Habt Ihr noch'n Gedicht ???
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Freigeisterhaus -> Spiel, Spaß und Unterhaltung

#31: Jetzt wir Ge-ringelnatzt,,,,,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 04.10.2005, 00:01
    —
Kindergebetchen
Hans-Joachim Ringelnatz

Lieber Gott, ich liege
im Bett. Ich weiß, ich wiege
seit gestern fünfunddreißig Pfund.
Halte Pa und Ma gesund.
Ich bin ein armes Zwiebelchen,
nimm mir das nicht übelchen.


Lieber Gott, recht gute Nacht.
Ich hab' noch schnell Pipi gemacht,
damit ich von dir träume.
Ich stelle mir den Himmel vor
wie hinterm Brandenburger Tor
die Lindenbäume.
Nimm meine Worte freundlich hin,
weil ich schon sehr erwachsen bin.


Lieber Gott mit Christussohn,
ach schenk mir doch ein Grammophon.
Ich bin ein ungezogenes Kind,
weil meine Eltern Säufer sind.
Verzeih mir, daß ich gähne.
Beschütze mich in aller Not,
mach meine Eltern noch nicht tot
und schenk der Oma Zääähne.

Gröhl... Gröhl... Gröhl...

#32:  Autor: CyberpunkerinWohnort: Cyberspace BeitragVerfasst am: 06.10.2005, 10:43
    —
Pickel im Gesicht
Steh vorm Spiegel, drück ihn aus
Nun ist er mehr nicht.

zwinkern

#33: ts, ts, ts,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 06.10.2005, 12:14
    —
Arbeiterlied
Josef Luitpold (Stern)

Wir pflügen den Grund, wir werfen die Saat,
doch andere schneiden das Brot.
Wir heben die Hämmer, wir drehen das Rad
und leben doch bitter in Not.
Drum ruft in die Welt: es genieße, wer schafft!
Es lebe der Trotz und die Kraft!


Wegen Verstoßes gegen das Urheberschutzgesetz editiert., Heike Jackler.
Bitte keine Volltexte, sondern nur kleine Auszüge oder Links.



Nein, nein,
und mit soetwas wurden wir in der Schule einst gequääält.

#34: Re: Habt Ihr noch'n Gedicht ??? Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 06.10.2005, 17:40
    —
Na,
nehmen wir doch mal eines von Tucholsky:


Die Trommel

Der einst dem Feind die Hosen klopfte
Der hieß wohl Gustav der Verstopfte.
Die Soldaten,
Ja, die taten
für den Fürsten alles ganz umsonst.
Und sie trugen bunte Fahnen und Gewehre,
Aber vorneweg marschiert vorm ganzen Heere
Eine Trommel, eine Trommel, eine Trommel,
Radibimmel, radibammel, radibommel,
Vom Leibregiment,
Vom Leibregiment,
Das sich nach König Gustav nennt.

Der brave Landsknecht braucht nichts tragen,
denn dazu hat er seinen Wagen:
Hinterm Rosse,
Im Trosse
Marschiert die Marketenderin.

Und sie kennt vom Regiment die ganze Mannschaft,
Denn sie hat ja schon mit jedem 'ne Bekanntschaft
Auf der Trommel, auf der Trommel, auf der Trommel,
Radibimmel, radibammel, radibommel,
Vom Leibregiment,
Vom Leibregiment,
Das sich nach König Gustav nennt.

Der Hauptmann, einer von den Fetten,
Liegt gern bis Mittag in den Betten.
Doch alleine,
Denn voll Weine,
Da verleiht er ungern seine Gunst.

Und er hält im Dienst die glasigen Augen offen,
Aber innerlich ist er total besoffen.
Und er trägt 'nen dicken Bauch wie eine Trommel,
Radibimmel, radibammel, radibommel,
Vom Leibregiment,
Vom Leibregiment,
Das sich nach König Gustav nennt.

Und hat der ganze Spuk ein Ende,
Geht's in des Himmels Scheibenstände.
Die Soldaten
Müssen braten
In dem allertiefsten Höllenpfuhl!

