Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Ein skeptischer Vertreter der Aufklärung
Jahrhundertfigur der Geistesgeschichte: Zum 100. Geburtstag des Philosophen Theodor W. Adorno — Mitbegründer der Frankfurter Schule http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=112008&kat=48 |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
Die Frankfurter Schule hat mit Marxismus eher am Rande zu tun. Sie hat durchaus kritische Ansätze, die rechten Kräften nicht gefallen, aber ihre Kulturkritik kratzt nicht wirklich am Kern der Machtverhältnisse. Insofern ist die kritische Theorie relativ harmlos. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Das magst du als sektiererischer Trotzkist so sehen. Nichtsdestotrotz gehst du wider mal an der Wirklichkeit vorbei. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Das magst du als sektiererischer Trotzkist so sehen. Nichtsdestotrotz gehst du wider mal an der Wirklichkeit vorbei. |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
es gibt kein richtiges Leben im falschen |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Keine Anleitung für richtiges Leben von Adorno |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Meine Beschäftigung mit der Kritischen Theorie liegt lange zurück und war auch nur oberflächlich, muss ich zugeben. Ich hatte mal ein sozialpsychologisches Seminar über die Dialektik der Aufklärung belegt. |
Zitat: |
...warum die Menschheit, statt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art der Barbarei versinkt. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||
Gleich zu Beginn stellt Adorno die Frage, die er in diesem Werk zu beantworten sucht:
Unfreiwillig offenbart schon diese Frage, dass der Autor einem alten Mythos folgt: Der Vorstellung des Endes der Geschichte in der perfekten Welt. Was unterscheidet z.B. die Vorstellung des "wahrhaft menschlichen Zustandes" vom "Goldenen Zeitalter" des Islam oder der christlichen Paradiesvorstellung mit ewiger Glückseligkeit? Was bei ihm als Traum vom Kommunismus durchscheint sieht für mich als Suche nach Erlösung aus. Und inwiefern seine Exkurse zu Homer und Marquis de Sade den Nationalsozialismus erhellen hat sich mir nie erschlossen. Mein Tip zum Thema: Eine Buchempfehlung von Searle Aber du erinnerst mich an ein Buch das schon länger auf meiner Einkaufsliste steht: Briefwechsel von Hans und Paul Sicher sind hierin die Frankfurter und Adlatus Habermas des öfteren Thema. |
Zitat: |
Das ist eine erstaunliche Tatsache. Die kapitalistischen Demokratien mit ihren unfähigen politischen Führern, ihrer instabilen Wirtschaftslage, chronischen Arbeitslosigkeit, massiv ungerechten Verteilung der Güter und ihren krassen materialistischen Wertvorstellungen besiegten alle die großartigen, fanatischen, utopischen, kollektivistischen Ideologien des 20. Jahrhunderts. Und die kapitalistischen Demokratien siegten nicht etwa nur um Haaresbreite. Sie siegten auf der ganzen Linie. Ihre früheren Gegner wollen nichts lieber, als genauso zu sein wie die Länder, die sie einst verachteten. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
" .........Arbeiterklasse ein neues faschistisch-diktatorisches Regime anzustreben, einer Gedankenwelt, deren Begriffe und Kategorien, autoritativ erstarrt, nicht mehr Schritt gehalten hatten mit einer veränderten gesellschaftlichen Wirklichkeit, fand er keinen Ausweg aus seinem Dilemma."
