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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#32706) Verfasst am: 25.09.2003, 08:06 Titel: Film über Martin Luther |
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Zitat: | Till wollte einen Film drehen, der ein Massenpublikum erreicht. In 400 Kinos wird er in den USA am Freitag anlaufen. Seit Tagen schon wird auf vielen TV-Stationen für den Streifen geworben. Er soll auch für den Reformator einnehmen, der seine Macht durch einen unerschütterlichen Glauben bezog, der mit der Übersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche die Welt revolutionierte und den Zugang des breiten Volkes zum Evangelium ermöglichte. Die deutsche Sprache und das Deutsche als Synonym für freiheitliche Werte und Zivilcourage - über diese Botschaft in den USA freuten sich die anwesenden deutschen Diplomaten sicher am meisten. |
WAZ vom 25.9.03
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#32709) Verfasst am: 25.09.2003, 08:40 Titel: Re: Film über Martin Luther |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Till wollte einen Film drehen, der ein Massenpublikum erreicht. In 400 Kinos wird er in den USA am Freitag anlaufen. Seit Tagen schon wird auf vielen TV-Stationen für den Streifen geworben. Er soll auch für den Reformator einnehmen, der seine Macht durch einen unerschütterlichen Glauben bezog, der mit der Übersetzung der Heiligen Schrift ins Deutsche die Welt revolutionierte und den Zugang des breiten Volkes zum Evangelium ermöglichte. Die deutsche Sprache und das Deutsche als Synonym für freiheitliche Werte und Zivilcourage - über diese Botschaft in den USA freuten sich die anwesenden deutschen Diplomaten sicher am meisten. |
WAZ vom 25.9.03 |
Dann wird dort Luthers Hetze gegen Juden, gegen aufstaendische Bauern usw. wohl so nicht vorkommen:
Zitat: | -------------------------------------------------------------
"Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland
die Synagogen... In dieser Stunde musz die Stimme des
Mannes gehoert werden, der als der deutsche Prophet im 16.
Jahrhundert einst aus Unkenntnis als Freund der Juden begann,
der, getrieben von seinem Gewissen, getrieben von Erfahrungen und
der Wirklichkeit, der groeszte Antisemit seiner Zeit
geworden ist, der Warner seines Volkes wider die Juden."
Martin Sasse, Ev. Landesbischof von Thueringen 1938
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als besondere Zugabe von der evangelischen Landeskirche:
Nr. 17
Kirchliches Amtsblatt
fuer Mecklenburg
Jahrgang 1938
Ausgegeben S c h w e r i n, Donnerstag, den 24. November 1938 [!]
I n h a l t:
B e k a n n t m a c h u n g e n :
249) Ein Mahnwort zur Judenfrage.
I. Bekanntmachungen.
249) G. Nr. /24/II 5 h
Ein Mahnwort zur Judenfrage.
Seit einigen Tagen mehren sich beim Oberkirchenrat aus den Reihen des
Kirchenvolks unserer Landeskirche Anfragen, die sich auf die letzten
Masznahmen des deutschen Volkes [!] gegen das Judentum beziehen und
vom christlichen und kirchlichen Standpunkt her eine klare Stellungnahme
zur Judenfrage erwarten.
Wer sich der Seelenhaltung weiter Kreise des deutschen Volkes aus den
letzten Jahren des Weltkrieges noch zu erinnern vermag, weisz, dasz sich
damals das deutsche Volk in seiner Beurteilung militaerischer
und politischer Vorgaenge weithin von Erwaegungen leiten
liesz, die einseitig den Standpunkt der Einzelpersoenlichkeit
als Maszstab gelten lieszen. Ohne den Dingen auf den Grund
zu gehen, nahm man Vorkommnisse, die ganz gewisz menschlich
bedauerlich waren, etwa den Untergang der Lusitania oder das
Ernaehrungselend in der Heimat mit seinen den Einzelnen schwer
treffenden Folgen, als alleiniges Kriterium, nach dem man die
Politik auszurichten wuenschte. Unter dem Motto: "Nicht der
Moerder, sondern der Ermordete ist schuldig" hat das
Weltjudentum [!] 1918 seinen Krieg gegen das Zweite Reich gewonnen,
durch seine Greuelpropaganda den Widerstandswillen der Nation
untergraben und schlieszlich im deutschen Zusammenbruch alle
politischen und kulturellen Kommandohoehen in Deutschland besetzt.
Das an seiner Michelei zugrunde gegangene deutsche Volk aber wurde,
weil es mit seinen Peinigern Mitleid gehabt hatte, mitleidlos erprszt
und ausgesogen, bis es nach furchtbarsten Erfahrungen langer Jahre den
Weg zu sich selber [!] zurueckfand. Es ist noetig, sich diese Tatsachen
immer wieder vor Augen zu stellen.
Was ist nun von der Kirche D. Martin Luthers her angesichts der
gegenwaertigen Situation zu sagen? Zunaechst musz man Bezug nehmen auf
die Ausfuehrungen des deutschen Reformators aus den Jahren seiner Reife,
die das Ergebnis der Erfahrungen seines Lebenskampfes darstellen. In D.
