perlbloke hat folgendes geschrieben: |
LotR. |
viator hat folgendes geschrieben: | ||
Hoffentlich, wie es klingt, im Original!? |
perlbloke hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber natürlich! Naja, ich hab's nie auf Deutsch gelesen, was ich von einem Bekannten gehört hab soll die Carroux Übersetzung noch gehen aber Krege muss schlimm sein (z.B. ein Galadriel Zitat: `Na klar!' Also ehrlich ). |
viator hat folgendes geschrieben: |
Ich habe Carroux nicht gelesen, bis auf ein paar längere Abschnitte, die im Internet veröffentlicht wurden. Das sind allerdings immerhin mehrere Seiten in einem Stück. Mein Eindruck ist der, dass Carroux altertümlicher wirkt als das Original. Krege klingt tendenziell moderner als das Original, was aber auch mit den Vorgaben des Verlags zu tun hat. Beide Übersetzungen haben ihre Stärken und beide haben Schwächen.
Was diese bestimmte Gruppe von Tolkien-Fans betrifft, so habe ich das in Protest-Threads verschiedener Tolkien-Foren gesehen, wie das abläuft. Da stellt jemand ein Krege-Zitat hinein und jammert, wie schlimm es nicht ist, dazu kommt die Stelle in der Carroux-Version. Vom englischen Original haben dabei viele keine Ahnung. Und was für eine Überraschung! Jemand stellt das Original hinein und siehe da: Krege übersetzt genau richtig und Carroux liegt völlig daneben. Das ist regelmäßig bei denen der Fall, die das englische Original nicht kennen. Wenn man beide Übersetzungen und das Original kennt, dann natürlich kann man auch gezielt schlechte Übersetzungen von Krege posten. Aber das kann man natürlich auch mit der Carroux-Übersetzung tun. Was ich sagen will: wie in jeder Übersetzung gibt es in der Krege-Übersetzung Fehler und Schwächen. Es ist völlig legitim, eine Übersetzung zu kritisieren, und wenn man das sachlich tut, dann hat man auch eine gewisse Chance, dass der Verlag die Kritik bei einer Überarbeitung berücksichtigt. Aber so, wie es in der Regel läuft, ist es ein reines Krege-Bashing. |
viator hat folgendes geschrieben: |
perlbloke, das hast Du sehr gut zusammengefast!
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viator hat folgendes geschrieben: |
Ich habe mich ja mit den Übersetzungen beschäftigt, bevor ich mich entschieden habe, ob ich Tolkien auf Englisch oder in einer deutschen Übersetzung lesen möchte. Krege hat ja selber darüber geschrieben und es gibt ja auch mehrere Verlagsseiten, Zeitungsartikel usw. darüber. Krege hatte ja die Vorgabe, die modernen Passagen, die Tolkien im damals aktuellen Englisch verfasst hat, in mehr oder weniger heutigem Deutsch wiederzugeben. Genau das ist es, was viele so stört. Wie auch immer, mich hat eigentlich damals mehr gestört, dass Carroux alles gleich altertümlich übersetzt hat und mich haben die Beispiele ihrer Übersetzung, die im Internet verfügbar sind, und die Gegenüberstellungen längerer Abschnitte nicht so vom Hocker gehauen, weil ich fand, dass sie sich im Gegensatz zu Krege nicht so flüssig liest wie das Original und zu altertümlich wirkt. Ich finde, dass eine Übersetzung verschiedene Sprachebenen des Originals soweit wie möglich wiedergeben sollte. |
viator hat folgendes geschrieben: |
Dass Krege die moderne Seite vielleicht zu modern übersetzt hat, kann ich gut nachvollziehen (ist ja meiner Meinung nach auch der Fall), ist aber meinem Geschmack nach eher das geringere Übel. Allerdings schreibe ich das alles, ohne die gesamte Übersetzung von Carroux gelesen zu haben (vielleicht sähe es dann anders aus). Letztendlich habe ich mich dann entschieden, das englische Original zu lesen, meiner Meinung nach die beste Entscheidung. Ich halte es aber für sehr empfehlenswert, davor den Hobbit auf Englisch zu lesen. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Ich denke mal das macht die eigentliche Schwierigkeit der Übersetzungsarbeit aus. Übersetzungen sind immer eine Gratwanderung, das weiß ich noch gut aus meinem Kurs zum Fremdsprachenkorrespondenten.