Gut erkannt und er fand sich in deiner geschilderten Auffassung bestätigt durch die Angänge von Studenten auf seine Person hin. Besonders von den Studenten, die nie eine Vorlesung von ihm gehört, geschweige denn etwas von ihm gelsesen/verstanden haben. Ihm diente das als "Ausgleich" https://www.youtube.com/watch?v=Qvv8fzZISfU |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Skeptiker hat hier nicht unrecht. Die Frankfurter Schule war intellektuell scharf, aber politisch harmlos. Adornos Kulturkritik hat ein großbürgerliches Geschmäckle, was dem deutschen Feuilleton gefallen mag, aber eine breite Masse nicht erreicht und anspricht. Adorno selbst lehnte den praktischen revolutionären Kampf ab, deswegen auch sein Widerwille mit den progressiven Kräften der Studentenbewegung zu sympathisieren. Allein mit den Mitteln der Vernunft gegen die Macht des Kapitalismus zu kämpfen ist ein mühsames Unterfangen, das für avantgardistische Leninisten wie Skeptiker nur als suspekt erscheinen kann. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Skeptiker hat hier nicht unrecht. Die Frankfurter Schule war intellektuell scharf, aber politisch harmlos. Adornos Kulturkritik hat ein großbürgerliches Geschmäckle, was dem deutschen Feuilleton gefallen mag, aber eine breite Masse nicht erreicht und anspricht. Adorno selbst lehnte den praktischen revolutionären Kampf ab, deswegen auch sein Widerwille mit den progressiven Kräften der Studentenbewegung zu sympathisieren. Allein mit den Mitteln der Vernunft gegen die Macht des Kapitalismus zu kämpfen ist ein mühsames Unterfangen, das für avantgardistische Leninisten wie Skeptiker nur als suspekt erscheinen kann. |
Malone hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ein Absatz aus meinem Buch stellt es ähnlich dar: Die Linksintellektuellen haben schon durch ihren abgehobenen Sprachgebrauch jeden Zusammenhalt mit denen verloren, deren Interessen sie zu vertreten vorgaben. Welche Schlüsse kann denn ein einfacher Arbeiter, womöglich ohne Schulabschluss, aus Adornos Ergüssen ziehen? Nicht mal eine wirksame Parole ist diesen zu entnehmen! Die Frankfurter Schule hat offenbar das Grab jener Bewegung zu schaufeln begonnen, der sie neues Leben einzuhauchen gedachte. Aber vielleicht war es gar nicht anders möglich, denn das Ausbleiben klarer Erkenntnisse und berechtigter Forderungen lässt sich am besten durch mit Fremdworten gespickte, ausufernde Nebensätze verschleiern. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
unglaublich, wie aktuell:
Adorno: Aspekte des neuen Rechtsradikalismus, vortrag 1967 https://www.youtube.com/watch?v=ECQOctFuw50&list=PLauWCxOS31MVbKm0v02ur49MhqP-00A_M&index=7 |
Zitat: |
Vor 50 Jahren starb Theodor W. Adorno. Seine Gesellschaftskritik ist so aktuell wie eh und je.
https://www.fr.de/kultur/theodor-adorno-sein-falsches-leben-leben-unter-nazis-12889815.html |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich was von "Intelligenz messen" höre, denke ich immer an den Film: Zustände wie im Paradies. |
Adorno hat folgendes geschrieben: |
I. Q. - Die jeweils dem fortgeschrittensten technischen Entwicklungsstand
angemessenen Verhaltensweisen beschränken sich nicht auf die Sektoren, in denen sie eigentlich gefordert sind. So unterwirft Denken sich der gesellschaftlichen Leistungskontrolle nicht dort bloß, wo sie ihm beruflich aufgezwungen wird, sondern gleicht seine ganze Komplexion ihr an. Weil nachgerade der Gedanke in die Lösung von zugewiesenen Aufgaben sich verkehrt, wird auch das nicht Zugewiesene nach dem Schema der Aufgabe behandelt. Der Gedanke, der Autonomie verlor, getraut sich nicht mehr, Wirkliches um seiner selbst willen in Freiheit zu begreifen. Das überläßt er mit respektvoller Illusion den Höchstbezahlten und macht dafür sich selber meßbar. Er benimmt sich tendenziell bereits von sich aus, als ob er unablässig seine Tauglichkeit darzutun hätte. Auch wo es nichts zu knacken gibt, wird Denken zum Training auf irgend abzulegende Übungen. Zu seinen Gegenständen verhält es sich wie zu bloßen Hürden, als permanenter Test des eigenen in Form Seins. Überlegungen, die sich durch Beziehung zur Sache und damit vor sich selber verantworten möchten, fordern den Argwohn heraus, sie seien eitle, windige, asoziale Selbstbefriedigung. Wie