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Poldi Bin Daheim
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo
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(#1404790) Verfasst am: 13.12.2009, 11:03 Titel: Die Früchte der Buskampagne |
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Langsam trägt die Buskampagne Früchte ...
Das von Christen viel bejubelte Werbeverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln geht für unsere gläubigen "Freunde" nach hinten los :
Zitat: | Evangelische Kirche darf in U-Bahnen nicht werben
Die evangelische Kirche darf in den U-Bahnen in Frankfurt am Main nicht auf den christlichen Hintergrund der Advents- und Weihnachtszeit hinweisen. Das hat die Verkehrsgesellschaft Frankfurt entschieden.
[...]
Religiöse Werbung sei seit März durch einen Beschluss der Geschäftsführung untersagt worden, hieß es zur Begründung.
[...]
Die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, hat die Entscheidung scharf kritisiert: "So leicht darf man es sich nicht machen: Unter dem Deckmantel der Neutralität die Spuren der Religion aus unserer Öffentlichkeit zu tilgen, ist ein falscher Weg." Der Staat habe die Pflicht, Religion "als Bestimmungskraft für das Leben vieler Bürger wahrzunehmen" und zu fördern. |
Was einem dabei allerdings negativ aufstößt (auch wenns mich wirklich nicht wundert):
Zitat: | Die SPD-Fraktion stellte den Antrag, der Kirche die Werbung zu erlauben |
Quelle : kath.net
_________________ gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32551
Wohnort: Woanders
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(#1404791) Verfasst am: 13.12.2009, 11:12 Titel: |
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Was die SPD für mich nur noch unwählbarer macht.
Was diese Pfarrerin für ein Problem hat, leuchtet mir aber auch nicht ein. Könnte ja meinen Arsch darauf wetten, dass sie eine von denen war, die gegen atheistische Werbung gewettert hatte.
Doppelzüngigkeit und zweierlei Maß. Das sind die Handwerkszeuge der Amtskirchen und ihrer allzu kurzsichtigen Vertreter. Ich hoffe die Verkehrsbetriebe beweisen Konsistenz und verbieten, wie damals vorgeschoben, tatsächlich jegliche weltanschauliche Werbung dauerhaft. Dann hat die Säkularisierung noch eine Chance.
btw. Mir war gar nicht aufgefallen, dass man für Weihnachten noch Werbung machen muss.
Im Ernst. Es sieht mir eher danach aus, als würde die Popularität des Weihnachtfestes missbraucht, um fürs Christentum Werbung zu schieben. ... Wenn ihr versteht, was ich meine.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1404806) Verfasst am: 13.12.2009, 12:29 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Im Ernst. Es sieht mir eher danach aus, als würde die Popularität des Weihnachtfestes missbraucht, um fürs Christentum Werbung zu schieben. ... Wenn ihr versteht, was ich meine. |
Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..."
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22284
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(#1404874) Verfasst am: 13.12.2009, 16:41 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Könnte ja meinen Arsch darauf wetten, dass sie eine von denen war, die gegen atheistische Werbung gewettert hatte. |
Was du alles weißt.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32551
Wohnort: Woanders
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(#1404877) Verfasst am: 13.12.2009, 16:45 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Könnte ja meinen Arsch darauf wetten, dass sie eine von denen war, die gegen atheistische Werbung gewettert hatte. |
Was du alles weißt. |
Nee... wissen nicht. Aber das könnte ich mir halt sehr gut vorstellen... dementsprechend drauf wetten.
Ich müsste erstmal googeln, um es genau zu wissen. Mach ich gleich mal.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1404878) Verfasst am: 13.12.2009, 16:46 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: |
Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..." |
Die Kirchen möchten halt gerne, daß das Weihnachtsfest ausschließlich religiös/christlich verstanden wird, und dann ähnlich populär ist wie Pfingsten.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32551
Wohnort: Woanders
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1404882) Verfasst am: 13.12.2009, 17:01 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Könnte ja meinen Arsch darauf wetten, dass sie eine von denen war, die gegen atheistische Werbung gewettert hatte. |
Was du alles weißt. |
Was die Frau sonst so sagt, spricht doch Bände.
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1404889) Verfasst am: 13.12.2009, 17:35 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..." |
„Atheistisches Sonnenwendfest“? Was ist das denn?
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22284
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(#1404891) Verfasst am: 13.12.2009, 17:41 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..." |
„Atheistisches Sonnenwendfest“? Was ist das denn? |
Die Behauptung "Alles gar nicht euers, alles gar nicht christlich".