Martin Luthers Schrift "Von den Jueden und ihren Luegen" vom Jahre 1543
heiszt es unter anderem:
"Was wollen wir Christen nun tun mit diesem verworfenen,
verdammten Volk der Juden? Zu leiden ist's uns nicht,
nachdem sie bei uns sind und wir solch Luegen, Laestern und
Fluchen von ihnen wissen, damit wir uns nicht teilhaftig
machen aller ihrer Luegen, Flueche und Laesterungen. So
koennen wir das unloeschliche Feuer goettlichen Zorns nicht
loeschen noch die Juden bekehren. Ich will meinen treuen Rat
geben:
Erstlich, dasz man ihre Synagogen und Schulen mit Feuer
anstecke, und, was nicht verbrennen will, mit Erde
ueberhaeufe und beschuette, dasz kein Mensch einen Stein oder
Schlacke davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun
_unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren_, damit Gott sehe,
dasz wir Christen seien und solch oeffentlich Luegen, Fluchen
und Laestern seines Sohnes und seiner Christen wissentlich nicht
geduldet noch gebilligt haben.
Zum anderen, dasz man auch ihre Haeuser desgleichen
zerbreche und zerstoere; denn sie treiben eben dasselbe
darinnen, was sie in ihren Schulen treiben. Dafuer mag man sie
etwa unter ein Dach oder Stall tun, wie die Zigeuner [!],
auf dasz sie wissen, sie seien nicht Herren in unserem Land,
wie sie ruehmen.
Zum dritten, dasz man ihnen nehme all ihre Betbuechlein
und Talmudisten, darin solche Abgoetterei, Luegen, Fluch und
Laesterung gelehrt wird.
Zum vierten dasz man ihren Rabbinern bei Leib und Leben[!]
verbiete, hinfort zu lehren; denn solch Amt haben sie mit allem
Recht verloren.
Zum fuenften, dasz man den Juden das Geleit und Strasze
ganz und gar aufhebe; denn ihr sollt sie nicht schuetzen, es sei
denn, ihr wolltet vor Gott aller ihrer Greuel teilhaftig sein.
Zum sechsten, dasz man ihnen den Wucher verbiete. Alles
was sie haben, haben sie uns geraubt durch ihren Wucher.
Zum siebenten, dasz man den jungen starken Juden und
Juedinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken,
Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweisz der Nasen,
wie Adams Kindern auferlegt ist.
Was wollen wir armen Prediger indes tun? Wir wollen glauben, dasz
unser Herr Jesus Christus wahrhaftig sei, der von solchen Juden,
die ihn nicht annahmen, sondern kreuzigten [!], ein solch Urteil
spricht: Ihr seid Schlangengezuecht und Teufelskinder! - Nun
werden uns unsere Herrschaften und alle solche barmherzigen
Heiligen, die den Juden wohlwollen, zum wenisten den Raum lassen,
dasz wir glauben moegen Jesus Christus unserem Herrn, der freilich
alle Herzen besser kennt als solche barmherzigen Heiligen, dasz
diese Juden muessen Schlangengezuecht und Teufelskinder sein, die
uns ebenso viel Gutes goennen, wie ihr Vater, der Teufel. Wer nun
Lust hat, solche giftigen Schlangen und Teufel, die aergsten
Feinde Christi und unser aller, zu beherbergen und zu ehren, der
lasse sich diese Juden treulich befohlen sein und ruehme sich
danach, er sei barmherzig gewesen, habe den Teufel und seine
jungen Teufel [!] gestaerkt, zu lastern unseren lieben Herrn.
So ist er dann ein vollkommner Christ voller Werke der
Barmherzigkeit, die ihm Christus belohnen wird am juengsten Tage
mit den Juden im ewigen hoellischen Feuer."
Und in der letzten Lutherpredigt vom 15. Februar 1546 sind folgende
Ausfuehrungen enthalten:
"Nun ist's mit den Juden also getan, dasz sie unseren Herrn
Jesum Christum nur taeglich laestern und schaenden. Weil sie
das tun und wir das wissen, so wollen wir es nicht leiden. Denn
wenn ich den bei mir leide, der den Herrn Christum schaendet,
laestert und verflucht, so mache ich mich fremder Suenden
teilhaftig. So ich doch an meinen eigenen Suenden genug habe,
darum sollt ihr Herren sie nicht leiden, sondern sie wegtreiben. -
Anders wird nichts daraus; denn sie treiben es zu arg, sie sind
unsere oeffentlichen Feinde, hoeren nicht auf, unseren Herrn Jesum
Christum zu laestern, heiszen die Jungfrau Maria eine Hure,
Christum ein Hurenkind. Uns heiszen sie Wechselbaelge und,
wenn sie uns koennten alle toeten, so taeten sie es gerne.
Darum seid unverworren mit ihnen als mit denen, die da nicht
anders bei euch tun, denn dasz sie unseren lieben Herrn Jesum
Christum greulich laestern, stehen uns nach Leib, Leben, Ehre
und Gut. -
Darum bitte ich, wollet euch fremder Suende nicht
teilhaftig machen. Ihr habt genugsam Gott zu bitten, dasz er
euch gnaedig sei und euer Regiment erhalte.
Das habe ich als ein Landskind euch zur Warnung wollen
sagen zuletzt, dasz ihr euch fremder Suenden nicht teilhaftig
macht. Denn ich meine es ja gut und treulich mit euch allen."
Wir sehen, schon D. Martin Luther bekaempft, und zwar gerade aus
christlichen Beweggruenden, mit aller Entschiedenheit das heute
hauptsaechlich im Bereich der westeuropaeischen Zivilisation verbreitete
und im Grunde krankhafte Mitleidsgefuehl, das auf Grund falsch
verstandener pseudochristlicher Humanitaetsvorstellungen sich
darueber erregt, dasz sich der Moerder beim Schaechten
seines Opfers in den Finger geschnitten hat und nun nach dem Arzt
schreit. Luther dagegen wuenscht, dasz unser Mitleid dem
Opfer gelten soll, und der Richtigkeit dieses Standpunktes kann sich
niemand verschlieszen, der wirklich etwas vom Christentum weisz.
