Depression
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Depression Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 11:42
    —
Neigung zu Depressionen genetisch bedingt:

http://www.netzeitung.de/wissenschaft/247614.html

#2:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 13:14
    —
Sagt mir meine Mutter auch immer Mit den Augen rollen

#3:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 22:17
    —
Hat meine Mutter bestimmt auch auf mich genetisch übertragen - diese Neigung hab ich bestimmt von ihr geerbt. Zwar nicht sehr extrem, aber gelegentlich bekomme ich das doch zu spüren... Mit den Augen rollen

#4:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 22:24
    —
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Hat meine Mutter bestimmt auch auf mich genetisch übertragen - diese Neigung hab ich bestimmt von ihr geerbt. Zwar nicht sehr extrem, aber gelegentlich bekomme ich das doch zu spüren... Mit den Augen rollen


Alles Schlechte kommt immer von den Muettern. Geschockt

#5:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 22:27
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Hat meine Mutter bestimmt auch auf mich genetisch übertragen - diese Neigung hab ich bestimmt von ihr geerbt. Zwar nicht sehr extrem, aber gelegentlich bekomme ich das doch zu spüren... Mit den Augen rollen


Alles Schlechte kommt immer von den Muettern. Geschockt


Du sprichst aus Erfahrung? zwinkern
* Wieso kommt mir da bloß der Name Mike Krüger in den Sinn? * Lachen

#6:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 18.07.2003, 22:28
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Hat meine Mutter bestimmt auch auf mich genetisch übertragen - diese Neigung hab ich bestimmt von ihr geerbt. Zwar nicht sehr extrem, aber gelegentlich bekomme ich das doch zu spüren... Mit den Augen rollen


Alles Schlechte kommt immer von den Muettern. Geschockt


Das ist nicht nur schlecht gewesen. Es hat auch Vorteile, jedenfalls in meinem Fall. Ich kann mich viel besser einfühlen in Menschen, die z. B. psychosomatisch erkrankt sind, depressiv sind, weil ich selber am eigenen Leib erfahren habe, was das heissen kann. Ich habe es selbst (wenngleich auch nicht so in der extremen Stärke) erlebt.

#7:  Autor: Der unbekannte GottWohnort: Das alte Europa BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:29
    —
Man muß dies - wie alles - differenzierter betrachten. Die Persönlichkeit des Menschen basiert etwa zur Hälfte auf genetischen Anlagen, zur anderen Hälfte auf Erfahrungen und Gedanken. Somit kann eine schwere Depression auftreten, wenn man diese Genverkürzung nicht hat, aber die äußeren Umstände zu vernichtend sind. Ebenfalls können Depressionen trotz des verkürzten Gens ausbleiben aufgrund des Mangels an auslösenden Reizen/Mechanismen.
Sodann: Es ist angesichts der Komplexität des Organismus nicht anzunehmen, daß ein einziges Gen, die Menge eines einzigen Hormones allein Verursacher von tiefgehenden psychischen Erscheinungen sind. Sicherlich gibt es da noch ungeklärte Zusammenhänge mit anderen Genwirkketten.
Des weiteren: Hier findet wohl wieder eine Nivellierung statt, da nicht ausdrücklich gesagt wird, daß sich die genetische Beschaffenheit auswirkt auf die geistigen und emotionalen Faktoren des Menschen. Wenn die Menschen gleich wären, so könnte man sagen, daß die Genunterschiede eines einzigen Gens für die Depression eine entscheidende Bedeutung hätten. Aber sie sind nicht gleich, und somit trifft es immer nur Einzelne. Und nach meiner Weltanschauung sind es wohl gerade die tieferen, erkennenderen Menschen, welche die Depression betrifft, ganz unabhängig davon, ob dieses Gen nun lang oder kurz ist. Oder ist vielleicht ein anderer Schluß möglich...?

