?

#18:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:39
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Wie soll eigentlich eine solche Entscheidung rückgängig gemacht werden?

Reicht es der Kirche, wenn man seine Austrittserklärung beim Amtsgericht oder Standesamt widerruft oder muss man sich neu taufen lassen?


Wiedereintritt. Bei den Katholen muß man da mindestens 1 Gespräch mit dem Pfaffen führen und sich umfassend zum Katholizismus bekennen. Also z.B. schwören, daß man in Zukunft nur noch keusch oder gar nicht verkehrt, etc...

Aber wer sollte so einen Mist wirklich wollen? Geschockt

#19:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:39
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Wie soll eigentlich eine solche Entscheidung rückgängig gemacht werden?

Reicht es der Kirche, wenn man seine Austrittserklärung beim Amtsgericht oder Standesamt widerruft oder muss man sich neu taufen lassen?


Getauft wird man grudsätzlich nur einmal. Den Wiedereintritt muss man, zumindest in D, aber beim Pfarrer beantragen.

#20:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:41
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Wie soll eigentlich eine solche Entscheidung rückgängig gemacht werden?

Reicht es der Kirche, wenn man seine Austrittserklärung beim Amtsgericht oder Standesamt widerruft oder muss man sich neu taufen lassen?


Wie gesagt: die Taufe ist ein nicht rückgängig zu machendes Sakrament. Taufen lassen brauchst du dich also nicht noch einmal. Du setzt dich einfach mit dem für dich zuständigen Pfarrer/Priester in Verbindung und erklärst, dass du wieder eintreten möchtest. Dies geschieht im Rahmen eines Gespräches. Die Kirche meldet den Wiedereintritt dann dem entsprechenden Amt.

#21:  Autor: DrowWohnort: Bochum BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:41
    —
@Nav

Also, ich und meine Freundin garantiert nicht zwinkern

#22: Re: Kirchenaustritt Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 09:42
    —
Peter hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Drow hat folgendes geschrieben:
Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.


Mit anderen Worten:
Der Kirchenaustritt befreit nur von der staatlichen Kirchensteuerpflicht, theologisch betrachtet wird mit der Taufe ein "unausloeschliches Sigel" aufgepraegt und auf dieser metaphysischen Ebene bleibt auch der Ausgetretene ein Kirchenmitglied - allerdings ist er automatisch exkommuniziert, also vom fuer Glaeubige so unverzichtbaren Empfang der "heiligen Sakramente" ausgeschlossen. Die Mitteilung dessen ist also eine versteckte religioese Drohung an noch Glaeubige Ausgetretene.


Ähm, das versteh ich jetzt nicht so ganz. Wer exkommuniziert wird, ist doch gerade KEIN Kirchenmitglied mehr, oder? Wird bei einer Exkommunizierung nicht die Taufe quasi "rückgängig" gemacht? Ich meine natürlich aus kirchlicher Sicht, für uns ist das eh nur alles Humbug.


Du hast nicht verstanden:

Die Taufe ist theologisch betrachtet irreversibel.
Da durch Taufe Kirchenmitgliedschaft begruendet wird, ist die Kirchenmitgliedschaft im metaphysischen Sinne irreversibel. Der Kirchenaustritt beim Staat befreit aus kirchlicher Sicht nur von der Kirchensteuerpflicht. Der Kirchenaustritt beim Staat fuehrt jedoch automatisch zur Exkommunikation, also dem Ausschlusz vom Empfang der "Sakramente". Insofern die Eucharistiefeier den Glaeubigen als regelmaeszig zu repetierendes Ritual verbindlich vorgeschrieben ist, bedeutet also der Kirchenbrief an noch Glaeubige Ausgetretene - und nur um die kann es bei derartigen Wiedereintrittsbemuehungen doch gehen -: ihr seid nun im Sinne goettlicher Heilsplanung defizitaer und euer ewiges Seelenheil gefaehrdet. Kurz: der vermeintlich freundliche Brief ist eigentlich eine Drohung!

#23:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 10:16
    —
Die Drohung war in dem Brief den meine Frau bekommen hat noch wesentlich unverschleierter.
Dieser Pfaffe hat ganz unverfrohren mit dem Höllenfeuer gedroht und wenn mich meine Frau nicht zurück gehalten hätte, wäre ich in seine Pfarrei marschiert und hätte ihm sein Schreiben und den Füller mit dem er es verfasst hatte in seinen Arsch geschoben...

#24:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:24
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Au Backe, das Briefchen hatte ich schon völlig verdrängt Smilie

Nach meinem Austritt habe ich das nat. auch bekommen ... aber nicht nur ich, auch meine Ellis wurden vom Pfaffen angeschrieben (Ja, ich war rel. früh dran mit 16 Cool ) ... dazu kamen noch div. Anrufe des "Pfarrbüros", daß der Pfaffe mit mir darüber reden möchte, und ob ich nicht zu ihm ins Büro kommen möchte ...

