Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Bei "Hebamme" geht es aber nicht um das grammatikalische Geschlecht, sondern um den Wortstamm Amme, der nun mal nur weiblich interpretiert werden kann. Noch deutlicher wird der Unterschied bei "Kindermädchen" oder "Landeshauptmann". |
Svantevit hat folgendes geschrieben: |
Meinst Du, Du waerst in der Lage mir dies einmal vorzusprechen? |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Du möchtest also, dass z. B. eine Frau, die beim Supermarkt an der Kasse sitzt, Kassierer genannt wird? |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Ich kann es aber sehr wohl verstehen, wenn keine Frau als "Landeshauptmann" tituliert werden will. Das "Mann" wird der Begriff nun mal nicht los. |
Claudia hat folgendes geschrieben: | ||
Eine Frau, die eine solche politische Machtposition errungen hat, sollte wichtigere Sorgen haben. |
Claudia hat folgendes geschrieben: |
Abgesehen davon wird in der direkten Anrede ein "Frau" vor den Titel gesetzt - das politisch korrekte "Frau Landeshauptfrau" ist ein sprachlicher Graus. Schön, bei der Burgstaller könnte man ja noch auf "Genossin Landeshauptfrau" ausweichen, aber was machen wir mit der Klasnic? Die Entsprechung zu "Herr Landeshauptmann" wäre nämlich "Dame Landeshauptfrau". |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Mann <> Weib
Herr <> Frau Dame <> Sieur |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Was nicht bedeutet, dass solche kleineren Probleme überhaupt nicht angegangen werden sollen. |
Claudia hat folgendes geschrieben: |
Falsch. Das Äquivalent wäre "Frau Landeshauptweib" |
Claudia hat folgendes geschrieben: |
Schön, bei der Burgstaller könnte man ja noch auf "Genossin Landeshauptfrau" ausweichen, aber was machen wir mit der Klasnic? |
Zitat: |
Insgesamt können wir also festhalten: Das Wort Flüchtling ist vielleicht nicht hoch problematisch, aber doch potenziell bedenklich. Es kann Situationen oder Menschen geben,
in denen oder denen gegenüber das Wort abwertend empfunden wird, und diese Empfindung wird durch die Struktur des Wortes gestützt. Das Wort Geflüchtete/r ist dagegen in seiner Bedeutung völlig neutral und kann in jeder Situation verwendet werden, also sowohl dort, wo das Wort Flüchtling problematisch sein könnte, als auch dort, wo es das nicht ist. Noch besser wäre ein Wort wie Zufluchtsuchende/r, das in seiner Bedeutung nicht nur neutral ist, sondern uns daran erinnert, warum die so Bezeichneten bei uns sind. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
In den Nachrichten wird in letzter Zeit häufiger von "Geflüchteten" statt von "Flüchtlingen" gesprochen.
Ein sehr ausführliches Für und Wider ist hier zu finden, das Fazit lautet:
Übertrieben oder berechtigt? |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
In den Nachrichten wird in letzter Zeit häufiger von "Geflüchteten" statt von "Flüchtlingen" gesprochen.
Ein sehr ausführliches Für und Wider ist hier zu finden, das Fazit lautet:
Übertrieben oder berechtigt? |
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein entschiedenes "Jein". Ich kann die Argumente grundsätzlich nachvollziehen. Auch wenn ich mir bisher über dieses Wort noch gar keine großen Gedanken gemacht habe, schließt das ja nicht aus, dass andere eben das tun und mich dann zum Nachdenken anregen. Es spricht auch absolut nichts dagegen, Alternativen zu diesem Wort aufzuzeigen und diese dann auch zu verwenden. Wenn sich der neue Begriff dann irendwann surchsetzt, ist das gut. Das ist eben Entwicklung der Sprache. Wenn das aber nicht passieren sollte, hielte ich es für bedenklich, diese Entwicklung erzwingen zu wollen, andere zu korrigieren oder gar für die Verwendung des alten Begriffs verurteilen oder maßregeln zu wollen. |
Zitat: |
(..)Es geht ums Prinzip: Das Prinzip heißt Freiheit, Liberalität, Toleranz, Pluralismus der Lebensstile. Es geht um das simple "leben und leben lassen", nicht aber darum, übergriffig zu werden, und andere zum guten Leben zu zwingen. Heute wird der Pluralismus der Lebensstile herausgefordert durch Fundamentalismus aller Couleur. Und Political Correctness ist ein gefährlicher Fundamentalismus - die Haltung, einzugreifen in das Leben der anderen.(..) |
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben: |
Ein Nebenaspekt:
Das Wort Flüchtling hat in Deutschland für einige Menschen ganz persönlich eine üble Konotation: Es wurde oft als abwertende Bezeichnung für Vertriebene gebraucht. Ich kenne jemand die das als Kind eines (als Kleinkind) Vertriebenen noch in den späten 70ern/80ern, wenn auch eher als Frotzelei, im Familienkreis zu hören bekam. Ich vermute die eigentlichen Vertriebenen werden das noch wesentlich heftiger zu spüren bekommen haben, womöglich noch mit dem mehr oder weniger unterschwelligen Vorwurf nicht gekämpft zu haben. Dieser Vorwurf taucht heute aus einschlägigen Kreisen wieder gegen die heute Flüchtenden auf. Mich würde interessieren in wie weit der vorgenannte Personenkreis da beteiligt ist |
Zitat: |
Schon mal von Weiß-Europa gehört? Oder von einem Täter ohne Migrationshintergrund? Vermutlich nicht. Viel eher dürften die meisten aber schon von Schwarz-Afrika gelesen haben oder prügelnden Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Nicht immer äußert sich Rassismus so offenkundig wie im Sprachgebrauch rechtsradikaler Parteien. Häufig ist er versteckt, verborgen, unsichtbar - zumindest für diejenigen, die die Wörter benutzen. ... Es gibt unzählige Wörter, die wir nicht mehr benutzen sollten. Die Huffington Post hat einige davon zusammengestellt, die zeigen, welch schwieriges Verhältnis viele Deutsche immer noch zu allem haben, was "fremd" ist: 1. Ausländer: Gegen den Begriff als solchen ist erst einmal nichts einzuwenden. Er gilt als allgemeine Bezeichnung für Menschen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Ob jedoch auch Einwanderer-Kinder mit deutschem Pass so bezeichnet werden wollen, deren Eltern vor Jahrzehnten nach Deutschland gekommen sind, ist fraglich. 2. Gastarbeiter: Der Begriff kam in den 1950er-Jahren auf, als Zehntausende Arbeitskräfte aus dem Ausland dabei halfen, Deutschland wieder aufzubauen. Wer Einwanderer heute noch als "Gastarbeiter" bezeichnet, macht damit klar, dass sie nicht lange bleiben sollen. 3. Integrationsverweigerer: Was früher Menschen mit "Integrationsbedarf" oder "Integrationsproblemen" waren, sind mittlerweile "Integrationsverweigerer". Darin wird Einwanderern zwischen den Zeilen unterstellt, dass sie deutsche Werte und Gesetze ablehnen. Mehrere Studien führen diese These mittlerweile jedoch ad absurdum. 4. Passdeutsche: Während damit heute noch Deutsche mit Migrationshintergrund bezeichnet werden, wissen viele nicht, dass das Wort aus dem Vokabular der NPD stammt. In Texten der Partei wird häufig zwischen "Deutschen" und "Passdeutschen" unterschieden, um Letztere als "undeutsch" zu diffarmieren. 5. Schwarze/Farbige: Die Bezeichnung "Schwarze" ist ein politisch korrekter Begriff - viele Betroffene dürften jedoch zurecht anmerken, dass es keinen Grund gibt, zwischen "schwarz" und "weiß" zu unterscheiden. Kritischer wird es jedoch bei der Bezeichnung "Farbige", die von deutschen Kolonialherren Anfang des 20. Jahrhunderts als abwertender Begriff für die unterworfenen Menschen in den deutschen Kolonien verwendet wurde. 6. Armutsmigration: Die schwelende Angst vor Überfremdung bringt Begriffe wie "Armutsmigration" mit sich. Häufig sind damit Menschen aus Südosteuropa gemeint, die nach Deutschland kommen. Zwischen den Zeilen klingt damit die Furcht vor einer vemeintlichen Überschwemmung deutscher Sozialsysteme an. Dass ein großer Teil der Menschen aus den EU-Beitrittsländern in Deutschland arbeiten oder studieren, lässt der Begriff außer Acht. 7. Parallelgesellschaft: Nach den Anschlägen auf den niederländischen Islamkritiker Theo van Gogh 2004 wurde der Begriff zuerst in den Niederlanden verwendet, um auf vermeintlich bedrohliche Bevölkerungsgruppen aufmerksam zu machen, die sich konspirativ vom Rest der Gesellschaft abschotten. 8. Dritte Welt: Wer "Dritte Welt" sagt, meint damit afrikanische, asiatische oder lateinamerikanische Länder, deren Entwicklung vermeintlich stagniert - zumindest aus Sicht sogenannter "Entwicklungsländer". Die gleichzeitige Verwendung des Begriffs "erste Welt" soll das globale Machtgefälle verdeutlichen. 9. mauscheln: Wer "mauschelt", der betrügt und schlägt für sich unter dem Tisch Vorteile heraus. Dass sich hinter dem Begriff ein tiefer Antisemitismus verbirgt, dürfte den wenigsten klar sein, die nicht jüdischen Glaubens sind. "Ursprünglich war damit sowohl eine abwertende Bezeichnung für das Jiddische gemeint (eine Bedeutung, die heute weitgehend obsolet ist) als auch – und das schwingt latent in der aktuellen Verwendung noch immer mit – wie ein jüdischer Händler Geschäfte macht", schreibt die Sprachexpertin Susan Arndt in ihrem Buch "Wie Rassismus aus Wörtern spricht". Ihr Fazit: Das Wort sei "nicht zu benutzen und stattdessen durch sprachliche Präzisierungen zu ersetzen." |