_Kein im christlichen Glauben stehender Deutscher kann, ohne der guten_
_und sauberen Sache des Freiheitskampfes der deutschen Nation gegen den_
_juedischen antichristlichen Weltbolschewismus untreu zu werden, die_
_staatlichen Masznahmen gegen die Juden im Reich, insbesonder [sic] die_
_Einziehung juedischer Vermoegenswerte bejammern. [sic!] Und den_
_maszgebenden Vertretern von Kirche und Christentum im Auslande muessen_
_wir ernstlich zu bedenken geben, dasz der Weg zur juedischen_
_Weltherrschaft stets ueber grauenvolle Leichenfelder fuehrt._
Im Kleinen wie im Groszen!
Angefangen von der juedischen Wucherherrschaft, die ungezaehlte
Bauern und Handwerker als letzten Ausweg zum Strick greifen liesz,
ueber die Schande des Blutes an deutschen Maedchen, die um
kargen Brotes willen von ihren juedischen Arbeitgebern zur
Preisgabe ihrer Ehre gezwungen wurden (vergl. den Ausspruch des
juedischen Reichstagsabgeordneten Singer), bis zur Abschlachtung
von Millionen christlicher Maenner, Frauen und Kinder [!]
bei Errichtung der juedischen Gewaltherrschaft ueber die
christlichen Voelker des Sowjetstaates! Erst wenige Jahre sind
vergangen seit der Zeit, wo die juedischen Machthaber in
Deutschland kaltherzig durch die von Walter Rathenau kuenstlich
heraufgefuehrte Inflation das ehrliche deutsche Buergertum
enteignen und der Verelendung preisgeben lieszen und den
deutschen Bauer wie den deutschen Arbeiter durch immer erneute
Wirtschaftskrisen in Hunger und Not jagten. An allen internationalen
Konferenztischen, von Versailles angefangen, haben die Juden
gesessen, immer bereit, das deutsche Volk and den Meistbietenden zu
verkaufen. [sic!]
Angesichts aller dieser Tatsachen und bitteren Erfahrungen kann
nicht mehr zweifelhaft sein, dasz unser christliches Mitgefuehl denen,
die unter die Raeuber gefallen sind, zu gelten hat, den vom
Judentum betrogenen und ausgebeuteten Voelkern Europas, nie und
nimmer aber ihren Ausbeutern und Henkern, den Juden.
Darueber hinaus muessen wir aber auch das eine klar erkennen: Der
Kampf gegen das Judentum ist zugleich eine Lebensfrage fuer die
deutsche Seele. Das juedische Gift der Zersetzung musz aus
dem deutschen Volke restlos ausgeschieden werden, wenn anders das
Reich seine Sendung [sic!] erfuellen soll. Noch wagt sich der
juedische Geist immer wieder hier und dort hervor. Hinter der Maske
voelkischer Unbedingtheit lebt er als antichristlicher "arteigener Glaube"
weiter und traegt damit die juedisch-voelkischen
Lebensnotwendigkeiten in den Lebensraum unseres blut- und
bodengebundenen zu innerst christlichen Volkes hinein. Mit
voelkischen Vorzeichen versehen, bricht damit der vom echten
volksbewuszten Geiste deutscher Seelenhueter laengst
ueberwundene juedische Materialismus in der Form der Gottes-
und Christusfeindschaft wieder durch unter Anwendung der gleichen
Mittel, gegen die das erwachte Deutschland schon vor 1933 zum Kampf
auf Leben und Tod angetreten ist. Und leider gewahrt man gerade bei
denen, die der Kirche den Vorwurf der Judenhoerigkeit machen,
oft eine erschreckende Verirrung in den juedischen Geist der
Ehrfurchtslosigkeit gegen alles, was unzaehligen deutschen
Menschen heilig war und ist. Wo die Gewissens- und Glaubensfreiheit
auch nur im geringsten gefaehrdet wird, herrscht nicht deutsche
Froemmigkeit, sondern juedische Unduldsamkeit. Im
kirchlichen Raum wiederum erwaechst uns die unabweisbare
Pflicht, fuer die Entjudung des religioesen Erbes unseres
Volkes alle Kraefte einzusetzen. Hier gilt es, gegenueber
dem Unwesen eines judenchristlichen Dogmatismus die Kraefte der
christlichen Liebe freizumachen. Und dieses Ziel ist nur zu
erreichen, wenn es gelingt, zuvor die Schranken klerikaler, im
Grunde juedischer Intoleranz niederzureiszen.
An die Herren Geistlichen der evangelisch-lutherischen Kirche
Mecklenburgs aber ergeht hiermit die Aufforderung, unverzueglich
in diesen entscheidungsvollen Tagen und in den vor uns liegenden
Monaten, getreu dem Vermaechtnis unseres Reformators D. Martin Luther,
ihre Verkuendigung in Predigt und Seelsorge so auszurichten, dasz die
deutsche Seele keinen Schaden leidet und den deutschen Menschen dazu
verholfen wird, dasz sie ohne falsche Gewissensbeschwerung [sic!]
getrost alles daran setzen, eine Wiederholung der Zersetzung des
Reiches durch den juedischen Ungeist von innen her fuer alle
Zeiten unmoeglich zu machen. Wie unser Herr Jesus Christus
selbst ausdruecklich bestaetigt hat, ist des Menschen
Naechster der, der die Barmherzigkeit an ihm tat (Luk. 10, 29-37).
