Critic hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Das hört sich so an wie die Sprüche, die meine Oma so draufhatte... Wobei aber schon die allgegenwärtige Wikipedia erwähnt, daß es sich um eine durchaus differenzierte Auseinandersetzung mit dem Nationalismus handle (und es auch differenzierte Auffassungen über die Qualität gibt):
Das sehen wir ja schon an der Darstellung des Inhaltes, daß die Hauptfigur in irgendeinem mythologisch verklärten Raum lebt (den ja auch die Nationalmythen des 19.Jh. aufgerissen haben), der wenig bis nichts mit der Realität zu tun hat:
Peer hat erst einmal den Erfolg, nach dem er sich sehnt, nachdem er sich von diesen Vorstellungen freigeschwommen hat. Allerdings ist auch der nicht beständig, er wird übers Ohr gehauen und landet verarmt im Irrenhaus. Andererseits haben wir aber diese traurige Liebesgeschichte, die er nicht gesehen hatte, und die ihm am Ende zu bleiben scheint:
Also insofern: Der Mensch sehnt sich vielleicht tendentiell schon nach etwas, wohin er gehören kann. Das kann ein Ort sein, eine Vorstellung, eine Person, ... . |
goedelchen hat folgendes geschrieben: |
Meinst ich kloppe das ohne Hintersinn dahin ? |
goedelchen hat folgendes geschrieben: |
[...]Gesamtbild von dem wunderbaren Begriff Heimat (...) |
Zitat: |
„Eine, die Treue hielt, – und einer, der vergaß.
Einer, der ein Leben verspielt, – und eine, die wartend saß O, Ernst! – Und nimmer kehrt sich das um! O, Angst! – Hier war mein Kaisertum!“ |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Also ich versuche ja mein Bestes, davon ein Gesamtbild zu bekommen, aber irgendwie zieht es meine Augen immer wieder zu einer bestimmten Stelle im Foto... |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Du glotzt ihr jetzt aber nicht auf den Besen? |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||
Alt und krank, sein in der Fremde erworbener Reichtum längst verloren, kehrt Peer Gynt schließlich in die Heimat zurück. So wird ja letztlich der Gedanke geäußert, daß Heimat das ist, was bleibt, wenn man ansonsten nichts mehr hat. (Und wo man noch eine gewisse Wertschätzung erhofft: insofern ist das aber auch ein fordernder Begriff: Er fordert von Anderen ab, wie sie sich dazu zu verhalten haben, damit es "heimelig" wird.) Mich hat natürlich angesichts dessen auch folgender Gedanke beschlichen: Nicht nur der Gemüsegärtner kann sich darauf berufen, sondern auch der mit der Niedertracht. Das Thema ist derzeit insofern mit starken Verlustängsten behaftet. (Das hatten wir ja schon: "Heimat" kann sowohl ein einschließender als auch ein ausschließender Begriff sein. Und wo diese ausschließenden "Heimat"-Gefühle besonders ausgeprägt sind, etwa unter denen, die Angst vor dem sozialen Abstieg haben bzw. Angst davor, ausgespielt zu werden.) |
Zitat: |
Die gleiche Erfahrung machen Menschen, die im Exil leben; selbst wenn dieses als Freiheit erfahren wird. Heimaterfahrung wird also vor allem gemacht, "wenn das, was Heimat jeweils ist, fehlt". Daraus entstehen "Hoffnung, Sehnsucht und Traum" - häufig die Grundlage der Dichtung. "Traum" und "Wirklichkeit" sind also nur die beiden Seiten der gleichen Medaille. Aber so sehr Heimat auf konkrete Orte bezogen ist, "an denen man lebt, wohnt, arbeitet, Familie und Freunde hat", letztlich "hat sie weder einen Ort noch ist sie einer". Heimat ist Nichtort: "Heimat ist Utopie", die umso intensiver erfahren wird, je weiter man von ihr entfernt ist. "Das eigentliche Heimatgefühl ist Heimweh." Dieses Verständnis von Heimat nimmt der Heimat nichts, es erlaubt alle emotionalen und konkreten Erfahrungen von Nähe und Ferne, Erinnerung und Sehnsucht. Eine Utopie ist die Heimat selbst für den, der sein ganzes Leben lang an einem Ort gelebt hat. Sie ist der Ort, an dem er sich aller "vergangenen Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte" erinnernd der "Utopien seines ganzen Lebens" gewahr wird. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||
Auch 2019 ist Heimat ein Thema. Vielleicht wir das ja im Laufe des Jahres ein noch größeres.