Der Teufel ist kein böser Mann, so glaubt man,
Denn er schmort sie samt dem Mädchen und dem Hauptmann
In der Trommel, in der Trommel, in der Trommel,
Radibimmel, radibammel, radibommel,
Vom Leibregiment,
Vom Leibregiment,
Das sich nach König Gustav nennt.

Es sterben auch mal Generale.
Die Trommel liegt im Arsenale.
Im Gehäuse
Die Mäuse,
Die führ'n das alte Leben fort.

Denn sie fressen und sie lieben und sie saufen,
Machen Junge, und sie streiten und sie raufen
In der Trommel, in der Trommel, in der Trommel,
Radibimmel, radibammel, radibommel,
Wie das Leibregiment,
Wie das Leibregiment,


Na sowas Geschockt Geschockt Geschockt



Kein Benehmen.
Benehmen mangelhaft.

#35: Re: Habt Ihr noch'n Gedicht ??? Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 10.10.2005, 18:53
    —
Dank an unsere Lehrerin

Wißt Ihr noch, wie’s angefangen?
Schnell ist diese Zeit vergangen,
als wir in die Schule gingen
und eine Zucker-Tüte empfingen.

Da ging es los, mit Lesen und mit Schreiben,
erst wollte fast nichts hängen bleiben,
und einsehen wollten wir auch manchmal nicht,
warum denn Lernen, des öfteren ein Gedicht?

Auch in den Arbeiten und Diktaten war -
manchmal eine ‚Not’, der Lehrerstift schrieb,
ob er wollte oder nicht, oftmals ziemlich „rot“.
Auch mancher Tadel mußte ausgesprochen werden,
und wir wollten uns – wir sind ja unschuldig,
auch noch beschwerden.

Doch Frau ,,,,,,, gab sich sehr viel Mühe,
und siehe,
der Erfolg stellte sich auch sehr bald ein,
und wir bekamen hierdurch einen guten Grundstein,
der wichtig war für die folgenden Klassen,
wollten wir die guten Noten nicht durchhängen lassen.

Deshalb vielen Dank unserer Lehrerin,
für diesen guten Lernbeginn.



Das war von Wendor,
als er noch klein,
und die Welt -
noch nicht so gemein.

#36:  Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 10.10.2005, 19:22
    —
Erich Mühsam: "...der für die Menschheit starb"

#37:  Autor: MeerblickWohnort: Im schönen Bonn BeitragVerfasst am: 11.10.2005, 15:12
    —
Ein fremdes Land ein fremder Ort,
eine neue Stadt sie trägt mich fort,
ihre schöne Gestalt ungreifbar nah,
nicht zu erkennen und doch immer da.

was hast du getan dass man so an dir hängt,
es scheint als wärest du Gottes Geschenk,
so weit man auch blickt so weit man auch schaut,
nie sieht man am Himmel wie eine Wolke ergraut,
so rein wie du und unberührt,
hab ich dich mit meinen Händen entehrt?

So naß wie der Tau der auf dir liegt,
so sanft wie der Wind der durch deine Wiesen weht,
so wunderschön deine Blumen sind
und so glücklich ich bin, fast wie ein Kind,
all diese Wunder verdanke ich dir
und als Dank gehörst du nicht mehr nur mir,
ich lasse dich frei um zu finden denn Weg, #
der dir und nur dir auch wirklich zusteht!

Nun gehe geschwind in die Welt die dich lockt,
lange genug hab ich dich bei mir gehabt,
jeder soll wissen das es dich gibt
und das du jeden und alles mit reinem Herzen liebst,
nun sei mir nicht böse und laufe hinaus,
doch bei mir da bist du immer zuhaus.

Nun kann ich es sagen
und scheue mich nicht ,
denn seit langer Zeit weiß ich:

„Ich Liebe dich“!

#38:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.10.2005, 15:14
    —
Friedrich Nietzsche: "Dichters Berufung"

Als ich jüngst, mich zu erquicken,
Unter dunklen Bäumen saß,
Hört' ich ticken, leise ticken,
Zierlich, wie nach Takt und Maß.
Böse wurd' ich, zog Gesichter,—
Endlich aber gab ich nach,
Bis ich gar, gleich einem Dichter,
Selber mit im Tiktak sprach.

