tomreuter hat folgendes geschrieben: | ||
Es gehört zu meinem Verständnis des Himmels, dass Schalke Meister wird und gleichzeitig Weltmeister und aus der Bundesliga fliegt und ein Basketballspiel gegen irgendwelche amerikanischen Dodgers gewinnt und einen Pizzastand auf dem Platz des himmlischen Friedens aufmacht - und dass ich mit niemandem mehr darüber reden muß, wer Recht hat, weil es mich gar nicht mehr interessiert. Im Himmel. Hier schon. |
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Was aber, wenn es so sein sollte, nichts darüber aussagt, ob der Inhalt des Glaubens der "Wahrheit" entspricht oder nicht. |
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Ist geht in der katholischen Lehre nicht um eine philosophische oder mathematische Wahrheit, die für alle Menschen gleich ist. Sondern es geht darum, dass jeder Mensch die Wahrheit seines eigenen Lebens sucht. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Also werden wir im Himmel alle desinteressiert und apathisch sein?
Wenn das Jenseits so toll, ist, wozu dann das Diesseits? Welchen Sinn hat es? |
tomreuter hat folgendes geschrieben: | ||
Ist geht in der katholischen Lehre nicht um eine philosophische oder mathematische Wahrheit, die für alle Menschen gleich ist. Sondern es geht darum, dass jeder Mensch die Wahrheit seines eigenen Lebens sucht. Das muss man sorgfältig auseinander halten, und es lohnt sich hier erst, über Wahrheit zu reden, wenn man weiss, dass die für jeden Menschen völlig anders aussehen kann - solange sie zum Guten führt. Das meint z.B. Kardinal Ratzinger in "dominus iesus", wenn er schreibt, dass es durchaus auch andere Wege zu Gott geben kann als den katholischen. Er aber rede nur über den katholischen. |
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1. Bevor der Herr Jesus in den Himmel aufgefahren ist, hat er seinen Jüngern den Auftrag gegeben, der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden und alle Völker zu taufen: »Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden« (Mk 16,15-16). |
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4. Die immerwährende missionarische Verkündigung der Kirche wird heute durch relativistische Theorien gefährdet, die den religiösen Pluralismus [...] rechtfertigen wollen. In der Folge werden Wahrheiten als überholt betrachtet, wie etwa der endgültige und vollständige Charakter der Offenbarung Jesu Christi, [ ... ]
Die Wurzeln dieser Auffassungen sind in einigen Voraussetzungen philosophischer wie auch theologischer Natur zu suchen, die dem Verständnis und der Annahme der geoffenbarten Wahrheit entgegenstehen..... |
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21. Bezüglich der Weise, in der die heilbringende Gnade Gottes, die immer durch Christus im Heiligen Geist geschenkt wird und in geheimnisvoller Beziehung zur Kirche steht, die einzelnen Nichtchristen erreicht, stellt das Zweite Vatikanische Konzil lediglich fest, dass Gott sie schenkt »auf Wegen, die er weiß«.83 Die Theologie ist damit beschäftigt, dieses Thema zu vertiefen. Diese theologische Arbeit ist zu ermutigen, denn sie ist zweifellos nützlich für ein wachsendes Verständnis der Heilspläne Gottes und der Wege ihrer Verwirklichung. Doch aus dem bisher Gesagten über die Mittlerschaft Jesu Christi und über die »besondere und einzigartige Beziehung«84 zwischen der Kirche und dem Reich Gottes unter den Menschen - das im Wesentlichen das Reich des universalen Retters Jesus Christus ist -, geht klar hervor, dass es dem katholischen Glauben widerspräche, die Kirche als einen Heilsweg neben jenen in den anderen Religionen zu betrachten, die komplementär zur Kirche, ja im Grunde ihr gleichwertig wären, insofern sie mit dieser zum eschatologischen Reich Gottes konvergierten. |
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Also, ich weiß nicht. Die stellen doch schon recht viele "Das ist so"- Aussagen auf. Der "Sinn" ist doch, dass es einen persönlichen Gott gibt. Wenn ich glaube, dann glaube ich, dass es diesen Gott gibt. Wenn mir dieser Glaube in meinem Leben hilft, dann ist dies nur Resultat des Glaubens aber doch nicht der Inhalt dessen, was ich da glaube. |
