Von Gutmenschen und Political Correctness
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1171:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 15:11
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.

#1172:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 15:50
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.


Neee, das ist Schroedinger’s douchebag Sehr glücklich

https://bit.ly/3520oXb

#1173:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 15:56
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.


Neee, das ist Schroedinger’s douchebag Sehr glücklich

https://bit.ly/3520oXb


Wobei das ja eigentlich keinen Sinn ergibt. Denn wer so agiert ist in jedem fall ein Arsch, auch wenn es nicht offensichtlich wird.

#1174:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 18:29
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https://www.theorieblog.de/index.php/2020/05/political-correctness-als-privilegienkritik/

Zitat:
(...) tendiert der politische Liberalismus dazu, Subjekte als vorsozial zu konzipieren und zu versuchen, sie vor politischem Zugriff zu schützen: Er bestimmt (negative) Freiheit als die Abwesenheit von Einmischung. Doch es kann keine vom politischen Zugriff freie Subjektivität geben. Subjektivität ist durch Macht und Privilegien (oder eben deren Abwesenheit) konstituiert. Die ‚PC‘-Kritik beruht nun auf einem solchen liberalen Konzept des Politischen, in dem Vermachtung und Privilegien ausgeblendet werden. Vor der Imagination der neutralen Gewaltlosigkeit der aktuellen Ordnung kann dann ‚PC‘ als Gewalt erscheinen. Dabei ist es einfach Politik – aber eben solche, die die aktuelle Ordnung und ihre Privilegienstruktur infrage stellt.


Politische Korrektheit fordert die herrschende Ordnung heraus, darum ist PC-Kritik zuvörderst ein genuin rechtes Konzept. Warum dies auch für linksliberale Spaßgesellen attraktiv erscheint, liegt an einem Fehlschluss: Weil die Diskriminierung in der Sprache nicht selbst empfunden wird, ist sie für solche Strolche nicht existent. Sie erscheint für diese sogar gefährlich, weil sie generelle Freiheitsprinzipien in Frage gestellt sehen, die aber nie für alle gleich gelten. Die meisten Menschen, die nicht der üblichen Vorstellung von Mitbürgern entsprechen, haben weder die sprachlichen noch rechtlichen noch sozialen Möglichkeiten sich diese Freiheiten zu nehmen. Und sind dann ausgeschlossen. Und da Politik und Macht, generell Demokratie vor allem über Sprache vermittelt und verhandelt wird, sind selbst Symbole so ein heißes Spielfeld. Darum erscheinen PC-Befürworter auch so aggressiv. zwinkern

#1175:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 18:32
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Neee, das ist Schroedinger’s douchebag Sehr glücklich

Ein entzückender Begriff. Ich liebe es...

#1176:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 18:33
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.


Neee, das ist Schroedinger’s douchebag Sehr glücklich

https://bit.ly/3520oXb


Wobei das ja eigentlich keinen Sinn ergibt. Denn wer so agiert ist in jedem fall ein Arsch, auch wenn es nicht offensichtlich wird.

Die Katze ist auch auf jeden Fall eine Katze, nur entscheidet sich durchs Nachgucken, wie sie sich, naja, "benimmt".

#1177:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 18:34
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Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wobei das ja eigentlich keinen Sinn ergibt. Denn wer so agiert ist in jedem fall ein Arsch, auch wenn es nicht offensichtlich wird.

Der Name kommt eher daher, dass die betreffenden Personen ihre eigenen Aussagen in eine Art Quantensuperposition zwischen "ernst gemeint" und "nur ein Scherz" versetzen und erst aus der Umgebung kommende Dekohärenzeffekte die Entscheidung zwischen diesen beiden Alternativen erzeugen. zwinkern So wie Schrödingers Katze natürlich immer eine Katze ist (nur halt nicht immer eindeutig tot oder lebendig), ist auch Schrödinger's douchebag immer ein douchebag.