Naja, meine Antwort war weder fein, noch sonderlich leise ... etwa in der Art :
"Wenn der ***** was von mir will, dann soll er seinen A**** gefälligst zu mir bewegen" ... *klick* *tuuuuuuut*
Und nie wieder was davon gehört zynisches Grinsen

#25: Re: Kirchenaustritt Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:31
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Habt ihr einen ähnlichen (oder vielleicht sogar denselben) Schrieb bekommen, als ihr ausgetreten seid?


Wir sind in Bo-Langendreer aus der evgl. Kirchen nacheinander ausgetreten. Keiner von uns wurde je angeschrieben oder angesprochen. Erst, als ich meine austretene Tochter auf ihren Wunsch für den Konfi-Unterricht anmeldete, gab es eine telefonische Diskussion... Lachen

#26: Re: Kirchenaustritt Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:33
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Peter hat folgendes geschrieben:
Ähm, das versteh ich jetzt nicht so ganz. Wer exkommuniziert wird, ist doch gerade KEIN Kirchenmitglied mehr, oder? Wird bei einer Exkommunizierung nicht die Taufe quasi "rückgängig" gemacht? Ich meine natürlich aus kirchlicher Sicht, für uns ist das eh nur alles Humbug.


Es Exkommunizierung ist lediglich Kirchenstrafe. Du bist dann von den Sakramenten ausgeschlossen.

#27: Re: Kirchenaustritt Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:34
    —
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Erst, als ich meine austretene Tochter auf ihren Wunsch für den Konfi-Unterricht anmeldete, gab es eine telefonische Diskussion... Lachen


Das war wohl ein Präzedenzfall, könnte ich mir vorstellen. Haben die sich denn nicht gefreut, dass ein Schäflein möglicherweise zurückkehrt? Oder war das Motto "erst eintreten, dann Unterricht" ?

#28:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:35
    —
Drow hat folgendes geschrieben:
Wie soll eigentlich eine solche Entscheidung rückgängig gemacht werden?

Reicht es der Kirche, wenn man seine Austrittserklärung beim Amtsgericht oder Standesamt widerruft oder muss man sich neu taufen lassen?


Wiedereintreten kann man nur bei der Kirche selbst (Pfarrer). Da die Taufe nicht gelöscht wird, gibt es auch keine "Neutaufe".

#29: Re: Kirchenaustritt Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 12:38
    —
Peter hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Erst, als ich meine austretene Tochter auf ihren Wunsch für den Konfi-Unterricht anmeldete, gab es eine telefonische Diskussion... Lachen


Das war wohl ein Präzedenzfall, könnte ich mir vorstellen. Haben die sich denn nicht gefreut, dass ein Schäflein möglicherweise zurückkehrt? Oder war das Motto "erst eintreten, dann Unterricht" ?


Nein, eintreten musste sie nicht. Mit erfolgter Konfi ist sie dann natürlich wieder Mitglied. Traurig Gefreut hat sich der Pfarrer nicht unbedingt. Er sah - durchaus berechtigt - Schwierigkeiten darin, dass die Tochter zu Hause hört, dass doch eh alles Blödsinn ist, was der Pfarrer da erzählt. zynisches Grinsen

#30: Re: Kirchenaustritt Autor: SarumanWohnort: Orthanc BeitragVerfasst am: 21.08.2003, 13:12
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Sermon hat folgendes geschrieben:
Drow hat folgendes geschrieben:
Nach unserer Auffassung macht das Sakrament der Taufe den Menschen zu einem Christen für sein ganzes Leben. Dieses einmal empfangene Sakrament weist Sie für immer als einen Christen aus und hilft Ihnen, Ihr Leben in der Gemeinschaft der Glaubenden - der Kirche - zu leben.


Mit anderen Worten:
Der Kirchenaustritt befreit nur von der staatlichen Kirchensteuerpflicht, theologisch betrachtet wird mit der Taufe ein "unausloeschliches Sigel" aufgepraegt und auf dieser metaphysischen Ebene bleibt auch der Ausgetretene ein Kirchenmitglied - allerdings ist er automatisch exkommuniziert, also vom fuer Glaeubige so unverzichtbaren Empfang der "heiligen Sakramente" ausgeschlossen. Die Mitteilung dessen ist also eine versteckte religioese Drohung an noch Glaeubige Ausgetretene.


Genau deshalb empfinde ich diese Kirchen-Aussage als Nonsens. Weil Kirche=menschliche Wischi-Waschi-Gemeinschaft = keine Gültigkeit auf meta-was-auch-mmer-Ebene. Exkommuniziert = selbe Aussage.



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