tomreuter hat folgendes geschrieben: | ||
Es hilft, wenn man sich diese "Das ist so"-Aussagen schlichtweg abgewöhnt. Die katholische Kirche meint das immer in dem Sinne "Wenn Du ein in katholischem Sinne gutes Leben führen willst, dann solltest Du ....". Das darf man sich ohne Weiteres so sagen, und oft wird man überrascht feststellen, dass man zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt. Manchmal aber auch nicht. Denn über allen kirchlichen Gesetzen steht das eigene Gewissen, das allerdings ein wenig gepflegt werden sollte. Wenn Du als Christ aus Deiner eigenen, inneren Überzeugung etwas tust, was mit der katholischen Lehre nicht übereinstimmt, dann handelst Du gerecht, solange Du auf jede Art, die dir möglich war, dein Gewissen geprüft hast. Das geht aus "Gaudium et Spes", Kapitel 16, "Die Würde des sittlichen Gewissens" von 1965 hervor (Google). Natürlich führt das an den Nahtstellen (Ökumene, Zölibat, Frauenordination, Sexuallehre) immer wieder zu starken inneren Reibereien: gerade hier sehen sich viele Menschen aus Gewissensgründen gezwungen, einen Weg einzuschlagen, der der katholischen Lehre nicht mehr entspricht. Selbst das wird noch toleriert - solange sich derjenige nicht hinstellt und seine Ergebnisse öffentlich macht. Erst dann wird die Kirche Einhalt gebieten und sagen: Jetzt können wir nicht mehr mir, das ist nicht mehr (oder noch nicht) katholisch. Aber die Kirche wird niemals verächtlich über Menschen reden, die ihrem Gewissen - und nicht der katholischen Lehre - gefolgt sind. Viele Grüße, Thomas |
tomreuter hat folgendes geschrieben: |
Aber die Kirche wird niemals verächtlich über Menschen reden, die ihrem Gewissen - und nicht der katholischen Lehre - gefolgt sind.
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Weil aber Gott alle Völker in Christus zu sich rufen und ihnen die Fülle seiner Offenbarung und seiner Liebe mitteilen will, hört er nicht auf, sich auf vielfältige Weise gegenwärtig zu machen, »nicht nur dem einzelnen, sondern auch den Völkern im Reichtum ihrer Spiritualität, die in den Religionen ihren vorzüglichen und wesentlichen Ausdruck findet, auch wenn sie ”Lücken, Unzulänglichkeiten und Irrtümer“ enthalten«.27 Die heiligen Bücher anderer Religionen, die faktisch das Leben ihrer Anhänger nähren und leiten, erhalten also vom Mysterium Christi jene Elemente des Guten und der Gnade, die in ihnen vorhanden sind. |
tomreuter hat folgendes geschrieben: | ||
Ich möchte hier eigentlich keine Zitatenschlacht veranstalten: das können die Zeugen Jehovas besser. Was Ratzinger in "dominus iesus" vielfach schreibt, ist die "Innenansicht" katholischen Seins. Deine Zitate kommen aus deser Ecke: sie sind von innen her das, was die katholische Kirche glaubt.
Was ich meinte, war folgende Stelle, ebenfalls aus "dominus iesus", Abschlußsatz von Teil I (Fülle und Endgültigkeit der Offenbarung Jesu Christi) und damit an zentrale Stelle gerückt:
Über die "Lücken und Unzulänglichkeiten" kann man ja streiten. Aber Tatsache bleibt, dass die katholische Kirche anerkennt, dass es andere Wege geben kann. Sie muss es anerkennen, denn sie kann nicht Jesus Christus den Weg vorschreiben. Das ist der Geist von "dominus iesus", und deswegen ist das am Schluß dieses Teils so deutlich gesagt. |
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Bei der Erörterung des Themas der wahren Religion stellten die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils fest: »Diese einzige wahre Religion, so glauben wir, ist verwirklicht in der katholischen, apostolischen Kirche, die von Jesus dem Herrn den Auftrag erhalten hat, sie unter allen Menschen zu verbreiten. [...] Die christliche Offenbarung wird in der Geschichte »der wahre Leitstern« 100 für die ganze Menschheit bleiben: »Die Wahrheit, die Christus ist, erscheint nötig als universale Autorität«. |
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Jetzt lass Dich mal nicht hängen, Mann. Sie sind es nicht und sie werden Dir nichts tun. Das ist völliger Blödsinn, der mit keiner vernünftigen Lehre zu vereinbaren ist. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Kurzum das ganze Dokument sagt das exakte Gegenteil von dem aus, was du ihm, dem Papst, der Kirche und dem Katholizismus unterstellst. |