#1178:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 18:54
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich bin alles andere als naiv, sonst wuerde ich auf Eure Shannanigans reinfallen [...]


Urban dictionary hat folgendes geschrieben:
However there is an element of risk involved. If you are wrong about the "Shannanigans" call and there is nothing sinister about the situation, you will look like a douchebag


------------------------------

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Deshalb weiss ich, dass es hier um was ganz anderes geht als von Euch behauptet. Um Rassismus bzw. den Kampf dagegen geht es jedenfalls nicht.

Huh. Jetzt hätte ich ja gerne mal gewusst, um was es mir geht.

------------------------------

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es gilt naemlich: "Wenn man einmal etwas durchschaut hat, dann kann man nicht mehr hinter die Erkenntnis zurück" zwinkern

Hm, da hast du jetzt "Erkenntnis" und "Meinung" verwechselt. Hinter eine Erkenntnis kann man nicht zurück, hinter eine Meinung schon. Zugegebenermaßen mag sich eine Meinung, je weniger fundiert sie ist, paradoxerweise wie eine Erkenntnis anfühlen.

------------------------------

beachbernie hat folgendes geschrieben:
[...] und mir von Euch diktieren lassen was ich noch sagen darf und was nicht. Ich habe George Orwell sowohl gelesen als auch verstanden.

Nein, hast du nicht, sonst würdest du nicht dermaßen bescheuerte Vergleiche ziehen.

------------------------------

„Hallo, ich bin Ja...., äh, BB aus Haida Gwaii. Und ich fühle mich wie So..., äh, ne, wie Winston Smith, da ich seit Jahren aktiv im Widerstand bin, meine Meinung sage, böse Wörter benutze und Leute was dagegen sagen.“

#1179:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 19:01
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
„Hallo, ich bin Ja...., äh, BB aus Haida Gwaii. Und ich fühle mich wie So..., äh, ne, wie Winston Smith, da ich seit Jahren aktiv im Widerstand bin, meine Meinung sage, böse Wörter benutze und Leute was dagegen sagen.“

Lachen Lachen Lachen

#1180:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 19:57
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wobei das ja eigentlich keinen Sinn ergibt. Denn wer so agiert ist in jedem fall ein Arsch, auch wenn es nicht offensichtlich wird.

Der Name kommt eher daher, dass die betreffenden Personen ihre eigenen Aussagen in eine Art Quantensuperposition zwischen "ernst gemeint" und "nur ein Scherz" versetzen und erst aus der Umgebung kommende Dekohärenzeffekte die Entscheidung zwischen diesen beiden Alternativen erzeugen. zwinkern So wie Schrödingers Katze natürlich immer eine Katze ist (nur halt nicht immer eindeutig tot oder lebendig), ist auch Schrödinger's douchebag immer ein douchebag.


Hmm. Okay. Das kann ich so akzeptieren. Smilie

#1181:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 20:27
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Manche Leute benutzen auch gar nicht Rassismus, sondern Dinge, die Leute wie Du absurderweise fuer Rassismus halten, weil es so lustig ist, wenn Leute wie Du sich darueber aufregen.

a) Ich denke, es müsste konkret diskutiert werden, ob etwas Rassismus ist oder ob es "Leute wie [... ich ... ] absurderweise fuer Rassismus halten". So unkonkret dahingeworfen, scheint es mir lediglich ein pauschaler Abwehrreflex zu sein.

b) Immerhin gibst du zu, bei solchen Themen absichtlich zu trollen. (Da könnte man auch fragen, wer sich mehr aufregt - der Troll, den eine Sache so stört, dass er zu Trollen anfängt, oder der, der sachlich dagegen argumentiert. Aber sei's drum, dieses "weil's so lustig ist" ist eh ziemlicher Kindergarten.)
Mir gegenüber ist das ja noch egal, weil ich nun mal nicht betroffen bin. Aber wenn es um Leute ginge, die sich von einem Ausdruck tatsächlich rassistisch diskriminiert fühlen, wäre es mMn ein ziemlicher Arschloch-Move, diesen Ausdruck nicht etwa bloß weiter zu benutzen, weil man die Argumente nicht überzeugend findet, sondern ihn gezielt deswegen benutzte, um diese Leute zu ärgern.
Das wäre genau diese Ignoranz gegenüber Diskriminierungserfahrungen, die selbst diskriminierend ist.