Wie mir so im Verse-Machen
Silb' um Silb' ihr Hopsa sprang,
Musst' ich plötzlich lachen, lachen
Eine Viertelstunde lang.
Du ein Dichter? Du ein Dichter?
Steht's mit deinem Kopf so schlecht?
—"Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter"
Achselzuckt der Vogel Specht.

Wessen harr' ich hier im Busche?
Wem doch laur' ich Räuber auf?
Ist's ein Spruch? Ein Bild? Im Husche
Sitzt mein Reim ihm hintendrauf.
Was nur schlüpft und hüpft, gleich sticht der
Dichter sich's zum Vers zurecht.
— "Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter"
Achselzuckt der Vogel Specht.

Reime, mein' ich, sind wie Pfeile?
Wie das zappelt, zittert, springt,
Wenn der Pfeil in edle Theile
Des Lacerten-Leibchens dringt!
Ach, ihr sterbt dran, arme Wichter,
Oder taumelt wie bezecht!
— "Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter"
Achselzuckt der Vogel Specht.

Schiefe Sprüchlein voller Eile,
Trunkne Wörtlein, wie sich's drängt!
Bis ihr Alle, Zeil' an Zeile,
An der Tiktak-Kette hängt.
Und es giebt grausam Gelichter,
Das dies—freut? Sind Dichter—schlecht?
— "Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter"
Achselzuckt der Vogel Specht.

Höhnst du, Vogel? Willst du scherzen?
Steht's mit meinem Kopf schon schlimm,
Schlimmer stünd's mit meinem Herzen?
Fürchte, fürchte meinen Grimm! —
Doch der Dichter—Reime flicht er
Selbst im Grimm noch schlecht und recht.
— "Ja, mein Herr, Sie sind ein Dichter"
Achselzuckt der Vogel Specht.

#39:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 11.10.2005, 15:53
    —
Ich bin auf der Suche
nach mir selbst
was bis dahin
so aussieht wie ich
ist nur die Verpackung

H.K.Flemming

#40:  Autor: KonstruktWohnort: Im Barte des Propheten BeitragVerfasst am: 11.10.2005, 16:00
    —
Die Geschichte des P.
Als P. noch sehr klein war, fanden ihn alle Menschen lustig. Sie freuten sich, wenn er sich bemerkbar machte. Begrüßten ihn stets wohlwollend und lächelten.

P. wurde allmählich grösser, hatte immer mehr Freude am Leben. Jedoch verstand nicht so ganz, warum er immer häufiger gemieden wurde, wenn er sich bemerkbar machte. Lag es an seiner Art, sich mitzuteilen?

Er verschaffte sich mal leise, mal laut, und manchmal sehr verschwiegen Gehör bei den Menschen. Kein fröhliches Lächeln mehr. Nein im Gegenteil: Seine Anwesenheit wurde häufig mit Stirnrunzeln wahrgenommen. Also überlegte P. sich Überlebensstrategien. Schliesslich wurde er dringend von den Menschen gebraucht. Ohne ihn ging es nicht!

Es machte ihm im Laufe seines Älterwerdens immer mehr Spass, die Menschen durch sein wechselhaftes Auftreten zu überraschen. P. amüsierte sich jedes Mal köstlich über fragende Blicke, gerötete Gesichter und verschämtes Weggucken. Ihm gefiel das verhaltene Schweigen der Menschen sehr!

Viele Jahre später – trainiert durch die Lebenserfahrung und mutiger geworden – wurde er immer unberechenbarer! Die Menschen zeigten ihm immer deutlicher ihre Abneigung. Oft, wenn er sich in seiner Wohnung gestört fühlte durch seinen Vermieter, beschwerte er sich dann auf seine Art und Weise. Ihm konnte nichts geschehen. Er wusste, dass er unkündbar war!