Hier mal was zum weiter Verständnis der bisher unverstandenen Utopie im Begriff Heimat: https://www.welt.de/print-welt/article288465/Heimat-als-Ziel-und-Utopie.html Daraus:
Zur Vertiefung: Abschiedslied der Zugvögel Wie war so schön doch Wald und Feld! Wie traurig ist anjetzt die Welt! Hin ist die schöne Sommerzeit Und nach der Freude kam das Leid. Wir wussten nichts von Ungemach, Wir saßen unterm Laubesdach Vergnügt und froh im Sonnenschein Und sangen in die Welt hinein. Wir armen Vögel trauern sehr: Wir haben keine Heimat mehr, Wir müssen jetzt von hinnen flieh'n Und in die weite Fremde zieh'n. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) https://www.youtube.com/watch?v=fVhuPaoAsCY |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||
Auch 2019 ist Heimat ein Thema. Vielleicht wir das ja im Laufe des Jahres ein noch größeres.
Hier mal was zum weiter Verständnis der bisher unverstandenen Utopie im Begriff Heimat: https://www.welt.de/print-welt/article288465/Heimat-als-Ziel-und-Utopie.html Daraus:
Zur Vertiefung: Abschiedslied der Zugvögel Wie war so schön doch Wald und Feld! Wie traurig ist anjetzt die Welt! Hin ist die schöne Sommerzeit Und nach der Freude kam das Leid. Wir wussten nichts von Ungemach, Wir saßen unterm Laubesdach Vergnügt und froh im Sonnenschein Und sangen in die Welt hinein. Wir armen Vögel trauern sehr: Wir haben keine Heimat mehr, Wir müssen jetzt von hinnen flieh'n Und in die weite Fremde zieh'n. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) https://www.youtube.com/watch?v=fVhuPaoAsCY |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||
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step hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich nehme das jetzt mal als verständnisvolles Plädoyer dafür, daß Flüchtlinge sich im Exil ein bißchen Heimat schaffen möchten und dürfen. Etwa indem sie ihre Bräuche, Speisen, Kleidung, Sprache usw. nutzen, damit das Heimweh nicht unerträglich wird. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
apropos hoffmann, heinrich hoffmann, psychiater: Fünf Hasen, die saßen beisammen dicht, Es macht ein jeder ein traurig Gesicht. Sie jammern und weinen: Die Sonn? will nicht scheinen! Bei so vielem Regen Wie kann man da legen Den Kindern das Ei? O weih, o weih! Da sagte der König: So schweigt doch ein wenig! Lasst weinen und Sorgen Wir legen sie morgen! |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
Bei dir würde mir jetzt dazu nur Hofmann und LSD einfallen. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||
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Zitat: |
Heimat boomt, und es scheint kein Entrinnen zu geben. Ob in der Werbung, in den Medien oder in der Politik. Jeder und jede muss sie haben, lieben, verteidigen. Dabei tun alle Beteiligten so, als ob ihnen die Heimat schon immer eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Was eine glatte Lüge ist, denn bis vor wenigen Jahren spielte sie in der Politik kaum eine Rolle. Wann das begann, lässt sich recht einfach bestimmen: Nämlich als in Österreich »die soziale Heimatpartei« FPÖ sich anschickte, ihren Platz auf der Regierungsbank wieder einzunehmen, und sich in Deutschland abzeichnete, dass die AfD, die »einzig wahre Heimatpartei« (Gauland), ernstzunehmende Chancen auf politische Einflussnahme im Bund hat. »Heimat« entspringt dem Diskurs der Rechten. Und noch vor wenigen Jahren wähnte diese sich damit in Opposition zum Mainstream: »Heimatliebe ist kein Verbrechen«, fühlte sich damals die neofaschistische Identitäre Bewegung genötigt zu betonen. Heute müssen sich die Neofaschisten mit den Grünen streiten, wessen Liebe zu Deutschland größer ist. »Wir lieben dieses Land. Es ist unsere Heimat. Für diese Heimat werden wir kämpfen.« Dieser Schlachtruf stammt nicht etwa von den Identitären, sondern von der grünen Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt. (...)