An unserm deutschen Volk aber, mit dem wir als seine Glieder
unloeslich verbunden sind, hat die Barmherzigkeit getan nicht
der Jude, sondern Adolf Hitler [sic!!]. Dem Fuehrer gilt daher unsere
Liebe als unserem Naechsten, ihm unsere unverbruechliche Gefolgschaft und
Treue auch in dem dem deutschen Volke aufgetragenen Kampf gegen die Juden!
Schwerin, den 16. November 1938.
Der Oberkirchenrat.
Schultz.
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_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#32710) Verfasst am: 25.09.2003, 08:50 Titel: |
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Der Luther-Kult, wie er zum Beispiel im evangelischen Religionsunterricht (an schleswig-holsteinischen Schulen) betrieben wird, hat schon was faszinierendes. Ich fand es als Kind immer ungerecht, daß die Katholiken soviele Heilige haben, und für die Evangelischen nichtmal der Luther heilig gesprochen wurde.
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Xerxes undefinierbar
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 253
Wohnort: Halle (Saale)
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(#39405) Verfasst am: 11.10.2003, 23:52 Titel: Re: Film über Martin Luther |
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Hi Sermon!
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Dann wird dort Luthers Hetze gegen Juden, gegen aufstaendische Bauern usw. wohl so nicht vorkommen:
Zitat: | -------------------------------------------------------------
"Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag
[...]
Schwerin, den 16. November 1938.
Der Oberkirchenrat.
Schultz.
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Dein geposteter Text wäre ideal für meinen "Anti"-Luther-Flyer (muß bis Ende des Monats fertig sein). Liegt auf dem Text ein Copyright?
Gruß,
Xerxes
_________________ Proavis, keep in mind, was a precursor of birds, not a prehistoric rental car!
The hypothetical cat unmistakably felt the heavy doctor.
Es ist Perversion, das Leid in der Welt auf den Verzehr einer subtropischen Baumfrucht zu fixieren.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#39410) Verfasst am: 12.10.2003, 00:08 Titel: Re: Film über Martin Luther |
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Xerxes hat folgendes geschrieben: | Hi Sermon!
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Dann wird dort Luthers Hetze gegen Juden, gegen aufstaendische Bauern usw. wohl so nicht vorkommen:
Zitat: | -------------------------------------------------------------
"Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag
[...]
Schwerin, den 16. November 1938.
Der Oberkirchenrat.
Schultz.
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Dein geposteter Text wäre ideal für meinen "Anti"-Luther-Flyer (muß bis Ende des Monats fertig sein). Liegt auf dem Text ein Copyright?
Gruß,
Xerxes |
Nein. Das ist ein historisches Dokument. Allerdings sind die diversen "[sic!]" und "[!]" Kommentar von mir und sollten besser entfernt werden.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Xerxes undefinierbar
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 253
Wohnort: Halle (Saale)
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(#39411) Verfasst am: 12.10.2003, 00:16 Titel: Re: Film über Martin Luther |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Nein. Das ist ein historisches Dokument. Allerdings sind die diversen "[sic!]" und "[!]" Kommentar von mir und sollten besser entfernt werden. |
Da mir zwei Din-A4-Seiten zur Verfügung stehen, muß ich den Text sowieso kürzen. Lebenslauf und berüchtigte Zitate von Luther habe ich schon. Jetzt fehlen nur noch die Auswirkungen von Luther "Ideologien" auf die Gesellschaft.
Zu Mutter Teresa könnte man auch sowas anfertigen (unter bezug auf www.mutter-teresa.info).
_________________ Proavis, keep in mind, was a precursor of birds, not a prehistoric rental car!
The hypothetical cat unmistakably felt the heavy doctor.
Es ist Perversion, das Leid in der Welt auf den Verzehr einer subtropischen Baumfrucht zu fixieren.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#39854) Verfasst am: 13.10.2003, 16:35 Titel: |
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Wann soll der Film überhaupt starten?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#39858) Verfasst am: 13.10.2003, 16:40 Titel: |
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Danke.
@Xerxes: So der Flyer rechtzeitig fertig wird helfe ich dir hier in der Gegend gerne beim Verteilen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Xerxes undefinierbar
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 253
Wohnort: Halle (Saale)
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(#40095) Verfasst am: 14.10.2003, 00:26 Titel: |
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riptor hat folgendes geschrieben: | Danke.
@Xerxes: So der Flyer rechtzeitig fertig wird helfe ich dir hier in der Gegend gerne beim Verteilen. |
Danke für das Angebot. Zum einen wird es, wie ich es jetzt sehe, kein kleiner Flyer, sondern ein doppelseitiges "Aufklärungsschreiben" im DIN A4-Format (es sei denn, ich kürze rabiat noch was). Zum anderen ist es nur auf M. Luther bezogen (Titel: "Der Hitler des 14. Jhr. - Die andere Seite des Martin Luther"), da dieser Mann quasi von den Evangelen hier in S-A als Heiliger angesehen wird (super Vorbild, ec.), und andere Facetten (das wahre gesicht des M. Luther) nicht gesehen werden. Sicherlich könnte man das Thema Antisemitismus in den christlichen Großsekten noch vertiefen, aber das würde den Rahmen sprengen. Wenn der Flyer fertig ist (kurz vor Ende des Monats), werde ich mal was rüberschicken ...
Im Gegenzug werde ich den Freien Geist http://www.freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=1142 an der Uni Halle einführen. Außerdem hätte ich auch eine Idee für einen Text im FG 0?/04 (Workshop: Wir basteln uns unser eigenes Blutwunder).