Schon seit längerer Zeit hatte er sich abgewöhnt, sein Erscheinen vorher anzukündigen. Je älter P. wurde, umso mehr Lebensfreude machte sich breit in ihm und war mittlerweile Profi in der Ausübung seiner Darstellungs-Kunst. Er fand es herrlich, unerwartet und selbstverständlich stets zur falschen Zeit, den Menschen seine Anwesenheit zu präsentieren. Er war dann eben ganz plötzlich da!

Ja, P. war unberechenbar geworden. Manchmal sogar richtig bösartig. Aber ihm ging es mit jedem Tag immer besser!

Eines Tages hatte er endlich die endgültige Herrschaft über seinen Vermieter gewonnen. Dieser war mittlerweile ein Greis und zu schwach, sich gegen P. durchzusetzen. Der Gute ahnte ja gar nicht, mit wem er da unter einem Dach zusammenlebte!

Etliche Räumungsklagen hatte P. in vielen Jahren ganz einfach dem Abfalleimer überlassen. P. hatte noch nie eine Schule besucht, geschweige denn konnte er lesen. Er war auch ohne Schulbildung ein kluges Kerlchen. Oh ja.

P. war nämlich ein Pups!

Eva Duwe
http://www.autorenforum-koeln.de/

#41:  Autor: Tegularius BeitragVerfasst am: 11.10.2005, 21:30
    —
Novalis
Das Gedicht

Himmlisches Leben im blauen Gewande
Stiller Wunsch in blassem Schein –
Flüchtig gräbt in bunten Sande
Sie den Zug des Namens ein –

Unter hohen festen Bogen
Nur von Lampenlicht erhellt
Liegt, seitdem der Geist entflogen
Nun das Heiligste der Welt.

Leise kündet beßre Tage
Ein verlornes Blatt uns an
Und wir sehn der alten Sage
Mächtige Augen aufgetan.

Naht euch stumm dem ernsten Tore,
Harrt auf seinen Flügelschlag
Und vernehmt herab vom Chore
Wo weissagend der Marmor lag.

Flüchtiges Leben und lichte Gestalten
Füllten die weite, leere Nacht
Nur von Scherzen aufgehalten
Wurden unendliche Zeiten verbracht –

Liebe brachte gefüllte Becher
Also perlt in Blumen der Geist
Ewig trinken die kindlichen Zecher
Bis der geheiligte Teppich zerreißt.

Fort durch unabsehliche Reihn
Schwanden die bunten rauschenden Wagen
Endlich von farbigen Käfern getragen
Kam die Blumenfürstin allein[.]

Schleier, wie Wolken zogen
Von der blendenden Stirn zu den Füßen
Wir fielen nieder sie zu grüßen
Wir weinten bald – sie war entflogen.

#42: Re: Büdde, büdde, weitermachen,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 12.10.2005, 18:40
    —
*

<center>Bitte weitermachen bravo </center>


*

#43: Re: Büdde, büdde, weitermachen,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 14.10.2005, 23:30
    —
Bin Laden -

- der Vorzeigefeind,
wenn man ihn nicht hätte.
War er mit Bushs doch einst -
ziemlich dick im Fette.

Ob Hussein, Laden
ob andere Konsorten,
als vermeintliche Unheilsverbreiter,
dienten in Wahrheit vielleicht nur -
ähnlich einem apokalyptischen Reiter.

Geschockt


Uuups,,,

#44: Re: Habt Ihr noch'n Gedicht ??? Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 26.10.2005, 17:54
    —
Die Welt braucht Frieden

Frieden - der die Welt erhellt,
frohen Muts zu singen.
Frieden macht die Herzen frei
und läßt die Seelen schwingen.





Man darf doch wohl noch träumen dürfen.