den Neopositivisten Erkenntnis sich spaltet in die angehäufte Empirie und den logischen Formalismus, so polarisiert sich die geistige Tätigkeit des Typus, dem die Einheitswissenschaft auf den Leib geschrieben ist, ins Inventar des Gewußten und die Stichprobe der Denkfähigkeit: jeder Gedanke wird ihnen zum Quiz entweder der Informiertheit oder der Eignung. Irgendwo müssen die richtigen Antworten schon verzeichnet stehen. Instrumentalism, die jüngste Version des Pragmatismus, ist längst nicht mehr bloß Sache der Anwendung des Denkens, sondern das Apriori seiner eigenen Form. Wenn oppositionelle Intellektuelle aus solchem Bannkreis den Inhalt der Gesellschaft anders wollen, so lähmt sie die Gestalt des eigenen Bewußtseins, die vorweg nach dem Bedarf dieser Gesellschaft modelliert ist. Während der Gedanke verlernt hat, sich selbst zu denken, ist er zugleich zur absoluten Prüfungsinstanz seiner selbst geworden. Denken heißt nichts anderes mehr als in jedem Augenblick darüber wachen, ob man auch denken kann. Daher das Erstickte noch jeder scheinbar unabhängigen geistigen Produktion, der theoretischen nicht weniger als der künstlerischen. Die Vergesellschaftung des Geistes hält ihn überdacht, gebannt, unter Glas, solange die Gesellschaft selber gefangen ist. Wie Denken vordem die einzelnen von außen befohlenen Pflichten verinnerlichte, so hat es heute seine Integration in den umfassenden Apparat sich einverleibt und geht daran zugrunde, noch ehe die ökonomischen und politischen Verdikte es recht ereilen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ist das aus der Minima Moralia? Auf jeden Fall super Text. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ist das aus der Minima Moralia? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Also mein IQ ist zu niedrig, um das zu verstehen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Also mein IQ ist zu niedrig, um das zu verstehen. |
Teddy Wiesengrund hat folgendes geschrieben: |
Moral und Stil. - Man wird als Schriftsteller die Erfahrung machen, daß, je präziser,
gewissenhafter, sachlich angemessener man sich ausdrückt, das literarische Resultat für um so schwerer verständlich gilt, während man, sobald man lax und verantwortungslos formuliert, mit einem gewissen Verständnis belohnt wird. Es hilft nichts, alle Elemente der Fachsprache, alle Anspielungen auf die nicht mehr vorgegebene Bildungssphäre asketisch zu vermeiden. Vielmehr bewirken Strenge und Reinheit des sprachlichen Gefüges, selbst bei äußerster Einfachheit, ein Vakuum. Schlamperei, das mit dem vertrauten Strom der Rede Schwimmen, gilt für ein Zeichen von Zugehörigkeit und Kontakt: man weiß, was man will, weil man weiß, was der andere will. Beim Ausdruck auf die Sache schauen, anstatt auf die Kommunikation, ist verdächtig: das Spezifische, nicht bereits dem Schematismus Abgeborgte erscheint rücksichtslos, ein Symptom der Eigenbrötelei, fast der Verworrenheit. Die zeitgemäße Logik, die auf ihre Klarheit so viel sich einbildet, hat naiv solche Perversion in der Kategorie der Alltagssprache rezipiert. Der vage Ausdruck erlaubt dem, der ihn vernimmt, das ungefähr sich vorzustellen, was ihm genehm ist und was er ohnehin meint. Der strenge erzwingt Eindeutigkeit der Auffassung, die Anstrengung des Begriffs, deren die Menschen bewußt entwöhnt werden, und mutet ihnen vor allem Inhalt Suspension der gängigen Urteile, damit ein sich Absondern zu, dem sie heftig widerstreben. Nur, was sie nicht erst zu verstehen brauchen, gilt ihnen für verständlich; nur das in Wahrheit Entfremdete, das vom Kommerz geprägte Wort berührt sie als vertraut. Weniges trägt so sehr zur Demoralisierung der Intellektuellen bei. Wer ihr entgehen will, muß jeden Rat, man solle auf Mitteilung achten, als Verrat am Mitgeteilten durchschauen. Minima Moralia, 64 |
Zitat: |
Wer ihr entgehen will, muß jeden Rat, man solle auf Mitteilung achten, als Verrat am Mitgeteilten durchschauen. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Hm, das kenn ich, als ich noch klein war: Das verstehst du nicht, dazu bist du zu dumm. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Bankrotterklärung des weisen Mannes: Egal, was ich sage und schreibe, keiner versteht es wirklich. |
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