Ganz einfach.


"Geh woanders hin! Wir bedienen hier keine Nigger!" = Rassismus

"Ich wuerde nie einen dunkelhäutigen Menschen als 'Nigger' bezeichnen, weil das eine rassistische Beleidigung ist". = kein Rassismus


....und wer Letzteres schon als Rassismus bezeichnet, weil hier "Nigger" anstatt "N-Wort" steht, der bezeichnet das absurderweise als Rassismus und ueber den mache ich nun mal gerne lustig. Das ist keine "Trollerei", sondern legitime Notwehr gegen neulinke Uebergriffigkeit mit orwellschen Qualitäten.

Und unverschämt gegenueber dukelhaeutigen Menschen ist es ueberigens auch, wenn man so tut als muesste man sie vor diesem Wort als solchem schützen, weil dunkelhäutige Menschen koennen in aller Regel genauso den Kontext erkennen, in dem Wörter gebraucht werden, wie andere Menschen auch. Da muss man nicht so tun als waeren die zu blöd dafuer.

#1182:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 21:01
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

"Ich wuerde nie einen dunkelhäutigen Menschen als 'Nigger' bezeichnen, weil das eine rassistische Beleidigung ist". = kein Rassismus


Ich bin ziemlich sicher, dass das hier auch niemand behaupten würde Mit den Augen rollen

#1183:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 22:20
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

"Ich wuerde nie einen dunkelhäutigen Menschen als 'Nigger' bezeichnen, weil das eine rassistische Beleidigung ist". = kein Rassismus

Ich bin ziemlich sicher, dass das hier auch niemand behaupten würde Mit den Augen rollen

Auf der letzten Seite ging es beachbernie noch um Witze, jetzt geht's ihm plötzlich um metasprachlichen Gebrauch. Halt immer so wie's gerade in den Kram passt. Schulterzucken

#1184:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 22:21
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.


Ein Mensch, der ein Wort benutzt kann es sowohl in beleidigendem Kontext benutzen als auch in einem nicht beleidigendem. Etwas weiter oben steht ein Beispiel.

Diesen Unterschied nicht erkennen zur wollen bezeichne ich hier als "Shannanigan" und das hat auch rein gar nichts mit "Engagement gegen Rassismus" zu tun, sondern das ist pure Uebergriffigkeit und dagegen wehre ich mich.


Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.

#1185:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 23:34
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Also ich bin immer noch der Auffassung, daß es hier um die Definition eines shenenigan (wie auch immer das geschrieben wird, das Wort scheint mir eher altertümlich zu sein) geht, die ich quasi die letzten Monate lang jeden Tag bei zwei Polit-Bloggern gelesen habe: nämlich die eines "Winkelzuges", eines "dirty tricks" o.ä. ..., also wenn etwa Trump versucht, mit Hilfe irgendwelcher Paragraphen von 1838 doch noch im Amt zu bleiben, oder hier: so etwas wie "versuchen, jemandem das Wort im Mund umzudrehen" o.ä. Am Kopf kratzen.

Was natürlich im Hinblick darauf auch problematisch ist: Ich habe hier schonmal jemanden unbeabsichtigt aus dem Forum geschreckt, der bereits in einem ersten Posting einen Begriff gebraucht hatte, der schon einmal im rechten Milieu vorkommt. Wohlgemerkt, ab und zu kommt ja nochmal ein neuer Teilnehmer rein, der durchaus an Diskussionen interessiert ist. (Oder ein langjähriger Teilnehmer tickt aus, aber das ist wieder ein anderer Aspekt.)