#45:  Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 26.10.2005, 18:54
    —
Wegweiser

Was mich mutlos macht
ist daß es so schwer ist
zu sehen wohin ein Weg geht
zum Recht und zur sicheren Zukunft
aber was mir dann wieder Mut macht
ist daß es so leicht ist
zu sehen wo Unrecht geschieht
und das Unrecht zu hassen

Und auch wenn es nicht leicht ist
gegen das Unrecht zu kämpfen
so verliert man dabei
doch nicht so leicht seine Richtung
denn das Unrecht leuchtet so grell
und verbreitet so starken Geruch
daß keiner die Spur des Unrechts verlieren muß

Wenn der Weg zum Recht und zur Zukunft
dunkel ist und verborgen
dann halte ich mich an das Unrecht
das liegt sichtbar mitten im Weg
und vielleicht wenn ich noch da bin
nach meinem Kampf mit dem Unrecht
werde ich dann ein Stück
vom Weg zum Recht erkennen

Quelle: Erich Fried "Gesammelte Werke", Gedichte 2, Berlin 1993.

#46:  Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 26.10.2005, 19:02
    —
Kinder und Linke

Wer Kindern sagt
Ihr habt rechts zu denken
der ist ein Rechter
Wer Kindern sagt
Ihr habt links zu denken
der ist ein Rechter

Wer Kindern sagt
Ihr habt gar nichts zu denken
der ist ein Rechter
Wer Kindern sagt
Es ist ganz gleich was ihr denkt
der ist ein Rechter
Wer Kindern sagt
was er selbst denkt
und ihnen auch sagt
dass daran etwas falsch sein könnte
der ist vielleicht
ein Linker

#47:  Autor: DominikWohnort: Deutschland BeitragVerfasst am: 26.10.2005, 19:04
    —
Am Beispiel eines Zweiflers

Der Teufel
glaubt sich
nur selten
dass es ihn
wirklich
gibt

Das macht ihn traurig
und hilflos
dann tröstet ihn nichts
als fleißigere Arbeit
und manchmal
sein Lachen

über seinen Bruder
den Herrgott
der scheinbar
noch bei Tag
und Nacht
an sich glaubt

#48:  Autor: koljaWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 26.10.2005, 19:08
    —
Dominik hat folgendes geschrieben:
Kinder und Linke
[...]
Wer Kindern sagt
was er selbst denkt
und ihnen auch sagt
dass daran etwas falsch sein könnte
der ist vielleicht
ein Linker

Schönes Gedicht.

#49:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 27.10.2005, 13:29
    —
Doktrin

Schlage die Trommel und fürchte dich nicht,
Und küsse die Marketenderin!
Das ist die ganze Wissenschaft,
Das ist der Bücher tiefster Sinn.

Trommle die Leute aus dem Schlaf,
Trommle Reveille mit Jugendkraft,
Marschiere trommelnd immer voran,
Das ist die ganze Wissenschaft.

Das ist die Hegelsche Philosophie,
Das ist der Bücher tiefster Sinn!
Ich hab sie begriffen, weil ich gescheit
Und weil ich ein guter Tambour bin!

Heinrich Heine

#50: Alles singt: Die Sonne scheint heller,,,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 31.10.2005, 12:06
    —
Die Sonne scheint heller,
Die Beeren wachsen schneller,
Der Rücken schmerzt vom Bücken,
Die Mücken störn beim Pflücken.

Die Sonne scheint heller,
Die Kinder singen schneller,
Sie brauchen schöne Lieder.
Dann singen sie auch wieder!

Die Sonne scheint heller,
Die Platte dreht sich schneller,
So wird sie nie verstaubt sein,
Mitsingen soll erlaubt sein.

Die Sonne scheint heller,
Der Kuckuck der ruft schneller,
Sehr bald, oh wie betrüblich,
Ist Singen nicht mehr üblich.

Die Sonne scheint heller,
Die Erde dreht sich schneller,
Wir fliegen zu den Sternen,
Doch erst woll’n wir gut lernen.




„Erfindet weitere Strophen“, schrieb
Johanna Neumann einst unter ihr Lied.
Na, da laßt Euch mal was einfallen.






Gut,
mache den Anfang, also:

Die Sonne scheint heller,
Mein Rädchen dreht sich schneller,
Es ist vom Onkel Frieder,
Der kauft mir keines wieder.

#51:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 31.10.2005, 13:43
    —
Durchs wilde Kapalkistan

Eine Sozialstudie


Der Mitmensch, dessen Existenz
des Stils entbehrt, des Charmes, der Würde
der Anmut und Geschmack vermeidet
und zwar mit Konsequenz
der ist nur allzusehr vertraut
und außerdem zu laut.