#8:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:42
    —
Zitat:
Man muß dies - wie alles - differenzierter betrachten. Die Persönlichkeit des Menschen basiert etwa zur Hälfte auf genetischen Anlagen, zur anderen Hälfte auf Erfahrungen und Gedanken.


Und die Quote verschiebt sich jeden Tag weiter in Richtung genetische Anlagen, weg von der Prägung durch Umwelt und Erfahrungen...

#9:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:43
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man muß dies - wie alles - differenzierter betrachten. Die Persönlichkeit des Menschen basiert etwa zur Hälfte auf genetischen Anlagen, zur anderen Hälfte auf Erfahrungen und Gedanken.


Und die Quote verschiebt sich jeden Tag weiter in Richtung genetische Anlagen, weg von der Prägung durch Umwelt und Erfahrungen...


Eigentlich ists umgekehrt... Mit den Augen rollen

#10:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:45
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man muß dies - wie alles - differenzierter betrachten. Die Persönlichkeit des Menschen basiert etwa zur Hälfte auf genetischen Anlagen, zur anderen Hälfte auf Erfahrungen und Gedanken.


Und die Quote verschiebt sich jeden Tag weiter in Richtung genetische Anlagen, weg von der Prägung durch Umwelt und Erfahrungen...


Eigentlich ists umgekehrt... Mit den Augen rollen


Woici ist eben auch ein Alzi Lachen

#11:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:48
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Man muß dies - wie alles - differenzierter betrachten. Die Persönlichkeit des Menschen basiert etwa zur Hälfte auf genetischen Anlagen, zur anderen Hälfte auf Erfahrungen und Gedanken.


Und die Quote verschiebt sich jeden Tag weiter in Richtung genetische Anlagen, weg von der Prägung durch Umwelt und Erfahrungen...


Eigentlich ists umgekehrt... Mit den Augen rollen


wie jetzt? Mehr Prägung und weniger Genetik???

#12:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:49
    —
Genau. Je älter man wird, desto mehr dominiert die Lebenserfahrung über der Veranlagung.

#13:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:49
    —
ich war auch schon drauf und dran, woici zuzustimmen ...

#14:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:51
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Genau. Je älter man wird, desto mehr dominiert die Lebenserfahrung über der Veranlagung.


ich war jetzt eigentlich weniger beim Lebensalter als mehr bei der Forschung...

#15:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:52
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Genau. Je älter man wird, desto mehr dominiert die Lebenserfahrung über der Veranlagung.


Japp. Ich denke, am Anfang ist genau wie Woici es beschrieben hat. Irgendwann im Laufe des Lebens kreuzen sich beide Linien (Veranlagung und Lebenserfahrung) und dann wird man mehr von der Lebenserfahrung geprägt als von der Veranlagung.

#16:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 22:56
    —
Also es mag ja sein, daß mit dem Lebensalter der Einfluß des Erlebten steigt - eigentlich eine Trivialität, oder?

Aber neuere Forschungen - soweit ich mitbekommen habe - "entmystifizieren" viele Phänomene, die in den vergangenen Jahrzehnten noch als Sozialisationseffekt galten.

gruß/step

#17:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:04
    —
step hat folgendes geschrieben:
Also es mag ja sein, daß mit dem Lebensalter der Einfluß des Erlebten steigt - eigentlich eine Trivialität, oder?

Aber neuere Forschungen - soweit ich mitbekommen habe - "entmystifizieren" viele Phänomene, die in den vergangenen Jahrzehnten noch als Sozialisationseffekt galten.

gruß/step


Genau das wollte ich mit meinen Worten ausdrücken... aber mich versteht ja niemand...

#18:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:07
    —
step hat folgendes geschrieben:
Also es mag ja sein, daß mit dem Lebensalter der Einfluß des Erlebten steigt - eigentlich eine Trivialität, oder?