Die gesellschaftlichen Ursachen hierfür herauszuarbeiten, das wäre die Aufgabe der Linken. Denn die Erfahrung der Entfremdung, des Kontrollverlustes und der sozialen Desintegration, aus dem sich dieses Bedürfnis speist, ist real. »Heimat« aber ist die falsche Antwort auf die falschen Verhältnisse. Wer sich in die Heimat flüchtet, will die Welt nicht ändern, sondern die Menschen mit den Verhältnissen versöhnen. Die Heimatdebatte überdeckt die materiellen Ursachen der Entfremdung und geht einher mit einer Entpolitisierung gesellschaftlicher Probleme. (...) »Heimat« ist die Modernisierung ethnisch-kultureller Gemeinschaftsvorstellung, eine Neuauflage der bekannten Debatten um »Volk«, Nation und »Identität«. (...) Das Idyll der Heimat vernichtet die Erinnerung an ihre Opfer. Diese Idylle ist nicht nur eine falsche, sie ist auch gefährlich. Denn die »Liebe zur Heimat« trägt den Hass auf alles, was die vermeintliche Idylle stört - das »Fremde«, Störenfriede und jegliche Form von Emanzipation - bereits in sich. Die Idee der »Heimat« kann man also den Rechten überlassen, denn da gehört sie hin. Die Linke hingegen sollte nicht dafür eintreten, dass alle eine Heimat haben, sondern dafür, dass niemand mehr eine braucht. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1108905.debatte-um-heimatbegriff-ein-brutales-gefuehl.html |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
... Die Höflichkeit sagt aber jedem, der sich Heimat schafft, das er damit anderen nicht auf den Keks gehen sollte. ... |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
"Auf den Keks gehen" ist aber sehr willkürlich - quasi ein Blankoscheck der Intoleranz. Vielleicht geht Dir schon ein Kopftuch auf den Keks. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hi Step, ja ! das ist Normalität. Die Höflichkeit sagt aber jedem, der sich Heimat schafft, das er damit anderen nicht auf den Keks gehen sollte. Aber das weißt du doch. Kannst du doch eintarieren, dass es dem nützt, der Heimweh hat. Oder wolltest du jetzt was anderes "herausarbeiten" ? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
(...) - Heinrich Heine |
Zitat: |
...Was hat Deutschland Heine nie verziehen? Dass er Jude war? Dass er aufmüpfig war? Dass er Aufklärer und Romantiker zugleich war? Aufklärer ohne Erbsenzählerei, aber mit Seele? „Selten habt ihr mich verstanden/ selten auch verstand ich euch;/ nur wenn wir im Kot uns fanden,/so verstanden wir uns gleich.“
... In seinem großen Gedicht „Nachtgedanken“ rechnet er aus dem Pariser Exil mit seinem Deutschland ab. Er zählt seine Liebe zu Deutschland und alle Fasern dieser Liebe auf und endet: „Gottlob! durch meine Fenster bricht/ französisch heitres Tageslicht;/es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,/und lächelt fort die deutschen Sorgen.“ https://www.deutschlandfunkkultur.de/heinrich-heine-ein-kuenftiger-deutscher-dichter.1005.de.html?dram:article_id=157881 |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Vllt reicht goedelchens Intellekt soweit, dass er wenigstens eine Ahnung von Heines Zerissenheit bekommt. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
"Auf den Keks gehen" ist aber sehr willkürlich - quasi ein Blankoscheck der Intoleranz. Vielleicht geht Dir schon ein Kopftuch auf den Keks. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Du gehst mir auf den Keks mit Deinem komischen Heimatkitsch! |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
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step hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Es kann beides sein. Ebenso auch der Ruf eines Muezzin bzw. Glockengeläut - zum einen ideologisch begründet, zum Anderen bedeutet es für viele Heimat, und Dritten wiederum geht es auf den Keks. |
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