Despiteful hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.huffingtonpost.de/2014/12/18/woerter-rassistisch_n_6346002.html
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Und wie soll man denn jetzt nicht integrationswillige Leute bezeichnen? |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||
Und wie soll man denn jetzt nicht integrationswillige Leute bezeichnen? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Natuerlich sind Leute, die Einwanderer nicht in die eigene Gesellschaft eingliedern wollen, "Integrationsverweigerer". Ich verstehe da jetzt nicht, weshalb man das Wort in solchen Faellen nicht benutzen soll. Das ist genau wie mit "Migrationsverweigerer" fuer Leute, die partout nicht auswandern wollen. |
Zitat: |
Doch eine substanzielle Hilfe gestaltete sich demnach fast als unmöglich. Der Lehrer habe erfolglos versucht im persönlichen Gespräch auf die Eltern einzureden. Die Mutter sei jedoch voll verhüllt erschienen und der Vater verweigerte der Kollegin des Ethiklehrers den Handschlag, weil sie eine „unreine Frau“ sei. Sitten und Gebräuche in Europa interessierten ihn nicht, für ihn gelte nur der Koran als Gesetz. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Und wie bezeichnet man solche Leute? http://www.focus.de/politik/deutschland/von-den-eltern-indoktriniert-lehrer-berichtet-ueber-islamistische-radikalisierung-von-schuelern-in-der-familie_id_7746243.html
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
"bescheuert"? "nicht angekommen"? |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||||
"Bescheuert" ist mir zu unspezifisch. Wenn man sagt A. sei bescheuert, dann weiß der Gesprächspartner nur, dass du irgendetwas an A ablehnst. Und "nicht angekommen" ist falsch. Die sind ja da. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wer seine Kinder mit extremistischer gewalttaetiger Ideologie indoktriniert, gleichgueltig ob islamistisch, rechtsradikal oder sonst sowas, der gehoert eindeutig nicht zu unserer Gesellschaft und wenn derjenige von aussen zugewandert ist, dann fragt man sich natuerlich zu recht warum er ueberhaupt hier ist, wenn er offensichtlich mit den Grundwerten hier so wenig anfangen kann, genauso wie ich mich z.B. bei eingeborenen rechten Extremisten frage, weshalb die sich nicht verpissen, wenn sie unsere offene Gesellschaft so sehr verachten. |
Zitat: |
Allerdings darf bezweifelt werden, dass die Kritiker/-innen der politischen Korrektheit tatsächlich der Meinung sind, Kinderbücher fielen in die Kategorie schützenswerter zeitgeschichtlicher Dokumente: Kinderbuchverlage greifen bei Übersetzungen und Neuauflagen oft sehr viel tiefer in den Originaltext ein als in den oben beschriebenen Fällen, ohne dass im Feuilleton auch nur ein leises Murren vernehmbar wäre. In Enid Blytons 1941 erschienenem Kinderbuchklassiker „The Adventurous Four“ etwa entdecken die Arnold-Kinder während des Zweiten Weltkriegs einen geheimen U-Boot-Stützpunkt der Nazis vor der Küste Schottlands und werden von deutschen Soldaten mit Hakenkreuz-Armbinde gefangen genommen. Als das Buch 1969 ins Deutsche übersetzt wurde, machte man aus den deutschen Nazis Unpolitische und Waffenschmuggler ungenannter Nationalität, ließ die Geschichte aber weiterhin im Zweiten Weltkrieg spielen. Die Sorge des Feuilletons bezüglich der damit begangenen Verfälschung des literarischen Werkes oder der jüngeren deutschen Geschichte lässt bis heute auf sich warten. [...] |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.cicero.de/kultur/sprache-politisch-korrekt-political-correctness-diskriminierung-vorwuerfe
Politische Korrektheit - Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen
die vielen kommentare... hab ich mir gekauft, das buch. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
am besten gefällt mir bislang: martin falter | Mo, 12. März 2018 - 13:14 komisch ist nur das immer einseitig geändert werden soll. Wo sind die Initiativen bei "Täter/innen"? Hier ein Beispiel von vielen. Wenn Sprache Gruppen nicht herabwürdigen soll, dann muss auch so etwas geändert werden. Hier werden Männer alleine als Täter bezeichnet. Sehen Sie Herr Stefanowitsch das ist nicht so einfach und sehr anstrengend - gell. |
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