Aber neuere Forschungen - soweit ich mitbekommen habe - "entmystifizieren" viele Phänomene, die in den vergangenen Jahrzehnten noch als Sozialisationseffekt galten.

gruß/step


Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

#19:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:10
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Also es mag ja sein, daß mit dem Lebensalter der Einfluß des Erlebten steigt - eigentlich eine Trivialität, oder?

Aber neuere Forschungen - soweit ich mitbekommen habe - "entmystifizieren" viele Phänomene, die in den vergangenen Jahrzehnten noch als Sozialisationseffekt galten.

gruß/step


Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".


Das ist mit Sicherheit übertrieben, trift den Kern der Sache aber ziemlich genau...

#20:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:12
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.

gruß/step

#21:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:22
    —
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.


Und ein paar Jahre später findet man wieder mehr erworbene "Dinge".
Dieses ständige Hin und Her sorgt für etaterhaltenden Gesprächsstoff.

#22:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:26
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.


Und ein paar Jahre später findet man wieder mehr erworbene "Dinge".
Dieses ständige Hin und Her sorgt für etaterhaltenden Gesprächsstoff.


eine Bewegung in diese Richtung wäre mir unbekannt... bisher ging es immer nur in die Richtung, dass Genetiker und Verhaltensforscher zu den Schlüssen gekommen sind, dass wohl doch wesentlich mehr vererbt ist, als man sich jemals hätte vorstellen können...

#23:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 24.07.2003, 23:27
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Genau. Je älter man wird, desto mehr dominiert die Lebenserfahrung über der Veranlagung.


ich war jetzt eigentlich weniger beim Lebensalter als mehr bei der Forschung...


aaaaaaaaaaaaargh!!!

#24:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 00:01
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.


Und ein paar Jahre später findet man wieder mehr erworbene "Dinge".
Dieses ständige Hin und Her sorgt für etaterhaltenden Gesprächsstoff.


eine Bewegung in diese Richtung wäre mir unbekannt... bisher ging es immer nur in die Richtung, dass Genetiker und Verhaltensforscher zu den Schlüssen gekommen sind, dass wohl doch wesentlich mehr vererbt ist, als man sich jemals hätte vorstellen können...


In den frühen 70ern - zur Spontizeit - galten einmal fast alle sozialen, intellektuellen und emotionalen Eigenschaften als "erworben".

Vorher herrschte die (rassische) Vererbung vor.

Später verlief die Mode wellenförmig.
Heute ist wieder ziemlich viel genetisch bedingt.
Früher wurden noch lustige Prozentzahlen veröffentlicht, da war dieses Auf und Ab noch offensichtlich.

Es kommt immer auf die Perspektive an.

#25:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 00:39
    —
Es gibt nur einen kleinen Unterschied Alzi, die Genomforschung ist heute sehr viel weiter als z.B. noch in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts... Die meissten Erkenntnisse sind durch Forschungen untermauert worden.

#26:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 10:34
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.


Und ein paar Jahre später findet man wieder mehr erworbene "Dinge".
Dieses ständige Hin und Her sorgt für etaterhaltenden Gesprächsstoff.

Es ist in der Tat nicht auszuschließen, daß die Erkenntnis "oszillierend" verläuft. Aber Du solltest nicht suggerieren, daß das immer so weitergeht. Schließlich konvergiert sie doch. Und ich gebe woici recht, daß die genetischen Erkenntnise empirisch besser fundiert sind als die ideologischen Spekulationen der 70er.

Ich denke wir sind uns aber einig darin, daß man keine Ideologie darauf gründen sollte.

gruß/step

#27:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 10:44
    —
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Alzi hat folgendes geschrieben:
Dann wird der Mensch wohl "fertig" geboren, er muß sich lediglich noch "auswachsen".

Das ist wohl etwas übertrieben - ich behaupte nur, die Quote steigt derzeit. Er kann sich zudem ja verschieden auswachsen, und die Persönlichkeit ist ja noch nicht das gesamte Handlungsbild.