_________________ Proavis, keep in mind, was a precursor of birds, not a prehistoric rental car!
The hypothetical cat unmistakably felt the heavy doctor.
Es ist Perversion, das Leid in der Welt auf den Verzehr einer subtropischen Baumfrucht zu fixieren.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#40113) Verfasst am: 14.10.2003, 01:29 Titel: |
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Xerxes hat folgendes geschrieben: | Zum anderen ist es nur auf M. Luther bezogen (Titel: "Der Hitler des 14. Jhr. - Die andere Seite des Martin Luther"), |
Nicht nur die Datierung ist etwas probematisch.
Das Eine laesst sich leicht korrigieren, das Andere ist schwerwiegender.
Es ist schon eine Pest, wie heutige Sachverhalte immer oefter mit dem ultimativen Nazi-Vergleich polemisiert werden. Hitler quasi historisch auch noch in der Zeit rueckwaerts zu verlaengern, macht die Absurditaet dieser Nutzanwendung besonders deutlich.
Luther war eben kein rassistischer Antisemit, sondern ein christlicher Antijudaist. Er haette sich ueber jeden zum Christentum konvertierten Juden gefreut. Den Nazis war die Konfession der Juden egal. Luther ging es um Beseitigung des Judentums durch Bekehrung, den Nazis um Ermordung saemtlicher Menschen juedischer Herkunft. Das ist - so infam das Erstere bereits ist - doch ein qualitativer Unterschied! [Im zeitgenoessischen Spanien wurde den Juden die auferzwungene Konversion zum Katholizismus nicht geglaubt und diese allesamt 1492 enteignet und aus Spanien vertrieben. Danach kam im spanischen Nationalismus/Katholizismus die Formel vom "reinen spanischen Blut" auf - gerichtet gegen die protestantischen Niederlaender. Die Trennung in "christlicher Antijudaismus" und "rassistischer Antisemitismus" ist also durchaus nicht so einfach moeglich, wie dies Christen gerne exculpatorisch beanspruchen.]
Dasz der christliche Antijudaismus selbst moerderische Konsequenzen hatte - wie in Luthers Hetze gegen Juden ja explizit gefordert! - und dem Antisemitismus historisch den Weg bereitet hat, sollte aber nicht dazu verfuehren, Luther simpel zu einem Hitler zu erklaeren. Der Vergleich hinkt ja auch an anderer Stelle. Luther war kein Parteifuehrer, kein Diktator. Ihm standen keine paramilitaerischen und militaerischen Truppen zur Verfuegung. Er war auf den Schutz wohlgesonnener Landesherren angewiesen. Und seine Hetze gegen die aufstaendigen Bauern waren der entsprechende Dank.
Luther sollte als das kritisiert werden, was er in seiner Zeit und darueber hinaus im Christentum war. Das ist alles schon schlimm genug und braucht der Hitlergleichsetzung nicht.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Alzi registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken
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(#40128) Verfasst am: 14.10.2003, 04:07 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Luther war eben kein rassistischer Antisemit, sondern ein christlicher Antijudaist. |
Naja, die Rassenlehre der Nazis mit ihren Untermenschen spielte bei Luther wohl keine Rolle.
Aber nichts desto Trotz war Martin Luther ein scharfer Judenhetzer.
Aus dem NT kann sein Judenhaß wohl kaum stammen, denn der imaginäre Jude "Jesus" soll laut Lutherübersetzung deutlich gemacht haben, daß seine imaginäre Kreuzigung mit Billigung eines imaginären Judengottes geschah.
Damals war es eben nicht die "Rasse", sondern Luther hatte andere Gründe für seinen Haß.
In der praktischen Auswirkung zeigen sich jedoch keine erkennbaren Unterschiede.
_________________ Wer heilt hat recht!
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Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
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(#40131) Verfasst am: 14.10.2003, 04:26 Titel: |
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@Xerxes:
Hier ein Link zu einer kritschen Betrachtung Luthers.
http://www.kirchenopfer.de/dokumentation/02_luther.html
Vorsicht: Die Quelle (www.kirchenopfer.de) steht mit der Sekte Universelles Leben im Zusammenhang. Was aber nicht den Informationsgehalt dieser Seite mindern sollte.
_________________ 42
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#40139) Verfasst am: 14.10.2003, 08:45 Titel: |
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Alzi hat folgendes geschrieben: | Sermon hat folgendes geschrieben: | Luther war eben kein rassistischer Antisemit, sondern ein christlicher Antijudaist. |
Naja, die Rassenlehre der Nazis mit ihren Untermenschen spielte bei Luther wohl keine Rolle.
Aber nichts desto Trotz war Martin Luther ein scharfer Judenhetzer.
Aus dem NT kann sein Judenhaß wohl kaum stammen, denn der imaginäre Jude "Jesus" soll laut Lutherübersetzung deutlich gemacht haben, daß seine imaginäre Kreuzigung mit Billigung eines imaginären Judengottes geschah. |
Der von Luther problemlos uebersetzte Vorwurf des "Jesusmordes" seitens des Evangelisten ist hier aber gar nicht entscheidend. Die Juden weisen "die Botschaft Christi" zurueck. Damit ist die Legitimitaet des Zweifels in der Welt, fuer den es aber doch gar keinen Platz geben darf.
Zitat: | Damals war es eben nicht die "Rasse", sondern Luther hatte andere Gründe für seinen Haß.