Andererseits habe ich mich aber auch schon daran gestoßen, daß man, wenn man etwa über die "Geschichte des N-Wortes" sprechen will, das Wort auch vielleicht nennen sollte - auch im Hinblick auf künftige Zeiten, in denen man zum Beispiel nicht mehr erinnert, worum es überhaupt ging: N... was?

Hmm, das mag noch gehen. Aber die Diskussionen von 1960, ob man z.B. noch "Fräulein" sagen darf, sind mir echt nicht mehr geläufig. Und ich finde die Auffassung dabei nicht all zu verstellt naiv, so als wüßte ich nicht, worum es geht, sondern weil wer die Geschichte eben nicht kennt, sie dann halt an anderer Stelle wiederholt: Es wäre ja wünschenswert, wäre es anders. Aber die Erfahrung lehrt doch, daß dann eben neue Begriffe auftauchen, die Menschen abschätzig und beleidigend titulieren. Eben weil zwar vielleicht die Erinnerung an den Begriff nicht mehr existiert, aber dahinterstehende Ideen einer "unterschiedlichen Wertigkeit" o.ä. immer noch existieren. (Etwa so nach dem Motto: "Wir sagen nicht mehr Nigger, weil man uns dafür ganz offen als Rassisten brandmarken würde. Aber wir sagen, Menschen mit anderer Mentalität könnten mit den hiesigen kulturellen Normen nicht kompatibel sein.")

Oder es werden Dinge verharmlosend gebraucht, vergleicht sich etwa ein Mädchen mit Sophie Scholl, obwohl sie ihre Auffassung hierzulande doch offen aussprechen kann, und das Schlimmste, das ihr passieren kann, doch wohl die Kritik an ihrer Geschichtsvergessenheit (und womöglich eine Corona-Infektion) ist.

Oder es wird als "kulturelle Aneignung" mißbilligt, wenn etwa eine weiße Frau Dreadlocks trägt oder jemand, dessen Vorfahren alle Han-Chinesen waren, sich als Cree-Indianer sieht und versucht, einen Schamanen dazu zu bringen, ihm deren Stammeskult zu lehren.

Man könnte fragen, ob hier nicht Einige (hier ist gemeint: mit ihrer Kritik daran) übers Ziel hinausschießen: Denn den Rassisten früherer Tage hätte das ja ebenfalls nicht gepaßt - eben weil sie fanden, daß man sich Dinge nicht "aneignen" dürfe, die "zu der anderen Kultur gehören". "Hmm, wir sehen sie schon als gleich, aber wir wollen trotzdem nichts mit ihnen zu tun haben", behauptete man ja auch zu Anfang der Civil Rights-Ära. Mit der Konsequenz, daß sie dann andere Schulen, andere Parkbänke, andere Eßtische bekamen. Ähnlich fand ich es ja auch interessant, daß wir in der Zeit nach der vermeintlichen Befreiung der Frau dann wieder an dem Punkt angekommen sind, in dem die Feministen und die Sozialdemokraten Frauen z.B. wieder die Sexarbeit verbieten, wie es schonmal war, als die katholischen Moralwächter das Zepter in der Hand hielten.

Sind da gewisse Moralvorstellungen dann also doch noch nicht überwunden, bzw. schwappt es beim Umklappen in die andere Richtung nach einer gewissen Öffnung dann doch wieder in eine vergleichbare Verschließung mit teilweise ähnlichen Moralvorstellungen, nur daß nunmehr Andere die Autorität darüber ausüben wollen, was die Leute mit ihrem Leben anfangen wollen? Widerspricht ein Widersprechen gegen "kulturelle Aneignung" nicht gerade dem Ziel einer offenen Gesellschaft, in der Menschen und "Kulturen" eben nicht mehr getrennt sein sollen... Am Kopf kratzen?

#1186:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 23:45
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Am Kopf kratzen


Bernie hat beim Posten auf dem Klo das schöne Wort Shannanigan verwendet.