Ich denke mal, dass gerade LotR in der Beziehung ein Alptraum für Übersetzer sein muss (oder eine Herausforderung, abhängig von der Herangehensweise ). |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Ich habe den Hobbit erst nach LotR gelesen aber ich glaube auch, dass es andersrum besser gewesen wäre. Zum einen habe ich den Hobbit immer an dem doch höheren Niveau von LotR gemessen, zum anderen ist es ja die detaillierte Vorgeschichte zu LotR (wenigstens was Bilbo angeht), die in dem Werk selber nur kurz nacherzählt wird. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
Ich muss allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich das Silmarillion nie fertig gelesen hab, irgendwann wurde es mir immer zu öde. Ich kenne nur die Ainulindalë und die Valaquenta, die allerdings schon erheblich zum Verständnis einiger Konzepte beitragen (wer jetzt bei `A Elbereth Gilthoniel' besungen wird oder wer mit `Snow white! Snow white! Oh Lady clear' gemeint ist). |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Nachdem ich nun die Filme x mal (in der Special Edition ) gesehen hatte, ging ich nochmal daran, die Bücher zum elften Mal zu lesen. Aber es geht nicht mehr, irgendwie funken mir andauernd die Film-Bilder dazwischen. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne das Original nicht (nur in Auszügen), habe allerdings die Carroux-Version, seit ich sie vor knapp 25 Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam, bestimmt zehnmal gelesen, und die Krege-Version ein halbes Mal... Das, was Ihr da über die verschiedenen Sprachstile in Tolkiens Original sagt, ist interessant, aber selbst wenn Krege da konsequenter am Original geblieben sein sollte - so gefällt's mir dennoch nicht. Mich stört nicht, daß der "Hohe Ton" sich bei Carroux durch das ganze Buch zieht. Was mich mehr stört, ist das kumpelhafte "du" bei Krege, wo Carroux schön altertümlich die Leute "Ihr" sagen läßt. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, es kommt drauf an, warum man den HdR liest. Möchte man sich entführen lassen in eine fremde Welt und ein mittelalterliches Kopf-Road-Movie? Oder will man ihn lesen, weil man dem Hype um Peter Jacksons Verfilmung irgendwann erlag und wissen möchte, worum's eigentlich geht? Die heutige Reihenfolge lautet ja nicht etwa: zuerst "Der Hobbit", dann "Der Herr der Ringe" und dann "Das Silmarillion". Sondern: Zuerst LotR special extended Version, dann die Bücher. Ich weiß gar nicht, wie die Spätgeborenen heute noch den Frodoschauspieler aus ihren Köpfen kriegen, wenn sie die Bücher lesen... |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Ich kenne das Original nicht (nur in Auszügen), habe allerdings die Carroux-Version, seit ich sie vor knapp 25 Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam, bestimmt zehnmal gelesen, und die Krege-Version ein halbes Mal... Das, was Ihr da über die verschiedenen Sprachstile in Tolkiens Original sagt, ist interessant, aber selbst wenn Krege da konsequenter am Original geblieben sein sollte - so gefällt's mir dennoch nicht. Mich stört nicht, daß der "Hohe Ton" sich bei Carroux durch das ganze Buch zieht. Was mich mehr stört, ist das kumpelhafte "du" bei Krege, wo Carroux schön altertümlich die Leute "Ihr" sagen läßt.