In der praktischen Auswirkung zeigen sich jedoch keine erkennbaren Unterschiede. |
Das ist so eben nicht richtig (s.o.). So schlimm unter christlicher Herrschaft gesetzliche und gesellschaftliche Diskriminierung, gelegentliche Enteignung und Vertreibung sind - bis hin zu einzelnen Mordaktionen -; die systematische Eroberung Europas zur systematischen staatlichen Erfassung von Juden nach "Rassekriterien", deren Transport zu Vernichtungslagern zum dortigen Massenmord; das Zusammenwirken von SS, Polizei und Wehrmacht, auf der Basis verbrecherischer Befehle, zur systematischen Ermordung von Juden in den eroberten Gebieten insbes. Osteuropas, - das hatte dann doch noch eine andere Dimension. Darin wurden einige solcher Menschen, die Juden als Zwangsarbeiter fuer die Wehrmacht einsetzten und damit vor der Ermordung bewahrten bereits posthum zu "Gerechten unter den Voelkern".
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#40250) Verfasst am: 14.10.2003, 15:21 Titel: |
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Uni Halle ist dann wohl auch eingenommen.
Texte für den FG sind natürlich immer willkommen.
Was den Titel des Flugblattes angeht: Ich bin hier nicht so empfindlich und denke, es könnte als polarisierender Aufmacher sehr gut funktionieren.
Hitler hielt, wenn mich nicht alles täuscht, Luther für eines seiner großen Vorbilder, daher passt das schon.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#40259) Verfasst am: 14.10.2003, 15:45 Titel: |
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Man könnte bei dem Titel aber auch den Vorwurf der Relativierung von Naziverbrechen machen. Nicht alles eignet sich zur Gleichsetzung.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#40266) Verfasst am: 14.10.2003, 15:54 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Man könnte bei dem Titel aber auch den Vorwurf der Relativierung von Naziverbrechen machen. Nicht alles eignet sich zur Gleichsetzung. |
Viel wahrscheinlicher ist, dasz sich evangelische Christen gegen einen Nazi-Vorwurf verwahren.
Aber selbst wenn das alles nicht passiert: Bei einer Flugblattaktion stellt sich doch immer die Frage:
Wen will ich wie "erreichen" (Zielgruppe)? Was genau ist die "message"?
Was also bewirkt eine provokative Ueberschrift? Nur Aufmerksamkeit, oder auch Abwehr?
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#40273) Verfasst am: 14.10.2003, 16:04 Titel: |
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Die Überschrift "Luther - Was hat die Kirche zu verbergen?" ist zwar weniger provokativ, würde aber vielleicht eher Neugier wecken.
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Xerxes undefinierbar
Anmeldungsdatum: 19.07.2003 Beiträge: 253
Wohnort: Halle (Saale)
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(#40826) Verfasst am: 15.10.2003, 23:43 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Nicht nur die Datierung ist etwas probematisch.
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Danke Sermon, ist mir beim Erstellen leider nicht aufgefallen. Muß sowieso noch ein paar Sachen am Wochenende verändern und die Überschrift wird auch noch entschärft. In erster Linie brauchte ich etwas Porvokantes, sehe jedoch ein, dass es zwischen Luther und Hitler genügend Unterschiede gab - Luthers 7-Punkte-Plan zur Judenverfolgung könnte genausogut auch von dem wirren Diktator des 20 Jhr. stammen:
Zitat: | Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken
Die Häuser der Juden zerstören und sie in einem Stall zusammentreiben
Die Juden aller religiösen Literatur berauben, bis aufs letzte Blatt
Den Juden bei Todesstrafe verbieten öffentlich zu Gott zu beten
Die Juden unter Hausarrest stellen
Den Juden alles Geld, alles Silber und allen Schmuck nehmen (in Gewahrsam)
Die jungen, starken Juden als Arbeiter schwer arbeiten lassen |
Heikes Vorschlag dazu gefällt mir sehr gut!!
Und fast pünktlich zur Veröffentlichung des Flugblatts erfährt die Öffentlichkeit eine weitere Seite vom Reformator.
_________________ Proavis, keep in mind, was a precursor of birds, not a prehistoric rental car!
The hypothetical cat unmistakably felt the heavy doctor.
Es ist Perversion, das Leid in der Welt auf den Verzehr einer subtropischen Baumfrucht zu fixieren.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#40848) Verfasst am: 16.10.2003, 00:41 Titel: |
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Xerxes hat folgendes geschrieben: | In erster Linie brauchte ich etwas Porvokantes, sehe jedoch ein, dass es zwischen Luther und Hitler genügend Unterschiede gab - Luthers 7-Punkte-Plan zur Judenverfolgung könnte genausogut auch von dem wirren Diktator des 20 Jhr. stammen:
Zitat: | Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken
Die Häuser der Juden zerstören und sie in einem Stall zusammentreiben
Die Juden aller religiösen Literatur berauben, bis aufs letzte Blatt
Den Juden bei Todesstrafe verbieten öffentlich zu Gott zu beten
Die Juden unter Hausarrest stellen
Den Juden alles Geld, alles Silber und allen Schmuck nehmen (in Gewahrsam)
Die jungen, starken Juden als Arbeiter schwer arbeiten lassen |
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Ich will doch Luthers antijuedische Hetzreden nicht verharmlosen. Der feine Unterschied besteht aber doch auch darin, dasz Luther eben derlei nicht selbst direkt in die Tat umsetzen konnte und einzelne lokale Pogrome kein systematischer kontinentweiter Massenmord sind. Die Ausuebung der juedischen Religion unter Androhung der Todesstrafe verbieten zu wollen (eine typische totalitaere christliche Position), unterscheidet sich aber immer noch davon, auch konvertierte Juden - so will alle anderen! - aus "rassischen" Gruenden de facto zu ermorden.