Alle Jahre wieder, auch 2021 kauen wir hier zum drölften Mal denselben Shit durch, nur weil Bernie auf den Scheisshaus etwas zu lachen haben will. Kann dem jemand mal ein TheFarSide-Buch zum Schmökern schenken?

Immerhin habe ich erst jetzt gelernt, was ein Shannanigan ist:

Zitat:
Ein Typ, der beleidigende Dinge sagt und entscheidet, ob er scherzt, basierend auf der Reaktion der Menschen um ihn herum.


Wo habe ich beleidigende Dinge gesagt?

Indirekt unterstellst Du mir das hier naemlich und deshalb frage ich höflichst nach einem Beleg fuer die Behauptung.

#1187:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 23:51
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.


Ist das hier ernst gemeint? Argh

#1188:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 23:52
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Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

"Ich wuerde nie einen dunkelhäutigen Menschen als 'Nigger' bezeichnen, weil das eine rassistische Beleidigung ist". = kein Rassismus


Ich bin ziemlich sicher, dass das hier auch niemand behaupten würde Mit den Augen rollen



Ich bin mir da zumindest nicht so ganz sicher. Vor allem, wenn ich mir die heftigen Reaktionen auf manche meiner Postings so betrachte. In der Welt ausserhalb des Forums wird mit solchen absurden Unterstellungen jedenfalls auch schon mal versucht Menschen ihre berufliche Karriere zu zerstören. Ich stelle solche Beispiele ja öfters mal hier rein.

Und warum sollte eigentlich sonst jemand darauf bestehen in diesem Satz das Wort "Nigger" durch den begriff "N-Wort" zu ersetzen? Wenn der Satz doch, so wie er dasteht, keinerlei rassistische Beleidigung beinhaltet? Oder halten manche Leute Menschen mit dunkler Hautfarbe fuer zu blöd den Kontext zu verstehen in dem das Wort "Nigger" hier benutzt wird?

#1189:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 02.01.2021, 23:54
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.


Ist das hier ernst gemeint? Argh



Da manche Leute zu glauben scheinen, dass Worte kontextlos "gut" oder "böse" sein koennen, sollte man hin und wieder darauf hinweisen, dass Sprache anders funktioniert. zwinkern

#1190:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.

Jemanden "Person of Colour" zu nennen, ist auch falsch, da es sich um eine Einordnung aufgrund einer Hautfarbe handelt; ein Kriterium, das in keiner Hinsicht zulässig ist.
Man nennt auch niemanden Glatzkopf, Kartoffelnase oder Segelohr.
Leute wegen ihrer weitgehend unveränderlichen körperlichen Merkmale zu hänseln, ist einfach gemein und schlechter Stil.

#1191:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:06
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Da manche Leute zu glauben scheinen, dass Worte kontextlos "gut" oder "böse" sein koennen, sollte man hin und wieder darauf hinweisen, dass Sprache anders funktioniert. zwinkern

Wäre es dir zumutbar, dich mit Äußerungen der Gesprächspartner zu beschäftigen statt mit Strohmännern?

Schon dein Ausflug in die Metasprache war einer (wie tarvoc schon feststellte), und das hier ist es rest recht.

#1192:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:09
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.

Jemanden "Person of Colour" zu nennen, ist auch falsch, da es sich um eine Einordnung aufgrund einer Hautfarbe handelt; ein Kriterium, das in keiner Hinsicht zulässig ist.

Das wäre dann richtig, wenn wir in einer Welt leben würde, in der es eine solche Einordnung nicht gäbe. Es gibt sie aber, Menschen werden aufgrund solcher Einordnungen diskriminiert, und deshalb brauchen wir auch Wörter, um darüber zu sprechen; vorzugsweise allerdings Wörter, die nicht selbst zur Diskriminierung benutzt werden

#1193:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:12
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wäre es dir zumutbar, dich mit Äußerungen der Gesprächspartner zu beschäftigen statt mit Strohmännern?