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#1404900) Verfasst am: 13.12.2009, 18:47 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..." |
„Atheistisches Sonnenwendfest“? Was ist das denn? |
owned.
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1404901) Verfasst am: 13.12.2009, 18:55 Titel: |
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: |
Nicht nur den Sex, jetzt versuchen die Pfaffen uns auch noch das atheistische Sonnwendfest zu vermiesen. "Alles meins, alles christlich..." |
Die Kirchen möchten halt gerne, daß das Weihnachtsfest ausschließlich religiös/christlich verstanden wird, und dann ähnlich populär ist wie Pfingsten. | Auja, dann haben nur noch die Bayern Weihnachtsferien, und können in Ruhe Skifahren und Urlaub machen, wie an Pfingsten.
_________________ Tja
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Plath auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.08.2009 Beiträge: 361
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(#1405208) Verfasst am: 14.12.2009, 17:56 Titel: |
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Früchte der Buskampagne?
Viele interessante Erkenntnisse, zerstörte Bilder von angeblichen Gutmenschen,
Outen als Atheist und manchmal ins Bodenlose fallen. Neue Bekanntschaften.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44680
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(#1405432) Verfasst am: 15.12.2009, 04:53 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Was die SPD für mich nur noch unwählbarer macht.  |
Es gibt eine Steigerung von "unwählbar"?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#1405437) Verfasst am: 15.12.2009, 07:01 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Was die SPD für mich nur noch unwählbarer macht.  |
Es gibt eine Steigerung von "unwählbar"? |
Klar, es gibt ja zwei Stimmen zu verteilen.
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recital registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.01.2004 Beiträge: 243
Wohnort: Wien
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(#1407542) Verfasst am: 20.12.2009, 02:11 Titel: |
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Es ehrt mich, dass die Buskampagne meinen vor langem erfolgten Hinweis "Gott ist ein tschechischer Schlagersänger" für verwendbar erachtete, wobei ich nicht behaupten möchte, als einziger auf diesen Slogan gekommen zu sein ...
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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#1408390) Verfasst am: 22.12.2009, 05:33 Titel: Re: Die Früchte der Buskampagne |
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Poldi hat folgendes geschrieben: | Was einem dabei allerdings negativ aufstößt (auch wenns mich wirklich nicht wundert):
Zitat: | Die SPD-Fraktion stellte den Antrag, der Kirche die Werbung zu erlauben |
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Finde ich richtig. Ich bin für positive und negative Religionsfreiheit und für weitgehende Meinungsfreiheit. Das schließt ein, für seinen Unglauben oder Glauben in der Öffentlichkeit werben zu dürfen, auch wenn es die Vernunft oder die "religiösen Gefühle" anderer beleidigen mag. Der Fehler liegt doch hier andersrum, nämlich daß der Buskampagne die Werbung untersagt wurde, während gleichzeitig für religiöse Organisationen und Veranstaltungen geworben wird.
(Die SPD ist für mich aus ganz anderen Gründen unwählbar, z.B. wegen ihrer Unterstützung der Abwrackprämie uvam.)
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1408629) Verfasst am: 22.12.2009, 18:39 Titel: Re: Die Früchte der Buskampagne |
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alex6 hat folgendes geschrieben: |
(Die SPD ist für mich aus ganz anderen Gründen unwählbar, z.B. wegen ihrer Unterstützung der Abwrackprämie uvam.) |
Was wählst du stattdessen? FDP?
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1464250) Verfasst am: 23.04.2010, 08:26 Titel: |
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www.wissenrockt.de scheint gern zu provozieren.
Atheismus wird von einigen Menschen mit religiösem Eifer betrieben. Wo endet die vernünftige Kritik, wann beginnt der Wahnsinn?
So einen Spruch gab es doch garnicht bei der Buskampagne?
Müsste die Bild-Manipulation nicht kenntlich gemacht werden?
Solche Bilder in Umlauf zu bringen, tut der Sache keinen guten Dienst.