Was Luther will, ist, - da eine 'freiwillige' Konversion weitgehend ausblieb - nunmehr das Bekenntnis von Juden zum Christentum zu erzwingen und dafuer ist ihm fast jedes Mittel recht. Was die Nazis getan haben, war, alle Juden, deren sie habhaft werden konnten, zu ermorden (versuchen) - voellig unabhaengig von deren weltanschaulicher Zugehoerigkeit.
Es ist die "argumentative" Wahn-Entwicklung einer 'Botschaft':
Ihr sollt nicht so leben, wie es uns (unserem Gott) nicht gefaellt (Luther)
ueber
Ihr duerft (auch als Conversos) nicht unter uns leben (Spanien 1492)
zu
Euer Leben muessen wir "zum Selbstschutz" beenden (Nazideutschland)
und posthum
Ihr habt nie gelebt (heutige Zerstoerer juedischer Graeber / Denkmale usw.).
Und diese Entwicklung findet in Nazideutschland erneut statt - teilweise parallel, teilweise in einer radikalisierenden Steigerung: zuerst gibt es Hetze (lange vor 1933!), dann rechtliche Diskriminierung, dann Enteignung, teilweise Flucht, dann Deportationsplaene, Zwangsarbeit, Massenverhaftungen, einzelne Ermordungsaktionen, verbrecherische Befehle zu systematischen Ermordungsaktionen, dann der industrialisierte Massenmord.
Daran sind tausende von Polizisten, Wehrmachtsangehoerigen und Sondereinheiten direkt beteiligt, weit mehr Beamte (Juristen, Mediziner, Eisenbahnschaffner usw.) schaffen dazu die Voraussetzungen.
Das ist ein Prozess der Entpersoenlichung der Menschen: er wird gesellschaftlich diskriminiert, rechtlich und materiell und in seinen Lebenschancen schrittweise beraubt, mit einem Schandmal versehen, in Lager gesperrt, mit Haeftlingskleidung versehen, kahlgeschoren, ausgehungert, mit Zwangsarbeit ausgebeutet, fuer verbrecherische medizinische Experimente miszbraucht, von Mangelerscheinungen und Seuchen geplagt und dann ermordet. Dieser Prozess, der in Deutschland Jahre dauerte, findet im von Nazideutschland eroberten Osteuropa in wenigen Monaten statt.
So schlimm Luthers Hetze gegen Juden ist, sie hatte - unmittelbar - keine vergleichbaren Folgen. Sie ist aber Teil dessen, was dazu gefuehrt hat.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#40890) Verfasst am: 16.10.2003, 11:50 Titel: |
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...was ja auch noch wichtig ist...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,269861,00.html
Zitat: | Was Luther rülpsen und furzen ließ
Hat Martin Luther als kleiner Junge mit Tonmurmeln gespielt und Singvögel verputzt? In Sachsen-Anhalt haben Archäologen die Grundmauern des Elternhauses des Reformators freigelegt - und 500 Jahre alte Tierknochen und Gebrauchsgegenstände gefunden. |
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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notkerbakker Proud member of the EAC
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland
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(#44907) Verfasst am: 27.10.2003, 20:37 Titel: |
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Vom feisten Madensack zum Schönling
Zitat: | Der Reformator hat also große, dunkle Augen, seidige Wimpern und ein fein geschnittenes Gesicht. Und wo der echte Martin Luther von Jahr zu Jahr erfeistet, bleibt der Leinwand-Luther über ein Vierteljahrhundert hinweg jung und dünn, ein Hemd, verglichen mit den stattlichen Helden früherer Lutherfilme. Klar: Ein feister Madensack, wie Luther sich einst selbst nannte, wirkt auf popcornkauende Kids abstoßend.
Doch gerade die sollen das Leben des Gottsuchers aus der thüringischen Provinz anschauen. Immerhin hat er die Welt verändert, „für immer“, wie der Untertitel weiß. |
Zitat: | Hinzu kamen kirchlicher Segen und kirchliches Geld: 9,8 Millionen Dollar schoss die Thrivent Financial for Lutherans zu, der kirchliche Finanzdienstleister aus den USA. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hilft über ihre Produktionsfirma Eikon bei der Vermarktung. Luther zu inkulturieren sei „eine Bringschuld an die Gesellschaft“, sagt der EKD-Rundfunkbeauftragte Bernhard Merz. |
Zitat: | So überreicht Luther Kurfürst Friedrich das frisch ins Deutsche übersetzte Neue Testament. Die wissenschaftlichen Berater hatten die Szene zunächst gekippt, auf den Protest der Schauspieler hin kommt sie nun doch: Sie ist zu schön, um falsch zu sein. |
Zitat: | Zum Schluss kommen nicht die Inquisitoren geritten – sein alter Freund Spalatin galoppelt über den Hügel, um vom Erfolg in Augsburg zu berichten. Dass der Film hier endet, bewahrt die Drehbuchautoren vor der schwierigen Frage, wie denn mit dem späten Luther samt seinem Antisemitismus umzugehen sei.
Für den EKD-Fachmann Merz ein vertretbarer Kompromiss: „Der Film will einen Zugang zu Luther schaffen.“ |
_________________ "[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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lemonstar registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 1004
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(#44989) Verfasst am: 27.10.2003, 22:54 Titel: |
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Zitat: | Martin Luther will eintreten. Hymie hält ihn auf.
Hymie: Ich habe zwei Mädel da drinnen, Martin ... du weißt, wie ich das meine ...