#52:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 31.10.2005, 13:50
    —
Wie ich einmal Mitarbeiter eines
angesehenen deutschen Konzerns war



Der Morgen graut, doch lang bevor er endet
ist der Tag schon kurz vor Acht
nach einer viel zu kurzen Nacht
geistlos im Büro verschwendet.

Mies ist der Kaffee, nur zäh verrinnt die Zeit
längst aufgebraucht die Schokotafel
und mancher nervt durch sein Geschwafel
und zum Mittag ist es weit.

Feierabend – was wäre mir jetzt lieber?
doch sind noch allzuviele Stunden
mit sinnentleertem Tun gebunden
na los, Tag – geh vorüber!

#53:  Autor: HannibalWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 31.10.2005, 13:58
    —
Mit 7 und 8 Jahren habe ich gerne Reime und Gedichte geschrieben. Das Meiste davon ist verloren und ich kann mich kaum noch erinnern. Aber einen Reim habe ich immer noch im Kopf:

Zitat:

Ja, der rote Superheld,
der reist immer um die Welt,
und ihn kann keiner besiegen,
denn er kämpft nur gegen Ziegen.


Dabei habe ich meinen ebenfalls zu dieser Zeit, eigenen, erfundenen Helden, welchen ich "der rote Superheld" nannte, teilweise unbewusst verarscht. Trotzdem mochte ich dieses Reimchen und habe sehr gerne Geschichten über den roten Superhelden geschrieben.

Der rote Superheld war anfangs ein einfaches rotes Männlein. Später war es ein roter Vogelmensch mit gelbem Schnabel. Noch später kamen Allienaugen hinzu. Aber als ich in eine neue Schule, diese doofe Pseudo-AHS kam, wurde das Ganze von den anderen nur noch verspottet, sowohl von den Schülern, wie auch von den Lehrern. Und immer wieder gab es Schikanen. Als die Klasse sich einmal im Deutschunterricht sich einen Helden auszudenken hatte, haben mir die Lehrer verboten, den roten Superhelden dazu zu benutzen, unter dem Vorwand, ich sollte mir nun einen eigenen Helden erfinden. Diese eine Lehrerin, die das tat schien wirklich manches Mal Spaß daran zu haben, den jede Freude der Schüler am Unterricht zu vermiesen...

#54:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 31.10.2005, 14:02
    —
Hannibal hat folgendes geschrieben:
Als die Klasse sich einmal im Deutschunterricht sich einen Helden auszudenken hatte, haben mir die Lehrer verboten, den roten Superhelden dazu zu benutzen, unter dem Vorwand, ich sollte mir nun einen eigenen Helden erfinden.

Möglicherweise bist du ihnen schon mit dem roten Superhelden zu sehr auf den Senkel gegangen?

#55:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 08.11.2005, 11:46
    —
twilight
when
2
are
1
between
night
and day
between
you
and me

#56: Auf der Erde blühen Blumen,,,,,,,,,, Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 08.11.2005, 14:25
    —
1. Auf der Erde blühen rose rose rose
baut man Städte groß und schön;
doch was gibt es auf dem Monde,
was mag dort indes geschehn?
Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
alles dreht sich, nichts bleibt stehn.
Laßt uns fahren, laßt uns fliegen,
Mond und Sterne zu besehn!


2. Unser Flugschiff, die Rakete,
ist noch schneller als der Wind.
Weiter als wir denken können,
saust sie mit uns fort geschwind.
Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
alles dreht sich, nichts bleibt stehn.
Laßt uns fahren, laßt uns fliegen,
Mond und Sterne zu besehn!


3. Guten Tag, du lieber Mondmann,
liebe Sonne, sei gegrüßt!
rufen wir und reisen weiter,
bis kein Stern mehr fremd uns ist.
Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
alles dreht sich, nichts bleibt stehn.
Laßt uns fahren, laßt uns fliegen,
Mond und Sterne zu besehn!