Man findet halt mehr und mehr Dinge, die zumindest als Anlage genetisch bedingt sind.


Und ein paar Jahre später findet man wieder mehr erworbene "Dinge".
Dieses ständige Hin und Her sorgt für etaterhaltenden Gesprächsstoff.

Es ist in der Tat nicht auszuschließen, daß die Erkenntnis "oszillierend" verläuft. Aber Du solltest nicht suggerieren, daß das immer so weitergeht. Schließlich konvergiert sie doch. Und ich gebe woici recht, daß die genetischen Erkenntnise empirisch besser fundiert sind als die ideologischen Spekulationen der 70er.

Ich denke wir sind uns aber einig darin, daß man keine Ideologie darauf gründen sollte.

gruß/step


Jepp!

#28:  Autor: max BeitragVerfasst am: 26.07.2003, 10:07
    —
Zeigt die heutige Forschung wirklich, dass der genetische Anteil wichtiger ist als gedacht? In den letzten beiden Jahrzehnten wurde der Einfluss der Gene stark übertrieben. Für alles wurde plötzlich Gene entdeckt, Gewalt, Homosexualität, Intelligenz ... Im wesentlichen sehen wir hier die politischen Auswirkungen des Niedergangs der Linken in den späten 70er und der daraus resultierende Aufschwung der Rechten. Diese haben schon immer behauptet, dass bestehende Unterschiede der Menschen vorbestimmt seien um die Privilegien der Reichen zu rechtfertigen. Früher wurde die abstruse Schädellehre und sonstiger Unfug verwendet, heute die Soziobiologie und Molekularbiologie.

Neben politischen Ursachen für diesen Umschwung ist auch die heutige Arbeitsweise in der Biologie entscheidend gewesen. Die meisten Forscher gehen mit reduktionistischen Methoden vor, da dies in der Molekularbiologie am einfachsten ist und schnell Ergebnisse liefert. Die Funktion eines Gens wird isoliert betrachtet und meist die Interaktion mit anderen Genen und der Umwelt ausgeklammert, da dies die Sache verkompliziert.

Inzwischen wird es eher klar, dass es so einfach nicht ist. Ich zitiere aus dem Science-Artikel 'Influence of Life Stress on Depression: Moderation by Polymorphism in the 5-HTT Gene' (Caspi et al., Science 301: 18.7.03, p. 386), auf den sich das Eingangsposting bezieht:
Zitat:
Much genetic research has been guided by the assumption that genes cause diseases, but the expection that the direct paths will be found from gene to disease has not proven fruitful for complex psychatic disorders.

Die Autoren wenden sich also eher von Genen als der Hauptursache ab.

Weder Gene, noch die Umwelt sind die Hauptursache. Wichtig ist die Interaktion.

#29:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 26.07.2003, 12:08
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Es gibt nur einen kleinen Unterschied Alzi, die Genomforschung ist heute sehr viel weiter als z.B. noch in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts... Die meissten Erkenntnisse sind durch Forschungen untermauert worden.

Teufel
*Bier holt*

18 (% Anlage)!

#30:  Autor: Lew Myschkin BeitragVerfasst am: 30.07.2003, 01:16
    —
Also ich hab den Original-Artikel nicht, aber ich versteh das anders - Möglichweise wenden sich die Autoren von der obsoleten Ansicht ab, daß viele Merkmale durch EIN GEn bedingt sind und wende sich der Tatsache zu, daß die meisten Merkmale durch Interaktion zwischen vielen Genen (und natürlich der Umwelt) bestimmt ist.

Mich persönlich schreckt die Idee - ich hänge an der Vorstellung der Freiheit der Alternativen. Geschockt Will ganz sicher nicht das Kreuzprodukt aus den Genen meiner Eltern sein (Obwohl ja immer noch die Hoffnung auf einen mütterlichen Seitensprung besteht - Mater semper certa es, pater est quem nuptiae demonstrant.)



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