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Ich persönlich bezeichne meinen Glauben als einen Rettungsanker und einen Platz der Ruhe und Einkehr. |
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Das moderne Christentum steht eher für einen Mix aus Glauben und Lifestyle. |
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Das moderne Christentum steht eher für einen Mix aus Glauben und Lifestyle. |
tomreuter hat folgendes geschrieben: | ||
Und ob sie das werden! Aber man muß es auch zur Kenntnis nehmen wollen. Aber wie Du gerade hier deutlich erfahren kannst, gibt es nichts Schwereres, als seinem Lieblingsfeind zuzugestehen, dass er nie so war, wie man ihn lebenslang gesehen hat. |
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Will denn einer derer, die hier die Hölle herbeischreiben, wirklich anerkennen, dass die katholische Lehre sich davon längst losgesagt hat, weil sie gar nicht ins Konzept paßt? |
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Will denn einer hier die Leichtigkeit, mit der man "katholisch sein" kann und dies in vollem Einklang mit der Lehre ist, anerkennen? Da gingen doch jahrzehntelang gepflegte Vorurteile den Bach hinunter! Ich erkenne an: dieses Aufbauen der Vorurteile, das Aufrichten der Wände, die den Blick versperren, hat viel Arbeit und Kraft verbraucht. Wer will sich das schon nehmen lassen und sich selbst sagen: "Das habe ich falsch verstanden, da bin ich irgendwelchen verbogenen Theorien aufgesessen, also wieder weg mit dem Gerümpel hier?" |
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Außer Agnostiker bin ich auch noch Humanist. Ich bewerte den einzelnen Menschen nicht unbedingt nach seinem Wissen oder Glauben. Aber mein Wissen steht mit dem, was die katholische Religion über so manche Dinge behauptet, die keineswegs jenseits unseres Denkvermögens liegen, in Widerspruch. |
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Meins auch. Aber ebenso wie ich nicht Katholik BIN, sondern erst WERDE (s.o.), |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||
"Atheisten sterben schneller" - das könnte man als Warnhinweis irgendwo anbringen, ähnlich wie "Raucher sterben früher" |
Shadaik hat folgendes geschrieben: | ||||
Woran dachtest du? Auf Bibel wärs ja deplatziert. |
narziss hat folgendes geschrieben: |
Bonhoeffer hat den Glauben im KZ verloren. |
Quoth hat folgendes geschrieben: | ||
Ja? Wo wäre das nachzulesen, denn das wäre wirklich interessant. Gerne werden ja Bonhoeffer und andere Klerikale als Beispiel der 'überlegenen' christlichen Gesinnung während der Zeit des dritten Reiches herangezogen. |
IvanDrago hat folgendes geschrieben: |
Nein, ich finds ja super, dass es neben der sehr bedenklichen Entwicklung, dass viele Leute ihren Glauben wieder ernst nehmen und der Bibel vertrauen auch eine ausgeprägte Richtung hin zum Kuschelchristentum gibt, wenn ich mir dann aber wie gestern erzählen lassen muss, dass es im christlichen Glauben keine Hölle gibt und Jesus diese ja abgeschafft hätte, zeugt das nur von der Ignoranz und Unkenntnis euch moderner Christen, auf was für ein grausames, menschenverachtendes Wertefundament ihr euch da stützt. |
narziss hat folgendes geschrieben: |
In seinen Briefen ist irgendwann mal zu lesen, dass die Welt auch ohne "Arbeitshypothese" Gott funktionieren würde. Schmeiß google an.
Aber was sagt das schon aus? Bonhoeffer war innerhalb seiner Kirche ja auch nur ein Abweichler. |
tomreuter hat folgendes geschrieben: |
Liebe Freunde,
ich verabschiede mich jetzt von hier, ich fand die Diskussion interessant: ich wollte mal sehen, wie die Dinge stehen. |
IvanDrago hat folgendes geschrieben: |
Ausserdem: wieso kommt niemand in die Hölle?
Bist du so n' Allversöhner, der die Bibel als Errettung aller Menschen liest? Wie kommst du auf so n Quatsch als sich selbst als ernsthaften Katholiken bezeichnender Mensch? |
ich bins hat folgendes geschrieben: | ||
Die meisten Katholischen glauben nicht mehr an die Hölle! |
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