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#1464251) Verfasst am: 23.04.2010, 08:37 Titel: |
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Was mich immer wieder viel mehr fasziniert ist das folgende:
wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | 1. Einleitung und Fragestellung
„Ist der Atheismus nicht auch eine Religion?“ Diese Frage stellen mitunter Gläubige den Ungläubigen, um deren Einwände gegen die Religion auf die gleiche Stufe wie eben die Inhalte der Religion zu stellen. Und in der Tat: So wenig, wie die Gläubigen belegen können, dass es einen Gott gibt, können die Ungläubigen belegen, dass es keinen Gott gibt. Insofern handelt es sich für die Gläubigen bei der letztgenannten Auffassung eben auch nur um einen Glauben. Es lässt sich zwar mit guten Gründen anführen, dass die Beweislast für die Existenz eines solchen Wesens bei den Gläubigen liegt und ein letztendlicher Nachweis für die Nicht-Existenz von etwas rein methodisch schon schwerlich erbracht werden kann. Außerdem argumentieren Atheisten in dieser Frage mitunter weitaus differenzierter und konstatieren angesichts des Fehlens empirischer und rationaler Gottesbeweise lediglich: „Gott existiert mit ziemlicher Sicherheit nicht“ (Dawkins 2007: 223). Dies ändert aber nichts an dem aufgezeigten Sachverhalt vom Glauben an die Nicht-Existenz Gottes. |
Es ist irgendwie spannend, wie argumentativ aus 'etwas nicht glauben' 'etwas glauben' wird.
_________________ Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)
Reinhard Mey - Sei wachsam (live)
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Querdenker registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 1830
Wohnort: NRW
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(#1464252) Verfasst am: 23.04.2010, 08:47 Titel: |
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Ich habe jetzt nicht alles gelesen, allerdings finde ich,das das Schlusswort einige Punkte hat, über die man mal nachdenken sollte:
wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | 10. Schlusswort und Zusammenfassung
Bilanzierend lässt sich folgendes zur Ausgangsfrage „Ist der Atheismus nicht auch eine Religion?“ sagen: Da der Atheismus das konstitutive Grundprinzip des Glaubens in Gestalt der Orientierung an einer transzendentalen Wesenheit ablehnt, kann nicht inhaltlich sinnvoll von einer religiösen Prägung der Ungläubigen gesprochen werden. Gleichwohl sind manchen – es erfolgt hier demnach keine Verallgemeinerung! – Atheisten in ihren Einstellungen auch formale Besonderheiten einer Religion in Gestalt von Strukturmerkmalen eigen. Hierzu gehören erstens die Absolutsetzung und Dogmatisierung eigener Grundprinzipien, zweitens die Propagierung eines pauschalen Gut-Böse-Dualismus gegenüber der Religion und drittens die Erlösungsvorstellungen für eine Welt frei von solchen Glaubensformen. Hinzu kommen noch bei den Protagonisten derartiger Positionen ein eindimensionaler Fanatismus, ein eiferndes Gehabe und ein missionarisches Sendungsbewusstsein, kann dies alles doch auch unter religionskritischen und säkularen Vorzeichen aufkommen.
So sehr die mit scharfer Wortwahl vorgetragene Kritik an den Positionen des Glaubens Ausdruck einer berechtigten Empörung über nicht belegbare und schlicht unglaubwürdige Annahmen sein mag, so sehr schadet die mit Aggressivität und Arroganz, Dogmatismus und Einseitigkeit, Sarkasmus und Sendungsbewusstein, Überlegenheitsdünkel und Vulgarität vorgebrachte Religionskritik. Ob sie wirklich eine breitere Aufklärung über die unterschiedlichen Glaubensformen vorantreiben kann, darf mit guten Gründen bezweifelt werden. Offenbar spricht diese Form der Religionskritik in erster Linie die ohnehin schon vom Atheismus überzeugten Menschen an und löst bei den Gläubigen aufgrund ihres Gebarens eher Abwehrhaltungen und Ignoranz aus. Gerade die in diesem Diskurs auszumachende Provokation um der Provokation willen mag der Selbstvergewisserung als besonders vehementer Verfechter von Religionskritik dienen, sie schadet damit aber in ihrer Wirkung der öffentlichen Wahrnehmung des humanistischen Atheismus.