Eigentlich sollte es dir inzwischen aufgefallen sein, dass beachbernie das nun wirklich nicht zugemutet werden kann. Pfeifen

#1194:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:16
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


Zur Vertiefung:

"Verschwinde! 'Person of Colour', Deinesgleichen hat hier nichts verloren!" ist auch Rassismus, obwohl hier ein "richtiges" Wort zur Bezeichnung dunkelhäutiger Menschen verwandt wurde.

Jemanden "Person of Colour" zu nennen, ist auch falsch, da es sich um eine Einordnung aufgrund einer Hautfarbe handelt; ein Kriterium, das in keiner Hinsicht zulässig ist.
Man nennt auch niemanden Glatzkopf, Kartoffelnase oder Segelohr.
Leute wegen ihrer weitgehend unveränderlichen körperlichen Merkmale zu hänseln, ist einfach gemein und schlechter Stil.


Lachen

#1195:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:17
    —
Ich hätte übrigens eine sachliche Frage an Leute, die sich mit dem Umgang mit tabuisierten Wörtern in den USA besser auskennen als ich.

Der Begriff "N-Wort" ist ja im Deutschen tatsächlich eine etwas ungewöhnliche Bildung. Kann es sein, dass das im amerikansichen Sprachgebrauch anders ist, weil etwa auch in ganz anderen Konstellationen so metasprachlich über tabuisierte Wörter gesprochen würde?

Ich meine, gelegentlich schon mal "F-Wort" gelesen oder gehört zu haben ("Ihr Kind hat das F-Wort benutzt"); es gibt die Serie "The L-Word".

#1196:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:33
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich hätte übrigens eine sachliche Frage an Leute, die sich mit dem Umgang mit tabuisierten Wörtern in den USA besser auskennen als ich.

Der Begriff "N-Wort" ist ja im Deutschen tatsächlich eine etwas ungewöhnliche Bildung. Kann es sein, dass das im amerikansichen Sprachgebrauch anders ist, weil etwa auch in ganz anderen Konstellationen so metasprachlich über tabuisierte Wörter gesprochen würde?

Ich meine, gelegentlich schon mal "F-Wort" gelesen oder gehört zu haben ("Ihr Kind hat das F-Wort benutzt"); es gibt die Serie "The L-Word".

Scheint mir auch so zu sein. In meiner Zeit in Chicago habe ich solche Sachen jedenfalls öfters mal gehört. Könnte jetzt aber nur spekulieren, wo das herkommt.

#1197:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:34
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich hätte übrigens eine sachliche Frage an Leute, die sich mit dem Umgang mit tabuisierten Wörtern in den USA besser auskennen als ich.

Der Begriff "N-Wort" ist ja im Deutschen tatsächlich eine etwas ungewöhnliche Bildung. Kann es sein, dass das im amerikansichen Sprachgebrauch anders ist, weil etwa auch in ganz anderen Konstellationen so metasprachlich über tabuisierte Wörter gesprochen würde?

Ich meine, gelegentlich schon mal "F-Wort" gelesen oder gehört zu haben ("Ihr Kind hat das F-Wort benutzt"); es gibt die Serie "The L-Word".


Ich würde mal sagen, das kommt aus den USA und ist da genau so.

Man bedenke den politischen Schlenker weg von der Sozialpolitik hin zur bürgerlichen Identitätspolitik bei den Demokraten und einigen pseudolinken zivilen Organisationen.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 03.01.2021, 00:37, insgesamt einmal bearbeitet

#1198:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:36
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich hätte übrigens eine sachliche Frage an Leute, die sich mit dem Umgang mit tabuisierten Wörtern in den USA besser auskennen als ich.

Der Begriff "N-Wort" ist ja im Deutschen tatsächlich eine etwas ungewöhnliche Bildung. Kann es sein, dass das im amerikansichen Sprachgebrauch anders ist, weil etwa auch in ganz anderen Konstellationen so metasprachlich über tabuisierte Wörter gesprochen würde?