4. Und wir pflanzen unsre Blumen,
bauen Städte, groß und schön,
auf den Sternen, all den fernen,
die wir hoch am Himmel sehn.
Ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
alles dreht sich, nichts bleibt stehn.
Laßt uns fahren, laßt uns fliegen,
Mond und Sterne zu besehen!




Anne Geelhaar
Hans Sandig

#57:  Autor: SpekulatiaWohnort: ja BeitragVerfasst am: 11.11.2005, 16:18
    —
Hannibal hat folgendes geschrieben:
Ja, der rote Superheld,
der reist immer um die Welt,
und ihn kann keiner besiegen,
denn er kämpft nur gegen Ziegen.

Showdance

@Ralf Rudolfy: Gedicht erinnert mich an mein Praktikum Mit den Augen rollen Bitte nicht!

...

Mama sagt, sie ist halt schüchtern
Und Papa sagt, sie ist noch klein
Mein Lehrer sagt, so ist sie eben
Dann kann sie auch nicht anders sein

Wenn sie so was von mir sagen
senke ich mein Haupt und schweig
Demut ist eine hohe Tugend
und ich bin dazu bereit

Hör was andre Menschen sagen
hör es dir an, sie haben Recht
Und sei nicht so egoistisch
Stolz und Hochmut sind nur schlecht

Auf die rechte, auf die linke
Schläge im Zwei-Vierteltakt
Doch Kritik ist stets berechtigt
Jedes Urteil ist ein Fakt

Wenn dein Stolz auch protestiert
Denk daran: Sie haben Recht
Und sei nicht so egostisch
Stolz ist Hochmut - das ist schlecht.

Was ich denke? Ich bin schüchtern,
introvertiert und noch ganz klein
so was kann man wohl nicht ändern
wie könnt ich jemals anders sein?

#58:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 11.11.2005, 18:06
    —
Spekulatia hat folgendes geschrieben:
Hannibal hat folgendes geschrieben:
Ja, der rote Superheld,
der reist immer um die Welt,
und ihn kann keiner besiegen,
denn er kämpft nur gegen Ziegen.

Showdance

@Ralf Rudolfy: Gedicht erinnert mich an mein Praktikum Mit den Augen rollen Bitte nicht!

...

Mama sagt, sie ist halt schüchtern
Und Papa sagt, sie ist noch klein
Mein Lehrer sagt, so ist sie eben
Dann kann sie auch nicht anders sein

Wenn sie so was von mir sagen
senke ich mein Haupt und schweig
Demut ist eine hohe Tugend
und ich bin dazu bereit

Hör was andre Menschen sagen
hör es dir an, sie haben Recht
Und sei nicht so egoistisch
Stolz und Hochmut sind nur schlecht

Auf die rechte, auf die linke
Schläge im Zwei-Vierteltakt
Doch Kritik ist stets berechtigt
Jedes Urteil ist ein Fakt

Wenn dein Stolz auch protestiert
Denk daran: Sie haben Recht
Und sei nicht so egostisch
Stolz ist Hochmut - das ist schlecht.

Was ich denke? Ich bin schüchtern,
introvertiert und noch ganz klein
so was kann man wohl nicht ändern
wie könnt ich jemals anders sein?


Wer hat das geschrieben?
Das ist hübsch. bravo

#59:  Autor: maracuja BeitragVerfasst am: 11.11.2005, 18:10
    —
fällt mir gerade so ein:

der begriff "unanwesend" für "nicht anwesend" stammt von heinz erhardt, der bekannt war für seine kleinen wortschöpfungen.

#60:  Autor: Wendor BeitragVerfasst am: 11.11.2005, 19:28
    —
maracuja hat folgendes geschrieben:
fällt mir gerade so ein:

der begriff "unanwesend" für "nicht anwesend" stammt von heinz erhardt, der bekannt war für seine kleinen wortschöpfungen.


Auch vom Heinz Erhardt:


Man nehme

Seit frühester Kindheit, wo man froh lacht,
verfolgt mich dieser Ausspruch magisch:
Man nehme ernst nur das, was froh macht,
das Ernste aber niemals tragisch!



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