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Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, es kommt drauf an, warum man den HdR liest. Möchte man sich entführen lassen in eine fremde Welt und ein mittelalterliches Kopf-Road-Movie? |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Oder will man ihn lesen, weil man dem Hype um Peter Jacksons Verfilmung irgendwann erlag und wissen möchte, worum's eigentlich geht? Die heutige Reihenfolge lautet ja nicht etwa: zuerst "Der Hobbit", dann "Der Herr der Ringe" und dann "Das Silmarillion". Sondern: Zuerst LotR special extended Version, dann die Bücher. Ich weiß gar nicht, wie die Spätgeborenen heute noch den Frodoschauspieler aus ihren Köpfen kriegen, wenn sie die Bücher lesen... |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Die Erfahrung, daß die Bücher langatmig und eventuell sogar langweilig über manche Strecken sein könnten, ist sicherlich auch dem Umstand zu verdanken, daß man den Film kennt, und weiß, wie die Geschichte so ungefähr ausgeht. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Mir geht es jedenfalls bei manchen Büchern so, die ich erst lese, wenn ich ihre Verfilmung schon kenne (vor kurzem noch: Der Pate). Als Jugendlicher hatte ich viel Freude auch an den weniger actionreichen Passagen der Bücher, weil ich mir die beschriebenen Landschaften, Naturszenen usw. vorstellen und darin herumgehen konnte. Ich gestehe: die konnten mir gar nicht ausführlich genug geschildert werden. Nachdem ich nun die Filme x mal (in der Special Edition ) gesehen hatte, ging ich nochmal daran, die Bücher zum elften Mal zu lesen. Aber es geht nicht mehr, irgendwie funken mir andauernd die Film-Bilder dazwischen. |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Das Silmarillion halte ich für das interessanteste Buch Tolkiens, obwohl es eben nicht so zum Schmökern tauglich ist. Dazu fallen einfach zu viele Namen, muß man sich zuviele Verwandtschaftsbeziehungen im Kopf behalten usw. Aber es macht Spaß, da analytisch ranzgehen und zu überlegen, wo hier nun was genau aus welcher der Welt-Religionen oder Mythologien geklaut wurde... |
Chinasky hat folgendes geschrieben: |
Ausserdem gefällt mir die Grundidee, daß die Welt aus Musik entstand, und daß das Böse letztlich nur eine nicht zur übrigen Harmonie-Sauce passende starke eigene Stimme sei. Ich hatte kurz bevor ich das Silmarillion zum ersten Mal las, gerade die "Deutschen Ritter- und Heldensagen" inklusive der Edda und Beowulf gelesen, sowie die "Griechischen Götter- und Heldensagen". Die vermischten sich dann gefühlsmäßig mit der Eigenbau-Mythologie Tolkiens. Wobei die größere Stimmigkeit bei Tolkien mir gleichzeitig gefiel, weil sie überzeugte, andererseits mir aber auch die logischen Brüche und Unverständlichkeiten der "echten" Mythologien im Silmarillion fehlten. Zu den beiden anderen genannten Büchern: Nachrichten aus Mittelerde sind durchaus lesenswert. Da werden einige kurze Anekdoten aus dem Silmarillion in ein epischeres Format gebracht, und einige Locations geschildert, die die Größe und Gewaltigkeit der Altvorderen-Zeit (Erstes Zeitalter) wunderbar spürbar machen. Beispiel: "Von Tuor und seiner Ankunft in Gondolin"). Eine sehr ergreifende Geschichte wird eigentlich vollständig erzählt, und zwar die von Turin, und dessen Verfluchung durch den Drachen. ("Narn I Hîn Húrin). Zum zweiten und dritten Zeitalter werden da allerdings nur noch unbefriedigende Textfragmente geboten, irgendwie hören die immer gerade dann auf, wenn's spannend wird. Das Buch der Verschollenen Geschichten hab ich nur einmal halb durchgelesen. Es paßt m.M.n. nicht in die Welt, die Tolkien später so perfekt ausarbeitete, es befinden sich vor allem Texte darin, die vor dem HdR, bzw. dem Silmarillion entstanden. Soweit ich mich noch korrekt erinnere. Am meisten erinnerlich ist mir eigentlich nur noch die Enttäuschung, die ich beim Lesen verspürte. |
viator hat folgendes geschrieben: |
Ich habe damit zweimal angefangen in der englischen Originalfassung und sehr schnell aufgehört. Dann habe ich die Übersetzung genommen und nachdem ich die ersten Kapitel durch hatte, habe ich das Buch durchaus genossen. Ich glaube, dass es vielen so geht. Meiner Meinung nach ist das Silmarillion insgesamt gesehen das interessanteste Buch der drei Hauptwerke Tolkiens. Vielleicht schaffst Du es ja auch noch, ein weiterer Versuch wäre es auf jeden Fall wert! Du darfst einfach nicht zu früh aufgeben. Nur Mut! |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Durin? scnr |
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