Ich meine, gelegentlich schon mal "F-Wort" gelesen oder gehört zu haben ("Ihr Kind hat das F-Wort benutzt"); es gibt die Serie "The L-Word".



Der Bloedsinn hat tatsaechlich im Amiland angefangen und ist danach ueber den Atlantik rüber geschwappt, so wie man in Europa auch sonst so ziemlich jeden Unsinn mitmacht, der da rüber kommt.


Meines Wissens hatte sich zuerst der Begriff "F-Wort" eingebürgert, weil das Wort "Fuck" insbesondere religiös-konservativen Amerikanern so zuwider war, dass sie es partout nicht in den Mund nehmen wollten. Dies wurde spaeter von "woken" Linken kopiert und der Begriff "N-Wort" wurde geprägt. Wo "L-Wort" genau herkommt, weiss ich nicht und ausser im Titel einer Fernsehsendung meine ich auch den bisher noch nicht gehoert zu haben.

Das Wort "Fuck" durch "F-Wort" zu ersetzen, wenn man darueber redet, machte zumindest noch ein bisschen Sinn, zumindest im Kontext des modernen amerikanischen Puritanismus, in dem er geprägt wurde. Man wollte so sicherstellen, dass der eigene Nachwuchs das boese Wort nicht versehentlich doch noch aufpicken konnte, auch wenn man es erfolgreich sonst ueberall dort erfolgreich verbannt hatte, wo der Nachwuchs Zugang hatte. (Schule, Medien...)


Es spricht allerdings Baende, dass sich die neulinke "woke" selbstgefühlte Moralelite nicht zu schade dafuer ist, sich bei der Wahl ihrer Mittel aus dem Arsenal der alten, frommen selbstgerechten Moralelite zu bedienen, wenn es darum geht ihre sprachliche Umwelt zu desinfizieren. Es ist aber auch nur logisch, ist es doch dieselbe Art von Spiessertum, die sich hier austobt, derselbe Versuch ueber die Kontrolle von Sprache Kontrolle ueber Menschen zu erlangen. Wer das nicht sehen kann, der hat Orwell entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

#1199:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 00:47
    —
ich höre auch immer my gosh, statt my god
um das biblische Gebot nicht zu verletzen und den Namen Gottes zu missbrauchen?

#1200:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.01.2021, 01:00
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich hätte übrigens eine sachliche Frage an Leute, die sich mit dem Umgang mit tabuisierten Wörtern in den USA besser auskennen als ich.

Der Begriff "N-Wort" ist ja im Deutschen tatsächlich eine etwas ungewöhnliche Bildung. Kann es sein, dass das im amerikansichen Sprachgebrauch anders ist, weil etwa auch in ganz anderen Konstellationen so metasprachlich über tabuisierte Wörter gesprochen würde?

Ich meine, gelegentlich schon mal "F-Wort" gelesen oder gehört zu haben ("Ihr Kind hat das F-Wort benutzt"); es gibt die Serie "The L-Word".

Scheint mir auch so zu sein. In meiner Zeit in Chicago habe ich solche Sachen jedenfalls öfters mal gehört. Könnte jetzt aber nur spekulieren, wo das herkommt.

Unabhängig von sozialistisch- und kapitalistisch-spießigen, wertenden Kommentaren könnte man also einfach feststellen, dass das in den USA eine keineswegs ungewöhnliche Wortbildung zwecks Metasprache ist, und dass man einfach ein bisschen entspannter sein könnte, sowohl wenn Leute es benutzen (weil es in der Debatte, aus der es kommt, nicht ungewöhnlich ist), als auch, wenn Leute es nicht benutzen und einfach das gemeinte Wort zitieren. Wobei ich von beiden möglichen Unentspanntheiten hier im Forum eigentlich nur die erstere kenne, die letztere hingegen nur als Strohmann.



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