Martin Luther: Ehrlich! Ich schau deine Mädel überhaupt nicht an! Ich denke nicht mal an sie! So! Ich streiche sie aus meinem Bewusstsein! Ihre Arme, ihre Nacken, ihre kleinen Beinchen ... und Brüstchen ... Ich radiere sie aus!
Hymie: Du willst also bloß die Löffel ansehen?
Martin Luther: Bei meinem Leben! Das ist es, was ich sehen will.
Hymie: Ich weiß, dass mir das noch leid tun wird.
Martin Luther: Nein, hör zu! Bestecke sind neuerdings genau mein Ding. Mädel mit runden Brüsten, das ist vorbei. |
Martin Luthers Abenteuer (Nicht in Sinn des Lebens)
http://pythonsite.de/8c.htm
_________________
eindrucksvolles
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#45676) Verfasst am: 29.10.2003, 12:31 Titel: |
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Unbeichtbar
Mit seinen Sünden allein: „Luther“ – protestantisch betrachtet
Zitat: | Das führt zum zweiten Problem, das ein Film über Luther hat, und das hat Eric Till auf seine ganz eigene Art gelöst: Die Lehre Luthers nach Till ist vor allem deswegen so attraktiv, weil sie um alles verschlankt ist, was keinen Spaß macht. Hätten die Thesen mehr Raum bekommen, dann hätte Joseph Fiennes komplett unattraktive Dinge sagen müssen wie: Das ganze Leben ist Buße. Genaugenommen ist die Lutherkirche, wenngleich heute weltoffener als ursprünglich gedacht, extrem sündenfeindlich: Der wahre Evangele ist ein Ausbund an Tugend und Bescheidenheit, der nichts als seinen Glauben hat, mit seinen unbeichtbaren Sünden alleingelassen wird, für deren Erlass er gefälligst sein Bestes zu tun hat, ohne je zu erfahren, ob er fertig ist mit Büßen.
Macht nichts: Bei Joseph Fiennes klingt das alles viel weniger trostlos. Und einstweilen gilt der Verkauf von Kinokarten nicht als Ablasshandel. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#45678) Verfasst am: 29.10.2003, 12:34 Titel: |
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Wilder Keiler
Auf Schauwerte bedacht: „Luther“ – katholisch gesehen
Zitat: | Die Geschichte mit dem Ablasshandel, mit dem Gold, das im Kasten klingt und die Seelen aus dem Fegefeuer springen lässt, hat bei ihnen einen neuen Klang – oder sieht man den Einfallsreichtum des Ablasshändlers Tetzel einfach anders angesichts der Hilflosigkeit der Finanzminister heute? Der Film ist mit Kirchenmitteln finanziert, von der US-Versicherungsfirma Thrivent Financial for Lutherans, und von der Evangelischen Kirche in Deutschland. Diese ist nun bemüht, ihre Mitglieder geschlossen in die Kinos zu führen, aber nicht nur diese. So wie das andere Erlösungsprojekt des Herbstes, „Das Wunder von Bern“, Fußballer und Nichtfußballer zusammenführen soll. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#46581) Verfasst am: 30.10.2003, 18:10 Titel: |
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Alles eine Frage des Glaubens
Zitat: | Grundiert wird das Ganze von politischer Korrektheit; man will dem religiösen Neuerer nicht am Leder flicken. Der späte Luther, dessen antisemitische Tiraden hinreichend belegt sind, tritt nicht mehr in Erscheinung. Aber auch Luthers Haltung zum Bauernkrieg wird milde revidiert: Im Film überkommt den Bibelübersetzer lediglich ungläubige Entrüstung ob der unchristlichen Umtriebe aufgebrachter Bauern; de facto war der Reformator viel mehr als nur erbost über die Politisierung der religiösen Sache. Die berühmten zwölf Artikel von 1525, in denen die Aufständischen ihre eigentlich gemäßigten Forderungen formulierten, lehnte er rundherum ab, und in seiner Schrift "Wider die räuberischen und mörderischen Bauern" sind seine Landsleute nur "tolle Hunde", die es zu "erwürgen" gilt. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Kunigunde Seltsam
Anmeldungsdatum: 10.08.2003 Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause
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(#47208) Verfasst am: 31.10.2003, 16:59 Titel: |
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Hey, vergesst nicht Luthers Frauenfeindlichkeit!
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#47293) Verfasst am: 31.10.2003, 20:22 Titel: |
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Spiegel-Interview mit Sir Peter Ustinov über den Film "Luther" u. a.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#47312) Verfasst am: 31.10.2003, 21:08 Titel: |
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Ustinov: Ich bin sehr religiös, aber nicht gläubig. An die Folklore, die da mit dranhängt, glaube ich nicht. Und das Alte Testament finde ich ein sehr gefährliches Buch
Wie passt das denn zusammen? Oder verstehe ich da was verkehrt?
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#47345) Verfasst am: 31.10.2003, 22:18 Titel: |
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Fluse hat folgendes geschrieben: | Ustinov: Ich bin sehr religiös, aber nicht gläubig. An die Folklore, die da mit dranhängt, glaube ich nicht. Und das Alte Testament finde ich ein sehr gefährliches Buch
Wie passt das denn zusammen? Oder verstehe ich da was verkehrt?  |
Wieso? Ist die übliche selbstgeklöppelte Religion wie bei den meisten.
Interpretationsversuch meinerseits: er ist religiös (Gott existiert), aber nicht gläubig (lässt sich nicht jeden Scheiß unterjubeln, was allerdings nur zur Hälfte stimmt, wenn er nur das AT als negativ erwähnt).
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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