Darüber hinaus nötigt eine solche Form der Religionskritik differenzierter argumentierende Atheisten zunächst einmal zu Abgrenzungen von derartigem Vorgehen, werden ihre Positionen doch medial vom polternden und selbstherrlichen Agieren mancher der erwähnten Atheisten überlagert. Es wird noch lange Zeit religiös gläubige Menschen geben. Demgemäss sollten sich auch Atheisten über den angemessen Umgang mit ihnen und ihren Auffassungen im Klaren sein. Hier kann der Auffassung von Michael Shermer, dem Herausgeber des US-Magazins „Skeptic“, in seiner Kritik an Dawkins, Harris und Hitchens und seinem Plädoyer für einen rationalen Atheismus zugestimmt werden: „Wenn Atheisten nicht von Theisten mit negativen Vorurteilen konfrontiert werden möchten, dann dürfen sie das auch nicht bei Theisten machen.“ Und weiter bemerkte er: „So lange die Religion Wissenschaft und Freiheit nicht bedroht, sollten wir respektvoll und tolerant sein, weil unsere Freiheit, nicht zu glauben, untrennbar mit der Freiheit anderer, zu glauben, verbunden ist“ (Shermer 2007: 5).[/b] |
_________________ Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Die Bibel: Ein Buch, sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden (frei nach Tolkien)
Reinhard Mey - Sei wachsam (live)
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1464261) Verfasst am: 23.04.2010, 09:30 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | Und weiter bemerkte er: „So lange die Religion Wissenschaft und Freiheit nicht bedroht, sollten wir respektvoll und tolerant sein, weil unsere Freiheit, nicht zu glauben, untrennbar mit der Freiheit anderer, zu glauben, verbunden ist“ (Shermer 2007: 5).[/b] | |
Als schnöde Forumschreiberin irgendwo im www meine ich:
Die wirkliche Busaufschrift war durchaus respektvoll und zurückhaltend
und es ging darum, dass den Atheisten die Freiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Ansichten zu plakatieren nicht wie den Religionsgemeinschaften gestattet wurde.
Die Bildmanipulation mit einem viel provokanteren Spruch nicht als solche zu kennzeichnen, finde ich nicht okay. Es verfälscht die Sache.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#1464268) Verfasst am: 23.04.2010, 10:00 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Querdenker hat folgendes geschrieben: | wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | Und weiter bemerkte er: „So lange die Religion Wissenschaft und Freiheit nicht bedroht, sollten wir respektvoll und tolerant sein, weil unsere Freiheit, nicht zu glauben, untrennbar mit der Freiheit anderer, zu glauben, verbunden ist“ (Shermer 2007: 5).[/b] | |
Als schnöde Forumschreiberin irgendwo im www meine ich:
Die wirkliche Busaufschrift war durchaus respektvoll und zurückhaltend
und es ging darum, dass den Atheisten die Freiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Ansichten zu plakatieren nicht wie den Religionsgemeinschaften gestattet wurde.
Die Bildmanipulation mit einem viel provokanteren Spruch nicht als solche zu kennzeichnen, finde ich nicht okay. Es verfälscht die Sache. |
nicht okay ist viel zu harmlos ausgedrückt.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1464273) Verfasst am: 23.04.2010, 10:07 Titel: |
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Querdenker hat folgendes geschrieben: | Ich habe jetzt nicht alles gelesen, allerdings finde ich,das das Schlusswort einige Punkte hat, über die man mal nachdenken sollte:
wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | Offenbar spricht diese Form der Religionskritik in erster Linie die ohnehin schon vom Atheismus überzeugten Menschen an und löst bei den Gläubigen aufgrund ihres Gebarens eher Abwehrhaltungen und Ignoranz aus. Gerade die in diesem Diskurs auszumachende Provokation um der Provokation willen mag der Selbstvergewisserung als besonders vehementer Verfechter von Religionskritik dienen, sie schadet damit aber in ihrer Wirkung der öffentlichen Wahrnehmung des humanistischen Atheismus.
Darüber hinaus nötigt eine solche Form der Religionskritik differenzierter argumentierende Atheisten zunächst einmal zu Abgrenzungen von derartigem Vorgehen, werden ihre Positionen doch medial vom polternden und selbstherrlichen Agieren mancher der erwähnten Atheisten überlagert. “ (Shermer 2007: 5).[/b] | |
In meiner Wahrnehmung sollte auch nicht atheistisch missioniert werden, sondern man wollte dem Atheismus Öffentlichkeit verschaffen, damit sich andere Ungläubige auch raustrauen.
Denn: z.B. in unserer Gegend gibt es quasi keine öffentliche Wahrnehmung des Humanistischen Atheismus, weil sich die humanistischen Atheisten garnicht in die Öffentlichkeit begeben sondern evtl in geheimen Zirkeln vor sich hin diskutieren und in ihrer Eigenschaft als Mitglied des HVD nicht zu aktuellen Themen Stellung nehmen. Verteidigend kann man höchstens sagen, dass ihre Äußerungen möglicherweise von den Medien ignoriert werden.
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1464275) Verfasst am: 23.04.2010, 10:09 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Querdenker hat folgendes geschrieben: | wissenrockt.de hat folgendes geschrieben: | Und weiter bemerkte er: „So lange die Religion Wissenschaft und Freiheit nicht bedroht, sollten wir respektvoll und tolerant sein, weil unsere Freiheit, nicht zu glauben, untrennbar mit der Freiheit anderer, zu glauben, verbunden ist“ (Shermer 2007: 5).[/b] | |
Als schnöde Forumschreiberin irgendwo im www meine ich:
Die wirkliche Busaufschrift war durchaus respektvoll und zurückhaltend
und es ging darum, dass den Atheisten die Freiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Ansichten zu plakatieren nicht wie den Religionsgemeinschaften gestattet wurde.
Die Bildmanipulation mit einem viel provokanteren Spruch nicht als solche zu kennzeichnen, finde ich nicht okay. Es verfälscht die Sache. |
sehe ich genauso
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1464279) Verfasst am: 23.04.2010, 10:22 Titel: Online-Journalismus bei wissenrockt |
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Zu denken sollte einem auch das folgende bei dem wissenrockt Artikel:
Keine Kommentare möglich.
Quelle (siehe oben auch bei Martha-Helene)
wissenrockt:
Online - Journalismus, der nur noch postet und nicht mehr seine Erzeugnisse zur Diskussion stellt?
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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Marcellinus Outsider
Anmeldungsdatum: 27.05.2009 Beiträge: 7429
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(#1464377) Verfasst am: 23.04.2010, 15:06 Titel: |
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Ich denke, hier gegen fröhlich ein paar Dinge durcheinander. Ist Atheismus Religionskritik oder Weltanschauung, die Anerkennung fordert?
Wenn Atheismus Religionskritik ist, wird man ihr kaum vorwerfen können, sie sei zu rücksichtslos in ihrer Wortwahl (denn mehr als Worte steht dem Atheismus ja nicht zur Verfügung), vor allem, wenn man berücksichtigt, wie Religiöse über Atheisten herziehen.
Wenn Atheismus statt dessen eine Weltanschauung ist, dann muß sie gerade ihre grundsätzliche Ablehnung des Gottglaubens formulieren, denn das wäre der Kernbestand ihrer Überzeugung, so wie ja auch keiner Religion vorgeworfen wird, den Atheismus abzulehnen.
Und auf welcher Seite zuerst etwas mehr Toleranz einzuklagen wäre, zeigte die Buskampagne ja ganz deutlich, wo von ihren Gegnern nicht argumentiert wurde, sondern man seine Seilschaften in Politik und Wirtschaft mobilisiert hat, um die Reklame der Ungläubigen schlicht zu unterbinden.
_________________ "Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."
Friedrich Nietzsche
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1464396) Verfasst am: 23.04.2010, 15:55 Titel: |
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So ganz klar ist mir die Ausrichtung von wissenrockt nicht.
Es richtet sich an Humanisten/innen.
Und der (religionsfreie) Humanismus ist die Weltanschauung - nicht der Atheismus.
Die bisherige Verbandsarbeit wurde irgendwo als konservativ bezeichnet,
eine Aktion wie die Buskampagne aber wieder überzogen kritisch bedacht...
Eine Humanistische Partei aus dem Hut gezaubert,
von der die "Funktionäre" in den Kommentaren nichts halten...
Würde also sagen, von rein atheistischer Kirchenkritik halten die wissenrockt-Macher nichts,
organisierter Humanismus soll aber offensiver werden??
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1464405) Verfasst am: 23.04.2010, 16:03 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Würde also sagen, von rein atheistischer Kirchenkritik halten die wissenrockt-Macher nichts,
organisierter Humanismus soll aber offensiver werden?? |
Atheisten sind halt immer noch die Schmuddelkinder unter den Guten.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#1464412) Verfasst am: 23.04.2010, 16:21 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: |
Eine Humanistische Partei aus dem Hut gezaubert,
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Zumal es eine Partei, die sich "Humanistische Partei" nennt, seit Jahren gibt.
Da hätte man im Artikel zuminstest bei der Kleinschreibung "humanistische Partei" bleiben sollen, um keine Verwechslung hervorzurufen.
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